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Laminat verlegen

Laminat ist preiswerter als Parkett, lässt sich optisch aber kaum davon unterscheiden. Vor allem spielt hier die Holzart keine Rolle: Nussbaum- oder Kiefernoptik kosten oft gleich viel. Entscheidender ist die Qualität, bei der man auch nicht sparen sollte.

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Video: selbst Production
Diese Werkzeuge benötigen Sie
  • Stichsäge

  • Hand- oder Tischkreissäge

  • ggf. Feinsäge mit abgewinkeltem Griff

  • Schlagklotz

  • (Gummi-)Hammer

  • Zugeisen

  • Winkel

  • Gehrungslade/Säge oder Gehrungssäge

Schritt-für-Schritt Anleitung zum Laminat verlegen

Klicken Sie sich durch die Galerie und erfahren Sie, wie Sie Laminat richtig verlegen.

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Abstandsklötze platzieren
Legen Sie ausreichend Abstandsklötze aus Holz oder Kunststoff bereit. Die ersten in einer linken Raumecke platzieren. Foto: sidm / Mark Hützen
Paneel auslegen
Das erste Paneel in dieser linken Raumecke mit der Federseite zur Wand auslegen. Vorher ggf. kürzen. Foto: sidm / Mark Hützen
Abstandsklötze
Rücken Sie es dicht an die Abstandsklötze heran. Diese sollten eine Dehnungsfuge von ca. 12 mm sicherstellen. Beläge dehnen sich aus und ziehen sich zusammen, wes- halb man Dehnungsfugen einplanen muss. Foto: sidm / Mark Hützen
Paneelstirnseite
Platzieren Sie einen Abstandsklotz an der Paneelstirnseite. Gerade hier baut man sich sonst schnell einen kleinen Versatz in die Paneelreihe. Foto: sidm / Mark Hützen
Paneel schräg einschwenken
Das folgende Paneel in einer Flucht schräg einschwenken und herunterdrücken. Foto: sidm / Mark Hützen
Paneele dicht an den Klotz heranschieben
Schiebt man beide Paneele dicht an den Klotz heran, sollten sie auch fluchtgerecht ohne Stirnkantenversatz liegen. Foto: sidm / Mark Hützen
Paneel schneiden
Tipp: Ein Paneel sollte nirgends kürzer als 30 cm und nichtschmaler als 5 cm sein. Dies bei Planung und Zuschnitt berücksichtigen. Foto: sidm / Mark Hützen
Reihen verlegen
Wichtig: Alle Reihen im Versatz verlegen, es dürfen keine Kreuzfugen entstehen! Foto: sidm / Mark Hützen
Paneel längs schräg einschwenken
Das erste Paneel der zweiten Reihe längs schräg einschwenken und herunterdrücken. Stets darauf achten, dass die Abstandsklötze nicht verrutschen. Foto: sidm / Mark Hützen
Paneel einschwenken
Das nächste Paneel dicht anlegen und längs- und stirnseits schräg einschwenken. Foto: sidm / Mark Hützen
Schlagklotz nachklopfen
Bei Bedarf mit dem Schlagklotz von der Seite und von oben nachklopfen – die Paneele müssen fluchtgerecht verlaufen! Foto: sidm / Mark Hützen
Restabstände ausmessen
Restabstände zur Wand exakt ausmessen und dabei stets rund 12 mm Dehnungsfuge berücksichtigen. Foto: sidm / Mark Hützen
Anzeichnen
Beachten Sie beim Anzeichnen, von welcher Seite Sie schneiden. Foto: sidm / Mark Hützen
Reststück einfügen
Arbeitet eine Säge auf Zug (Zähne zeigen zum Griff), schneidet man besser von der Rückseite, um Ausfransungen an der Dekorseite zu vermeiden. Reststück dann einfügen. Foto: sidm / Mark Hützen
Reihe drei
Reihe drei erneut mit einem mindestens 30 cm langen Paneel im Versatz zur vorherigen Reihe beginnen. Foto: sidm / Mark Hützen
Neigungswinkel beim Anlegen
Der Hersteller empfiehlt beim Anlegen und Einschwenken einen Neigungswinkel von 20 Grad. Mit den Packungen bzw.Paneelen kann man dieFläche beschweren, dannverrutscht nichts. Foto: sidm / Mark Hützen
kleine Paneele vermeiden
Genau das sollte nicht passieren: Zu kleine Paneele sollte man durch vorheriges Messen und Zuschneiden weiter vorne in der Reihe vermeiden. Foto: sidm / Mark Hützen
Laminat Ende
Hier am Ende wiederum ist es gut gelöst: Rund 14 cm verbleiben längsseits. Foto: sidm / Mark Hützen
Winkel nutzen
Ein Winkel ist beim Anzeichnen hilfreich. Da Wände oft schräg verlaufen, stets mehrere Stellen vermessen! Foto: sidm / Mark Hützen
Schnittlinie anzeichnen
Die Schnittlinie anzeichnen. Bei einer Paneelbreite von 19,2 cm können die rund 5 cm problemlos abgesägt werden. Foto: sidm / Mark Hützen
Tischkreissägen
Mit Tischkreissägen wie hier sägt man von der Vorderseite, mit Handkreis- und Stichsägen besser von der Rückseite aus. Foto: sidm / Mark Hützen
Längsschnitte
Längsschnitte gelingen am besten mit einer Hand-oder Tischkreissäge. Foto: sidm / Mark Hützen
zugeschnittene Paneel einfügen
Das zugeschnittene Paneel in der letzten Reihe schräg einfügen. Foto: sidm / Mark Hützen
Zugeisen und Hammer
Dabei sind ein Zugeisen und ein Hammer sehr hilfreich. Foto: sidm / Mark Hützen
Laminat-Landhausdiele
Die Laminat-Landhausdiele im Format 1285 x 192 x 10 mm und in rustikaler Eichenoptik wirkt authentisch. Der Boden hat eine integrierte Trittschalldämmung, die den Gehschall um 50, den Trittschall um 30 Prozent reduziert. Foto: sidm / Mark Hützen
Dehnungsfugen einplanen
Über Estrichfugen, oft an Raumübergängen, Dehnungsfugen einplanen, die Sie mit Profilen abdecken. Foto: sidm / Mark Hützen

Geprüfte Qualität erkennen

Die EU-Norm 13329 sieht verschiedene Beanspruchungsklassen für Laminatböden vor. Je höher die Klasse, desto größerer Belastung hält das Laminat stand. Viele Beläge erfüllen mittlerweile auch gewerbliche Nutzungsklassen (31, 32, 33/34). Bitte beachten Sie daneben die angegebenen Abriebklassen, die sich oft nur im Kleingedruckten finden: Mindes­tens AC 3, besser AC 4 oder AC 5 sollte der Boden erfüllen.

Beanspruchungsklassen Laminat
Foto: sidm

Selbst Praxistipp: Sockelleisten

Sockelleisten überdecken Dehnungsfugen und ggf. unsaubere Schnittkanten. Und sie sorgen dafür, dass man beim Staubsaugen nicht ständig die gestrichene Wand beansprucht. Wände verlaufen aber oft nicht gerade und Ecken sind nicht rechtwinklig, deshalb sollte man Winkel genau abnehmen und für präzise Gehrungsschnitte eine Gehrungssäge zur Hand haben. Und statt Kleber ggf. Dübel und Schrauben.

Clips verschraubt
Foto: sidm / Claudio Kalex

Bei Clipsystemen werden zunächst die Clips unten an der Wand verschraubt.

eingefrästen Leisten
Foto: sidm / Claudio Kalex

Die entsprechend eingefrästen Leisten kann man dann einfach aufstecken.

Winkel mit Schmiege abnehmen
Foto: sidm / Claudio Kalex

Über Eck sollte man den Winkel am besten mit einer Schmiege abnehmen.

Leisten zuschneiden
Foto: sidm / Claudio Kalex

Mit einer Gehrungssäge lassen sich die Leisten dann präzise zuschneiden.

Leisten
nageln, schrauben oder kleben
Foto: sidm / Claudio Kalex

Ohne Clipsystem kann man Leisten nageln, schrauben oder kleben.

Bodenbeläge im Überblick

Laminat ist ein Holzwerkstoffboden mit harzversiegeltem Dekorpapier. Im Gegensatz zum Echtholzboden lässt sich Laminat nicht abschleifen, nur punktuell ausbessern. Dafür ist der Boden günstig: rund 10 bis 35 Euro/m2. Achten Sie auf möglichst hohe Nutzungs- und Abriebklassen, die auf Packungen und technischen Merkblättern angegeben werden, sowie auf Siegel wie den Blauen Engel.

Fertigparkett besteht aus einem Nadelholzträger und einer 2 bis 4 mm starken Edelholznutzschicht. Je dicker diese ausfällt, desto robuster ist der Boden und desto besser kann man ihn abschleifen. Kosten: ab etwa 35 Euro/m2. Vor allem spezielle Sortierungen, umlaufende Fasen, große Formate oder außergewöhnliche Holzsorten treiben den Preis ggf. auf über 100 Euro/m2.

Massivholzböden bestehen aus 10 bis 20 mm starkem Echtholz und lassen sich mehrmals abschleifen und aufarbeiten. Die Böden werden aber verklebt oder ggf. verschraubt (Dielen), die schwimmende Verlegung ist selten möglich. Kosten: Naturbelassene Nadelholzdielen ab rund 35 Euro/m2, endbehandelte Dielen oder Parkettböden aus Eiche oder Nussbaum ggf. auch 200 Euro/m2.

Planken zum Klicken bestehen aus glasvliesverstärktem PVC, einer Dekorschicht und einer transparenten Nutzschicht, ein Boden von der Rolle hat einen PVC-Schaum- oder Textilrücken, einen Glasvliesträger, eine Dekor- und eine transparente Nutzschicht. Belags- dicke: je ca. 2 bis 5 mm. Kosten: rund 20 Euro/m2. Wichtig: Hohe Abrieb- und Nutzungsklasse bzw. Nutzschichtdicke.

Vinylfreie, elastische Klickbeläge mit einer Trägerschicht aus natürlichem Material wie Holzfaserwerkstoff und/oder mineralischen Bestandteilen. Die transparente Nutzschicht kann aus Polyurethan sein, das dann aber oft aus biobasierten Rohstoffen besteht. In der Regel sind diese Böden wohngesund (Umweltzeichen Blauer Engel), aber etwas teurer als Vinyl (ca. 40 Euro/m2).

Linoleum besteht aus Holz- und Korkmehl, Kalksteinpulver und Pigmenten. Mit Bindemitteln aus Leinöl und Naturharz wird die Masse auf ein Jutegewebe aufgebracht und als Rollenware oder auf HDF-Träger als Fertigparkett verkauft. Korkparkett besteht aus gemahlenem, mit Bindemitteln verklebtem Verschnitt, der als Platte auf einen HDF-Träger aufgebracht wird; ca. 20 bis 40 Euro/m2.

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