Holzbohrer-Test: 15 Bohrer im Vergleich
Obwohl sich die meisten Holzbohrer zum Verwechseln ähnlich sehen zeigte unser Holzbohrer-Test überraschend große Unterschiede bei Bohrern mit Zentrierspitze für Holz und Holzwerkstoffe. Gemeinsam mit der VPA Remscheid haben wir 15 Holzbohrer von verschiedenen Herstellern getestet.
Die genannten Produkte wurden von unserer Redaktion persönlich und unabhängig ausgewählt. Beim Kauf in einem der verlinkten Shops (Affiliate Link) erhalten wir eine geringfügige Provision, die redaktionelle Selektion und Beschreibung der Produkte wird dadurch nicht beeinflusst.
Diese Marken haben wir getestet:
KWB
Lux
Wolfcraft
15 Holzbohrer-Sets zwischen fünf und 40 Euro haben wir für den großen Holzbohrer-Vergleich unter die Lupe genommen. Gemeinsam mit der VPA Remscheid wurden die Bohrer von Bohrcraft, Craftomat (Bauhaus), Hawera, Heller, JN Tools, Keil, Tivoly und den nebenstehenden Herstellern auf Verarbeitungsqualität, Bohrverhalten in verschiedenen Hölzern und Sicherheit geprüft. Das Ergebnis der Holzbohrer im Test: zwei Bohrer-Sets bekamen die Note "sehr gut", sieben Sets wurden als "gut" geprüft, fünf Bohrer wurden von den Testern mit "befriedigend" bewertet und ein Modell war nur "ausreichend".
Was ist ein Holzbohrer?
Holzbohrer sind Bohrer, mit denen man Holz bearbeiten und bohren kann. Holzbohrer erkennt man daran, dass sie in der Mitte eine feine Spitze zur Zentrierung haben. Diese Zentrierspitze sorgt für eine genaue Ausrichtung. Die äußeren Seiten der Spitze sind etwas länger damit erst der Rand der Bohrung gebohrt wird. So wird das Holz sauber durchtrennt und das Loch ist glatter.
Welche Holzbohrer gibt es?
Holzbohrer ist nicht gleich Holzbohrer. Das hat auch unser Test gezeigt. Doch unser Vergleich erklärt nicht, welche Holzbohrer es gibt. Daher folgt hier eine kurze Auflistung von drei gängigen Holzbohrern:
- Flachfräsbohrer: Mit einem Flachfräsbohrer bearbeitet man meist weiches Holz. Da er wendellos arbeitet, fräst man mit ihm eher. Durch die Form werden die Späne außerdem nicht wegbefördert, sondern bleiben im Bohrloch.
- Schlangenbohrer: Diese Bohrer sind relativ lang und haben eine Zentrierspitze mit Gewinde. Im Mittelteil des Holzbohrers befindet sich eine Schraube, die sich um den Kernstab wickelt. Dadurch werden Späne besser abgetragen. Schlangenbohrer verwendet man eher für tiefe Löcher.
- Forstnerbohrer: Werden auch Astlochbohrer genannt und bohren große Löcher. Er hat eine kurze Spitze und wird zum Beispiel zum Bohren von Sacklöchern verwendet.
Welche Holzbohrer sind gut?
Ob ein Holzbohrer wirklich gut ist, entscheidet sich zum einen in einer geringen erforderlichen Vortriebskraft – sie hängt wesentlich mit der Gestaltung und der qualitativen Ausführung der Wendel zusammen – und dem Bohrverhalten bei geringen Geschwindigkeiten. Diese Vor- und Nachteile konnten wir im Vergleich feststellen.
Positiv aufgefallen im Holzbohrer-Test
- Die meisten Sets können auch offen abgestellt werden.
- Bei 1000 Umdrehungen pro Minute erzielten manche Bohrer eine saubere Bohrlochkante.
Negativ aufgefallen im Holzbohrer-Test
- Viele Bohrer schneiden die Holzfasern nicht sauber ab.
- Bei einigen Bohrern ist Verschleiß spürbar.
Produktempfehlungen der Redaktion
Diese Holzbohrer-Sets haben wir nicht getestet, können sie aber empfehlen:
Holzbohrer kaufen: Worauf achten?
Wenn man sich im Baumarkt umsieht, entdeckt man viele Bohrer. Worauf sollte man also achten, wenn man sich einen Holzbohrer kaufen möchte? Wir haben auf diese Punkte geachtet.
- Maßhaltigkeit: Alle Bohrer lagen in den von der Norm definierten Toleranzen in Hinsicht auf Durchmesser und Rundlauf.
- Verarbeitung: In der Qualität der Oberflächen sind mit bloßem Auge deutliche Unterschiede zu erkennen, auch gibt es Unterschiede im Anschliff der Spitzen.
- Bohren: Praktische Bohrprüfungen haben wir in Weichholz, Hartholz und WPC vorgenommen, dabei wurde teilweise bis zur Tiefe der Wendellänge gebohrt.
- Bohrloch: Bei jedem Bohrloch wurden die nötige Vortriebskraft und die Sauberkeit an der Werkstückoberfläche protokolliert.
- Bohrtest: Dreißig wendeltiefe Bohrungen in Weichholz – einige Produkte zeigten dann schon beginnenden Verschleiß.
- Materialprüfung: Die Zusammensetzung des Werkstoffs wurde bei der Versuchs- und Prüfanstalt (VPA) ermittelt, um die Qualitätsangaben der Hersteller zu überprüfen.
- Härteprüfung: An einem Querschnitt überprüfte die VPA stichprobenartig, ob die Vorgaben der Norm eingehalten werden.
- Packung: Auch wenn die Verpackung generell nichts mit der Qualität des Produktes zu tun hat, wurde diese trotzdem im Holzbohrer-Test bewertet. Dabei fiel auf, dass einige Bohrer so verpackt waren, dass man sie an der Bohrspitze entnehmen muss. Diese Verpackungsweise haben wir mit Punktabzug bewertet, da man sich an den teilweise sehr scharfen Zentrierspitzen schnell schneiden kann.
Name: KWB Set 514000
Erhaltene Bohrergrößen: 4, 5, 6, 8, 10
Gewicht / Länge Bohrer 8 mm (g / mm): 28 / 117
Fazit: Überdurchschnittliche Qualität, leichter Vortrieb, Vibrationen
Aktuellen Holzbohrer-Test herunterladen
Holzbohrer-Test: 15 Bohrer im Vergleich
Umfang: 6 Seiten - kostenlos!
PDF herunterladen >> (2.5 MB)15 Holzbohrer haben wir verglichen. Wer der Testsieger ist und wie die Noten und Wertungen der anderen Bohrer ausgefallen sind, erfahren Sie in unserer übersichtlichen Tabelle. Die Tabelle mit den detaillierten Einzel-Ergebnissen zum aktuellen Holzbohrer-Test 10/2016 finden Sie hier als Download >>
Welche Drehzahl für Holzbohrer?
Arbeitet man mit den Bohrern im empfohlenen Drehzahlbereich, erhält man auch mit preiswerten Produkten nahezu ausrissfreie Löcher. Dabei sollte man kleinere Durchmesser mit der größtmöglichen Drehzahl bohren und die Geschwindigkeit mit größer werdendem Durchmesser allmählich leicht zurücknehmen. So werden 3-mm-Löcher idealerweise mit rund 4000 Umdrehungen pro Minute gebohrt, bei 6 mm sollten es noch 3000 und bei 8 mm etwa 2600 Umdrehungen sein. Bohrungen in Hartholz sollten übrigens bei nur minimal kleinerer Drehzahl gebohrt werden.
Holzbohrer schärfen
Wenn Sie Ihren Holzbohrer schärfen möchten, müssen Sie wissen, woraus Ihr Bohrer besteht. Denn Holzbohrer aus Werkzeug- oder Kohlenstoffstahl werden mit Stahlfeilen geschärft und Bohrer aus HSS mit Diamantfeilen. Doch wie geht man vor, wenn man das bereits weiß?
- Bei Flachfräsbohrern werden die Schneidfasern bearbeitet, so dass die Schneidkanten später gleich sind. Bei der Zentrierspitze schleifen Sie nur die seitlichen Nuten.
- Bei Schlangenbohrern werden die Schneidfasern geschärft. Dafür eignet sich meist eine schmale Diamant-Flachfeile. Stark verschlissene Gewindegänge können mit einem Abziehstein geschliffen werden.
- Bei Forstnerbohrern nimmt man einen runden Schleifstift, um die inneren Umfangsschneiden zu schärfen.
- Bei einfachen Holzspiralbohrern werden die Schneidfasern mit einem Schleifstift bearbeitet. Bei einem geringen Verschleiß reicht es, die Schneidlippen anzuschleifen.
Bei dem Schleifen von Holzbohrern ist es besonders wichtig, dass die Spitze immer zentrisch bleibt und der Mantel nicht geschliffen wird. Denn dadurch wird der Durchmesser verändert und der Bohrer somit unbrauchbar.
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