Die besten Bodenbeläge für die Fußbodenheizung
Auf einer Fußbodenheizung sollte kein x-beliebiger Bodenbelag verlegt werden. Wir nennen Heizsysteme und sagen, welche Bodenbeläge für Fußbodenheizung besonders geeignet sind und wenig Energieverluste erzeugen.
Hohe Heizkosten und lange Aufheizzeiten sind selten das Ziel, zumal eine Fußbodenheizung ohnehin träger arbeitet als ein Heizkörper. Eine große Rolle spielt hierbei der Bodenbelag, wobei das nichts mit optischen Gesichtspunkten zu tun hat, sondern mit Materialart und -stärke. Grob gesagt muss das Zirkulationswasser der Heizung umso heißer sein, je dicker ein Belag ausfällt. Je mehr das Wasser aber aufgeheizt werden muss, desto höher fallen auch die Heizkosten aus. Neben der Stärke der Bodenbeläge für Fußbodenheizung kommt es auf das Material an: Durch 10 mm dicke Fliesen gelangt die Wärme schneller und leichter in den Raum als durch 10 mm dickes Parkett. Der entscheidende Anhaltspunkt ist der Wärmedurchlasswiderstand. Je niedriger dieser ausfällt, desto günstiger ist es für die Wärmeabgabe. Ebenfalls wichtig: die Wärmeleitfähigkeit. Je größer der Wert, desto schneller geht die Wärme hindurch.
Die Werte in der Tabelle unten geben einen ersten Einblick, lassen aber keinen allgemeingültigen Vergleich zu. Gerade bei mehrschichtigen Belägen wie Laminat, Fertigparkett, Teppich- und Kunststoffboden muss der Wärmedurchlasswiderstand im Einzelfall und bezogen auf die Belagsstärke betrachtet werden. Grundsätzlich müssen Sie darauf achten, dass sich Bodenbeläge für Fußbodenheizung gemäß DIN 4725 (Warmwasserheizung) bzw. DIN 44576 (elektrische Raumheizung) eignen. Entsprechende Angaben finden Sie entweder auf der Bodenbelagspackung (siehe Symbol in der Bildergalerie) oder Sie können sie beim Hersteller erfragen.
Fußbodenheizung: Diese Bodenbeläge kommen in Frage
Möchten Sie einen besonders schnellen Wärmeübergang und geringe Energiekosten, empfehlen sich Fliesen und Natursteine als Bodenbeläge für Fußbodenheizung. Oftmals liegt man damit selbst dann günstiger, wenn man auf die Fliesen Läufer oder mittelgroße Teppiche legt. Da diese in der Regel keinen Schaumrücken aufweisen wie Teppichboden, ist der Wärmedurchlass damit insgesamt immer noch besser als zum Beispiel mit Parkett. Dennoch sollten Fliesen auf Fußbodenheizung eine Maximalstärke von 20 mm nicht überschreiten. Als relativ unproblematisch erweist sich die Verlegung von Teppich- und Kunststoffböden. Nur sollte man sie nicht mit Klebeband fixieren, sondern vollflächig mit dem Untergrund verkleben. Je nach Materialstärke fallen die Wärmedurchlasswiderstände unterschiedlich aus und sind wie die Eignung an sich entsprechend zu beachten. In der Regel liegen sie aber unterhalb derer von Laminat und Parkett. Darüber hinaus haben Teppich- und Kunststoffbeläge kaum Probleme mit Temperaturschwankungen, da sie relativ flexibel sind. Und die sogenannte thermische Behaglichkeit, also das angenehme Wärmegefühl beim Darüberlaufen, stellt sich bei Teppichboden selbst ohne Fußbodenheizung am ehesten ein.
Holz und Laminat mit Holzdekor sehen zwar warm und wohnlich aus. Damit sie aber richtig warm werden, muss man besonders hier auf einen möglichst niedrigen Wärmedurchlasswiderstand achten. Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie der Boden verlegt wird. Ohne Fußbodenheizung ist es bei Laminat und Fertigparkett keine Frage: Die Verlegung erfolgt schwimmend. Bei einer Fußbodenheizung geht dies jedoch mit einer höheren Trägheit der Wärmeübertragung einher: Durch den Luftraum zwischen Belag und Estrich liegt der Wärmedurchlasswiderstand höher als bei einer vollflächigen Verklebung. Sofern der Hersteller dies vorsieht, sollte man Laminat und Fertigparkett also vollflächig verkleben. Dies kann allerdings auch nachteilig sein: Bei einer schwimmenden Verlegung schwindet und dehnt sich der Boden insgesamt, bei einer Verklebung erfolgt dies elementweise. Entsprechend können bei einem vollflächig verklebten Belag größere Fugen entstehen. So oder so: Geht es um Bodenbeläge für Fußbodenheizung, liegen Sie mit einem Fertigparkett besser als mit dicken Massivholzdielen. Auch Laminat schneidet günstig ab, wenn es um den Wärmedurchlasswiderstand geht (siehe Tabelle).
Achten Sie unabhängig vom jeweiligen Bodenbelag stets darauf, dass er den Grenzwert von maximal 0,15 m² K/W nicht überschreitet. Übrigens spielt auch die Holzart eine große Rolle: Je weniger ein Holz schwindet oder quillt, desto verzug- und rissärmer verhält es sich auf einer Fußbodenheizung. Das trifft zum Beispiel auf Eiche, Kirsche, Nussbaum, Merbau sowie viele Tropenhölzer oder Bambus zu. Weniger geeignet sind Holzarten wie Buche und Ahorn, die sich durch Temperaturschwankungen schnell verziehen können. Grundsätzlich sind Mehrschichtbeläge weniger rissanfällig als Massivbeläge. Risse entstehen übrigens auch eher auf lackversiegelten als auf gewachsten und geölten Oberflächen. Beachten Sie außerdem die Angleichgeschwindigkeit der Holzfeuchte. Geringe bis höchstens mittlere Werte sollte die Holzart aufweisen (siehe Tabelle unten).
Welcher Bodenbelag bei elektrischer Fußbodenheizung?
Elektrische Heizsysteme sind nicht so leistungsstark wie Warmwassersysteme, von daher verlegt man sie am besten nur direkt unterhalb einer gefliesten Fläche. Die Wärme muss so bloß durch eine dünne Schicht Kleber und die gut leitenden Fliesen. Dicke Parkett- oder Laminatschichten können elektrische Heizsysteme nur schwer durchdringen und sind somit als Bodenbeläge auf Fußbodenheizung mit elektrischer Basis schlecht geeignet. Entsprechend sind diese Systeme eher eine zusätzliche Heizquelle im gefliesten Bad, wo dann z. B. auch ein Handtuchheizkörper für weitere Wärme sorgt.
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