Beet im Schatten anlegen
Das Spiel von Licht und Schatten hat großen Einfluss auf die Gartengestaltung. Wir verraten, was Sie beim Anlegen von einem Schattenbeet beachten müssen.
In fast jedem Garten gibt es Bereiche, die nicht so leicht für Hobbygärtner zu bepflanzen sind. Probleme können beispielsweise schattige Plätze bereiten. Denn hier fehlt es an Licht und die Pflanzen müssen eventuell mit Bäumen und Sträuchern um Wurzelraum und Wasser konkurrieren.
Praxistipp: Wie Sie ein Schattenbeet anlegen und womit Sie es bepflanzen könne, zeigt das Video:
Doch wer jetzt denkt, in einem Schattenbeet kann nichts gepflanzt werden, der irrt gewaltig. Es gibt verschiedene Pflanzen, die sich gerade dort wohlfühlen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen das Anlegen eines Schattenbeets und stellen Ihnen geeignete Schattenpflanzen im Porträt vor. Die Anleitung finden Sie in der Bildergalerie >>
Wie legt man ein Schattenbeet an?
Bevor Sie mit Umgraben beginnen, ist es sinnvoll, einen Plan zu machen und festzulegen, welche Pflanzen sich für Ihr Beet eignen und wo sie am besten gesetzt werden. Denn Schatten ist nicht gleich Schatten. Bei Bäumen und Sträuchern kommt es beispielsweise darauf an, ob Immergrüne oder Laubgehölze mangelnde Sonneneinstrahkung sorgen. Während bei den immergrünen Nadelgehölzen die Lichtverhältnisse stets gleich sind, lassen Laubbäume gerade im Frühjahr, wenn die Gehölze wieder mit dem Blattaustrieb beginnen, viel Licht durchscheinen.
Der Schatten einer Mauer- oder eines Gebäudes wiederum ändert sich je nach dem Stand der Sonne. Hierbei handelt es sich meist um einen helleren Schatten und der Boden ist relativ feucht. Der Standort unter Bäumen ist hingegen trocken, da die umliegenden Gehölze u. a. das Wasser aus dem Boden ziehen und für sich nutzen sowie durch ihr Laub kaum Regenwasser auf den Boden gelangt.
Der dauerhafte Schatten unter Nadelbäumen führt zur Versauerung des Bodens, wodurch die Pflanzenwahl sehr eingeschränkt ist. Bei der Planung Ihres Schattenbeets sollten Sie zudem den Stand der Sonne im Jahresverlauf berücksichtigen, um zu wissen, wann welche Lichtverhältnisse herrschen.
Boden richtig vorbereiten
Auch die Bodenvorbereitung ist wichtig. Sie wird meist nur oberflächlich durchgeführt. Dabei ist das jedoch genau falsch, denn wenn der Boden nicht gründlich umgehoben wird, ist der Pflegeaufwand nach der Pflanzung umso höher. Deshalb sollten Sie vor dem Pflanzen alle Unkräuter samt Wurzelwerk beseitigen.
Handelt es sich um eine stark von Unkraut besiedelte Fläche, sollten Sie sie vorab mehrere Monate lang mit einer Folie abdecken, sodass das unerwünschte Beikraut eingeht.
Diese Pflanzen eignen sich fürs Schattenbeet
Auch in einem Schattenbeet können Sie Pflanzen mit schönem Blattschmuck und blühende Pflanzen miteinander kombinieren. Wir stellen Ihnen im Folgenden geeignete Gewächste vor.
Viele Zwiebelblumen bevorzugen einen sonnigen Standort. Einige Frühblüher eignen sich jedoch auch für ein Beet im Schatten. Gerade kleinwüchsige Arten wie beispielsweise Traubenhyazinthen, Krokusse und Winterlinge fühlen sich unter Bäumen sehr wohl. Sie benötigen einen feuchten, humosen Boden.
Praxistipp: Welcher Standort für Krokusse am besten ist, zeigen wir im Video:
Staunässe hingegen vertragen die Zwiebelblumen gar nicht. Um zu verhindern, dass die Zwiebeln im Pflanzloch zu faulen beginnen, sollten Sie gerade bei schweren Böden vor dem Einpflanzen eine 3 bis 5 cm hohe Drainageschicht aus kleinen Kieselsteinen oder Sand einarbeiten.
Farne sorgen mit ihrem kräftigen Grün an schattigen Stellen im Garten für einen Farbtupfer – auch ohne Blüten. Sie bevorzugen in der Regel einen locker-humosen Boden, wie er im Wald vorkommt, und können im Garten an Standorten mit lichtem Schatten (also einem abwechselnden Spiel von Licht und Schatten) von Gehölzen und Sträuchern optimal gedeihen. Ebenso gut lassen sie sich aber auch in dunklen Innenhöfen mit wenig Licht sowie an Mauern pflanzen.
In unserem gezeigten Schattenbeet wurde der Braungrüne Streifenfarn (Asplenium adulterinum) in die Fugen gepflanzt. Diese niedrige Farnart siedelt sich in freier Natur ebenfalls gern in Felsspalten an.
Die Schneerose (Helleborus niger), auch unter dem Namen Christrose oder Nieswurz bekannt, ist im Winter ein wahrer Hingucker im Garten. Sie blüht von November bis etwa Mitte Februar. Ein halbschattiger Standort mit schwerem, lehmigem Boden ist ideal für die Pflanze, hier gedeiht sie am besten.
Aus diesem Grund kann der Winterblüher gut unter Laubbäumen gepflanzt werden. Diese bieten den Vorteil, dass die Christrose im Sommer im Schatten steht. In der kalten Jahreszeit schützt das herabfallende Laub den Beetboden vor dem Austrocknen. Die winterblühende Staude sollte jedoch nicht im kompletten Schatten stehen, das vermindert die Blütenbildung.
Der Farnblättrige Lerchensporn (Cory-dalis cheilanthifolia) ist eine wintergrüne Staude mit röhrenförmigen gelben Blüten, die in Trauben angeordnet sind, und deren Blütezeit ab Juni beginnt. Aber nicht nur ihre Blüten verschönern das Gartenbeet, sondern auch ihre gefiederten Blätter tragen dazu bei – gerade im Herbst, wenn sich die sonst dunkelgrünen Blätter bronzefarben einfärben.
Die winterharte Staude kann sowohl im Halbschatten als auch im Vollschatten gepflanzt werden. Wichtig ist ein durchlässiger Boden, der humus- und nährstoffreich ist. Tipp: Der Lerchensporn lässt sich gut mit der Christrose kombinieren.
Beim Waldgeißbart handelt es sich um eine winterharte Staude. Von diesem Gewächs gibt es sowohl den Hohen Wald-Geißbart (Aruncus dioicus) als auch den Zwerg-Geißbart (Aruncus aethusifolius).
Sie unterscheiden sich, wie die Namen schon verraten, im Wuchs. Auch ihre Standortansprüche sind unterschiedlich: Der Zwerg-Geißbart bevorzugt einen halbschattigen bis sonnigen Platz, der Hohe Wald-Geißbart fühlt sich im Halbschatten bis Schatten wohler. Beide zeichnen sich durch ihre fluffigen Blüten aus.
Die Elfenblume kann ohne Bedenken ins Schattenbeet einziehen, da sie sich in halbschattigen bis schattigen Bereichen sehr wohlfühlt. Sie punktet vor allem mit ihrer vielfältigen Blütenpracht.
Hier ist die Sorte Orangenkönigin (Epimedium x warleyense) mit ihren lichtorangen Blüten zu sehen.
Nahrungsquelle für Insekten
Um Bienen, Hummeln und Co. in den Garten zu locken, legen viele Hobbygärtner an einem vollsonnigen Standort eine Blumenwiese an. Doch auch mit einem Schattenbeet können Sie den Tieren eine perfekte Nahrungsquelle bieten. Hierbei sollten Sie am besten unterschiedliche Schattenpflanzen ins Beet pflanzen, damit den Tieren Pollen und Nektar über einen längeren Zeitraum zur Verfügung stehen.
Folgende Pflanzen ziehen Insekten und Vögel an:
- Schaumblüte
- Johanniskraut
- Bergenie
- Astilbe
Auch die oben beschriebenen Pflanzen wie der Farnblättrige Lerchensporn, der Zwerg-Geißbart sowie die Elfenblume zählen zu den bienenfreundlichen Schattenstauden.
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