5kW-Dauerbrandofen selber aufbauen & anschließen
Umweltschutz ist in aller Munde. Um so mehr freut man sich über Kamine mit geringen Emissionswerten. Unser 5-kW-Kaminofen erfüllt außerdem die Energieklasse A+ und kann raumluftunabhängig betrieben werden. Wir zeigen den Aufbau und Anschluss.
Moderne Kamine glänzen mit niedrigen Staub- und Kohlenmonoxid-Emissionen. Und das ist wichtiger als man denkt – weshalb es Altanlagen an den Kragen geht.
Checkliste Werkzeug
Bohrhammer
Glättkelle
Kelle
Metallsäge
Schraubendreher
Schraubenschlüssel
Erstaunlich: Wie beim Schornsteinfegerverband nachzulesen ist, gelangten schon im Jahr 2004 mehr Tonnen Feinstaub durch Holzheizungen in die Außenluft als durch die Auspuffrohre aller Diesel-Pkw und Lkw. Die Anzahl an Holzheizungen ist seitdem gestiegen, weshalb es umso wichtiger wird, Altanlagen unter die Lupe zu nehmen.
Die Bundes-Immissionsschutzverordnung legt dafür bestimmte Grenzwerte und Zeitpunkte fest, an denen bestehende Anlagen diese Grenzwerte einhalten oder abgeschaltet werden müssen. So gelten seit dem 31.12.2020 für Feuerstätten, die zwischen 1985 und 1994 errichtet wurden, verschärfte Grenzwerte für Staub- und Kohlenmonoxid-Emissionen.
Nächster Stichtag ist dann der 31.12.2024. Zu diesem Zeitpunkt müssen alle Einzelraumfeuerungsanlagen, die seit dem 01.01.1995 bis zum Inkrafttreten der Verordnung installiert wurden, entsprechende Grenzwerte einhalten. Sie als Betreiber müssen dann nachweisen, dass die Feuerungsanlage die Grenzwerte einhält. Das kann durch eine Bescheinigung des Herstellers erfolgen, durch eine ausreichende Filternachrüstung oder durch die Vor-Ort-Messung des Schornsteinfegers.
Das Energielabel informiert
Seit dem 1. Januar 2018 müssen auch Feuerstätten mit einer Nennwärmeleistung unter 50 kW mit einem Energielabel versehen werden. Es gibt in den gewohnten Klassen A++ für „sehr gut“ bis G wie „sehr bescheiden“ den zu erwartenden Wirkungsgrad unter Einbeziehung des bevorzugten Brennstoffes und der räumlichen und baulichen Voraussetzungen an. Darunter findet sich noch die maximale Wärmeleistung des Kamins. Bei wasserführenden Anlagen weist ein zweites Symbol auf die indirekte Wärmeabgabe hin.
Auch der Blaue Engel bietet bei der Auswahl eines Kaminofens eine gute Orientierung.
Bei Altanlagen wird dieser jedoch oft empfehlen, sich für eine neue zu entscheiden. Nicht, weil er diese verkauft, sondern weil neue Kamine und Holzheizanlagen eben für eine schadstoffärmere Verbrennung und energieeffizientere Wärmeerzeugung sorgen. Dabei muss man für sich natürlich berücksichtigen, ob die Feuerstätte nur der gelegentlichen Gemütlichkeit dient oder übergangsweise oder gar dauerhaft zum Heizen genutzt wird.
Gerade dann ist eine neue Anlage sinnvoll – nicht nur in Bezug auf Kamine, sondern auch auf Festbrennstoffkessel als Zentralheizung: Moderne Pelletanlagen bieten deutlichen Mehrwert was Komfort, Betriebskosten und Umweltschutz angeht.
5kw-Kaminofen aufbauen
Bevor hier der Ofen aufgestellt wurde, musste man nach Rücksprache mit dem Schornsteinfeger erst ein neues Abgasrohr im alten Schornstein einsetzen. Wenn Ihr Abgasrohr aber in Ordnung ist, können Sie diesen Schritt überspringen. Eine genaue Anleitung zum Aufbau und Anschluss des Ofens finden Sie in unserer Bildergalerie oben >>
- Zuächst mussten wir in unserem Beispiel mit Bohrhammer und Meißelaufsatz eine neue Schornsteinöffnung herstellen.
- Dann kann das neue Rohr an das vom Dach kommende Rohr angeschlossen werden.
- Als Abschluss wurde dann ein T-Stück eingesetzt.
- Danach kann die Wand rund um das Rohr vermörtelt werden.
- Nun können Sie den Kaminofen anschließen (Anleitung weiter unten).
Kaminofen anschließen
Wenn Sie kein neues Abgasrohr einbauen müssen, konnten Sie die vorherige Anleitung überspringen. Dann können Sie direkt hier weitermachen und den neuen Ofen (Modell WELS RLU GRANDE von Haas+Sohn) anschließen.
Dafür wird zuerst der Untergrund gesäubert. Haben Sie einen brennbaren Fußboden, folgt eine feuerfeste Unterlage. Damit unter diese Kaminbodenplatte kein Schmutz gelangt, ist ein Dichtschutzband zu empfehlen. Beim Aufbauen des Kamins wird die Bodenplatte mit einer Decke geschützt. Mit einer Sackkarre lässt sich dann der Ofen transportieren. Bevor Sie nun die Rohre anschließen, werden alle Anbau- und Einbauteile eingesetzt. Sind dann auch alle Abgasrohre verbunden, können Sie den Kaminofen in Betrieb nehmen.
Praxistipp: Beim ersten Anfeuern kann es zu einem unangenehmen Geruch kommen. Sorgen Sie für eine ausreichende Belüftung.
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