Leistungsstarke Lautsprecher-Boxen bauen
Dass leistungsstarke Hifi-Lautsprecher nicht riesengroß sein müssen beweist der HiFi-Spezialist Visaton mit dem ungewöhnlichen Bauvorschlag der Petit Orgue. Das ausgefeilte Konzept erzeugt einen unerwartet satten Bass.
Eine große Herausforderung für High-End-Lautsprecher besteht vor allem darin, die tiefsten Frequenzen adäquat zu Gehör zu bringen. Nur wenige Hifi-Lautsprecher vermögen zum Beispiel die untersten Register einer Kirchenorgel wiederzugeben und bei den allerwenigsten hört es sich realistisch an.
Checkliste Werkzeug
(Ständer-) Bohrmaschine
Exzenterschleifer
Gehrungssäge
Handkreissäge
Lötkolben
Oberfräse
Stichsäge
Zwingen
Der Petit Orgue mit 150 Watt Musik- und 70 Watt Nennbelastbarkeit gelingt eine solche Wiedergabe in einem extrem kleinen Gehäuse – wobei die Bezeichnung Gehäuse für die jeweils zwei Tieftontreiber im Grunde missverständlich ist, da sie offen eingebaut werden und ihre Membranen gegeneinander arbeiten. Nur die Breitbänder in der Front, die ihren Dienst ab etwa 300 Hertz verrichten, sind "eingehaust". Den Aufbau der Hifi-Lautsprecher haben wir gegenüber der ursprünglichen Konstruktion um einen Sockel für die Frequenzweiche erweitert. Dank der Verschraubung mit Gewindestangen erreichen Sie auch nach dem kompletten Zusammenbau etwa für Wartung oder Reparatur noch alle Bauteile.
Hifi-Lautsprecher selber bauen
Musik spiel be vielen Menschen eine große Rolle. Und dann möchte man doch auch einen guten Ton haben. Mit den Hifi-Lautsprechern aus unserem Projekt ist das möglich. Damit man die Boxen flexibler bewegen kann, haben wir noch einen Sockel gebaut.
- Zuerst einmal bauen Sie das Gehäuse. Dafür müssen Sie alle Bauteile zuschneiden und verdübeln.
- Wenn das Gehäuse fertig ist, bauen Sie die Fronten. Hierfür müssen Sie an die Aussparungen für die Lautsprecher denken.
- Danach können Sie die Lautsprecher einbauen. Alles gut verleimen und mit Zwingen verspannen.
- Nun wird es etwas kniffliger. Denn es geht um die Elektrik. Verlöten Sie die Leitungen für die Bässe und Breitbänder.
- Jetzt schrauben Sie die Frequenzweiche auf den Sockelboden und verlegen auch die Anschlussleitung.
Praxistipp: Sie können diese aber auch direkt mit zwei Leitungen an die Frequenzweiche löten. - Sind nun alle Leitungen angeschlossen, können Sie das Gehäuse schließen.
Praxistipp: Wer mag kann die Hifi-Lautsprecher auch in einer bestimmten Farbe streichen oder lackieren.
Experten-Tipp für Hifi-Lautsprecher
Bei unserem Bausatz Petit Orgue liegt die Besonderheit im Bassbereich. Im Gegensatz zu konventionellen Lautsprechergehäusen handelt es sich hierbei um einen sogenannten RiPol, was im Grunde eine W-förmig gefaltete Schallwand darstellt und dem Patent von Axel Ridtahler entspricht. Der Begriff RiPol ist eine Kombination aus dem Erfindernamen Ridtahler und Dipol, was das Abstrahlprinzip darstellt.
Um den RiPol zu erklären, müssen wir etwas weiter ausholen: Ein Lautsprecher wandelt elektrische Signale durch die Bewegung der Membran in Schall um. Einfach ausgedrückt, bewegt sich die Membran "im Takt der Musik" nach vorne und hinten und komprimiert bzw. expandiert die Luft. Je nach Art der Musik treten hier Frequenzen zwischen 20 Hz (20 Schwingungen pro Sekunde -> tiefe Frequenzen) und 20 000 Hz (20 000 Schwingungen pro Sekunde -> hohe Frequenzen) auf. Diese stellen unser menschliches Hörspektrum dar. Damit der Schall von einem Lautsprecher wiedergegeben werden kann, muss eine Trennung zwischen der Membranvorder- und Rückseite eingefügt werden. Anderenfalls würde nur Luft hin- und hergeschoben, ohne dass hörbarer Schall entsteht. Man spricht hier auch vom "akustischen Kurzschluss". Vermeiden kann man dies z. B. durch ein geschlossenes Gehäuse, was die wohl üblichste Bauart im Bereich der Lautsprecher darstellt. Man kann aber auch den Lautsprecher in eine große Platte einbauen. Dabei muss man jedoch beachten, dass die Größe der Platte ausschlaggebend für die untere Grenzfrequenz ist. Je größer, desto tieffrequenter kann der Schall wiedergegeben werden. Allerdings würde sich wohl kaum jemand eine Platte mit mehreren Metern Durchmesser in den Raum stellen, was für sehr tiefe Frequenzen nötig wäre. Bei der Petit Orgue wurde diese Platte daher einfach mehrfach gefaltet, was vor allem die Baugröße enorm reduziert. Durch diesen Trick erhält man eine besondere Wiedergabequalität, sodass bei optimaler Aufstellung im Raum tiefste Frequenzen bis 20 Hz hörbar und spürbar gemacht werden können. Erkauft wird dies durch einen etwas geringeren Wirkungsgrad und eine niedrigere maximale Lautstärke.
Tipps für die optimale Aufstellung:
- Je näher man den Lautsprecher an die Rückwand des Raumes stellt, umso weniger Bass kann erreicht werden. Es sollte daher mindestens ein Meter Abstand zur Rückwand eingehalten werden, besser zwei bis drei Meter. Aus diesem Grund ist die Petit Orgue trotz ihrer kompakten Abmessungen nicht als klassischer Regallautsprecher geeignet.
- Um in den Genuss einer guten Bühnenabbildung zu kommen, sollten die Lautsprecher in einem gleichschenkligen Dreieck (Stereodreieck) zum Hörplatz ausgerichtet und entsprechend angewinkelt werden. Aufgrund dieser etwas außergewöhnlichen Aufstellung eignet sich die Petit Orgue vor allem für Leute, die die entsprechenden Stellmöglichkeiten haben, nicht zu laut hören, aber die volle Übertragungsbreite genießen wollen.
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