Zementmörtel

Zementmörtel ist am und im Haus vielseitig einsetzbar – beim Mauern, Verputzen oder Reparaturarbeiten. Wer ein Haus besitzt, kommt also zwangsläufig häufiger mit Zementmörtel in Verbindung. Wir klären daher alle Fragen rund um den Baustoff.

Zementmörtel wird angemischt
Zementmörtel lässt sich einfach selber mischen. Foto: sidm / Archiv
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Mörtel gibt es in zahlreichen verschiedenen Ausführungen – als Estrichmörtel, Fugenmörtel, Putzmörtel oder Mauermörtel – doch wofür verwendet man eigentlich Zementmörtel?

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Was ist der Unterschied zwischen Zementmörtel und Zement? Wofür ist Kalk-Zement-Mörtel gut? Und wie lange muss Zementmörtel eigentlich trocknen? Wir klären all Ihre Fragen rund um das Thema Zementmörtel.

Was ist der Unterschied zwischen Zement und Zementmörtel?

Zement ist grundsätzlich nur ein Bindemittel, das unter anderem aus Sand, Ton und Kalkstein besteht. Es wird zu so genannten puzzolanen Aschen gebrannt und dann vermahlen. Er bildet der Grundlage für viele Baustoffe wie Beton, Mörtel und Putz.

Aus was besteht Zementmörtel?

Zementmörtel ist eine Mischung aus Zement, Wasser und Zuschlägen (Sand oder Kies unterschiedlicher Körnungen).

Der Unterschied zu Beton besteht lediglich in der Größe der Gesteinskörnung. Für Zementmörtel werden Steine mit einer Größe von maximal 4 mm verwendet – also Sand. Für Beton eine Gesteinskörnung von bis zu 32 mm.

Wann nimmt man Zementmörtel?

Zementmörtel wird vielfältig beim Hausbau eingesetzt. Aufgrund seiner hohen Festigkeit und guten Haftung wird er häufig an stark beanspruchten Stellen wie dem Sockelbereich oder an Kellermauerwerken eingesetzt, aber auch beim Ausbessern von Mauerwerk oder als Putz im Innen- und Außenbereich kann er verwendet werden.

Was ist der Unterschied zwischen Kalkmörtel und Zementmörtel?

Kalkmörtel enthält im Gegensatz zu Zementmörtel keinen Zement, sondern lediglich Sand und gelöschten Kalk. Er ist leichter zu verarbeiten als Zementmörtel, hält aber weniger Belastungen stand und gehört daher zur Mörtelgruppe 1, das heißt, er darf nur für 24 cm dickes Mauerwerk, unbelastete Wände und bei maximal zwei Geschossen eingesetzt werden.

Allerdings wirkt Kalkmörtel feuchtigkeitsregulierend und ist daher besonders gut für den Innenraum geeignet. Neben reinem Kalk- und Zementmörtel gibt es auch noch eine Mischform: Kalk-Zement-Mörtel. Dieser gleicht die Nachteile der beiden Stoffe aus, sodass er leichter zu verarbeiten ist als Zementmörtel, aber wesentlich widerstandsfähiger als reiner Kalkmörtel.

Wie wird Zementmörtel gemischt?

Wollen Sie Kalk-, Kalk-Zement- oder Zementmörtel selber mischen, halten Sie sich an folgende Mischungsverhältnisse:

  • Kalkmörtel: 2 Teile Kalk, 6 Teile Sand, 0,5 Teile Wasser
  • Kalk-Zement-Mörtel: 1 Teil Kalk, 6 Teile Sand, 1 Teil Zement, 0,5 Teile Wasser
  • Zementmörtel: 4 Teile Sand, 1 Teil Zement, 0,5 Teile Wasser

Leichter geht es natürlich mit vorgemischtem Trockenmörtel. Diesen müssen Sie einfach nach den Angaben auf der Packung mit Wasser mischen.

Wie lange braucht Zementmörtel zum Trocknen?

Zementmörtel bindet bei guten Bedingungen innerhalb weniger Stunden ab. Beim Abbinden bilden sich "Zementkristalle", die sich fest mit den Zuschlagstoffen "verkrallen". Pro Zentimeter Mörtelschicht sollten Sie etwa fünf Stunden Trocknungszeit einplanen.

Sobald der Zementmörtel oberflächlich getrocknet ist, können Sie ihn weiterverarbeiten. Allerdings heißt eine trockene Oberfläche nicht, dass der Mörtel bereits komplett abgebunden hat. Mit dem Auftragen von versiegelnden Anstrichen sollten Sie in jedem Fall warten, bis der Mörtel komplett durchgetrocknet ist.
Praxistipp: Mit einem Heißluftföhn oder ähnlichem sollten Sie nicht nachhelfen, da der Zementmörtel sonst reißen kann. Außerdem braucht der Zement Wasser zum Abbinden – verdunstet das Anmachwasser zu schnell, "brennt" der Zement auf, wird sandig und verliert seine Bindekraft!

Kann man mit Zementmörtel betonieren?

Ja, Zementmörtel kann man z.B. zum Betonieren von Fundamenten nutzen. Aber: Die Nutzbarkeit ist ganz klar begrenzt. Auch wenn sich Mörtel und Beton bei der Zusammensetzung ähneln, unterscheiden sich die Dimensionen von den Inhaltsstoffen. Zementmörtel hat nur eine begrenzte Tragkraft und kann daher hohen Lasten nicht standhalten. Als Faustregel sagt man, dass man Zementmörtel als Fundament nur bis zu Belastungsgewichten von max. 100kg pro Punktverankerung nutzen kann. Ab einem Volumen von 0,5 Kubikmetern nehmen Sie besser richtigen Beton.

Ist Zementmörtel feuerfest?

Zementmörtel ist nicht hitzebeständig. Durch den enthaltenen Zement wird der Mörtel zu hart und reißt bei zu starker Hitze. Kalkmörtel ist eine gute hitzebeständige Alternative.

Soll der Mörtel nicht nur hitzebeständig, sondern komplett feuerfest sein, ist im Handel auch spezieller Brandschutzmörtel erhältlich. Er wird in der Regel bei Brandschutztüren, Lüftungsleitungen und Brandklappen verwendet.

Ist Zementmörtel frostsicher?

Zementmörtel ist witterungsbeständig und frostsicher und dass auch jahrelang, ganz ohne regelmäßige Pflege. Wenn allerdings Wasser (z. B. durch Risse) unter den Zementmörtel sickert, kann es zu Putzabplatzungen kommen, weil sich das Wasser beim Gefrieren ausdehnt.

Ist Zementmörtel wasserdicht?

Zementmörtel ist bedingt wasserdicht, wenn er fachgerecht mit hochwertigem Portlandzement (PZ) oder noch besser Trasszement angemischt wurde. Wichtig für die Wasserdichtigkeit von Zement ist vor allem ein geringer Porenanteil im ausgehärteten Mörtel – das ist nur bei einer minimalen Menge von Anmachwasser möglich (wie z. B. bei Stampfbeton).

Weitere Baumaterialien für den Innenbereich

Sei es der Zementmörtel für größere Aufgaben oder einfach nur praktische Helfer für kleine Ausbesserungen – wir haben die besten Tipps für erfolgreiche DIY-Projekte zusammengestellt >>

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