Selbst verlaufende Mörtelmasse anwenden
Unebene Beton- und Estrichböden oder auch alte Fliesenbeläge kann man recht schnell und einfach glätten – mit selbst verlaufenden Bodenausgleichsmassen. Doch Vorsicht: Es gibt große Unterschiede bei den Auftragsstärken und Untergründen.
Bodenausgleichsmasse ist nicht gleich Bodenausgleichsmasse! Standardprodukte dieser Art eignen sich für Höhen bis rund 20 mm. Weisen die Ausgleichsmassen Flexzusätze auf, sind also kunststoffvergütet, kann man Höhen von rund 30 bis 40 mm, stellenweise sogar bis 60 mm ausgleichen. Praxistipp: Tiefere Ausbrüche und Unebenheiten muss man vorher mit Beton- und Reparaturspachtel auffüllen.
Checkliste Werkzeug
Besen
Bohrmaschine mit Rührquirl
Flächenstreicher
Glättkelle
Richtlatte
Oft eignen sich solche Produkte dann auch für nicht ganz starre Untergründe wie alte Dielenböden. Ein solcher Untergrund muss allerdings richtig vorbereitet werden, damit die Ausgleichsmasse nicht durch Fugen in die Decke läuft. Schrauben Sie in dem Fall die Dielen gut fest, füllen die Fugen dazwischen mit Acryldichtstoff und legen ggf. noch ein Gewebe auf – beachten Sie hierzu entsprechende Hinweise des Herstellers. In der Bildergalerie finden Sie die ausführliche Anleitung >>
Bodenausgleichsmasse auftragen
In unserem Beispiel ging es um einen alten Fliesenboden, der uneben war und sich nicht zur Verlegung eines Parkett- oder Vinylbodens eignete.
Zur Bauanleitung
Wichtig hierbei: Die Fliesen müssen fest sitzen, nichts darf wackeln und keine trennenden Schmutzschichten sollten sich darauf befinden. Lockere Mörtelfugen sollten Sie ggf. auskratzen und nachverfugen, lockere Fliesen wieder fest verkleben.
- Zunächst muss man an der Wand die Höhe markieren, bis wohin man die unebene Fläche ausgleichen muss. Dies gelingt mit Richtlatte, Zollstock und anderen Hilfsmitteln, besser und einfacher noch mit Schlauchwaage oder Nivellierlasergerät.
- Dann reinigen Sie den Boden.
- Nun wäre der Zeitpunkt, um größere Höhenunterschiede mit Spachtel auszugleichen.
- Ist das nicht nötig können Sie direkt die Grundierung auftragen.
- Nach etwa 24 Stunden ist die Grundierung trocken und Sie können die Bodenausgleichsmasse anrühren.
- Danach wird sie nass-in-nass aufgetragen und möglichst glatt verteilt.
- Zum Schluss muss alles noch trocknen.
Bei unebenen Untergründen sollten Sie den Boden ausgleichen, ehe Sie Fliesen verlegen: Wie Sie die benötigte Menge Nivellierspachtel berechnen, zeigt das Video Schritt für Schritt:
Bodenausgleichsmasse: Das muss man beachten
Nach einer gründlichen Reinigung muss die Fläche entsprechend grundiert werden. Saugende Untergründe ggf. mit Tiefgrund, nicht saugende wie Fliesen mit einem Haftvermittler wie Quarzgrund.
Beim Auftrag der Masse müssen Sie die mögliche Schichtstärke beachten. Meist muss sie auf der Fläche mindestens 2 mm oder sogar 5 mm betragen und darf nur am Rand auf bis zu 1 mm händisch ausgezogen werden. Beachten Sie hier stets explizit die Hinweise auf Ihrem verwendeten Produkt! Grundsätzlich müssen Sie auch darauf achten, nicht zu lange händisch den Verlauf zu beschleunigen oder seitwärts zu glätten – die Massen fangen oft schon nach wenigen Minuten an, abzubinden. Je steifer sie jedoch werden, desto eher haut man sich mit dem Spachtel erneut Unebenheiten hinein. Am besten immer zügig aufbringen und möglichst wenig nacharbeiten – lassen Sie die Masse selbst verlaufen!
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