2-Wege-Lautsprecher

2-Wege-HiFi-Box selber bauen

Aus selbst 9/2015

Die Bijou 170 ist ein Klassiker aus dem Repertoire des Haaner Lautsprecher-Spezialisten Visaton. Jetzt hat die mit High-End-Chassis bestückte HiFi-Box eine kleine Schwester bekommen: die Bijou 170 Light. Wir haben für den 2-Wege Lautsprecher eine Box gebaut.

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Foto: sidm / DW

2-Wege-HiFi-Box selber bauen

Gerade einmal 360 mm hoch, 240 mm breit und 200 mm tief ist der jüngste HiFi-Bauvorschlag aus Haan.

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2-Wege-HiFi-Box selber bauen

Schneiden Sie die MDF-Platten für die Lautsprechergehäuse aus 19 mm starker MDF (mitteldichte Faserplatte) zu.

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Markieren Sie mit dem sogenannten „Tischlerdreieck“ die Positionen der Seitenwände zueinander – so ist deren Lage immer klar.

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Mittelachse auf der Front einzeichnen. Darauf exakt die Mittelpunkte der beiden Lautsprecherchassis markieren.

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Mit einem 2- oder 3-mm-Bohrer (je nach verwendetem Nagel) den Mittelpunkt durchbohren und die Zirkelfräse einsetzen.

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Schrittweise bis zur erforderlichen Falztiefe fräsen. Mit dem Zirkel die für die Chassis benötigten Ausschnitte aufzeichnen.

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Innerhalb des Ausschnitts bohren und möglichst sauber mit der Stichsäge (und eingesetztem Kurvensägeblatt) zuschneiden.

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Beim Tiefmitteltöner bleibt ggf. ein Fräsrand stehen. Diesen (bereits nach dem vierten Arbeitsschritt) nachfräsen oder wegstemmen.

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Der „Ring“ kann aufgrund der Struktur des Werkstoffs problemlos abgehoben werden. Die Fläche dann mit dem Beitel glätten.

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Zur Vorderseite hin erhalten die Fronten an beiden Seiten eine Gehrung – nicht aus optischen, sondern aus akustischen Gründen!

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In jede Rückwand schneiden Sie nun einen Ausschnitt für das Anschlussterminal. Anzeichnen, bohren und aussägen.

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Die Frequenzweiche wird später auf dem Gehäuseboden montiert. Um dies zu erleichtern, bohren Sie jetzt die Schraublöcher vor.

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Damit die Wände beim Leimen und Pressen nicht verrutschen, schlagen Sie kleine Drahtstifte in die Kontaktflächen und …

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… knipsen sie ab. Beim Zusammendrücken in der Winkellade hinterlassen die leicht vorstehenden Nagelspitzen einen Abdruck.

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Leim angeben (die Rückwand liegt zwischen den Seiten und Deckeln), zusammenfügen und verpressen.

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Zuletzt wird der Deckel aufgeleimt. Anschließend sollten Sie alle Flächen gründlich schleifen und die Kanten brechen.

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Bei dem hier benutzten Spezial-Strukturlack ist eine Vorbehandlung nicht erforderlich. Der dickflüssige Lack versiegelt die Kanten.

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Löten Sie nun die Anschlussleitungen (einmal vom Terminal und zweimal zu den beiden Chassis) an die fertig bestückte Frequenzweiche.

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Frequenzweiche anschrauben, Lautsprecherkabel anlöten, Dämmwatte locker einfüllen und die Chassis verschrauben.

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Gleiches gilt natürlich für das Anschlussterminal. Regalbox an geeignetem Standort aufstellen.

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Die „kleine Schwarze“ integriert sich gut in jeden Wohnraum; die Oberflächengestaltung ist natürlich reine Geschmackssache.

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2-Wege-Lautsprecher Materialliste und Zeichnung

Das Konzept der 2-Wege Lautsprecherbox ist dabei unverändert geblieben: Gehäuseaufbau und Abmessungen wurden übernommen, doch im Vergleich zur mehr als doppelt so teuren Bijou 170 wurden bei der Light-Version preiswertere Systeme verbaut. Damit wird sie auch für Mehrkanal-Anwendungen attraktiv.

Checkliste Werkzeug

  • Akku-Schrauber

  • Pinsel

  • Handkreissäge

  • Lötkolben

  • Oberfräse

  • Schraubzwingen

  • Stechbeitel

  • Stichsäge

Mit 10,5 Litern Gehäusevolumen ist die 2-Wege Lautsprecherbox klein genug, um nicht raumbestimmend zu sein, dabei aber doch so druckvoll und präzise, dass er auch den ambitionierten Musikkonsumenten befriedigt – überzeugen können Sie sich hiervon wie gewohnt bei einem mit Visaton vereinbarten Termin zum Probehören!

2-Wege-Lautsprecherbox selber bauen

Das Gehäuse selbst besteht aus geraden, auf Stoß verleimten MDF-Platten, was den Aufbau denkbar einfach macht. Sie können – wie hier gezeigt – die Ausschnitte in die Front und Rückwand einbringen oder das Gehäuse komplett verleimen und die genannten Arbeitsschritte erst danach vornehmen. Der Vorteil bei der zweitgenannten Variante liegt im besseren Handling, allerdings besteht das Risiko, bei einem Fehler das ganze Gehäuse zu ruinieren. Nachdem das Gehäuse komplett aufgebaut und lackiert (oder furniert) wurde, werden die Lautsprecherkabel an die Frequenzweiche gelötet und die Weiche innen auf dem Boden oder auf der Rückwand festgeschraubt (vorbohren). Zur Bedämpfung der Box zwei Matten Dämpfungsmaterial durch den Bassausschnitt stopfen und im Gehäuse locker verteilen. Im Anschluss werden nun die Chassis und das Terminal angelötet und festgeschraubt.

Praxistipp: Um die Kreisfalze für die Lautsprecher in die Front zu fräsen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Die einfachste und sauberste Lösung besteht darin, eine Zirkeleinrichtung für die Oberfräse zu bauen. Hierzu wird eine Sperrholzplatte mit mittigem Fräserloch unter die Sohle der Oberfräse geschraubt. Die Schrauben müssen vollständig versenkt sein. Ein kleiner, von oben durch die Zirkelplatte geschlagener Nagel bildet den Zirkelmittelpunkt. Entscheidend ist der Abstand vom Nagel zur Fräser-Außenkante: Er muss dem Fräsradius entsprechen.

2-Wege-Lautsprecher: Bausatz

Der Bausatz zur Bijou 170 Light enthält alle notwendigen Technik-Komponenten für den Bau eines Lautsprechers. Dies sind im einzelnen:

2-Wege-Lautsprecher: Bausatz-Einzelteile
Foto: sidm / DW

  • (A) Tiefmitteltöner W 170 S
  • (B) Hochtöner SC 10 N
  • (C) Anschlussterminal ST 77
  • (D) Frequenzweiche Bijou 170 Light
  • (E) 1 Meter Lautsprecherkabel 2 x 1,5 mm2
  • (F) 1 Beutel Polyesterwolle
  • (G) Schrauben (Halbrundkopf 4 x 20 und Senkkopf 3,5 x 25 mm)

2-Wege-HiFi-Box: Spezial-Boxenlack

Als Beschichtung für die Bijou 170 light haben wir den Warnex Strukturlack 1K von WB Coatings verwendet. Der wasserverdünnbare Lack wird vor allem bei Bühnenlautsprechern verwendet und verleiht den Lautsprechern eine robuste, mattschwarze und leicht strukturierte Oberfläche. Der extrem dickflüssige Anstrich erinnert in seiner Konsistenz an Unterbodenschutzprodukte. Der Vorteil daran ist, dass er so die sichtbaren Schnittkanten des MDF-Gehäuses sehr gut absperrt. Sehr gute Erfahrungen haben wir mit folgender Verarbeitung gemacht: Nur die MDF-Kanten mit einem Roller für Acryllacke und unverdünntem Strukturlack absperren. Nach dem Trocknen die Gehäuseflächen mit einer normalen Fließbecherpistole (z. B. von Einhell) bei hohem Druck (etwa 5 bar) auf einem Drehteller lackieren. Den Lack vorher mit etwa 15% Wasser verdünnen. Probesprühen!

HiFi-Box Bijou 170 light: Mehr Bass gefällig?

Subwoofer
Foto: sidm / DW

Als Regalbox in unmittelbarer Nähe zur Wand aufgestellt, hat die Bijou 170 light ausreichend Bass. Allerdings ist prinzipbedingt eine kleine, kompakte und geschlossene Box wie die Bijou 170 Light nicht ohne weiteres in der Lage, äußerst tiefe Bässe wiederzugeben. Wer nach mehr Tiefbass verlangt oder mit diesen Lautsprechern ein Mehrkanalsystem betreiben möchte, der sollte zusätzlich einen Subwoofer betreiben. Als geeignetes und preiswertes Modell bietet sich da der SUB W-20.39 aus dem Visaton-Regal an. Dieser kompakte Subwoofer ergänzt die Bijou 170 Light druckvoll im unteren Frequenzkeller und sorgt – ausgestattet mit einem separat erhältlichen eigenen Verstärkermodul (auch Aktivmodul genannt) – für eine hohe Variabilität und Anpassung an die häuslichen Gegebenheiten. Mit geringen Abmessungen von 320 mm Breite, 396 mm Höhe und 430 mm Tiefe lässt sich der kleine Bass-Riese mit einem Gehäusevolumen von knapp 40 Litern in fast jeden Raum integrieren. Der mittlere Schalldruckpegel der Bassreflexbox liegt bei 85 dB, der Übertragungsbereich startet bei 30 Hz. Die Musikbelastbarkeit des 4-Ohm-Subs beträgt 115 Watt, die Nennbelastbarkeit liegt bei 75 Watt.

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