Leitern
Leitern sind sicher. Kaum ein Unfall ist auf die Leiter selbst zurückzuführen – es mangelt vielmehr an der fachgerechten Verwendung von Leitern und Gerüsten.
Am wichtigsten ist wohl die Erkenntnis, dass man von einer Leiter nicht zu viel erwarten darf – sie ist nämlich nur eine Steighilfe und kein Arbeitsinstrument. Entsprechend dürfen auf einer Leiter nur leichte Arbeiten ausgeführt werden – alles andere ist ein Fall für ein Gerüst oder eine Arbeitsplattform.
Wozu brauche ich die Leiter? Diese Frage sollte Ihre Entscheidung leiten. Wichtige Kriterien sind die Arbeitshöhe und die Größe des Benutzers. Generell sollten Sie beim Kauf von Leitern darauf achten, dass das ausgewählte Produkt ein GS-Zeichen trägt und nach der internationalen Norm EN 131 gebaut wurde. Je öfter die Leiter benutzt werden soll, desto wichtiger sind leichter Aufbau und einfacher Transport des Steiggeräts.
Leitern, Steighilfen und Arbeitsbühnen
Zwei Aspekte sollten beim Neukauf von Leitern und Gerüsten im Vordergrund stehen. Achten Sie ganz besonders auf eine solide Bauweise und testen Sie schon im Laden, ob Sie mit Aufstellung und Transport der Leiter gut zurecht kommen. Wichtig ist zudem eine auf Ihre Bedürfnisse ausgerichtete Bauform und Größe der Leiter – dabei spielt auch die Körpergröße des Benutzers eine Rolle.
Für Arbeiten im Haus sind so genannte Stufenleitern praktisch. Diese Bezeichnung verweist auf die flache Bauform der Sprossen, auf denen man auch längere Zeit bequem stehen kann; das werden Sie beim Tapezieren oder Streichen der Decke schätzen. Typische Stufenleitern sind der Klapptritt und die klassische Haushaltsleiter, deren oberes Holmende als geschlossener Handgriff ausgebildet ist. Beide Bauformen lassen sich Platz sparend zusammenklappen und zum Beispiel in einem Besenschrank unterbringen.
Anlegeleitern und verschieden nutzbare Vielzweckleitern haben Sprossen statt Stufen. So können sie in verschiedenen Anstellwinkeln bestiegen werden. Anlegeleitern sollten Sie allerdings möglichst in einem 75-Grad-Winkel aufstellen, um die beiden größten Unfallquellen bei diesem Leitertyp auszuschließen: das Abrutschen der unteren Leiterholme und das Überkippen der Leiter nach hinten. Kontrollieren Sie bei mehrteiligen Schiebeleitern oder Teleskopleitern, dass die Sicherungshaken am Verschiebebeschlag eingerastet sind, bevor Sie die Leiter besteigen.
Viele Hausbesitzer wollen zumindest an der Fassade Ihrer Immobilie jeden Punkt erreichen können, um Reparaturen und Reinigungsarbeiten selbst zu erledigen. Diese Anforderung erfüllen dreiteilige Kombinationen aus Steh- und Schiebeleiter am besten. Meist können die drei Segmente einer solchen Mehrzweckleiter sowohl einzeln, als Stehleiter und sogar als dreiteilige Schiebeleiter genutzt werden. In der Stehleiterfunktion lässt sich der schiebbare dritte Leiterteil meist auch nach unten ausfahren, um unebenes Gelände oder Treppenstufen auszugleichen.
Das Geheimnis dieser Vielseitigkeit liegt in einem durchdachten Dreh- und Verstellbeschlag, der unbedingt auch mit einer so genannten Abkippsicherung versehen sein sollte. Dann nämlich kann bei der Nutzung als Stehleiter das nach oben ausfahrbare dritte Leiterteil nicht aus der Führung heraus- und nach vorn wegklappen. Mit Mehrzweck- und mehrfach klappbaren Vielzweckleitern kommen Sie zwar (fast) überall hin, doch bei länger dauernden Arbeiten stoßen auch diese cleveren Steighilfen an ihre Grenzen.
Profi-Gerüste: Fahrbahre Arbeitsbühnen für große Höhen
Wer die Fassade großflächig reinigen oder streichen will, der kommt um den Aufbau eines Gerüsts nicht herum. Nicht immer ist dafür eine teure professionelle Einrüstung erforderlich. Fahrbare Heimwerkergerüste bieten – sachgerecht zusammengestellt und aufgebaut – die gleiche Sicherheit. Zwar steigt durch die begrenzte Größe der Arbeitsplattform die benötigte Arbeitszeit, weil das Gerüst immer wieder umgestellt werden muss. Dennoch kann sich die Anschaffung lohnen. Denn in der Regel hat sich der Kaufpreis gegenüber Miete und Aufbau eines Profi-Gerüsts schon nach einmaliger Nutzung amortisiert. Danach können Sie das Heimwerkergerüst aber auch kleiner aufbauen und deshalb vielseitig nutzen. Durch die Kombination mehrerer Ausbaustufen ist es möglich, im Baukastenprinzip zwischen rund drei und zwölf Metern Arbeitshöhe zu erreichen.
Auch später noch können entsprechende Module nachgekauft werden, um in größere Höhen zu gelangen. Je höher das Gerüst aufgebaut wird, desto wichtiger werden Vorkehrungen gegen Umkippen und Instabilität. Lassen Sie sich deshalb die richtige Montage des Gerüsts unbedingt bei einem Probeaufbau gründlich erklären und orientieren Sie sich bei jedem Aufbau an der Gebrauchsanleitung. Heimwerkergerüste sind übrigens ebenso stabil und sicher gebaut wie Profi-Baugerüste. Der einzige Kosten senkende Unterschied liegt in den Verbindungen der Elemente. Während Handwerker schnell verriegelbare Klemmverbinder bevorzugen, ist die Montage der Heimwerkerversion per Schraubenschlüssel sehr viel langwieriger.
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