Baumfällarbeiten

Bäume fällen im Wald

Aus selbst 10/2020

Für sichere Baumfällarbeiten bei stärkeren Bäumen wird eine modifizierte Sicherheits-Fälltechnik empfohlen – wir zeigen, wie Sie dabei vorgehen.

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Foto: sidm / CK

Bäume fällen im Wald

Sicherheit geht vor: Arbeiten Sie nur mit Schutzausrüstung und nicht allein im Wald!

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Vorbereitung zum Baum fällen

Gefahrenbereich mit Schildern oder Absperrband markieren.

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Vorbereitung zum Baum fällen

Der Arbeitsbereich sollte von möglichen Stolperfallen befreit werden.

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Vorbereitung zum Baum fällen

Außer einer Kettensäge benötigen Sie zum Fällen einige Handwerkzeuge. Sinnvoll sind außerdem Rück- und Tragehilfen. Ohne Fällheber, Axt und Keile sollten Sie die Arbeit nicht beginnen.

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Vorbereitung zum Baum fällen

Prüfen Sie vor dem Start in den Wald den technischen Zustand Ihrer Säge. Immer wieder die korrekte Kettenspannung prüfen.

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Vorbereitung zum Baum fällen

Vor allem vor dem Fällschnitt sollten Sie überprüfen, ob noch genügend Benzingemisch im Tank ist. Öl ebenfalls checken.

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Vorbereitung zum Baum fällen

Hinter dem Kettenfänger werden die Späne abgeführt – diesen Bereich bei Bedarf gelegentlich reinigen.

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Vorbereitung zum Baum fällen

Arbeiten Sie nicht allein im Wald. Außerdem sollten Sie für den Notfall ein empfangsbereites Handy griffbereit halten.

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Vorbereitung zum Baum fällen

Prüfen Sie die Wuchsrichtung des Baums und planen Sie die Fällrichtung. Der Fallbereich sollte möglichst freiliegen.

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Fällkerb und Halteband

Bereiten Sie die Kettensäge vor und wählen Sie die Starteinstellung am Choke vor. Den Seilstart sollten Sie unbedingt in ...

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Fällkerb und Halteband

... einer sicheren Maschinenposition vornehmen. Seil bis zum Widerstand herausziehen und dann mit einem Schwung herausziehen.

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Fällkerb und Halteband

Gesägt wird stets in Vollgas-Stellung. Zunächst wird der Fällkeil exakt in Fällrichtung herausgesägt.

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Fällkerb und Halteband

Die richtige Ausrichtung der Säge können Sie anhand von Markierungen auf der Maschine oder einem solchen Hilfslaser ...

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Fällkerb und Halteband

... leichter finden. Arbeiten Sie den Fällkeil sauber heraus, weil er die Fällrichtung recht exakt bestimmt.

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Fällkerb und Halteband

Beide Schnitte müssen sich exakt treffen – sonst noch etwas nacharbeiten.

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Fällkerb und Halteband

Beschneiden Sie die Flanken des Baums im rechten Winkel bis etwas unterhalb des Fällkerbs. Gerade ausrichten!

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Fällkerb und Halteband

Bruchleiste und Fällschnitt anzeichnen. Die Bruchleiste soll 1/10 des Stammdurchmessers stark sein. Praxistipp: Die Markierung erleichtert die spätere Schnittführung deutlich.

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Fällkerb und Halteband

Mit diesem Besäumen kappen Sie auch die Wurzelanläufe des Baums und vermeiden damit ein Verdrehen des Stamms.

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Fällkerb und Halteband

Nun stechen Sie mit laufender Kette von der Seite aus vorsichtig in den markierten Fällschnitt ein. Nur mit dem unteren Teil der ...

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Fällkerb und Halteband

... Sägekette schneiden, sonst besteht Rückschlaggefahr. Hinten ein Halteband stehen lassen – so bleibt der Baum sicher stehen.

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Baum fällen

Zuerst schneiden Sie das Halteband zu etwa einem Drittel ein, um Platz für einen Keil zu schaffen.

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Baum fällen

In den Sägeschnitt schlagen sie einen Keil ein. Abstand zum verbleibenden Halteband halten, damit dieses gut trennbar bleibt.

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Baum fällen

Vor dem Durchtrennen des restlichen Haltebands setzen Sie einen Warnruf ab.

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Baum fällen

Erst mit dem Trennen des verbleibenden Haltebands beginnt der Baum zu fallen. Ziehen Sie sich nach schräg hinten zurück!

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Baum fällen

Der Baum fällt nun in Richtung des Fällkerbs und reißt knapp vor Erreichen des Bodens die verbleibende Bruchkante ab.

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Baum fällen

Den verbleibenden Stumpf eventuell einkürzen. In der Praxis wird man den Fällschnitt tiefer setzen als hier für Fotozwecke geschehen.

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Baum fällen

Nun können Sie den Stamm in transportable Teile zerlegen – üblich ist eine Teilung in Meterstücke.

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Baum fällen

Dabei hilft ein Forst-Maßband oder ein Lasermarker. Nicht mit der Sägekette den Boden berühren – sie wird dabei stumpf.

Wer genießt in der kalten Jahreszeit zuhause nicht gerne die wohlige Wärme eines Ofens! Mit selbst gewonnenem Brennholz aus dem Wald ist der Reiz, auf diese Art zu heizen, gleich nochmals größer.

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Was Sie bei Baumfällarbeiten im Wald oder im Garten beachten sollten und ultimative Tipps, finden Sie im Video:

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Video: Glutamat

Wer für Baumfällarbeiten in den Wald zieht, sollte einige Erfahrung im Umang mit der Kettensäge mitbringen und die dafür nötige Ausrüstung mitführen – ideal ist es, den sogenannten „Kettensägenschein“ vorweisen zu können, der bei der Arbeit in den meisten öffentlichen Forstgebieten inzwischen Voraussetzung für die Brennholzgewinnung auf eigene Faust ist.

Das gilt ganz besonders, wenn auch Bäume gefällt werden sollen. Baumfällarbeiten sind wesentlich anspruchsvoller als die Ernte aus von Profis im Wald zurückgelassenem Kronenholz, das im Rahmen der üblichen „Sammelscheine“ geerntet werden darf. Die Anlage der zum Fällen erforderlichen Schnittführung bedarf einiger Sachkenntnis, damit der Baum tatsächlich dorthin fällt, wo man ihn haben will – und wo er weder Mensch noch andere Bäume gefährdet. Die hier gezeigte Sicherheits-Fälltechnik wird vor allem auch für Laien empfohlen, da bei dieser Methode der Stamm bis zum letzten Moment sicher stehen bleibt. So kann der Motorsägenführer seine Schnitte in aller Ruhe geplant ausführen.

Anleitung für Baumfällarbeiten

Sind alle Vorbereitungen getroffen und die Fallrichtung bestimmt, können Sie den Baum fällen.

Dafür schneiden Sie zuerst das Halteband etwas ein, um Platz für einen Keil zu schaffen. Dann schlagen Sie den Keil ein. Bevor Sie dann das Halteband komplett durchtrennen, setzen Sie einen lauten Warnruf ab. Nun können Sie das Halteband durchtrennen. Der Keil erzeugt schließlich die erforderliche Hebelkraft, um den Stamm nach Durchtrennen des Haltebands gefahrlos fallen zu lassen. Der Baum fällt dann in die Richtung des Fällkerbs. Ist der Baum gefällt, können Sie den Baumstamm in transportable Teile zerlegen. Baumstämme werden üblicherwiese in Meterstücke geteilt.
Praxistipp: Alle Details zu den Baumfällarbeiten finden Sie auch in der Bildergalerie oben >>

Baumfällarbeiten: Fallrichtung

Vor Beginn der Fällarbeiten gründlich prüfen, in welche Richtung Sie den Baum am besten fällen können. Dabei gilt es zu berücksichtigen, ob andere Bäume die Fällrichtung behindern oder der Baum eventuell schräg gewachsen ist und allein dadurch die Fällarbeit erschwert. Gibt es Zweifel an einer sicheren Fällung – etwa weil die Baumkrone teilweise abgestorben ist oder das Holz des Stamms morsch erscheint – sollten Sie von einer Fällung absehen und einen Profi hinzuziehen.

Der Bereich von zweieinhalb Baumlängen rundum soll während der Baumfällarbeiten nicht von Dritten betreten werden. Foto: sidm / AP

Wie in anderen Fälltechniken legen Sie auch bei dieser Methode zunächst genau in der geplanten Fallrichtung des Stamms einen Fällkerb an. Er sollte etwa 1/3 bis 1/5 der Stammstärke stark ausgeformt werden. Die Fällkerbsohle verläuft waagerecht, das Dach wird in einem Winkel von 45° bis 60° ausgeführt. Beide Schnitte müssen sich genau treffen – sonst entsprechend nacharbeiten.

Fällkerb & Halteband für Baumfällarbeiten

Zentraler Bestandteil der neuen Fälltechnik ist ein Tauchschnitt, der als Teil des Fällschnitts den wesentlichen Stammdurchmesser durchtrennt, jedoch den Baum auf Bruchleiste und einem Halteband stehenlässt. Dadurch gerät der Motorsägenführer beim Fällschnitt nicht in Zeitdruck und kann den genauen Zeitpunkt der Fällung bis zum letzten Moment kontrollieren. Um die dafür nötigen Schnitte genau anlegen zu können, wird der Stamm beidseitig besäumt – auf den nun freiliegenden Flanken kann die Schnittführung ideal mit Kreide oder einem Filzstift markiert werden.

Sicherheit beim Baum fällen

Der Fällkerb bestimmt die Fallrichtung, die Bruchleiste dient dabei als Scharnier. Mit dem Fällschnitt wird der Stamm abgesägt, er liegt rund 1/10 des Stammdurchmessers höher als die Sohle des Fällkerbs. Im hinteren Bereich des Stamms bleibt bis zuletzt ein Halteband stehen. 

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