Arbeiten auf Leitern

Arbeiten auf Leitern gehört zum Heimwerken dazu: Ob bei einem Lampenwechsel oder zum Streichen der Fassade – jedem Heimwerker werden höhere Aufgaben gestellt. Wir zeigen Leitern, Steighilfen und Arbeitsbühnen für sicheres Arbeiten.

(1/15)
Arbeiten auf Leitern

Arbeiten auf Leitern

Achten Sie bei Stehleitern auf feste Spanngurte und auf deren Verankerungen an den Holmen. Eine breite Traverse gibt Standsicherheit. Hier ist sie zur Anpassung an den Untergrund verstellbar.

Arbeiten auf Leitern

Arbeiten auf Leitern

Achten Sie auf sicheren Stand: Gewachsener Boden, Schmutz und Nässe könnten gefährlich werden. Schon beim Kauf prüfen: Steigen Sie auf die Leiter. Sind die Stufen rutschsicher? Auch in größerer Höhe sollte sich die Leiter bei Bewegung nicht merklich verziehen. Halten Sie sich an den Holmen fest und ruckeln Sie hin und her – die Leiter muss stabil stehen.

Arbeiten auf Leitern

Arbeiten auf Leitern

Das Antrittsmaß (Abstand vom Boden bis zur ersten Sprosse) entspricht im Idealfall den übrigen Sprossenabständen. Wo an Material gespart wurde, ist dieser Abstand nur halb so groß, um die mangelnde Steifigkeit auszugleichen.

Arbeiten auf Leitern

Arbeiten auf Leitern

Holme und Sprossen sollten mehrfach gebördelt sein. Sie erkennen dies an einer Innen- und Außenwulst und an Falzwulsten beim Blick von außen in die Sprossen. Je stabiler eine Leiter gefertigt ist, desto weniger Sprossen benötigt sie bei gleicher Länge.

Arbeiten auf Leitern

Arbeiten auf Leitern

Von zentraler Bedeutung: Die stabile Verankerung der Sprossen an den Leiterholmen. Scharfe Kanten, Grate und Druck- oder Knickstellen an Holmen oder Sprossen zeigen Verarbeitungsmängel. Finger weg!

Arbeiten auf Leitern

Arbeiten auf Leitern

Besteht die Leiter aus mehreren Teilen, sollten Sie Verbindungsteile und Beschläge näher unter die Lupe nehmen. Machen diese einen stabilen Eindruck und sind sie leichtgängig zu bedienen? Verzichten Sie nicht auf einen Funktionstest im Laden: Leiter aufstellen, montieren und Handhabung zeigen lassen. Nur eine Leiter kaufen, die Sie problemlos ohne fremde Hilfe bedienen können.

Arbeiten auf Leitern

Arbeiten auf Leitern

Zubehör macht die Leiter vielseitiger – was bietet das Sortiment des Herstellers? Hohe Leitern sollten Sie gegen seitliches Abrutschen sichern können.

Arbeiten auf Leitern

Arbeiten auf Leitern

Rund 5 Euro kostet ein Eimerhaken, den Sie im Sprossenauge festklemmen können.

Arbeiten auf Leitern

Arbeiten auf Leitern

Für knapp 25 Euro wird jede Sprossenleiter gemütlicher: Einhängetritt für langes Stehen.

Arbeiten auf Leitern

Arbeiten auf Leitern

Nach dem gleichen Prinzip können Sie auch eine Ablageschale einhängen.

Arbeiten auf Leitern

Arbeiten auf Leitern

Eine Fußverlängerung für rund 40 Euro sorgt für sicheren Stand auf Unebenheiten und Treppen.

Arbeiten auf Leitern

Arbeiten auf Leitern

Unbedingt erforderlich auf Rasen und gewachsenem Boden: Erdspitzen sorgen dort für rutschfreien Stand

Arbeiten auf Leitern

Arbeiten auf Leitern

Diese Aufsätze aus Weichkunststoff sollen ein Abrutschen der Holme – etwa an Dachrinnen – vermeiden.

Arbeiten auf Leitern

Arbeiten auf Leitern

Das richtige Zubehör verbessert Sicherheit und Nutzen – hier an der flachen Wand.

Arbeiten auf Leitern

Arbeiten auf Leitern

Aluminium ist leicht, unempfindlich gegen Temperatur- und Feuchteschwankungen und gleichzeitig hoch belastbar – es ist damit ein ideales Material für den Leiterbau. Allerdings ist eine Überlastung des Metalls schwer zu erkennen – ein überlasteter oder vorgeschädigter Leiterholm kann deshalb unerwartet abknicken und zum Sturz führen. Behandeln Sie Leitern generell möglichst schonend, und vermeiden Sie harte Schläge und eine Lagerung unter Spannung. Kontrollieren Sie vor jeder Aufstellung, ob Profile und Sprossen unbeschädigt sind. Steiggeräte mit fehlenden Nieten oder lockeren Sprossen nicht mehr nutzen! Verlorene Profilfüße ersetzen. Beschädigte Leitern auf keinen Fall weiter benutzen – auch wenn nur kleine Dellen oder Risse zu sehen sind. Das Material könnte bereits deutlich geschwächt sein und dann abknicken.

Wer nach Höherem strebt, lebt gefährlich: Mehr als 50 Menschen sterben in Deutschland jährlich an den Folgen eines Sturzes beim Arbeiten auf Leitern. Allein 30.000 schwere Sturzunfälle werden jährlich von den Berufsgenossenschaften registriert. Da es keine Meldepflicht gibt, dürfte die tatsächliche Unfallzahl sogar mehrfach höher liegen. Dabei sind moderne Leitern eigentlich sehr sicher – wenn sie denn benutzt werden. Die meisten Unfälle gehen deswegen auf das Konto von Leichtsinn und alten, unsicheren Steiggeräten. Sollte sich in Garage oder Keller also noch eine klapprige Holzleiter finden, wird es Zeit für eine Neuanschaffung. Nicht mehr sichere Steiggeräte sollten Sie umgehend unbrauchbar machen, damit nicht doch noch jemand auf die Idee kommt, sich in Lebensgefahr zu bringen.

Unfallrisiko beim Arbeiten auf Leitern

Auf einer ,Leiter zu arbeiten,, erscheint vielen harmlos. Doch wenn in Beruf oder in der Freizeit, zum Beispiel beim Häuslebau, auf Leitern gearbeitet wird, verläuft das nicht immer folgenlos: Wer eine Leiter einsetzt, sollte auf hohe Qualität, Standsicherheit und die eigene Körperhaltung achten. Auch dürfen Leitern nur in Ausnahmen als Arbeitsplätze genutzt werden, etwa wenn andere Arbeitsmittel wie Gerüste oder Arbeitplattformen nicht verfügbar sind. Stürze von der Leiter sind häufig schwere Unfälle. Schmerzhafte Prellungen, Gehirnerschütterung oder Knochenbrüche sind typische Verletzungen. „Das bedeutet meist Schmerzen und zieht lange Kranken- und Ausfallzeiten nach sich", erklärt Rainer Prestin, Vorstandsvorsitzender der BG BAU. Kosten für die Versichertengemeinschaft in Höhe einer sechsstelligen Eurosumme pro Fall, etwa für Heilbehandlung, Rehabilitation und Renten, sind keine Seltenheit. Die BG BAU gibt daher Tipps zum richtigen Verhalten bei der Arbeit auf Leitern. „Selbstverständlich sind nur solche Leitern zu verwenden, die entsprechend ihrer Bauart für die jeweils notwendige Arbeit geeignet sind und sich in gutem Zustand befinden“, sagt Prestin. Ein Sturz sei vorprogrammiert, wenn man sich bei der Arbeit seitlich zu stark hinüberlehne, statt die Leiter umzustellen. „Beschäftige müssen immer mit beiden Füßen auf der Leiter stehen“, so Prestin.

Auf Leitern arbeiten: Umhängetasche senkt Risiko

Eine häufige Unfallursache ist der Transport von Ge­genständen: Glühbirnen, Pinsel oder Werkzeuge sollten am besten in einer Umhängetasche getragen werden, damit man sicher steht und sich festhalten kann. Um nicht zu stolpern, müssen Kabel von elektrischen Geräten seitlich an der Leiter entlang geführt und sollten nicht über die Tritte oder die Standfläche gezogen werden. Außerdem dürfen bei der Arbeit keine Materialien wie Säuren, Laugen oder Heißbitumen verwendet werden, von denen eine zusätzliche Gefahr ausgeht.

Arbeiten auf Leitern: Bis zu welcher Höhe?

Wie Prestin zudem betont, sollen Anlegeleitern nur dazu genutzt werden, um höher oder tiefer gelegene Arbeitsplätze zu erreichen. Allein bei Tätigkeiten, die nicht länger als zwei Stunden dauern, können sie Gerüste oder Arbeitsbühnen ersetzen. Arbeiten auf Anlegeleitern sind nur ausnahmsweise erlaubt, wenn sich der Standplatz nicht höher als sieben Meter über dem Boden oder einer tragfähigen Fläche befindet. Auf der Leiter benutzte Werkzeuge oder Material dürfen nicht mehr als zehn Kilogramm wiegen und es dürfen keine Gegenstände mit einer Windangriffsfläche von über einem Quadratmeter mitgeführt werden. Darüber hinaus dürfen Stehleitern nicht als Anlegeleitern benutzt werden, da sie zusammengeklappt beim Besteigen nach hinten wegrutschen können. Die Standfläche einer Stehleiter ist nur aufgeklappt sicher.

Tipps zur Sicherheit beim Arbeiten auf Leitern auf schrägem Untergrund

  • Steigen Sie nur dann auf Leitern und Gerüste, wenn Sie sich ganz sicher sind, dass Sie das richtige Steiggerät gewählt und dieses korrekt aufgestellt haben – viele Unfälle resultieren aus der Missachtung dieser beiden einfachen Grundregeln.
  • Kaufen Sie für die Nutzung rund ums Haus am besten eine möglichst vielseitig nutzbare Schiebe- oder Gelenkleiter, und machen Sie sich vor dem ersten Aufstellen mit der richtigen Nutzung vertraut. Kontrollieren Sie bei jeder Aufstellung unbedingt, ob der Untergrund ausreichend eben, tragfähig und rutschfest ist.
  • Die auf der Leiter aufgedruckten Piktogramme zeigen in Kurzform, wie die Leiter korrekt verwendet wird – weichen Sie von diesen Hinweisen nicht ab – auch wenn Sie eine Arbeit dann nicht oder nur mit größerem Aufwand erledigen können.
  • Leitern sind nicht für schwere Arbeiten in großen Höhen gedacht – bei Arbeiten mit Bohrmaschine oder Säge dürfen keine größeren Kräfte aufgebracht werden. Besser geeignet für Arbeiten mit Werkzeugen sind Gerüste oder Arbeitsbühnen.

Das könnte Sie auch interessieren ...