Mit Bitumenbahnen das Garagendach abdichten: Tipps für eine effektive Abdichtung
Möchte man Flachdächer dauerhaft abdichten, sollte man zu Schweißbahnen greifen. Wir zeigen die Verarbeitung als zusätzliche Oberlage auf einem undicht gewordenen Garagendach.
Abdichten muss nicht teuer sein: Rund einen Euro/m2 kostet z.B. eine schlichte Dachbahn mit der Bezeichnung R333. Sie hat eine Rohfilzeinlage und kann mit Bitumenkaltkleber auf Holz, Beton und Estrich verklebt werden. Ganz einfach. Nur leider nicht ganz so dicht und dauerhaft. Deshalb darf eine solche Bahn nur als Schutzlage für untergeordnete Flächen eingesetzt werden, beispielsweise auf Kleintierställen oder Gartenhäusern. Möchte man jedoch Flachdächer von Anbauten oder Garagen abdichten, sollte man tiefer in die Tasche greifen und am besten auch verschweißen. Entsprechend landet man bei sogenannten Schweißbahnen, die fünf bis sechs Euro/m2 kosten, dafür aber länger dicht halten. Vorausgesetzt natürlich, dass man die Schweißbahn korrekt verarbeitet.
Checkliste Werkzeug
Besen
Cuttermesser
Hochdruckreiniger
Kelle
In unserer Anleitung wurde eine Senke mit Zwischenlagen ausgeglichen, damit das Wasser wieder abläuft, und die Fläche über der eigenen Garage mit einer neuen Oberlage versehen. Auf die Einbindung neuer Randabschlussprofile oder den Einbau eines neues Ablaufs wurde verzichtet. Die bei Bauhaus erhältlichen Schweißbahnen werden übrigens laut Sicherheitsdatenblatt von Bauder gefertigt, einem langjährigen deutschen Hersteller von Abdicht- und Dämmsystemen für den Profibereich. Qualitativ sicher ein gutes Zeichen.
Um die Schweißbahn möglichst einfach selbst verarbeiten zu können, benötigen Sie neben den oben aufgeführten Werkzeugen natürlich einen Hochleistungsbrenner. Das von uns verwendete Modell findet sich im Baumarkt schon ab etwa 30 €. Um das Laufen auf der noch warmen Bahn zu vermeiden, empfiehlt es sich eigentlich, die Rolle nicht vor sich her auszurollen, sondern sie von der erhitzten Fläche wegzuziehen. Dies gelingt mit einem Schrubber. Einfacher geht es jedoch mit einem sogenannten Rollenzieher oder noch besser mit einem Rollenführungsbügel. Selbst wenn man die Bahn – wie in unserer Bildstrecke gezeigt – vor sich her ausrollt, bietet ein Rollenzieher (ein simpler, gebogener Metallhaken) mehr Sicherheit, da man mit diesem Hilfsmittel nicht Gefahr läuft, seine Füße zu verbrennen bzw. die Schuhe anzusenken.
Praxistipp: Auch kleinere Risse in der Schweißbahn lassen sich leicht ausbessern. Wie genau, zeigt die Bildergalerie >>
Schweißbahn verlegen – Bezeichnungen
Beim Kauf von Schweißbahnen verstehen die meisten erstmal nur Bahnhof. Kein Wunder – die korrekten Bezeichnungen der von uns verwendeten Bitumenbahnen sind: DO und DZ/E1 PYE-PV 200 S5. Damit Sie den Überblick behalten und die richtigen Rollen finden, haben wir einen Überblick zusammengestellt.
1. Anwendungstypen
- DE einlagige Dachabdichtungen
- DO Oberlage einer mehrlagigen Dachabdichtung
- DU untere Lage einer mehrlagigen Dachabdichtung
- DZ Zwischenlage bzw. zusätzliche Lage einer mehrlagigen Dachabdichtung
- MSB Abdichtungen in und unter Wänden
- BA Bauwerksabdichtung gegen Bodenfeuchte, nicht drückendes und drückendes Wasser
2. Eigenschaftsklassen
- E1 bietet thermisch und mechanisch den höchsten Widerstand
- E2 bietet hohen mechanischen, aber nur mäßigen thermischen Widerstand
- E3 bietet hohen thermischen, jedoch nur mäßigen mechanischen Widerstand
- E4 bietet den geringsten Widerstand
3. Bitumendeckschichten
- PYE Elastomerbitumen
- PYP Plastomerbitumen
4. Trägereinlagen
- R Rohfilzeinlage
- G Glasgewebe
- V Glasvlies
- PV Polyestervlies
- KTP/KTG Kombinationsträgereinlagen
5. Bahnenbezeichnungen
- S Schweißbahn
- DD Dachabdichtungsbahn
- KSP Kaltselbstklebende Polymerbitumenbahn
Sind Sie noch unerfahren in Sachen Schweißen oder möchten einfach mehr über das Thema erfahren, dann empfehlen wir unser Grundwissen Richtig schweißen!
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