Acrylglas bohren
Einer der Vorteile am Baustoff Acrylglas ist, dass sich der hochwertige Kunststoff beinahe wie Holz verarbeiten lässt – auch das Bohren von Acrylglas ist für Heimwerker kein Problem, wenn Sie den richtigen Bohrer wählen.
In der Anleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie auch große Lochdurchmesser in Acrylglas bohren, ohne dass das Material Schaden nimmt. Wichtig beim Bohren von Acrylglas ist die "spanende Bearbeitung" des Werkstoffs: Der Bohrer muss sich langsam, mit niedirger Drehzahl in den Werkstoff hineinfräsen – so vermeiden Sie, dass Sie zu viel Druck ausüben und dass sich das Material überhitzt. Das Aufheizen des Bohrkanals würde zu Materialspannungen führen, die durch Tempern des Kunststoffs ausgeglichen werden müssten, um Risse im Acrylglas zu vermeiden.
Das Video zeigt, worauf Sie beim Acrylglas bohren achten sollten:
Bohrer für Acrylglas
Um in Acrylglas zu bohren greifen Sie unbedingt zu spanend arbeitenden Bohrern (etwa Holzbohrer oder Kunststoffbohrer). Ebenfalls geeignet sind Messingbohrer mit einem negativen Spanwinkel. Auch Spezialbohrer wie Stufen-, Kegel- oder Senkbohrer arbeiten spanend und sind daher zum Bohren in Acrylglas geeignet. Denn durch das Abschaben des Materials – anstelle des Schneidens – reduziert sich das Risiko von Ausbrüchen und Rissen.
Praxistipp: Sollten Sie partout keinen geeigneten Bohrer für Acrylglas zu Hause haben, hilft dieser Trick weiter. Nehmen Sie einen alten Stahlbohrer und bohren Sie damit einmal beherzt in Beton. Dadurch werden die scharfen Schneiden des Bohrers stumpf und der Bohrer arbeitet fortan vor allem spanend!
Anleitung: Bohren in Acrylglas
- Wählen Sie einen für Acrylglas geeigneten Bohrer
- Zeichnen Sie die Position der gewünschten Bohrlöcher an
- Idealerweise spannen Sie das Werkstück ein oder benutzen einen Bohrständer
- Bohren sie vorsichtig und langsam in den Werkstoff – eine niedrige Drehzahl und geringer Vorschub (Druck) sind für das Bohren in Acrylglas essentiell
- Der sich bildende Span gibt Aufschluss, ob Druck & Tempo stimmen: Zeigt sich der Span kümelig und gestaucht, arbeiten Sie zu schnell/mit zu viel Kraft. Ist der Span geschmolzen, führen Sie den Bohrer zu langsam und kühlen das Bohrloch nicht ausreichend
- Zum vermeiden von Überhitzungen sollten Sie spätestens ab einer Bohrtiefe von 5 mm den Bohrer regelmäßig komplett aus dem Bohrloch heben und lüften
- Zusätzlich senkt eine kontinuierliche Wasserkühlung die Gefahr einer Überhitzung des Materials
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