Welches Topfband für welche Holztür?
Es gibt wohl keine Einbauküche, die ohne Topfbänder auskommt. Aber auch bei vielen Systemmöbeln für Wohnräume oder Büros ist das von außen unsichtbare Scharnier der vorherrschende Beschlag für Drehtüren. Wir zeigen, wie Sie das richtige Scharnier für Holztüren auswählen und einstellen.
Topfscharnier ist nicht gleich Topfscharnier! Die unsichtbaren Drehbeschläge unterscheiden sich zum Beispiel darin, welche Topfgröße sie haben oder für welche Lochreihe sie vorgesehen sind. Die meisten Scharniere für Holztüren haben einen 35-mm-Topf, der in die Tür eingelassen ist. Es gibt aber auch kleine 26-mm-Topfbänder.
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Die Standardbeschläge werden für die genormte System-32-Lochreihe gebaut, bei der der Abstand zwischen den Bohrungen 32 mm beträgt und die Lochreihe 37 mm von der Korpus-Vorderkante nach innen gerückt ist. Doch auch hier gibt es abweichende Maße z. B. bei Ikea-Küchen. Zur Not müssen neue Löcher für die Montageplatte gebohrt werden. Neben der Anschlagart „vorliegende Mittelwand“ oder innenliegend“ unterscheiden sich die Scharniere für Holztüren auch im Öffnungswinkel und in der Funktion. So gibt es Push-to-open-Beschläge für grifflose Türen oder Scharniere mit integrierter Dämpfung wie z. B. das Hettich Sensys-Topfband. Solche Funktionen lassen sich aber auch nachrüsten!
Scharniere für Holztüren: 3 Topfbänder
Wussten Sie, dass es verschiedene gekröpfte Topfbänder gibt? Die 3 gängigsten Arten und ihre Merkmale stellen wir Ihnen hier kurz vor:
- Beim (Eck-)anschlag kann die komplette Korpuswand (abzüglich einer Mindestfuge) als Türauflage verwendet werden. Die Kröpfung liegt dort bei 0 mm.
- Beim sogenannten Mittelwandanschlag teilen sich die Türen die Auflage. Die Kröpfung beträgt 9,5 mm.
- Beim einliegenden Anschlag liegen die Türen zwischen den Seitenwänden. Dann beträgt die Kröpfung 16 mm.
Scharnier für Holztüre richtig einstellen
Topfscharniere sind in der Regel zweiteilig aufgebaut und bestehen aus der Kreuzmontageplatte, die am Korpus (wenn vorhanden in der System-32-Lochreihe) montiert werden und dem Scharnierarm, dem „beweglichen“, namensgebenden Topfband, das mit der Drehtür verbunden ist. Damit die Türen gleichmäßig und gerade auf dem Korpus aufliegen und ein sauberes Fugenbild entsteht, müssen Topfscharniere nach dem Einbau justiert werden. Doch nicht nur bei der Erstmontage, auch nach einigen Jahren der Nutzung kann es erforderlich sein, die Türen auszurichten, weil sich Schränke gesetzt haben oder die Scharniere durch Abnutzung etwas Spiel bekommen und sich Türen dadurch gesenkt haben.
Das Video zeigt, wie Sie ein Topfscharnier justieren:
Das Justierung kann in drei Ebenen erfolgen: Bei der Höhenverstellung mittels der beiden Schrauben, mit denen die Kreuzmontageplatte am Korpus befestigt ist, lässt sich die Tür absenken oder anheben. Diese Einstellung erfolgt immer an allen Topfbändern einer Tür. Über die Auflagenverstellung kann die Tür nach rechts oder links verschoben werden. Dies kann oben oder/und unten erfolgen. Gleiches gilt für die Tiefenverstellung, über die der Spalt zwischen Tür und Korpus reguliert wird. Neben der Position der Türen kann man bei manchen Bändern zusätzlich die Kraft der Schließfeder einstellen.
Öffnungswinkel von Scharnieren für Holztüren
Eine geöffnete Drehtür kann mitunter ganz schön stören. Beträgt der Öffnungswinkel nur 95°, steht die Tür beinahe rechtwinklig vom Korpus ab und ragt weit in den Raum hinein. Das kann z. B. bei einem Küchenschrank sehr hinderlich sein, bei einem Fernsehschrank würde eine solche Tür den Blick von der Seite versperren. Weitwinkelscharniere sind da die Lösung.
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