Grundofen

Aus selbst 12/2015

Kaum wird es kalt, denkt der eine oder andere wieder an ein knisterndes Feuer und angenehme Strahlungswärme – was die konventionelle Heizanlage einfach nicht zu bieten hat. Wir zeigen, wie der Einbau eines Grundofens erfolgt, der Abhilfe schafft.

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Grundofen
Foto: sidm / CK

Der direkte Zugang vom Treppenhausflur ins Wohnzimmer wurde mit dem Kamin verschlossen; ein Zugang besteht auch über die Küche!

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Foto: sidm / CK

Der Schornsteineinbau beginnt hier am Kellerboden mittig im Treppenhaus. Prüfen Sie die Druckbelastung, hier waren keine Vorarbeiten nötig, das Schornsteingewicht von 3300 kg lag im zulässigen Bereich. Zuunterst wird eine 4-mm-Bautenschutzmatte gelegt.

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Foto: sidm / CK

Neben Wasserwaage/Richtlatte hilft auch ein Senklot beim fortlaufenden Ausrichten der Elemente. Es kann hier sehr gut oben am Geländer befestigt werden.

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Foto: sidm / CK

Die Schachtelemente verklebt man mit hochtemperaturfestem Brandschutzkleber, hier aus dem Schlauchbeutel aufgetragen.

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Foto: sidm / CK

Das auf das Grundelement folgende Schachtelement aufsetzen; der Kleber sollte seitlich herausquillen.

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Foto: sidm / CK

Den aus der Fuge ausgetretenen Kleber mit einem Spachtel oder der Maurerkelle direkt abziehen (Bodenbelag abdecken!).

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Foto: sidm / CK

Es folgt ein Edelstahlrohr (Längenelement) amt Dämmung (nötig bei Betrieb mit Festbrennstoffen), das man in das Schachtelement einführt.

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Praktisch: Dank der Treppe befindet man sich ohne Gerüst fortlaufend in Montagehöhe.

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Foto: sidm / CK

Schon drei Schachtelemente sind gesetzt. Tipp: Die Rohrelemente mit Weichholzunterlage und Hammer stauchen, um die nötige Dichtheit zu erreichen. Der Mindestabstand zu brennbaren Baustoffen, hier Stufen und Handlauf, beträgt 50 mm.

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Bis 350 mm Innendurchmesser erfolgt nach spätestens 4 m eine Befestigung mit Schornstein-Wandhaltern, hier an einer Decke (ab 400 mm Innendurchmesser alle 3 m).

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Die Abstandshalter fürs Innenrohr alle 2 m mit Klemmbändern auf das Rohr aufspannen und samt Rohr in den Schacht setzen.

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Das Schachtelement mit Feuerungsanschluss trägt die Aufschrift "zu öffnen"; jene Seite ist verschraubt, nicht verklebt.

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Dieses Element trocken auf das vorherige setzen und den Anschlusspunkt festlegen, hier etwas ungewöhnlich: Das Rohr muss ...

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... schräg vom Schornsteinschacht unter der Decke verlegt werden. Spezielle Bogenstücke zur Markierung auch trocken anhalten.

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Ist der Anschluss markiert, Teile abbauen und in die beschriftete, ...

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... zu öffnende Seite einen Lochkreis in Rohrstärke plus 25 mm sägen.

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Das Bogenstüc wird dann später auch mit Brandschutzkleber am Schacht verklebt.

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Nun die verschraubte und mit Loch versehene Seite des Schachtelements öffnen.

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Längenelement auf die nötige Anschlusshöhe kürzen und mit Feuerungsanschlusselement verbinden.

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Das zusammengesetzte Element durch die geöffnete Schachtseite einsetzen; links der Feuerungsanschluss.

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Hier wird nun das 45-Grad-Abgasrohr sowie -Bogenstück angeschlossen, letzteres verkleben und verschrauben.

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Das geöffnete Schachtelement nun wieder verschließen; die Platte an ursprünglicher Stelle verkleben und verschrauben.

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In unserem Fall wird der Schacht jetzt weiter in Richtung Wohnzimmer gezogen und unter der Decke mit Wandhaltern befestigt.

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Auch so kann der Feuerungsanschluss aussehen! Weiter geht es hier ab Bild 31.

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Der Schornsteinschacht dagegen wächst durchs Treppenhaus weiter nach oben.

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Die Schachtelemente bis zur Oberkante der Dachfläche führen und das letzte Element der Dachschräge anpassen. Beim Zuschnitt Hartmetallsägeblätter verwenden! Anschließend unterm Dach den Sparrenhalter für den Schacht, über dem Dach den Sparrenhalter fürs DW-Rohr (doppelwandig) anbringen. Der Übergang EW/DW inkl. Schachtarretierung liet kurz unter dem Schachtende innerhalb des Schachtes und muss mit dem ersten DW-Element durch ein Klemmband verbunden werden.

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Ddanach erfolgt die Montage der DW-Dachdurchführung ...

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... mit Wetterkragen.

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Abschließend den Mündungsabschluss mit Regenhaube montieren, hier zusätzlich seitlich am Dach gesichert.

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Zur Lastverteilung wurde hier unter den Kamin eine 4-mm-Bautenschutzmatte sowie darüber eine 3-mm-Edelstahlplatte gelegt.

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Die Kaminrückwand, wo vormals eine Tür war, wird mit Kalziumsilikatplatten verschlossen.

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Diese Platten lassen sich gut mit einer Stichsäge zuschneiden. Übrigens: Nur nicht brennbare Baustoffe verwenden, keinesfalls Styropor! Porenbetonplatten wären z. B. auch möglich, ähnlich einfach zu verarbeiten und preiswerter!

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So sind auch Ausschnitte rund um die Abgasstrecke kein Problem. Die Platten werden mit Klimaplattenkleber vermörtelt.

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Die Montage des Kamins beginnt mit dem Aufstellen des Kamineinsatzes. Diesen auf die zum Bausatz gehörenden 12 cm Betonfüße stellen. Mit Hilfe der Verstellschrauben richten Sie ihn auf 403 mm Höhe (Fertigfußboden bis Unterkante Türtraverse) waagerecht aus.

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Rund um den Kamineinsatz folgt das Tragrahmensystem, an dem die Speichersteine befestigt werden.

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Die Tragrahmen auf die 6-cm-Betonfüße stellen und gleichfalls mit den Stellfüßen ausrichten. Der Abstand von Unterkante ...

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... Tragrahmen bis Oberkante Fertigfußboden muss 918 mm betragen. Der Tragrahmen muss nach vorne ca. 5 mm vorstehen.

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Tragrahmen aushängen und das unterste Verkleidungselement Nr. 16 von oben an die Wand setzen.

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Tragrahmen wieder vorne am Kamineinsatz einhängen.

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Verkleidungselement Nr. 4 mit der Falzseite auf den Tragrahmen setzen und ausrichten.

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Nach der losen Trockenmontage, die zum Ausrichten empfohlen wird, werden die Elemente bei der Endmontage mit Acryl verklebt.

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Die Elemente Nr. 2 und Nr. 3 kommen rechts und links an den Kamineinsatz.

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Der Abstand der Seitenelemente bis unter den Tragrahmen muss 1 bis 2 mm betragen. Beim Ausrichten helfen Holzkeile.

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Verkleidungselement Nr. 5 und Nr. 6 folgen auf Element Nr. 4; bei Endmontage alle Teile mit Acryl untereinander verkleben!

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Die Deckplatte mit dem Ausschnitt fürs Rauchrohr von oben ins Element Nr. 6 legen.

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Der Kaminanschluss erfolgt mit waagerechtem Abgang, Durchmesser des Abgasstutzens 200 mm.

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Der ungewöhnlich hohe Anschluss in diesem Fall erfordert erneut eine Abkastung des Rauchrohrs, z. B. mit Porenbetonplatten.

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Die Abkastung wirrd hier glatt verputzt. Betten Sie ein Glasfasergewebe in die Putzschicht ein! Aus mit der ...

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Foto: sidm / CK

... Kalziumsilikatplatten verschlossenen Rückseite zum Flur hin wurde mit Bohrer und Mauernutfräse ein Stück herausgesägt.

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So lässt sich noch ein Warmluftaustritt in Richtung Treppenhausflur realisieren.

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Stellen Sie den Ausschnitt so her, dass das gewünschte Warmluftgitter hineinpasst.

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Bankelement auf das unterste Verkleidungselement setzen und vorsichtig bis an die Wand schieben. Baut man hier zunächst trocken auf, lässt sich an dieser Stelle der Kamineinsatz noch justieren.

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Foto: sidm / CK

Die Anschlussfugen zwischen den Speicherbeton-Elementen mit Acryl versiegeln (kein Silikon, denn das ist nicht überstreichbar).

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Mit dem Finger (Haushaltshandschuhe tragen) oder einem alten Stück Schaumstoff kann man die FUgen glatt abziehen.

Grundofen
Foto: sidm / CK

Wer keine rohe Betonoptik mag, streicht die Speichersteine mit einer wasserbasierenden Farbe oder verputzt sie (Glasgewebe einlegen); vorher grundieren!

Nichts ist unmöglich: Unser Grundofen sollte exakt zwischen Wohnzimmer und Küche platziert werden, wo weder ein Schornstein noch eine durchgehende Wand bestand. Jedoch konnte man auf die Tür an dieser Stelle verzichten und verfügte über ein Treppenhaus, in dessen Mitte genug Platz für einen neuen Schornstein war. Im Treppenherz verläuft nun die Abgasstrecke.

Checkliste Werkzeug

  • Akku-Schrauber

  • Fuchsschwanz

  • Kartuschenpistole

  • Kelle

  • Maurerkelle

  • Porenbetonsäge

  • Schraubenschlüssel

  • Senklot

  • Spachtel

  • Stichsäge

  • Wasserwaage

  • Winkelschleifer

Zunächst jedoch muss klar sein, dass alle Wünsche und Vorstellungen nicht nur einem selbst entsprechen müssen, sondern auch demjenigen, der den Grundofen abnimmt. Ganz zu schweigen davon, dass er ja auch gut funktionieren sollte. Da die Abnahme und Genehmigung der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger übernimmt, sollte dieser also von vorneherein in die Planung und später in die Ausführung eingebunden sein.

Bei der Wahl des Kamins kann man ruhig neben die üblichen Kaminöfen blicken. So gibt es zahlreiche Grundöfen, wie in unserem Beispiel, die von Elementen umschlossen sind. Das sieht nicht nur schick aus, sondern spendet Strahlungswärme, da die Elemente aus wärmespeichernder Masse bestehen. Sehr angenehm!
Praxistipp: Gute Grundöfen wiegen! Berücksichtigen Sie, dass ein entsprechender Zugang vorliegt. Direkt nach Anlieferung der Einzelteile auspacken und auf Schäden überprüfen! Transportschäden sollten Sie unmittelbar dem Lieferanten melden.

Grundofen: Einbaulage bestimmen

Grundofen Planung
Foto: sidm / CK

Unser Grundofen hat eine eher ungewöhnliche Einbaulage. Und zwar wurde er nicht an eine Wand plat­ziert, in der ein Schornstein verläuft oder an dessen Außenseite ein neues Abgasrohr montiert werden kann. Nein, dieser Kamin wurde fast mittig im Haus aufgestellt, dort, wo vorher eine Tür zwischen Wohnzimmer und Treppenhausflur bestand. Für den Aufbau des Grundofens wurde der notwen­dige neue Schornstein dafür in der Treppenhausmitte errichtet. Hier war in unserem Fall genug Platz für Mantelsteine, in denen das Abgasrohr verläuft. Wie man rechts in der Zeichnung erkennt, wurde der Schornstein vom Kellerboden aus aufgebaut und in den jeweiligen Decken des Hang­hauses verankert. Der Anschluss des Grundofens erfolgte unterhalb der Decke im Erdgeschoss. Das Abgasrohr wurde hierfür in einer Abkas­tung unterhalb der Decke vom Schornstein bis zum Kamin im Wohnzimmer gezogen.

Aufbau des Schornsteins

Schornsteinteile
Foto: sidm / CK

Die Schachtelemente dieses Schornsteins bestehen aus mineralischen Wärmedämmplatten, die Abgasrohre aus Edelstahl. Dank der Leichtbauweise ist die Montage verhältnismäßig einfach. Für den Dachaustritt ist es besser, einen Profi miteinzubinden. Insgesamt dauert der Aufbau etwa einen Tag. Das System Schräder Future Therm LAS-DW, FB, mit Dachdurchführung inkl. Zubehör kostet ca. 5000 Euro. Für die Montage kommen ggf. 2500 hinzu.
Neben etlichen Kleinteilen gehört in unserem Beispiel Folgendes zum Schornsteinsystem: Grundelement mit Reinigungstür/Kondensatschale (links im Bild), das auf die Bodenplatte im Keller gesetzt wird. Es folgen die Schachtelemente (rechts im Bild) aus Vermiculit (Tonmineral), die man wie die Längenelemente inkl. Dämmung (zwischen Reinigungstür und Schachtelementen in Bildmitte) bis unters Dach setzt. Mit Brandschutzkleber (unten vorne im Bild) werden die einzelnen Elemente untereinander verklebt.

Grundofen: Kaminbausatz ausrichten

Der Bausatz besteht aus einem Kamineinsatz und einer Verkleidung aus Speicherbetonsteinen, die mit Acryl verklebt werden. Der Hersteller empfiehlt, die Teile zuerst lose zusammenzusetzen. So lässt sich der Kamineinsatz korrekt ausrichten. Insgesamt benötigen Sie hierfür etwa einen Tag. Das Modell Camina S14 kostet zusammen mit dem Bauteilset aus Speicherbeton etwa 8000 Euro. Möchten Sie es montieren lassen, müssen Sie mit zusätzlichen Kosten in Höhe von ca. 1000 Euro rechnen.

Verordnung für Altanlagen

Für Anlagen, die nach dem 01.02.2010 erworben wurden, gilt die Bundesimissionsschutzverordnung (BlmSchV) in zwei Stufen: Die erste Stufe seit Inkrafttreten der BlmSchV am 22.03.2010, die zweite Stufe seit 01.01.2015. Geräte, die die erste Stufe der BlmSchV erfüllen (maximal 75 mg/m³ Feinstaub) und bis zum Inkrafttreten der zweiten Stufe am 31.12. 2014 installiert wurden, haben lebenslangen Bestandsschutz!

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