Plexiglas bohren
Löcher in Acrylglas bohren ist mit dem richtigen Werkzeug schnell gemacht. Der Spanfluss zeigt sofort, wenn Druck oder Geschwindigkeit zu hoch sind. Das Video zeigt, worauf Sie achten sollten, wenn Sie in Plexiglas bohren:
Plexiglas lässt sich fast so leicht verarbeiten wie Holz. Sie benötigen keine Spezialmaschinen – nur die richtigen Werkzeugaufsätze, um Plexiglas zu bohren! Folgen Sie einfach unserer Checkliste und Plexiglas bohren verliert seinen Schrecken.
Beim Bohren von Plexiglas ist zu beachten:
- Wenn möglich Bohrständer verwenden
- Bohrung kühlen: mit Wasser oder spätestens ab 5 mm Bohrtiefe mit Pressluft
- bei tieferen Bohrungen mehrmals „lüften“ – je 1 mm Bohrtiefe 1mal Bohrer komplett aus Bohrloch herausheben
- ein glatter, zusammenhängender Span zeigt korrekte/n Schnittgeschwindigkeit/Vorschub an
- Vorsicht beim Aufsetzen und kurz vor dem Durchstoß: Vorschub reduzieren!
- Praxistipp: für größere Löcher entweder Kegelbohrer verwenden oder Lochsäge (dann Mittelpunkt vorbohren und unbedingt mit Wasser/Pressluft kühlen)
Anleitung: Plexiglas bohren
Spätestens am Spanfluss erkennen Sie, ob Sie richtig arbeiten: Ein sehr gestauchter, krümeliger Span signalisiert eine zu hohe Drehzahl und/oder zuviel Vorschub. Ist der Span jedoch verschmolzen, sind Drehzahl und/oder Vorschub oft zu gering. Entsteht beim Arbeiten zuviel Wärme, verändern sich die Molekülketten und damit die Materialeigenschaften. Denn Hitze baut im Material gefährliche Spannungen auf. Wirkt man nicht durch das Tempern des Kunststoffs entgegen, drohen Risse. Das Wichtigste beim Arbeiten mit Plexiglas: Kühl bleiben! Wenn Sie ein glattes Bohrloch benötigen, sollten Sie dieses kühlen. Eine einfache Spülmittellösung genügt (verwende warmes Wasser und einen Schuss Spülmittel wie Pril oder ähnliches. Die Lösung in eine kleine Flasche geben und ordentlich durchschütteln). Durch die Verwendung eines Kühlmittels wird die Bohrung klar, ohne Kühlung wird sie eher matt.
Praxistipp: Glatte Bohrlöcher erhalten Sie unter Anwendung von Bohröl.?
Welcher Bohrer für Plexiglas
Damit so wenig Wärme wie möglich aufs Material einwirkt, ist die Wahl des Werkzeugs entscheidend: Verwenden Sie Bohrer mit schlankem Drall (Innenseite poliert) und negativem Spanwinkel – wie für Messingarbeiten. Denn zur Bearbeitung von Plexiglas dürfen nur schabend arbeitende Werkzeuge verwendet werden. Bohrer für Acrylglas sollten daher einen Spitzenwinkel von 60 bis 90° haben und einen Spanwinkel von 0 bis 4°.
Wenn Sie dünne Acrylglas-Platten bohren möchten, nutzen Sie am besten einen Kegelbohrer. Er verhindert zuverlässig das ausreißen des Acrylmaterials an der Unterseite. Mit einem Kegelbohrer gelingen auch ungeübten Heimwerkern saubere Bohrungen in dünnes Acrylglas, z.B für Bohrlöcher in Wellplatten oder in Rundrohre aus Acryl. Für größere Durchmesser eigent sich ein Lochsägenaufsatz für die Bohrmaschine. Setzen Sie den Bohrer mit der Zentrierspitze auf und bohren Sie das gewünscht Loch in das Material.
Praxistipp: Auch normale Stahlbohrer können Sie nach einer kleinen Korrektur verwenden: Bohren Sie kurz mit dem Stahlbohrer in Beton. Das macht die Schneide stumpf. Damit arbeitet der Bohrer spanend – Grundbedingung für die Bearbeitung von Plexiglas.
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