Bäume fällen im Wald
Für sichere Baumfällarbeiten bei stärkeren Bäumen wird eine modifizierte Sicherheits-Fälltechnik empfohlen – wir zeigen, wie Sie dabei vorgehen.
Wer genießt in der kalten Jahreszeit zuhause nicht gerne die wohlige Wärme eines Ofens! Mit selbst gewonnenem Brennholz aus dem Wald ist der Reiz, auf diese Art zu heizen, gleich nochmals größer.
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Wer für Baumfällarbeiten in den Wald zieht, sollte einige Erfahrung im Umang mit der Kettensäge mitbringen und die dafür nötige Ausrüstung mitführen – ideal ist es, den sogenannten „Kettensägenschein“ vorweisen zu können, der bei der Arbeit in den meisten öffentlichen Forstgebieten inzwischen Voraussetzung für die Brennholzgewinnung auf eigene Faust ist.
Das gilt ganz besonders, wenn auch Bäume gefällt werden sollen. Baumfällarbeiten sind wesentlich anspruchsvoller als die Ernte aus von Profis im Wald zurückgelassenem Kronenholz, das im Rahmen der üblichen „Sammelscheine“ geerntet werden darf. Die Anlage der zum Fällen erforderlichen Schnittführung bedarf einiger Sachkenntnis, damit der Baum tatsächlich dorthin fällt, wo man ihn haben will – und wo er weder Mensch noch andere Bäume gefährdet. Die hier gezeigte Sicherheits-Fälltechnik wird vor allem auch für Laien empfohlen, da bei dieser Methode der Stamm bis zum letzten Moment sicher stehen bleibt. So kann der Motorsägenführer seine Schnitte in aller Ruhe geplant ausführen.
Anleitung für Baumfällarbeiten
Sind alle Vorbereitungen getroffen und die Fallrichtung bestimmt, können Sie den Baum fällen.
Zur Bauanleitung
Dafür schneiden Sie zuerst das Halteband etwas ein, um Platz für einen Keil zu schaffen. Dann schlagen Sie den Keil ein. Bevor Sie dann das Halteband komplett durchtrennen, setzen Sie einen lauten Warnruf ab. Nun können Sie das Halteband durchtrennen. Der Keil erzeugt schließlich die erforderliche Hebelkraft, um den Stamm nach Durchtrennen des Haltebands gefahrlos fallen zu lassen. Der Baum fällt dann in die Richtung des Fällkerbs. Ist der Baum gefällt, können Sie den Baumstamm in transportable Teile zerlegen. Baumstämme werden üblicherwiese in Meterstücke geteilt.
Praxistipp: Alle Details zu den Baumfällarbeiten finden Sie auch in der Bildergalerie oben >>
Baumfällarbeiten: Fallrichtung
Vor Beginn der Fällarbeiten gründlich prüfen, in welche Richtung Sie den Baum am besten fällen können. Dabei gilt es zu berücksichtigen, ob andere Bäume die Fällrichtung behindern oder der Baum eventuell schräg gewachsen ist und allein dadurch die Fällarbeit erschwert. Gibt es Zweifel an einer sicheren Fällung – etwa weil die Baumkrone teilweise abgestorben ist oder das Holz des Stamms morsch erscheint – sollten Sie von einer Fällung absehen und einen Profi hinzuziehen.
Wie in anderen Fälltechniken legen Sie auch bei dieser Methode zunächst genau in der geplanten Fallrichtung des Stamms einen Fällkerb an. Er sollte etwa 1/3 bis 1/5 der Stammstärke stark ausgeformt werden. Die Fällkerbsohle verläuft waagerecht, das Dach wird in einem Winkel von 45° bis 60° ausgeführt. Beide Schnitte müssen sich genau treffen – sonst entsprechend nacharbeiten.
Fällkerb & Halteband für Baumfällarbeiten
Zentraler Bestandteil der neuen Fälltechnik ist ein Tauchschnitt, der als Teil des Fällschnitts den wesentlichen Stammdurchmesser durchtrennt, jedoch den Baum auf Bruchleiste und einem Halteband stehenlässt. Dadurch gerät der Motorsägenführer beim Fällschnitt nicht in Zeitdruck und kann den genauen Zeitpunkt der Fällung bis zum letzten Moment kontrollieren. Um die dafür nötigen Schnitte genau anlegen zu können, wird der Stamm beidseitig besäumt – auf den nun freiliegenden Flanken kann die Schnittführung ideal mit Kreide oder einem Filzstift markiert werden.
Sicherheit beim Baum fällen
Der Fällkerb bestimmt die Fallrichtung, die Bruchleiste dient dabei als Scharnier. Mit dem Fällschnitt wird der Stamm abgesägt, er liegt rund 1/10 des Stammdurchmessers höher als die Sohle des Fällkerbs. Im hinteren Bereich des Stamms bleibt bis zuletzt ein Halteband stehen.
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