Hifi-Lautsprecher

Leistungsstarke Lautsprecher-Boxen bauen

Aus selbst 9/2021

Dass leistungsstarke Hifi-Lautsprecher nicht riesengroß sein müssen beweist der HiFi-Spezialist Visaton mit dem ungewöhnlichen Bauvorschlag der Petit Orgue. Das ausgefeilte Konzept erzeugt einen unerwartet satten Bass.

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Foto: sidm / MMM

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Raumklang: Für ein optimales Musikerlebnis sollten Sie die Lautsprecher nicht zu nah an der Wand aufstellen.

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Schneiden Sie die Bauteile für das Gehäuse aus 18-mm-Multiplex zu (Front und Zwischenwand 12 mm). Die Lage der Teile markieren!

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Auf den pro Box jeweils zwei Mittel- und Seitenwänden zeichnen Sie nun die Dübellöcher für Deckel und Böden an. Mit der ...

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... Ständerbohrmaschine lassen sich die 8-mm-Löcher präzise in der erforderlichen Tiefe bohren – hier bei der Seitenwand.

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Übertragen Sie die Bohrlöcher mit Dübel-Markierstiften auf die jeweils angrenzenden Bauteile. Hier sind es zum Beispiel die ...

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... Zwischenwand und der Zwischenboden bzw. Deckel-Streifen. Die Gegenlöcher an den Markierspitzen-Abdrücken ebenfalls bohren.

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So stellen Sie auch den Boden mit Frontund Rückwandstreifen für die Frequenzweiche her – inkl. der Löcher für die Seiten.

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Die Box ist wie ein Sandwich aus drei horizontalen "U"s aufgebaut. Die Bauteile der "Außen-U"s werden ebenfalls verdübelt.

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Stecken Sie die Bauteile nun zusammen. Hier liegt die Seitenwand und das folgende "U" wird – nach vorne geöffnet – aufgesteckt. Alle Bauteile werden zunächst leimlos zusammengesteckt!

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Für die folgende Zwischenwand und das nach hinten geöffnete "Mittel-U" schneiden Sie überlange Dübel und spitzen sie an

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Jetzt die überlangen Dübelstangen-Abschnitte ein- und die mit Durchgangslöchern versehene Zwischenwand aufstecken.

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Hier sehen Sie das "Mittel-U", das mit einer 12-mm-Front und Zwischenwand verdübelt wird. Dazu besser 6-mm-Dübel verwenden!

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Auch diese Ebene wird nun auf die liegende Zwischenwand gesteckt. Danach folgen ...

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... erneut lange Dübel sowie die zweite Zwischenwand.

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Jetzt wird das zweite "U" aufgesteckt, gefolgt von den (hier noch nicht platzierten) Bauteilen Bodenplatte, Front und ...

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... Rückwand für den Sockel sowie der zweiten Seitenwand. Aufgestellt sieht das Ganze nun von vorne so aus.

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Von hinten betrachtet sieht man nun die mittlere Öffnung. Geschlossen sind nur der Sockel und der mittlere Teil für die Breitbänder. Rohbau-Gehäuse: Noch fehlen die Aussparungen. Dazu das Gehäuse zerlegen.

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Zeichnen Sie die Ellipsen für die beiden Breitbänder auf die 12 mm starke Front und schneiden sie exakt mit der Stichsäge aus.

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Mit der Oberfräse und einem Fasefräser werden die Ellipsen nun an der Vorderseite schrittweise bis auf 8 mm Tiefe angefast.

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Jetzt reißen Sie die Löcher für die Tieftontreiber auf: An den Außenwänden (links) das kleine Loch für den Magneten, an den ...

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... Zwischenwänden das große Loch für den Korb. Beide Löcher müssen zentriert fluchten! Das Magnetloch haben wir mit der ...

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... 80-mm-Lochsäge zugeschnitten, das große Loch für den Korb mit der Stichsäge und einem schmalen Kurvensägeblatt.

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Hier nun die Zwischen- und Seitenwand- Paare. Bohren Sie ebenfalls fluchtend jeweils vier Löcher für die M6-Gewindestangen.

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Für die Anschluss-Schraubklemmen in die Sockelrückwände je zwei 35-mm-Sacklöcher mit 4-mm-Durchgangslöchern bohren.

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Nun ist es Zeit, die Bauteile zu schleifen. Sie können danach die Leimflächen abkleben und die Bauteile lackieren oder ölen.

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Verleimen Sie zunächst die beiden "Seiten-U"s. Die Dübel nicht vergessen!

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Bevor Sie das mittlere "U" verleimen, sollten Sie die Breitbänder gegen die Front schrauben. Das geht zwar auch später, wird aber ...

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... wegen der Zwischenwand etwas schwieriger. Nach der Montage verleimen Sie auch diese Bauteile.

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Gegen die inzwischen abgebundenen seitlichen "U"s leimen Sie nun die Außen- und Zwischenwände. Als letztes wird ...

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... der Boden mit der Sockelfront und der Rückwand verleimt. Mehr wird dann nicht geleimt! Vier Teile: So sehen alle Bauteile für einen Lautsprecher aus.

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Die Anschlussterminals lassen sich demontieren. Je eine rote und eine schwarze Schraubklemme schrauben Sie nun an der ...

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... Sockelrückwand fest. Nun löten Sie die Terminalleitungen und die Leitungen für die Bässe und die Breitbänder (je 1 Paar) ...

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... an die Frequenzweichen. Zunächst nur die Kabelschuhe für das Anschlussterminal anquetschen (oder die Leitungen verlöten).

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Jeweils von der Unterseite müssen Sie nun die Zugangslöcher zu den Tieftönern (seitlich) und den Breitbändern (Mitte) bohren.

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Die Anschlüsse der Breitbänder werden vom ersten zum zweiten durchgeschlauft. Löten oder Kabelschuhe verwenden.

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Nun schrauben Sie die Frequenzweiche mit den Abstandhaltern und den Schrauben auf dem Sockelboden fest.

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Auch die Anschlussleitung zu einem Tieftöner und von dort zum zweiten verlegen. Sie können aber auch direkt zwei Leitungen ...

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... an die Frequenzweiche löten. Den ersten Tieftöner anklemmen, festschrauben und die Bauteile zusammenstecken.

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Das Breitbändergehäuse muss mit einer halben Matte Dämpfungsvlies befüllt werden.

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Danach wird der zweite Tieftöner angeschlossen und ebenfalls in seine "Seitenschale" geschraubt.

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Nun setzen Sie dieses letzte Bauteil mit Dübeln auf. Achten Sie darauf, dass Leitungen nicht schwingen und anschlagen können.

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Geschlossen wird jedes Gehäuse mit vier 290 mm langen M6-Gewindestangen, acht Unterlegscheiben und acht Hutmuttern.

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Hier finden Sie alle Materialien und eine genaue Zeichnung.

Eine große Herausforderung für High-End-Lautsprecher besteht vor allem darin, die tiefsten Frequenzen adäquat zu Gehör zu bringen. Nur wenige Hifi-Lautsprecher vermögen zum Beispiel die untersten Register einer Kirchenorgel wiederzugeben und bei den allerwenigsten hört es sich realistisch an.

Checkliste Werkzeug

  • (Ständer-) Bohrmaschine

  • Exzenterschleifer

  • Gehrungssäge

  • Handkreissäge

  • Lötkolben

  • Oberfräse

  • Stichsäge

  • Zwingen

Der Petit Orgue mit 150 Watt Musik- und 70 Watt Nennbelastbarkeit gelingt eine solche Wiedergabe in einem extrem kleinen Gehäuse – wobei die Bezeichnung Gehäuse für die jeweils zwei Tieftontreiber im Grunde missverständlich ist,  da sie offen eingebaut werden und ihre Membranen gegeneinander arbeiten. Nur die Breitbänder in der Front, die ihren Dienst ab etwa 300 Hertz verrichten, sind "eingehaust". Den Aufbau der Hifi-Lautsprecher haben wir gegenüber der ursprünglichen Konstruktion um einen Sockel für die Frequenzweiche erweitert. Dank der Verschraubung mit Gewindestangen erreichen Sie auch nach dem kompletten Zusammenbau etwa für Wartung oder Reparatur noch alle Bauteile.

Hifi-Lautsprecher selber bauen

Musik spiel be vielen Menschen eine große Rolle. Und dann möchte man doch auch einen guten Ton haben. Mit den Hifi-Lautsprechern aus unserem Projekt ist das möglich. Damit man die Boxen flexibler bewegen kann, haben wir noch einen Sockel gebaut. 

  1. Zuerst einmal bauen Sie das Gehäuse. Dafür müssen Sie alle Bauteile zuschneiden und verdübeln.
  2. Wenn das Gehäuse fertig ist, bauen Sie die Fronten. Hierfür müssen Sie an die Aussparungen für die Lautsprecher denken.
  3. Danach können Sie die Lautsprecher einbauen. Alles gut verleimen und mit Zwingen verspannen.
  4. Nun wird es etwas kniffliger. Denn es geht um die Elektrik. Verlöten Sie die Leitungen für die Bässe und Breitbänder.
  5. Jetzt schrauben Sie die Frequenzweiche auf den Sockelboden und verlegen auch die Anschlussleitung.
    Praxistipp: Sie können diese aber auch direkt mit zwei Leitungen an die Frequenzweiche löten.
  6. Sind nun alle Leitungen angeschlossen, können Sie das Gehäuse schließen.

Praxistipp: Wer mag kann die Hifi-Lautsprecher auch in einer bestimmten Farbe streichen oder lackieren.

Experten-Tipp für Hifi-Lautsprecher

Bei unserem Bausatz Petit Orgue liegt die Besonderheit im Bassbereich. Im Gegensatz zu konventionellen Lautsprechergehäusen handelt es sich hierbei um einen sogenannten RiPol, was im Grunde eine W-förmig gefaltete Schallwand darstellt und dem Patent von Axel Ridtahler entspricht. Der Begriff RiPol ist eine Kombination aus dem Erfindernamen Ridtahler und Dipol, was das Abstrahlprinzip darstellt.

Um den RiPol zu erklären, müssen wir etwas weiter ausholen: Ein Lautsprecher wandelt elektrische Signale durch die Bewegung der Membran in Schall um. Einfach ausgedrückt, bewegt sich die Membran "im Takt der Musik" nach vorne und hinten und komprimiert bzw. expandiert die Luft. Je nach Art der Musik treten hier Frequenzen zwischen 20 Hz (20 Schwingungen pro Sekunde -> tiefe Frequenzen) und 20 000 Hz (20 000 Schwingungen pro Sekunde -> hohe Frequenzen) auf. Diese stellen unser menschliches Hörspektrum dar. Damit der Schall von einem Lautsprecher wiedergegeben werden kann, muss eine Trennung zwischen der Membranvorder- und Rückseite eingefügt werden. Anderenfalls würde nur Luft hin- und hergeschoben, ohne dass hörbarer Schall entsteht. Man spricht hier auch vom "akustischen Kurzschluss". Vermeiden kann man dies z. B. durch ein geschlossenes Gehäuse, was die wohl üblichste Bauart im Bereich der Lautsprecher darstellt. Man kann aber auch den Lautsprecher in eine große Platte einbauen. Dabei muss man jedoch beachten, dass die Größe der Platte ausschlaggebend für die untere Grenzfrequenz ist. Je größer, desto tieffrequenter kann der Schall wiedergegeben werden. Allerdings würde sich wohl kaum jemand eine Platte mit mehreren Metern Durchmesser in den Raum stellen, was für sehr tiefe Frequenzen nötig wäre. Bei der Petit Orgue wurde diese Platte daher einfach mehrfach gefaltet, was vor allem die Baugröße enorm reduziert. Durch diesen Trick erhält man eine besondere Wiedergabequalität, sodass bei optimaler Aufstellung im Raum tiefste Frequenzen bis 20 Hz hörbar und spürbar gemacht werden können. Erkauft wird dies durch einen etwas geringeren Wirkungsgrad und eine niedrigere maximale Lautstärke.

Tipps für die optimale Aufstellung:

  • Je näher man den Lautsprecher an die Rückwand des Raumes stellt, umso weniger Bass kann erreicht werden. Es sollte daher mindestens ein Meter Abstand zur Rückwand eingehalten werden, besser zwei bis drei Meter. Aus diesem Grund ist die Petit Orgue trotz ihrer kompakten Abmessungen nicht als klassischer Regallautsprecher geeignet.
  • Um in den Genuss einer guten Bühnenabbildung zu kommen, sollten die Lautsprecher in einem gleichschenkligen Dreieck (Stereodreieck) zum Hörplatz ausgerichtet und entsprechend angewinkelt werden. Aufgrund dieser etwas außergewöhnlichen Aufstellung eignet sich die Petit Orgue vor allem für Leute, die die entsprechenden Stellmöglichkeiten haben, nicht zu laut hören, aber die volle  Übertragungsbreite genießen wollen.

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