Speckkäfer in der Wohnung erkennen
Speckkäfer sind eher weniger bekannt. Dabei können sie, wenn sie sich in unseren Wohnungen verirren, große Schäden anrichten. Alles, was Sie über Speckkäfer wissen sollten, erfahren Sie hier.
Käfer möchte man nun wirklich nicht in der Wohnung haben. Wenn man den Käfer noch dazu nicht kennt, will man sich noch weniger mit ihm sein zuhause teilen. Und so geht es vielen mit dem gemeinem Speckkäfer. Denn obwohl der Speckkäfer in der freien Natur sehr nützlich ist, ist der Schreck groß, wenn man ihn im Mülleimer, der Vorratskammer oder dem Kleiderschrank entdeckt.
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Was sind Speckkäfer?
Den Speckkäfer (Dermestidae) findet man auf der ganzen Welt. Dabei gibt es etwa 1300 verschiedene Arten. Rund 144 von diesen leben in Europa. Der Speckkäfer gehört dabei zu der Gattung Dermestes und ist somit z.B. mit dem Gemeinen Speckkäfer, dem Teppichkäfer (Anthrenus) und dem Braunen Pelzkäfer (Attagenus) verwandt. Die Käfer sind dabei nacht- und tagaktiv. Normalerweise lebt der Speckkäfer im Freien und zersetzt dort z.B. abgestorbene Pflanzenteile oder tote Insekten. In der Wohnung findet man den Käfer eher seltener. Dennoch kann es dazu kommen, dass sie, vom Licht angelockt, durch geöffnete Fenster in die Wohnung fliegen.
Wie sehen Speckkäfer aus?
Aber wie kann man den Speckkäfer erkennen? Wie sehen Speckkäfer aus? Die vielen unterschiedlichen Arten können sich äußerlich stark unterscheiden. Ein Speckkäfer kann zwischen 100-170 Eier legen und den Befall dadurch rasant vergrößern. Die Eier werden dabei dort abgelegt, wo die Larven direkt Nahrung finden. Nach etwa acht Wochen können die ersten Larven schlüpfen.
Die Larven sind nur wenige Millimeter groß und erinnern daher stark an kleine Raupen. Durch ihre braune bis schwarze Farbe und die vielen kleinen Haare, kann man sie aber dennoch gut von Raupen unterscheiden. Sind die Larven ausgewachsen, verpuppen sie sich. Dafür bohren Sie sich in weiches Holz, Bücher oder andere weiche Materialien. Ein ausgewachsener Speckkäfer kann dann bis zu 10mm groß werden. Sie haben einen ovalen Körper und haben meist einen schwarzen Körper und Kopf. Die Flügel heben sich dabei in einer braunen Farbe vom restlichen Körper etwas ab. Speckkäfer können glatt, schuppig oder sogar behaart sein. Da die Insekten sehr scheu sind, verstecken sie sich in kleinen Ritzen, hinter Fußleisten oder in Schubladen. Sie suchen sich dabei vor allem warme und dunkle Ecken aus. Das Bekämpfen wird dadurch erschwert.
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Speckkäfer: Befall erkennen
Die winzigen Larven und Käfer erkennt man meist erst, wenn man genauer hinsieht. Doch auch wenn Sie den Schädling noch nicht gesichtet haben, können Sie einen Befall schon vorher erkennen. Und das allein an den typischen Fraßschäden. Diese sieht man besonders an Textilien. Denn dort hinterlassen die Käfer kreisrunde Löcher.
Wenn Sie Fraßschäden erkennen, sollten Sie auf Spurensuche gehen: Können Sie Larven oder sogar Käfer finden? Suchen Sie vor allem in dunklen Ecken. Haben Sie Schimmel in der Wohnung? Speckkäfer können die Bildung von Schimmel begünstigen. Gibt es Orte, an denen tote Speckkäfer liegen (z.B. auf der Fensterbank)? Wenn Sie die Insekten dann tatsächlich finden, sollten Sie auch der Ursache auf den Grund gehen. Wieso sind die Speckkäfer in der Wohnung?
Warum habe ich Speckkäfer in der Wohnung?
Während adulte Käfer durch offene Fenster, Türen oder unverschlossene Ritzen ins Haus gelangen, werden die Speckkäfer-Larven auch durch befallene Lebensmittel oder befallene Textilien ins Haus geholt. Gleichzeitig werden sie aber auch durch Lebensmittel oder tote Insekten angelockt. Dabei befallen die Schädlinge aber nicht nur unhygienische Haushalte. Auch saubere Haushalte werden von dem Käfer befallen. Denn es reicht auch schon, wenn z.B. ein Marder seine Beute auf dem Dachboden oder im Keller ablegt.
Von was ernähren sich Speckkäfer?
Wie bereits erwähnt sind Speckkäfer in der Natur recht nützliche Tiere. Doch was fressen Speckkäfer? Speckkäfer fressen eher selten pflanzliche Bestandteile. Denn für ihre Entwicklung benötigen sie Produkte mit einem tierischen Ursprung. Speckkäfer sind Aasfresser und essen daher vor allem tote Insekten (auch Artgenossen), Räucherwaren und Häute. Doch die Insekten fressen auch Federn oder Pelze.
Da der Schädling die toten Tiere restlos vertilgt, erfüllt er wichtige Aufgaben im Ökosystem und gilt als „natürlicher Müllbeseitiger“. Im Haus ernährt sich der Speckkäfer z.B. von Essensresten, Tierfutter oder unverschlossen aufbewahrten Lebensmitteln oder Abfällen. Die Larven futtern in der Wohnung aber auch Textilien oder sogar Baustoffe wie weiches Holz, Pappe oder Styropor. Dadurch kann besonders ein großer Befall massive Schäden anrichten.
Speckkäfer vorbeugen
Der Gemeine Speckkäfer und seine Verwandten (Teppichkäfer und Pelzkäfer) bleiben nur an Orten, wo sie sich wohl fühlen. Mit einigen Tipps können Sie also einen Befall vorbeugen.
- Lebensmittel luftdicht verschließen: Lassen Sie keine Vorräte offen stehen.
- Vorräte kontrollieren: Um einen Befall früh zu erkennen, sollten Sie Ihre Lebensmittel regelmäßig kontrollieren.
- Textilien waschen: Da Speckkäfer sich auch von Hautschuppen ernähren, sollten Sie Textilien regelmäßig waschen. Dazu zählt nicht nur Kleidung, sondern auch Bettwäsche oder Handtücher.
Praxistipp: Klopfen Sie alle Teppiche mindestens einmal im Monat aus. - Reinigung: Wischen Sie regelmäßig.
- Kontrolle: Überprüfen Sie den Dachboden und Keller auf unentdeckte Schädlinge. Tote Ratten oder Mäuse können die Käfer anlocken.
- Lochfraß: Hat Ihre Kleidung aus Wolle oder Leder Löcher? Achten Sie auch bei Pelzen auf Fraßschäden.
- Versiegeln: Schließen Sie alle Dielenritzen, Fugen und Leisten. Fliegengitter an den Fenstern vermeiden, dass die Käfer in die Wohnung fliegen.
Sind Speckkäfer gefährlich?
Grundsätzlich sind Speckkäfer nicht gefährlich. Denn sie übertragen keine Krankheiten. Aber der gemeine Speckkäfer ist vor allem ein Materialschädling. Ein starker Befall kann Möbel und Textilien zerstören. Gleichzeitig sind Speckkäfer aber auch Hygieneschädlinge, da sie unsere Lebensmittel befallen und mit Kot verunreinigen.
Und: Das Einatmen oder der Kontakt mit dem Kot oder mit den Haaren der Larven kann z.B. allergische Reaktionen oder sogar Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Außerdem kann sich an schlecht belüfteten aber stark befallenen Stellen Kondenswasser sammeln, welches die Bildung von Schimmel begünstigt.
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Was tun gegen Speckkäfer?
Auch wenn der Schädling nicht gesundheitsschädlich ist, möchte man ihn nicht in der Wohnung haben. Doch da sich der Schädling rasant vermehrt und ausbreitet ist das Bekämpfen nicht immer ganz einfach. Dennoch sollte man sich darum schnellstmöglich kümmern. Einen Speckkäfer-Befall kann man z.B. durch Spray, Insektizide oder Pheromonfallen bekämpfen. Wer keine chemischen Mittel verwenden möchte, kann auch auf natürliche Fressfeinde setzen. Und wer frisst Speckkäfer? Schlupfwespen sind ideal. Denn diese legen ihre eigenen Eier in die Eier der Schädlinge. Die Wespenlarven ernähren sich dann von den anderen Larven. Sobald es kein Fressen mehr gibt, sterben auch die Schlupfwespen.
Praxistipp: Wenn Sie es nicht schaffen, den gesamten Befall zu bekämpfen, sollten Sie sich an einen Fachmann wenden.
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