Schweißbahn

Mit Bitumenbahnen das Garagendach abdichten

Möchte man Flachdächer dauerhaft abdichten, sollte man zu Schweißbahnen greifen. Wir zeigen die Verarbeitung als zusätzliche Oberlage auf einem undicht gewordenen Garagendach.

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Foto: sidm/ CK

Mit Bitumenbahnen das Garagendach abdichten

Der Umgang mit einem Anwärm­brenner für Propangas ist Grund­voraussetzung für die Verarbeitung von Schweißbahnen!

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Vorher: Neben Moos hat sich auch eine Senke gebildet, die kein ausreichendes Gefälle zum Abfluss gewährleistet.

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Außerdem haben sich Teile der alten Bitumenbahnen gelöst.

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Der Untergrund muss fest und sauber sein. Am besten säubern Sie die Fläche mittels Hochdruckreiniger, so lösen Sie auch ...

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... hartnäckige Schmutzpartikel. Lose Bitumenbahnen mit Cutter heraustrennen, fest anhaftendes Laub ggf. mechanisch abkratzen.

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Schmutz und Laub aufnehmen und auf der gesamten Fläche stehende Wasserreste in Richtung Abfluss kehren.

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Den Abfluss gründlich säubern und freilegen. Dazu enganliegende oder sich lösende Bitumenbahnen ringsum abschneiden.

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Um die Senke präzise ausmachen zu können, füllen Sie in dem Bereich gezielt so viel Wasser auf, wie es ohne abzufließen stehen bleibt. Zeichnen Sie dann die Umrisse der Senke auf ...

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... und fegen anschließend das Wasser wieder über den Abfluss vom Dach.

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Praktisch: Mit dem Anwärmbrenner, den Sie fürs Verschweißen benötigen, können Sie die Fläche vorab trocknen. 

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Die Bitumenbahn, die als Zwischenlage dient, ausrollen. Entsprechend der angezeichneten Senke einzelne Abschnitte ...

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... zuschneiden. Um den nötigen Anpressdruck für eine hohlraumfreie Verschweißung zu erzielen, wickeln Sie die Bahn um einen ...

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... Wickelkern, z.B. eine stabile Papprolle. Mit dem Anwärmbrenner die Unterseite soweit erhitzen, dass sich beim Ausrollen auf ganzer ...

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... Breite eine Bitumenwulst bildet. Nun den nächsten Abschnitt zuschneiden und verschweißen. Vorsicht: Rollen Sie mit dem Fuß, kommen Sie der Flamme aber nicht zu nah!

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Schritt für Schritt die Senke mit zugeschnittenen Bahnenabschnitten auffüllen. Gerade Schnitte entlang einer Latte ausführen.

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Verwenden Sie einen Cutter mit Hakenklinge oder legen Sie unter die Schnittlinie ein Brett, nicht, dass Sie in den Untergrund schneiden!

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Die erste Zwischenlage ist verschweißt. Um die Senke vollends auszugleichen, folgt noch ein weiterer Bahnenabschnitt darüber.

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Schneiden Sie den Abschnitt so zu, dass sich die Senke füllt und das Gefälle zum Abfluss wieder gewährleistet ist!

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In unserem Fall sieht es am Ende so aus. Nun folgt die bahnenweise Abdichtung darüber.

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Die Bahn zunächst trocken ausrollen, am Rand etwas überlappend. Rollen Sie sie dann weiter auf der Dachfläche ab und ...

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... nehmen z.B. für den Abfluss entsprechende Ausschnitte vor. Sind Zu- und Ausschnitte erfolgt, beginnen Sie mit dem Verschweißen. 

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Dies erfolgt jeweils von Bahnenmitte an. Sie rollen die Bahn also erst von der einen, dann von der anderen Seite bis zur Hälfte auf.

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Die rechte Hälfte ist also noch lose und die linke Hälfte wird zum Dachrand hin abgerollt und verschweißt.

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Die Bahn wird hier am Rand erhitzt und um die Kante herumgeklebt. 

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Nun die rechte Bahnenhälfte um den Wickelkern rollen und zur anderen Seite hin auf der Dachfläche verschweißen.

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Drücken Sie die Seiten noch ein bisschen an. Unsere Bahnen sind je 5 m lang (und 1 m breit), ggf. muss auf den letzten Metern ...

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... eine neue Bahn angesetzt werden. Die Nahtüberdeckung muss überall 80 mm betragen! An der Seite, wo eine Folgebahn ...

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... anschließt, schneiden Sie die Ecke ab. Legen Sie die Bahn trocken aus, am Rand wieder überlappend, und schneiden sie zu.

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Den zugeschnittenen Abschnitt aufrollen und wie gehabt verschweißen. 

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Auch im Randbereich darauf achten, dass vor der Bahn durch die Erhitzung immer ein Bitumenwulst entsteht, in den die Bahn ...

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... eingerollt und angedrückt wird. Am Knickpunkt muss die Bahn fest verschweißt sein und darf sich nicht lösen. 

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Die zweite Bahnreihe trocken auslegen und eventuelle Zu- und Ausschnitte mit dem Cutter vornehmen. 

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Reihe zwei mit dem kürzeren Bahnenabschnitt beginnen bzw. ausschließen, dass es zu Kreuzfugen kommt!

Foto: sidm/ CK

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Wie exakt das vorherige Ausrollen, Messen, Zuschneiden und Aufrollen war, zeigt sich vor allem an Stellen wie dem Abfluss.

Foto: sidm/ CK

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Wenn man genau arbeitet, passt der vorgenommene Ausschnitt nach dem Aufwickeln und Abrollen genau über den Abfluss.

Foto: sidm/ CK

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Die zweite Bahn in Reihe zwei ausrollen und zuschneiden. Wie hier gezeigt am besten stets ein Brett unterlegen.

Foto: sidm/ CK

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Anschließend wieder um einen Wickelkern rollen und von der Mitte zum Rand erhitzt abrollen und verschweißen.

Foto: sidm/ CK

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Weitere Bahnen folgen jeweils mit 80 mm Überlappung, bis die Dachfläche komplett mit einer neuen Lage Bitumenbahn versehen ist. 

Foto: sidm/ CK

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Arbeiten mit offener Flamme bergen immer das Risiko eines Feuers. Halten Sie deshalb beim Verschweißen einen Feuerlöscher bereit!

Foto: sidm/ CK

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Die Randausbildung ist nicht optimal, besser wäre die Einbindung neuer Dachrandabschlussprofile.

Foto: sidm/ CK

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Fertig – das Garagendach ist abgedichtet!

Foto: Hersteller / Triflex, Lugato

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Abdichtebenen auf Flachdächern oder unter Balkonbelägen z. B. mit faserverstärkten Abdichtmitteln ausbessern. Fugen schließen.

Foto: Hersteller / Triflex, Lugato

Mit Bitumenbahnen das Garagendach abdichten

Risse in Bitumenbahnen etwas aufweiten, das Abdichtmittel großzügig darunter einfüllen, Bitumendachbahn andrücken und ...

Foto: Hersteller / Triflex, Lugato

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... herausquellendes Material glatt streichen. Nahtstellen deckend überspachteln; Lugato Sofort Dicht gibt es auch aus der Dose.

Abdichten muss nicht teuer sein: Rund einen Euro/m2 kostet z.B. eine schlichte Dachbahn mit der Bezeichnung R333. Sie hat eine Rohfilzeinlage und kann mit Bitumenkalt­kleber auf Holz, Beton und Estrich verklebt werden. Ganz einfach. Nur leider nicht ganz so dicht und dauerhaft. Deshalb darf eine solche Bahn nur als Schutzlage für unterge­ordnete Flächen eingesetzt werden, beispiels­weise auf Kleintierställen oder Gartenhäu­sern. Möchte man jedoch Flachdächer von Anbauten oder Garagen abdichten, sollte man tiefer in die Tasche greifen und am besten auch verschweißen. Entsprechend landet man bei sogenannten Schweißbahnen, die fünf bis sechs Euro/m2 kosten, dafür aber länger dicht halten. Vorausgesetzt natürlich, dass man die Schweißbahn korrekt verarbeitet.

Checkliste Werkzeug

  • Besen

  • Cuttermesser

  • Hochdruckreiniger

  • Kelle

In unserer Anleitung wurde eine Senke mit Zwi­schenlagen ausgeglichen, damit das Wasser wieder abläuft, und die Fläche über der eigenen Garage mit einer neuen Oberlage versehen. Auf die Einbindung neuer Rand­abschlussprofile oder den Einbau eines neues Ablaufs wurde verzichtet. Die bei Bauhaus erhältlichen Schweißbahnen werden übrigens laut Sicherheits­datenblatt von Bauder gefertigt, einem langjährigen deutschen Hersteller von Ab­dicht-­ und Dämmsystemen für den Profibereich. Qualitativ sicher ein gutes Zeichen.

Schweißbahn
Als Hilfsmittel, um die Rolle von der erhitzten Fläche wegzuziehen, können Sie einen einfachen Schrubber verwenden. Foto: sidm/CK

Um die Schweißbahn möglichst einfach selbst verarbeiten zu können, benötigen Sie neben den oben aufgeführten Werkzeugen natürlich einen Hochleistungsbrenner. Das von uns verwendete Modell findet sich im Baumarkt schon ab etwa 30 €. Um das Laufen auf der noch warmen Bahn zu vermeiden, empfiehlt es sich eigentlich, die Rolle nicht vor sich her auszurollen, sondern sie von der erhitzten Fläche wegzuziehen. Dies gelingt mit einem Schrubber. Einfacher geht es jedoch mit einem sogenannten Rollenzieher oder noch besser mit einem Rollenführungsbügel. Selbst wenn man die Bahn – wie in unserer Bildstrecke gezeigt – vor sich her ausrollt, bietet ein Rollenzieher (ein simpler, gebogener Metallhaken) mehr Sicherheit, da man mit diesem Hilfsmittel nicht Gefahr läuft, seine Füße zu verbrennen bzw. die Schuhe anzusenken. 

Praxistipp: Auch kleinere Risse in der Schweißbahn lassen sich leicht ausbessern. Wie genau, zeigt die Bildergalerie >>

Schweißbahn verlegen – Bezeichnungen

Beim Kauf von Schweißbahnen verstehen die meisten erstmal nur Bahnhof. Kein Wunder – die korrekten Bezeichnungen der von uns verwendeten Bitumenbahnen sind: DO und DZ/E1 PYE-PV 200 S5. Damit Sie den Überblick behalten und die richtigen Rollen finden, haben wir einen Überblick zusammengestellt.

Schweißbahn
Elastomerbitumenschweißbahnen: Als Oberlage haben wir eine mit beschieferter Oberfläche, als Ausgleich für die Senke eine mit talkumierter Oberfläche verwendet. Foto: sidm/CK

1. Anwendungstypen

  • ​DE einlagige Dachabdichtungen
  • DO Oberlage einer mehrlagigen Dachabdichtung
  • DU untere Lage einer mehrlagigen Dachabdichtung
  • DZ Zwischenlage bzw. zusätzliche Lage einer mehrlagigen Dachabdichtung
  • MSB Abdichtungen in und unter Wänden
  • BA Bauwerksabdichtung gegen Bodenfeuchte, nicht drückendes und drückendes Wasser

2. Eigenschaftsklassen

  • E1 bietet thermisch und mechanisch den höchsten Widerstand
  • E2 bietet hohen mechanischen, aber nur mäßigen thermischen Widerstand
  • E3 bietet hohen thermischen, jedoch nur mäßigen mechanischen Widerstand
  • E4 bietet den geringsten Widerstand

3. Bitumendeckschichten

  • PYE Elastomerbitumen
  • PYP Plastomerbitumen

4. Trägereinlagen

  • R Rohfilzeinlage
  • G Glasgewebe
  • V Glasvlies
  • PV Polyestervlies
  • KTP/KTG Kombinationsträgereinlagen

5. Bahnenbezeichnungen

  • S Schweißbahn
  • DD Dachabdichtungsbahn
  • KSP Kaltselbstklebende Polymerbitumenbahn

Sind Sie noch unerfahren in Sachen Schweißen oder möchten einfach mehr über das Thema erfahren, dann empfehlen wir unser Grundwissen Richtig schweißen!

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