Kaminofen abdichten

Ofenrohr abdichten: Wir verraten Ihnen, wie es geht

Ein Kaminofen ist für viele der Inbegriff von Behaglichkeit. Wenn jedoch das Ofenrohr undicht ist, gefährdet das nicht nur den Komfort, sondern auch die Gesundheit.

ofenrohr abdichten
Foto: iStock/brizmaker
Auf Pinterest merken

Ein Kaminrohr kann auf verschiedene Arten abgedichtet werden. Wichtig ist, dass dies bereits bei der Installation gründlich erledigt wird. Ein späteres Abdichten ist so gut wie unmöglich. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten müssen, wenn Sie das Rohr Ihres Ofens abdichten wollen und welche Materialien Sie dafür verwenden können.

Unser Favorit: Dichtband von Lanucn

Ein Ofenrohr besteht aus mehreren Komponenten. An den Steckverbindungen entstehen immer kleine Zwischenräume, durch die der Rauch den Weg nach außen finden kann. Solche Stellen verschließen Sie am einfachsten mit einem Dichtband. Das Dichtband von Lanucn besteht aus einem Glasfasermaterial und hitzebeständigem, doppelseitig angebrachtem Klebstoff. Es ist temperaturbeständig bis 600 Grad Celsius. Das Dichtband ist in unterschiedlichen Breiten, Dicken und Längen erhältlich

Wie dichtet man ein Ofenrohr ab?

Zum Abdichten von Ofenrohren gibt es mehrere Möglichkeiten. Sie alle sollen sicherstellen, dass kein Qualm austreten kann, der für Sie zum gesundheitlichen Risiko werden könnte. Alle Methoden kommen bereits bei der Installation zum Einsatz. Nachträgliche Reparaturen sind aufgrund der hohen Temperaturen am Rohr nicht oder nur kurzfristig möglich. Lötstellen halten beispielsweise durch den verwendeten Lötzinn nur Temperaturen von ungefähr 140 Grad stand. Auch wenn Sie das Ofenrohr abdichten mit Klebeband, das hochtemperaturbeständig ist, ist dies höchstens eine vorübergehende Lösung.

Übrigens: Bei der ersten Inbetriebnahme eines Kamins ist eine etwas höhere Rauchentwicklung normal. Dies liegt an den verwendeten Lacken im Inneren des Ofens, die erst „eingebrannt“ werden müssen. Nach den Sommermonaten kann das Verbrennen von abgelagertem Staub im Schornstein ebenfalls zu einer höheren Rauchentwicklung führen, wenn Sie Ihren Ofen zum ersten Mal wieder einheizen.

Ofenrohr Wanddurchführung abdichten mit Dämmwolle

Um den Kamin zu installieren, ist ein Wanddurchbruch unerlässlich, um entweder den Zugang zum Schornstein herzustellen oder auf der Außenseite des Hauses das Abzugsrohr montieren zu können. Innerhalb der Wand verlegen Sie ein Doppelwandfutter, an das das Verbindungsrohr des Ofens angeschlossen wird. Das Futter muss bündig mit der Wand abschließen und darf nicht in den Schornstein hineinragen. Die Zwischenräume zwischen dem Futter und dem Mauerwerk füllen Sie mit loser Dämmwolle. Stopfen Sie die Lücken gründlich aus, damit sie dicht werden.

Ofenrohr abdichten mit feuerfestem Mörtel

Ist das Wandfutter gut mit Dämmwolle oder Steinwolle abgedichtet, muss diese noch zusätzlich fixiert werden, damit sie wirklich an Ort und Stelle bleibt. Dazu wird feuerfester Mörtel eingesetzt. Den sogenannten Schamottemörtel verwenden Sie, um die Dämmwolle gründlich zu verputzen. Der Mörtel wird unkompliziert mit Wasser angerührt und kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verwendet werden. Er hält Temperaturen von bis zu 1250 Grad Celsius stand. Vor dem nächsten Arbeitsschritt muss der Mörtel einen Tag lang aushärten.

Ofenrohr abdichten mit Dichtschnur

Beim Zusammensetzen der Komponenten Ihres Kaminofens bleiben vor allem an den Übergängen zwischen den einzelnen Rohrstücken kleinere Lücken, durch die Rauch entweichen kann. Abhilfe schafft sogenannte Dichtschnur, auch Dichtband genannt. Diese ist entweder selbstklebend oder sie wird mit einem speziellen flüssigen Hochtemperaturkleber verklebt. Glasfaser-Dichtschnur ist hitzebeständig bis 550 Grad, der mitgelieferte Klebstoff hält sogar noch höhere Temperaturen aus. Das Dichtband gibt es in verschiedenen Stärken und aus unterschiedlichen Materialien. Üblich sind keramische Schnüre und solche aus Glasfaser. Ein Vorteil ist, dass die Dichtschnur ganz einfach mit der Schere auf die gewünschte Länge zugeschnitten werden kann.

Ofenrohr abdichten mit hitzebeständigem Silikon

Alternativ zur Dichtschnur können Sie zum Ofenrohr Abdichten auch Silikon verwenden. Hitzebeständige Ausführungen halten ungefähr 300 Grad aus. Hitzebeständiges Silikon bleibt elastisch und flexibel, außerdem kann es problemlos gereinigt werden und verträgt sowohl Reinigungsmittel als auch Wasser. Suchen Sie eine Dichtmasse, die noch höhere Temperaturen aushält, ist ein spezieller Kamin und Ofen Dichtstoff eine gute Alternative. Dieser ist durch die Beimischung von Glasfasern bis 1500 Grad temperaturbeständig und ebenso leicht zu verarbeiten wie Silikon.

Ofenrohr abdichten mit feuerfestem Klebeband

Als schnelle Lösung bei einem plötzlichen Rauchaustritt können Sie zu einem feuerfesten Klebeband greifen, wobei der Name irreführend ist, denn es ist nur für Temperaturen bis maximal 350 Grad geeignet und auch diese hohen Temperaturen sollten nur kurzzeitig auf das Klebeband einwirken. Im Kaminofen und auch in den Rohren sind die Temperaturen jedoch deutlich höher. Das metallisch glänzende Klebeband wird einfach auf der gewünschten Stelle aufgeklebt.

Müssen Ofenrohre abgedichtet werden?

Ja, das müssen sie unbedingt, da andernfalls eine große Gesundheitsgefahr vom Rauch ausgeht und auch die Funktionsweise des Kaminofens beeinträchtigt sein kann. Da das nachträgliche Abdichten meist wenig erfolgversprechend ist, sollten Sie bereits bei der Installation Ihres Kamins größte Sorgfalt walten lassen und sich im Zweifel schon vorab Hilfe von einem Fachmann holen.

Kann ich meine Rohre eigenständig abdichten?

Ja, das ist natürlich möglich. Die einzelnen Schritte des Kaminzusammenbaus sind in der Anleitung erläutert. Zusätzlich benötigen Sie Werkzeug für den Zugang zum Schornstein sowie um den Übergang vom Ofenrohr zum Schornstein dicht zu bekommen. Bevor Sie Ihren neuen Kamin zum allerersten Mal anmachen, muss er vom Schornsteinfeger abgenommen werden. Auch ein kurzer Testlauf ist nicht gestattet, bevor der Schornsteinfeger dagewesen ist und die Betriebserlaubnis erteilt hat. Der Schornsteinfeger kann Ihnen auch vorab Tipps und Hilfestellungen geben, um Ihren Kaminofen wirklich sicher ein- und aufzubauen. Er kommt einmal im Jahr, um den Schornstein zu reinigen und zu überprüfen.

Worauf muss man beim Einbau eines Ofens achten?

Der Aufbau eines Kamins ist nicht kompliziert und kann gut auch von ambitionierten Heimwerkerinnen und Heimwerkern erledigt werden. Allerdings gibt es einige Dinge, die Sie dabei beachten sollten. Vor allem die Brandschutzbestimmungen sind sehr wichtig. Sie geben beispielsweise an, wie weit ein Kaminofen von der Wand entfernt stehen muss und wie die seitlichen Abstandsregeln sind. Der Boden muss in ausreichendem Abstand rund um den Ofen vor Glut und Feuer geschützt werden. Hierfür eignen sich Glas- oder Metallplatten. Beim Zusammenstecken des Kaminrohrs sollten Sie darauf achten, dass der schmale Teil des Rohrs immer vom Ofen weg zeigt.  

Das könnte Sie auch interessieren ...