Schraubendreher-Test

Vergleich von 13 Schraubendreher-Sets

Schraubendreher hält man für ausgereifte Werkzeuge, bei denen es kaum Unterschiede zwischen den Herstellern gibt – weit gefehlt! Wir fanden im aktuellen Schraubendreher-Test große Differenzen in Passung und Ergonomie des Klassikers.

Schraubendreher-Test
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Wir haben uns 13 Schraubendreher-Sets zur Brust genommen und gemeinsam mit der Versuchs- und Prüfanstalt Remscheid (VPA) getestet, was die Handwerkzeuge wirklich leisten. Mindestanforderung für alle Schraubenzieher im Test war: Ergonomie des Griffs und Passung der Klinge müssen stimmen!

Diese Marken haben wir getestet:

  • Athlet

  • Brüder Mannesmann

  • Connex

  • Felco

  • Hazet

  • HM Müllner

  • Lux

  • Meister

  • Wera

  • Wisent (Bauhaus)

Jeder Heimwerker hat wenigstens eine Schublade voller Schraubendreher – und dennoch wird selbst bei nur gelegentlicher Nutzung regelmäßig ein Neukauf fällig. 
Die 13 getesteten Schraubendreher-Sets im Praxistest kosteten zwischen elf und 40 Euro  – doch nur die wenigsten Testkandidaten konnten im Test rundum überzeugen! Ein einziges Schraubenzieher-Set kämpfte sich erfolgreich auf den 1. Platz (Testnote "sehr gut"), viermal vergaben die Tester die Note "gut" siebenmal ein "befriedigend" und ein Schraubenzieher-Set schloss den Praxistest mit "ausreichend" ab.

Welcher ist der beste Schraubendreher im Test?

Ein Schraubendreher soll ohne großen Kraftaufwand die Schraube ins Material drehen. Dafür ist eine exakte Antrieb-Passung zwischen Schraube und Schraubendreher unerlässlich: Allerdings können Sie als Kunde im Laden kaum erkennen, ob die Klingenspitze den Normenvorgaben entspricht und damit gut in das Schraubenprofil passt.

Schraubendreher-Test
Foto: sidm / MMM

Daher ist es so wichtig, vor dem Kauf die Ergebnisse unabhängiger Vergleichstests von Schraubendrehern zu studieren. Dort erfahren sie auch, welche der getesteten Schraubendreher schon nach wenigen Betätigungen einen erkennbaren Verschleiß aufwiesen:

positiv aufgefallen im Schraubendreher-Test

  • Laser-geschnittene Riefen in den Profilspitzen sollen den Gripp verbessern
  • Ein Hersteller ermöglicht die Drehmoment-Verstärkung per Maulschlüssel
  • Das Griffmaterial entscheidet mit, ob auch hohe Drehmomente schmerzfrei angesetzt werden können

negativ aufgefallen im Schraubendreher-Test

  • Viele Klingen nutzen schnell ab, eine Klinge brach sogar
  • Spritzgrate am Griff wirken störend beim Gebrauch
  • Wenige Testkandidaten konnten im Test rundum überzeugen

Welchen Schraubendreher kaufen?

Beim Kauf eines Schraubendrehers sollte man sich im Wesentlichen von zwei Kriterien leiten lassen: Wie gut liegt der Griff des Werkzeugs in der Hand? Und: Wie gut passt die Klinge des Schraubendrehers in den Schraubenkopf? Nur wenn beide Einflussfaktoren optimal abgestimmt sind, können Sie mit dem betreffenden Schraubendreher tatsächlich eine festsitzende Schraube beschädigungsfrei lösen.

Wenn Sie vor dem Kauf eines Schraubendreher-Sets stehen, machen Sie sich die Test-Erfahrung unserer VPA-Experten zunutze: Viele der Prüfkriterien, die wir unserem Schraubendreher-Test zugrunde gelegt haben, können auch Sie nutzen, um im Vergleich das beste Schraubendreher-Set für Ihre Ansprüche zu ermitteln:

  • Ergonomie: Über den Griff wird Kraft auf die Schraube übertragen – umso überraschender, dass einige Werkzeuge eher schlecht in die Hand geformt sind. Passung: Anhand von Prüfschablonen testete die Versuchs- und Prüfanstalt Remscheid (VPA), wie gut die Werkzeugspitze jeweils in das entsprechende Schraubenprofil passt.
  • Drehkraft: An einem mit einem Messgerät verbundenen Normprofil konnten Anwender testen, wie stark die jeweils aufzubringende Drehkraft ist. Es zeigten sich überraschende Unterschiede zwischen den verschiedenen Griff-Formen der Werkzeuge.
  • Drehmoment-Test: Da die von der Norm geforderten Mindest-Drehmomente meist nicht per Handkraft erreicht wurden, haben wir falls nötig maschinell nachgeholfen.
  • Verschleiß: Bei einigen Werkzeugen zeigten sich bereits nach wenigen Testverschraubungen Spuren der Abnutzung.
  • Schlagprüfung: Alle Schraubendreher bestanden diese mechanische Belastungsprüfung der Griffe.

Hier eine Auswahl der Schraubendreher-Sets aus unserem Test mit der VPA Remscheid. Zum direkten Vergleich der Test-Ergebnisse finden Sie weiter unten den aktuellen Schraubendreher-Test als Download – inkl. aller Wertungen, Noten, Platzierungen und natürlich den Testsiegern der getesteten Schraubendreher-Sets!

Name: Brüder Mannesmann 11115
Anzahl der Werkzeuge im Set: 7
Enthaltene Klingentypen: 2xPH, 2xPZ, 3xSchlitz
Griffmaterial: Zwei Komponenten
Test-Fazit: Sehr gute Passung, größere Profile mit guter Kraftübertragung

Name: Hazet 810/6
Anzahl der Werkzeuge im Set: 6
Enthaltene Klingentypen: 2xPH, 4xSchlitz
Griffmaterial: Zwei Komponenten
Test-Fazit: Sehr gute Passung, beste Ergonomie und sehr gute Kraftübertragung

Name: HM Müllner 70001
Anzahl der Werkzeuge im Set: 7
Enthaltene Klingentypen: 2xPH, 2xPZ, 3xSchlitz
Griffmaterial: Zwei Komponenten
Test-Fazit: Gute Passung, Griffe deutlich zu kantig, aber gute Kraftübertragung

Name: Meister Professional 3676500
Anzahl der Werkzeuge im Set: 7
Enthaltene Klingentypen: 2xPH, 2xPZ, 3xSchlitz
Griffmaterial: Zwei Komponenten
Test-Fazit: Teils schlechte Passung, Kraftübertragung nur Durchschnitt

Name: Wera Kraftform XXL
Anzahl der Werkzeuge im Set: 12
Enthaltene Klingentypen: 2xPH, 2xPZ, 8xSchlitz
Griffmaterial: Zwei Komponenten
Test-Fazit: Teils schlechte Passung, Kraftübertragung nur Durchschnitt

Noch mehr Schraubendreher-Sets zum Kaufen bei Amazon

Hier gibt es weitere Schraubendreher-Sets zum Kaufen, die wir aber nicht getestet haben:

Aktueller Schraubendreher-Test als Download

Schraubendreher-Test

Umfang: 6 Seiten - kostenlos!

PDF herunterladen >> (2.57 MB)

Unser Schraubendreher-Test aus 02/2017 zeigt, dass unter den Herstellern offenbar keine Einigkeit über die optimale Form eines ergonomischen Werkzeuggriffs herrscht – zumindest legt das die große Formenvielfalt der getesteten Schraubenzieher nahe.

Umso mehr lohnt sich ein Blick in die aussagekräftigen Ergebnisse unseres Vergleichstests von 13 Schraubendreher-Sets.

Was ist richtig: Schraubenzieher oder Schraubendreher?

Im normalen Sprachgebrauch sagt jeder „Schraubenzieher“, wer im Alltag vom Schraubendreher spricht, klingt schnell altklug und besserwisserisch. Dabei ist nach der DIN Schraubendreher die (einzig) offizielle Bezeichnung dieses Handwerkzeugs!

Klar, mit dem Schraubendreher dreht man Schrauben in das Werkstück. Woher kommt dann aber der Name Schraubenzieher? Ursprünglich drehte man Schrauben nur in Holzwerkstoffe (Metall wurde genietet, in Mauerwerk genagelt oder gedübelt). Im Holzbau nannte man das Eindrehen von Schrauben aber immer schon einziehen oder festziehen. Du das dafür verwendete Werkzeug hieß folgerichtig Schraubenzieher!

Welche Schraubendreher für Elektriker?

Auch Elektriker benutzen spezielle Schraubendreher. Zum einen sind die meist gegen Kriechströme isoliert, teils dienen sie zugleich als Prüfinstrument (Vorsicht vor Lügenstiften!), ob auf der Leitung noch Spannung anliegt.

Welcher Schraubendreher für Steckdosen?

Wenn Sie eine Steckdose wechseln wollen, reicht in der Regel ein ganz normaler „Kreuz-Schlitz-Schraubendreher“, wie er sich in jeder Werkzeugkiste findet. Wichtig ist, dass Sie vor der Demontage der Steckdose, die Sicherung rausnehmen und prüfen, ob wirklich keine Spannung mehr auf der Steckdose anliegt!

Welche Schraubendreher für PCs?

Für Reparaturen am PC oder dem Smartphone benötigt man Schraubendreher mit sehr feinen Klingen – oft sind sogar Spezialklingen nötig. Im Handel gibt es mittlerweile aber viele Schraubendreher-Sets, die speziell für Feinmechaniker-Anwendungen zusammengestellt sind.

Wieviel NM sind mit Schraubendrehern möglich?

In unserem Test von Schraubendreher-Sets haben wir auch geprüft, wie viel NM tatsächlich von Menschen mit dem Schraubendreher erzeugt werden konnte. Wir haben jeweils das maximal erzeugte Drehmoment gemessen und verglichen: Die Kraft, die tatsächlich per Hand auf die Klingenspitze aufgebracht werden kann, lag bei Frauen bei maximal 4,5 NM, bei den männlichen Testern bei 7,8 NM in der Spitze.

Welche Schraubendreher gibt es: Torx, Pozidriv, PH oder Pentalobe?

Damit man mit dem Schraubendreher die maximal mögliche Kraft auf die Schraube übertragen kann, muss die Klinge exakt in den Antrieb des Schraubenkopfes passen. Je mehr Kontaktfläche zwischen Schraube und Klinge besteht, desto besser überträgt sich die Kraft auf die Schraube, desto sicherer und leichter lässt sich die Schraube eindrehen (geringere Gefahr des Abrutschens).

Um dieses Ziel zu erreichen, wurden bei den Kreuz-Schraubendrehern viele verschiedene Antriebs-Geometrien entwickelt: Die bekanntesten sind PH (Phillips), PZ (Pozidriv) und mittlerweile auch Torx.
Schrauben, die für Holzverbindungen eingesetzt werden, haben meist das PZ-Profil – erkennbar an den kleinen, zusätzlich zum Kreuzschlitz vorhandenen sternförmigen Zwischenstrahlen. Das Torx-Profil war lange Zeit den Profis auf der Baustelle (v. a. im Trockenbau) vorbehalten, findet sich aber mittlerweile auch in jedem Schraubendreher-Set für Heimwerker! Übrigens: Torx ist ein Markenname, der sich als Gattungsname durchgesetzt hat (wie auch Tempo für Papiertaschentücher). Weniger bekannt ist der Antrieb unter dem Namen Pentalobe-Schraubendreher!

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