Anthurie

Flamingoblume pflegen und vermehren

Mit ihren roten, gelben oder weißen Blüten ist die Anthurie in jedem Zimmer ein Blickfang. Aber damit die Blüten so schön leuchten, muss man die Anthurie richtig pflegen.

Anthurie pflegen
Mit der richtigen Pflege wird die Anthurie zum Hingucker. Foto: iStock / Okrasyuk
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Ursprünglich kommt die Anthurie aus dem Regenwald in Lateinamerika. Etwa 1.000 verschiedene Arten konnte man dort bereits finden. Als Zimmerpflanze eignen sich hierzulande aber nur zwei Sorten: Die Kleine Flamingoblume (Anthurium scherzianum) und die Große Flamingoblume (Anthurium andreanum).

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Und auch diese beiden Sorten brauchen dann die geeignete Anthurien-Pflege. Doch wie sieht diese aus? Welchen Standort bevorzugen Flamingoblumen? Wie kann man sie vermehren? Und gibt es Fehler, die man bei der Pflege der Anthurie vermeiden sollte? Wir klären alle Fragen zur Pflege!

Wie pflege ich Anthurien richtig?

Die Flamingoblume (Anthurium Clarinervium) kann man nicht nur als Zimmerpflanze kultivieren, sondern auch als Schnittblume verschenken oder in eine Vase stellen. Wenn diese an einem geeigneten Standort steht, das Wasser regelmäßig gewechselt wird und Sie die Anthurie immer wieder anschneiden, kann sie bis zu drei Wochen halten. Damit die Hochblätter, an den sich die Blüten befinden, auch als Zimmerpflanze lange halten, sollten Sie die folgenden Tipps für die Anthurium-Pflege beachten.

Welchen Standort braucht die Flamingoblume?

Die Flamingoblume ist eigentlich recht pflegeleicht und kann am richtigen Standort schön und gesund wachsen. Wichtig ist, dass dieser dem natürlichen Lebensraum entspricht. Das heißt bei der Anthurie, dass sie an hellen bis halbschattigen Standorten steht, die keine direkte Sonne abbekommen und eine möglichst gleichbleibende Temperatur (20-25 Grad Celsius) haben. Im Winter kann die Pflanze aber auch etwas kühler stehen (16-18 Grad Celsius). Das ist besonders für die Kleine Flamingoblume (Anthurium-Scherzerianum-Hybride) wichtig, da die einen Kältereiz braucht, um die Blütenbildung anzuregen. Da im Regenwald eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, mag die Anthurie Zugluft und trockene Luft nicht so gerne. Ideal ist ein Standort der sich in einiger Entfernung zum Heizkörper befindet.

Nicht nur die Flamingoblume ist eine pflegeleichte Zimmerpflanze. Auch die Pflanzen aus unserem Video sind pflegeleicht und auch für Anfänger geeignet:

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Video: Xcel Produktion

Die Flamingoblume kann man übrigens auch als sogenannte Hydrokultur nutzen. Hierbei stehen die Pflanzen einfach in einem Wasserglas. Dafür nehmen Sie die Anthurie einfach aus Ihrem Topf und spülen die Wurzeln mit lauwarmen Wasser ab. Achten Sie dabei darauf, dass das Wasser wirklich warm ist und dass Sie die Wurzeln nicht beschädigen. Danach füllen Sie eine Vase mit Wasser (Raumtemperatur) und setzen die Flamingoblume so hinein, dass die Wurzeln gerade so ins Wasser tauchen. An halbschattigen Standorten kann die Pflanze nun ganz ohne Erde wachsen und Blüten bilden.

Flamingoblumen gießen & düngen

In ihrem natürlichen Lebensraum wächst die Anthurie im feuchten Regenwald. Von daher ist sie einen feuchten Boden gewohnt. Damit sie sich auch in Ihrem zuhause wohlfühlt, sollten Sie daher darauf achten, dass die Erde stets gleichmäßig feucht ist. Dennoch sollte keine Staunässe entstehen. Bei einem durchlässigen Substrat und einem Übertopf mit Abflauflöchern sollte das aber kein Problem sein. Überschüssiges Wasser können Sie dann einfach abschütten. Wie oft Sie die Flamingoblume gießen, ist von der Raumtemperatur, dem Substrat, der Topfgröße und der Sonneneinstrahlung abhängig. Dennoch wird dazu geraten, die Anthurie ein- bis zweimal pro Woche mäßig zu gießen. Bevor Sie erneut Wasser geben, sollte die oberste Erdschicht immer angetrocknet sein. Lauwarmes Regenwasser oder kalkarmes (weiches) Leitungswasser ist zum Gießen ideal. Außerdem sollten Sie, besonders im Winter, wenn die Heizung die Luft austrocknet, die Pflanze regelmäßig mit kalkarmem Wasser besprühen.

Für das Wachstum und die Bildung von neuen Blüten benötigt die Anthurie Nährstoffe. Diese können Sie ihr durch einen Dünger geben. Gerade in der Hauptwachstumszeit (April bis August) können Sie ihr alle zwei Wochen etwas Dünger verabreichen. Im Herbst und Winter reicht es, wenn Sie die Flamingoblume alle sechs bis acht Wochen mit Dünger versorgen. Ideal ist es, wenn Sie organischen Dünger verwenden, da die Pflanze auf Salz empfindlich reagiert. Ein einfacher Zimmer- und Grünpflanzendünger ist daher ideal. Diesen können Sie entweder als Flüssigdünger mit dem Gießwasser verteilen oder in Form von Düngestäbchen. Die Düngestäbchen stecken Sie ins Substrat und geben dann gleichmäßig Nährstoffe ab. Als günstige Alternative können Sie die Pflanze auch mit Kaffeesatz düngen. Bevor Sie diesen in die Erde einarbeiten, sollten Sie diesen aber trocknen lassen, da er sonst schimmeln kann.
Praxistipp: Als Hydrokultur ist ein speziellen Hydrokulturdünger gut geeignet.

Anthurie umtopfen

Durch die stetige Zersetzung werden die Nährstoffe in der Erde immer weniger. Deswegen sollten Sie das Substrat der Flamingoblume auch regelmäßig austauschen. Junge Pflanzen sollten jedes Jahr umgetopft werden. Bei älteren Zimmerpflanzen reicht es aus, wenn Sie die Anthurie alle drei bis vier Jahre umtopfen. Aber zumindest die oberste Erdschicht sollten Sie auch bei älteren Pflanzen jährlich austauschen. Der ideale Zeitpunkt zum Umtopfen ist das Frühjahr, wenn die Pflanze sich nach der Ruhephase vor dem Wachstumsbeginn befindet. Besonders dann, wenn der Wurzelballen stark durchwurzelt ist, sollten Sie einen größeren Topf verwenden. Dieser sollte Abzugslöcher besitzen, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Auf die Löcher legen Sie Tonscherben, damit die Löcher frei sind und auch frei bleiben. Danach können Sie die Pflanze aus ihrem alten Topf nehmen, die alte Erde und abgestorbene Pflanzenteile entfernen und die Zimmerpflanze in den neuen Topf setzen.

Praxistipp: Die Anthurie ist leicht giftig. Tragen Sie bei der Pflege am besten Handschuhe, damit keine Hautreizungen entstehen.

Anthurien vermehren: So geht’s!

Eine Vermehrung der Flamingoblume ist durch Samen, Teilung oder Stecklinge möglich. Einen guten Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten gibt Ihnen unser Video:

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Video: Glutamat

Durch Samen funktioniert es aber nur, wenn die Zimmerpflanze befruchtet wurde. Daher benötigt man dafür mehrere Pflanzen und Geduld. Denn nach der Befruchtung dauert es etwa ein Jahr, bis sich überhaupt Früchte bilden. Deswegen wird die Vermehrung durch Teilung oder Stecklinge als ideal empfunden.

Flamingoblume mit Stecklingen vermehren

Für die Steckling-Vermehrung schneiden Sie einige Stiele direkt an der Basis mit einem scharfen Messer ab. Bis auf die obersten Blätter werden alle anderen entfernt. Nun stellen Sie die Stecklinge in ein Glas mit kalkfreiem Wasser und platzieren dieses an einem warmen und hellen Standort. Wenn Sie das Wasser dann regelmäßig wechseln, sollten sich schon nach ein paar Wochen Wurzeln bilden. Dann können Sie die Zimmerpflanze entweder als Hydrokultur behalten oder sie in einen Topf pflanzen.

Vermehrung durch Teilung

Die wohl einfachste Art der Vermehrung ist bei der Flamingoblume wohl die Teilung der Mutterpflanze. Dabei ist das Frühjahr, wenn Sie die Anthurie umtopfen, am besten geeignet. Häufig bildet die Mutterpflanze bewurzelte Seitensprosse. Diese können Sie dann direkt benutzen.

Ansonsten können Sie aber auch die Pflanze direkt am Wurzelballen teilen. Achten Sie dabei aber darauf, dass die Teile ausreichend Wurzeln besitzen und mindestens ein Blatt haben. Die Tochterpflanzen werden dann in einen eigenen Topf gepflanzt und an einen hellen und warmen Standort gestellt. Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann beim Anwurzeln helfen. Stülpen Sie daher eine Plastiktüte über den Topf. Durch regelmäßiges Lüften verhindern Sie eine Schimmelbildung.

Flamingoblume: Die schlimmsten Pflegefehler

Bei der Pflege von Pflanzen kann man auch viel falsch machen. Wer nicht den richtigen Standort wählt, oder die Pflanze falsch gießt, riskiert braune oder gelbe Blätter und kann sogar die Blüte beeinträchtigen. Woran es liegen kann, wenn die Anthurie braune Flecken bekommt oder nicht mehr blüht, zeigen die häufigsten Pflegefehler.

Warum bekommt eine Anthurie braune Blätter?

Die Ursache für braune Blätter ist nicht immer einfach zu erkennen. Denn es gibt so viele Gründe, warum es passiert. Der falsche Standort, zu viel Wasser, zu trockene Luft, zu viel Dünger, Schädlinge (Spinnmilben oder Schildläuse) oder Krankheiten sind dabei nur ein paar Ursachen. Um die Ursache zu finden, sollten Sie sich unsere Pflege-Tipps oben genauer anschauen und überprüfen, ob Sie die richtige Pflege anwenden. Wenn Sie einen Pflegefehler finden, sollten Sie diesen schnell beheben und Ihre Anthurie retten.

Leider ist es nicht immer ganz einfach herauszufinden, woran es liegt. Besonders schwierig ist es, wenn die Blattfleckenkrankheit Ihre Pflanze befallen hat. Die Krankheit sorgt für braune Blätter und schwarze Blattränder und lässt sich ideal mit speziellen Mitteln gegen Pilzkrankheiten heilen.

Warum blüht die Flamingoblume nicht?

Auch wenn die Anthurie nicht mehr blüht, macht man sich Sorgen. Eine mögliche Ursache könnte der falsche Standort sein. Achten Sie darauf, dass der Standort nicht zu dunkel ist. Zwar mag die Flamingoblume direkte Sonneneinstrahlung nicht, sie benötigt für die Blütenbildung aber dennoch Licht. Wenn die Zimmerpflanze keine Blüten bildet und gleichzeitig welke Blätter hat, fehl ihr entweder Wasser oder die nötigen Nährstoffe. Manchmal ist es dann auch einfach der pH-Wert des Bodens, der nicht ideal ist. Hilfreich ist es dann, wenn Sie die Pflanze umtopfen und mit frischen Nährstoffen versorgen. So bekommen Sie die Anthurie wieder zum Blühen!
Praxistipp: Bei den bunten Blättern handelt es sich nicht um die eigentliche Blüte. Denn bei der Blüte handelt es sich um den Dolden, der sich in den bunten Hochblättern befindet.

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