Osterkaktus: So ist die Blüte garantiert!
Ihr Weihnachtskaktus blüht nie zu Weihnachten, aber dafür ständig im Frühjahr? Dann könnte es sich dabei tatsächlich um einen Osterkaktus handeln!
Der Osterkaktus (Hatiora graeseri) ist eine Pflanze aus der Familie der Kakteen (Cactaceae), ähnelt jedoch eher den klassischen Sukkulenten. Er ist ein Hatiora-Hybride zweier Arten: Hatiora rosea und Hatiora gaertneri. Diese wachsen ursprünglich in südbrasilianischen Tropenwäldern auf dem Geäst von Bäumen aufsitzend und können dort mehrere Meter groß werden.
Der Osterkaktus im heimischen Wohnzimmer wird hingegen maximal 35 cm groß, wächst jedoch so buschig, dass er sogar für das Pflanzen in der Blumenampel geeignet ist.
Praxistipp: Wollen Sie einen Osterkaktus kaufen, finden Sie ihn im Handel vielleicht nicht unter dem Namen Hatiora, sondern Rhipsalidopsis. Seit mehreren Jahrhunderten herrscht bereits Uneinigkeit darüber, in welche Gattung der Osterkaktus und seine Hybriden nun gehören.
Wie bekomme ich den Osterkaktus zum Blühen?
Wer sich einen Osterkaktus kauft, möchte natürlich auch an Ostern die schöne Blüte genießen. Damit der Osterkaktus seine glockenförmigen Blüten in Rot, Weiß, Gelb, Orange oder Pink pünktlich zwischen März und Mai zeigt, benötigt er vor allem eins: Ruhe! Und das sechs bis acht Wochen lang.
Ab Januar muss der Osterkaktus daher kühl gestellt werden. Ideal als Standort ist ein heller Flur mit etwa 10 °C – auf keinen Fall sollte die Temperatur wärmer als 15 °C sein ! In dieser Zeit sollten Sie die Pflanze möglichst in Ruhe lassen. Stellen Sie sie nicht um und gießen Sie nur sporadisch!
Sobald nach etwa sechs Wochen die ersten Knospen erscheinen, kann der Osterkaktus langsam wieder an wärmere Temperaturen gewöhnt werden. Stellen Sie ihn auf keinen Fall direkt von dem kalten Flur in ein Zimmer mit 20 °C oder mehr. Legen Sie stattdessen einen kurzen Umweg in einem kühlen Schlafzimmer ein oder heizen Sie über eine Woche den Flur etwas auf.
Vorsicht: Die Lichtverhältnisse sollten an jedem Standort ähnlich sein, ansonsten fällt die Blüte womöglich aus!
Blüht der Osterkaktus trotzdem nicht? Dann kann dies auch an einer falschen Pflege liegen!
Wie pflegt man einen Osterkaktus?
Mit Ausnahme seiner sechswöchigen Ruhephase im Winter ist der Osterkaktus eine sehr genügsame Pflanze. Dennoch sollten Sie einige grundlegende Dinge bei der Pflege beachten:
Standort: Nicht zu sonnig
Kakteen verbindet man mit der Wüste und mit viel Sonne. Der Osterkaktus stammt jedoch ursprünglich aus tropischen Wäldern, wo er durch den dichten Blätterwald zwar viel Licht, aber wenig direkte Sonne abbekommt. Ähnliche Lichtverhältnisse bevorzugt er auch im Wohnzimmer. Stellen Sie die Pflanze daher hell, aber niemals vollsonnig auf. Vor allem die pralle Sonne sollte gemieden werden, ansonsten können sich die Triebe rot verfärben.
Im Sommer darf er an einem geschützten Ort ins Freie, sofern die Temperaturen nicht unter 10 °C fallen. Er sollte auch hier keinem direkten Sonnenschein ausgesetzt werden und vor Regen und Wind geschützt stehen.
Lockeres Substrat
Im Regenwald regnet es viel. Da der Osterkaktus dort jedoch auf anderen Bäumen aufsitzt, ist er zwar ständig feucht, aber nie durchnässt. Diese Bedingungen im Blumentopf zu reproduzieren kann etwas Übung erfordern, da der Osterkaktus sowohl auf Staunässe als auch auf Trockenheit empfindlich reagiert.
Wichtig ist ein durchlässiges Substrat: Kakteenerde ist hierfür ideal oder Sie mischen das Substrat selbst aus Blumenerde, Torf und grobem Sand.
Regelmäßig gießen
Beachten Sie beim Gießen, dass die Erde immer feucht sein muss, aber nie durchnässt. Gießen Sie daher, sobald die oberste Erdschicht trocken ist – keinesfalls vorher – mit lauwarmem, kalkfreiem Wasser.
Wird der Osterkaktus zu nass, bildet sich leicht Wurzelfäule. Zu trocken und die Blätter sind ein gefundenes Fressen für Blatt- und Schildläuse. Bei trockener Heizungsluft im Winter kann es helfen, die Blätter regelmäßig mit Wasser zu besprühen.
Düngen und Schneiden
Im Frühjahr und Sommer können Sie den Osterkaktus alle drei Wochen mit Kakteendünger versorgen. Spätestens im Oktober sollte die Gabe von Dünger jedoch eingestellt werden.
Geschnitten werden müssen Kakteen nicht. Wird er jedoch zu ausladend, kann der Osterkaktus problemlos eingekürzt werden. Werden die Wurzeln zu groß, kann er alle paar Jahre nach der Blüte umgetopft werden.
Osterkaktus vermehren
Eine Vermehrung ist einfach durch Stecklinge möglich. Schneiden Sie einen zehn Zentimeter langen Trieb ab, lassen Sie ihn drei Tage lang trocknen und stecken Sie ihn dann mit der Schnittstelle ins Substrat. Befeuchten Sie den Steckling und stellen Sie ihn warm auf. Dann wächst schon bald ein neuer Osterkaktus heran.
Osterkaktus oder Weihnachtskaktus: Was ist der Unterschied?
Beide Pflanzen ähneln sich sehr. Stellt man sie direkt nebeneinander, fallen jedoch sofort einige Unterschiede auf. So hat der Osterkaktus runde, glatte Blätter, während der Weihnachtskaktus an den Blatträndern kleine Spitzen bildet. Die Blüten des Weihnachtskaktus sind außerdem länger und ineinandergeschoben. Beobachtet man die Kakteen länger, fällt zudem auf, dass die Blüten des Osterkaktus sich nur tagsüber öffnen.
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