Holzdielen abschleifen: Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein perfektes Ergebnis
Holzdielen abschleifen ist eine staubige Arbeit: Aber das Abschleifen der Dielen bringt den alten Glanz zum Vorschein. Wie Sie fachgerecht einen Dielenboden abschleifen, zeigt Schritt für Schritt diese Anleitung.
Eine Schleifmaschine benötigen Sie in jedem Fall, Sie können sich diese aber relativ preiswert ausleihen. Außerdem benötigen Sie zum Abschleifen der Dielen reichlich für die Maschine geeignetes Schleifpapier, Holzkitt und eine Versiegelung.
Praxistipp: Die wichtigsten Tipps und Kniffe beim Abschleifen von Holzdielen fasst das folgende Video übersichtlich zusammen:
Holzboden abschleifen: Drei Schleifgänge bei Massivholz
Mindestens drei Schleifgänge müssen Sie immer vornehmen, wenn Sie alte Dielen schleifen. Möchte man ganz akkurat arbeiten, nimmt man für den Feinschliff (120er Körnung) keine Walzenschleifmaschine, sondern einen leichteren Tellerschleifer. Das schwere Walzengerät kann unter Umständen nämlich leichte Spuren auf der Holzoberfläche hinterlassen.
Bevor Sie mit dem Schleifen der alten Holzdielen starten, sollten Sie möglicherweise herausstehende Nägel mit einem Senkstift einschlafen bzw. Schrauben nachziehen. Alle losen Elemente sollten vor dem ersten Schleifgang mit passendem Leim am Untergrund befestigt werden – nur ein ebener, fester Holzboden lässt sich gut schleifen.
Zur Vorbereitung zählt auch die Entfernung der Sockelleisten, damit der Boden sauber bis zum Rand abgeschliffen werden kann.
Dann kann es losgehen – je nach Zustand Ihres alten Holzbodens benötigen Sie Schleifpapier in 4 verschiedenen Körnungen: Körnung 24, 40, 80 und 120. Starten Sie immer mit der gröbsten Körnung – in diesem Fall dem 24er-Schleifpapier und arbeiten Sie sich Schritt für Schritt zur feinen Körnung.
- Für den ersten Schleifgang verwenden Sie am besten einfach eine Walzenschleifmaschine und schleifen den alten Dielenboden in beide Richtungen diagonal zum Dielenverlauf ab. Ein solches Gerät können Sie für rund 10 bis 30 Euro pro Tag im Baumarkt mieten. An den Rändern ist der Einsatz einer Kanten- bzw. Randschleifmaschine empfehlenswert – die hilft auch an schwer zu erreichenden Stellen wie unterhalb eines Heizkörpers, an Treppen oder Türdurchgängen.
- Den zweiten Schleifgang führen Sie ebenfalls in beide Richtungen diagonal mit einem Walzenschleifer, dieses Mal aber mit Schleifpapier der Körnung 40, durch. Im Anschluss nutzen Sie das 80er-Schleifpapier und schleifen den Boden parallel zu den einzelnen Dielen.
- Für den letzten Schleifgang sollten Sie, wie bereits erwähnt, nicht den Walzenschleifer, sondern lieber einen Einscheibentellersschleifer nutzen, um keine Kratzer auf der Oberfläche des Fußbodens zu hinterlassen.
Im Anschluss an die Schleifarbeiten muss der neue Boden natürlich gründlich gereinigt werden. Und damit das Ergebnis dann auch möglichst lange anhält, folgt eine Versiegelung mit Lack oder Öl – auf welches Produkt Sie setzen, hängt ganz von Ihrem Geschmack ab. Hier verraten wir Ihnen, welchen Unterschied Holzlack und Holzöl auf Parkett macht:
Holzdielen abschleifen: Hilfreiches Wissen
Holzdielen schleifen – was in der Theorie mehr als einfach klingt, kann in der Praxis schnell zu Problemen und einem unebenen Holzboden als Resultat führen. Deshalb ist es umso wichtiger, sich vorab mit gängigen Knackpunkten auseinanderzusetzen und sich dementsprechend gut vorzubereiten.
Dielen abschleifen: Schleifpapier wechseln
Das Schleifpapier sollte immer rechtzeitig gewechselt werden. Bei vielen Flächenschleifern löst man den Hebel, zieht das alte Papier heraus und spannt das neue ein. In jedem Fall sollte man jedoch die Bedienungsanleitung des Gerätes vor Beginn der Arbeit studieren.
Fußbodenfugen sauber und glatt kitten
Alte Böden aus Holzdielen weisen häufiger mal mehr oder weniger breite Fugen auf. Mit selbstgemischtem Fugenkitt können Sie Ritzen, Astlöcher und offenliegende, versenkte Schraubenköpfe leicht selbst wieder verschließen. Um einen entsprechenden Farbton sowie die geeignete Konsistenz zu erhalten, mischt man den Kitt mit frischem Schleifstaub an.
Nach dem ersten Schliff die Fläche absaugen oder abkehren und den Schleifstaub in ein Gefäß füllen. Geben Sie Fugenkitt hinzu und rühren Sie eine gleichmäßig eingefärbte, geschmeidige Masse an. Mit einem kleinen Spachtel verteilen Sie die angemischte Fugenmasse in Ritzen, Astlöchern und auf offenliegenden, versenkten Schraubenköpfen. Nach dem Trocknen schleifen Sie die Stellen glatt.
Holzdielen versiegeln
Nachdem der Boden geschliffen ist, muss er gesäubert und versiegelt werden. Dies kann mit Lack, Öl oder Wachs geschehen. Außer bei Öl oder Wachs bleibt auch bei manchen Lacken das natürliche Erscheinungsbild des Holzes erhalten. In jedem Fall ist es ratsam, die Mittel schon vor dem Kauf auf einem kleinen Stück Holz auszuprobieren. Praxistipp: Achten Sie darauf, ein lösemittelfreies Produkt zu kaufen. Das riecht nicht so streng und belastet Atemwege und Gesundheit weniger – außerdem sind die Trocknungszeiten erheblich kürzer.
Fotos: sidm / Archiv
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