Griechische Windmühle
Wer träumt nicht davon: blauer Himmel, kristallklares Wasser, reine Luft, eine köstliche Küche, viele leckere Weine, vielleicht ein Schlückchen Ouzo oder zwei und natürlich Sirtaki. Unser Bauplan (SE 06/2006) zeigt den Nachbau einer griechischen Windmühle Schritt für Schritt.
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Wir haben versucht, all das mit dieser typisch griechischen Windmühle einzufangen. Denkt man an Windmühlen, denkt man (meistens) an Holland. Tatsächlich finden sich die unterschiedlichsten Exemplare fast über den gesamten Globus verteilt. Sehr häufig aber sind sie in Europas Süden anzutreffen und hier besonders in Spanien (mit den Kanaren) und eben auch in Griechenland. Ihr konstruktiver Aufbau ist recht unterschiedlich, bisweilen auch bizarr, wenn beispielsweise ein Strebenturm nur ein Windrad trägt. Die meisten der Windmühlen prägen, vom Zahn der Zeit gezeichnet, das Bild der Landschaft, stehen aber seit langer Zeit still.
Anders unser Prachtmodell einer griechischen Windmühle: Das nämlich dreht sich bereits beim kleinsten Windhauch wie der Teufel. Ein besonderes Extra: Je nach Windgeschwindigkeit lässt sich die Fläche der vier Segel mit wenigen Handgriffen vergrößern oder verkleinern.
Der Windmühlen-Korpus
Der Aufbau des Korpusgerüstes ist zwar technisch nicht schwierig, erfordert jedoch präzises Arbeiten. Und spätestens bei der Beplankung sind zwei weitere Hände durchaus empfehlenswert. Beginnen wir aber mit dem Gerüst. Nach Bauplan erhalten die drei Böden je acht Ausklinkungen für die Streben. Zwei gegenüberliegende Exemplare dieser Streben bestehen aus zwei Lagen. Dies ist erforderlich, um die beiden Ummantelungshälften sicher auf dem Gerüst fixieren zu können. Um sicherzustellen, dass die übereinander liegenden Böden auch tatsächlich einen symmetrischen Kegelstumpf ergeben, werden sie mithilfe einer zentrisch eingesetzten Gewindestange und Distanzhölzern mit Muttern so geklemmt, dass sie sich zum exakten Ausrichten noch ein wenig bewegen lassen.
Ummantelung der Windmühle
Nachdem alle Streben montiert, die acht Distanzhölzer und die Gewindestange entfernt sind, geht es an das Beplanken des Gerüstes. Und jetzt wirds im wahrsten Sinn des Wortes spannend. Auch wenn es bisweilen kurios klingt, sollten Sie das Folgende beherzigen. Die vielen erforderlichen Arbeitsschritte hier im Telegrammstil (vor der Leimzugabe sollten Sie unbedingt einen Trockenversuch durchspielen):
- Erste Ummantelungshälfte mit Zwingen bündig auf der Doppelstrebenmitte fixieren (drei/vier Löcher bis in die Strebe bohren)
- Zwingen und Holz wegnehmen, auf der rechten Strebenhälfte PU-Leim angeben und den Mantel mit Schrauben befestigen
- Auf der gesamten Gerüsthälfte (Böden und Streben) Leim angeben, den Mantel um das Gerüst biegen (2. Mann) und in Höhe der Böden mit Spanngurten fixieren. Die Maserung der äußeren Sperrholzlage muss dabei senkrecht laufen
- Schrauben wieder entfernen und an beiden Mantelenden Leisten aufzwingen, die für den mittleren Gurt ausgespart sind
- Leim über Nacht aushärten lassen
- Beide Leisten abnehmen
- Überstände abschleifen, Leim entfernen
- Die zweite Mantelhälfte analog zur ersten anbringen und die Leisten aufschrauben und erneut über Nacht trocknen lassen
- Leisten und Gurte abnehmen, überschüssigen Leim entfernen, Fugen verspachteln, trocknen lassen, sauber schleifen.
Tür und Fenster der Windmühle
Die kniffligen Aufgaben am Korpus sind damit erledigt. Jetzt gibts Arbeit für die Muskeln, zumindest bei dem Türrahmen. Nach dem Ausschneiden, Verleimen und Schleifen der bei den Lagen sind Kraft und Ausdauer gefragt. Die hintere Fläche ist nämlich an die Korpus-Rundung anzupassen, um eine vollflächige Auflage für das Verleimen zu schaffen.
Am einfachsten erreichen Sie das, indem Sie an der Stelle auf dem Korpus, an dem der Rahmen später sitzen soll, zwei Schleifpapierbögen (40er-Körnung) leicht überlappend mit Klebeband fixieren. Der nächste Schritt, das Konturschleifen, geht ganz schön in die Arme. Gönnen Sie sich also hin und wieder eine kleine Pause. Das Wichtigste beim Schleifvorgang: Sie sollten unbedingt versuchen, den Druck über die gesamte Rahmenhöhe gleichmäßig zu halten, denn die vorderen und hinteren Rahmenkanten sollten auch nach dem Schleifen möglichst parallel liegen. Dies gilt auch für die Fenster. Aufgrund deren Größe ist das Schleifen deutlich weniger mühsam.
Dachaufbau der griechischen Windmühle
Die Drehplatte gibt dem Dachaufsatz seine optimale Drehfähigkeit, gesteuert durch das Hecksegel. Bevor sie auf der Kopfplatte verschraubt wird, sind in die Grundplatte des Dachaufsatzes die Durchgangslöcher für die vier Sechskant-Schrauben einzubringen. Wenn Sie jetzt an das Aufschrauben des Dachaufsatzes gehen, müssen wir dem Kapitel Oberflächenbehandlung etwas vorgreifen: Nach dem Befestigen des Dachaufsatzes ist es nicht mehr möglich, die Unterseite der Dachplatte und die Oberseite der Kopfplatte gegen witterungsbedingte Einflüsse zu schützen. Deshalb jetzt beide Flächen mit einem wetterbeständigen Lack behandeln.
Die Köpfe der vorher in die Drehplatte eingesteckten, mit passenden Leisten aufgebockten Schrauben werden mit einem verlängerten Maulschlüssel gehalten, um von oben die Muttern fixieren zu können. Jetzt hat die umfunktionierte Sprühpumpe ihren Einsatz, nämlich beim Biegen des Dachkegels. Die nach Bauplan zugeschnittene Abwicklung wird so lange gewässert und gebogen, bis sie ohne Knistern nach dem Trocknen in ihrer endgültigen Form – mit Zurückfedern – stehen bleibt.
Windmühlen-Flügel
In dem Komplett-Set für den Flügel, das Sie – am besten per Internet – ordern können, ist alles enthalten, was Sie für den Aufbau von Flügel und Hecksegel benötigen. Die Anzahl der Karbonstäbe ist so bemessen, dass daraus die acht Flügelstäbe (ohne Ablängen) sowie die beiden Hecksegelhalter und die Flügelachse (nach Bauplan zuschneiden) herzustellen sind. Die Nabe – der Fachmann sagt Läufer – ist schon vorgebohrt. Von den Klipsen liegen mehr als benötigt bei, da sie bei rustikaler Behandlung schon einmal zum Brechen neigen. Auch Spinnakernylon für die Segel und schwarzes Gurtband stehen so reichlich zur Verfügung, dass das Zuschneiden ohne Probleme möglich sein dürfte.
Oberflächenbehandlung der Windmühle
Über die Vorbehandlung der beiden Platten an der Drehplatte wurde schon gesprochen. Die äußeren Hüllen von Dachkegel und Korpus sind auf jeden Fall mit einem Tiefgrund vorzubehandeln. Für den Korpus fügen Sie der matten Fassadenfarbe Quarzsand (Menge nach Gefühl) hinzu und tragen oder tupfen sie mit einem breiten Flachpinsel auf.
In dem Video sehen Sie, wie man eine Wind-Wassermühle baut:
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