Garten im Winter

So kommt der Garten gut durch den Winter

Aus selbst 12/2019

In der vierten Jahreszeit hinterlassen Schnee, Sturm, Regen und Frost Spuren im Garten. Damit dieser dabei keinen Schaden nimmt, ist es wichtig, den Garten im Winter rechtzeitig zu schützen. 

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Video: Xcel Produktion

Schnee, Sturm, Regen, Frost – im Winter kann es im Garten ganz schön ungemütlich werden. Umso wichtiger ist es, Geräte, Pflanzen und Möbel rechtzeitig zu schützen. Und auch wenn die Winter in Deutschland in den vergangenen Jahren immer milder wurden und wir oft nur von der weißen Pracht an den Weihnachtsfeiertagen träumen durften, ist es ratsam, den Garten im Winter nicht zu vernachlässigen und ihn auf die vierte Jahreszeit vorzubereiten. Wer jetzt denkt „Das bisschen Arbeit mache ich mit links!“, unterschätzt das Ganze, denn wie im Sommer ist auch im Winter einiges im Garten zu tun. Doch womit sollte man beginnen, wenn man den Garten im Winter aufrecht erhalten möchte?

Zuallererst sollte man sich um seine Gartenpflanzen kümmern, denn Minustemperaturen und die Witterung zu dieser Zeit können ihnen übel mitspielen. Dies ist beim Großteil der Gartenflora jedoch mit wenigen Schritten erledigt. Oft reicht eine Schicht Laub oder Mulch zwischen den Pflanzen aus. Empfindliche Arten, wie Rosen oder junge Bäume, bedürfen jedoch eines aufwendigeren Schutzes. Beispielsweise hilft ein Weißanstrich bei Obstbäumen Frostrisse zu vermeiden, die durch die Wintersonne entstehen. Ob Pflanzen vom Frost geschädigt sind, lässt sich übrigens am ehesten im Frühjahr überprüfen und zwar, wenn der Blattaustrieb der Pflanzen beginnt. Weiß man nicht genau, inwieweit die Pflanze Frost verträgt, sollte man vor dem Einpflanzen neuer Blumen einen Blick auf das Etikett werfen, denn dort steht der Winterhärtegrad. Alternativ findet man diese Informationen auch im Internet. 

Garten im Winter: Pflanzen schützen

Zum Winterbeginn sollte sich der Hobbygärtner als Erstes mit den Pflanzen beschäftigen. Wir erklären Ihnen, welche Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden müssen. 

Rosen

Die Rose, auch die „Königin der Blumen“ genannt, gehört zu den Pflanzen, die im Winter sehr empfindlich sind, und braucht daher Schutz. Das gilt besonders für Beet-, Edel- und Strauchrosen. Diese müssen an der Veredelungsstelle der Triebbasis geschützt werden. Dazu benötigen Sie etwas Erde und Mulch. Außerdem sollten die Triebe der Rosen, die aus der Erde herausragen, zusätzlich mit Tannen- oder Fichtenreisig bedeckt werden.

Immergrüne Sträucher

Immergrüne Sträucher bringen im Winter Farbe in den tristen Garten. Sie müssen nun vor Trockenschäden geschützt werden. Um diese Schäden zu vermeiden, ist es ratsam, die Pflanzen an frostfreien Tagen zu gießen. Sind die Sträucher noch dazu ungeschützt der Wintersonne ausgesetzt, schadet dies den Blättern. Ein Schattiernetz schafft da Abhilfe. Und um Schneebruch vorzubeugen, sind die Zweige nach starkem Schneefall von Schnee zu befreien. 

Kübelpflanzen

Bei Kübelpflanzen kommt es auf die Art an. Empfindliche Sorten müssen drinnen eingelagert, winterharte nur fest eingepackt werden. Dazu stellen Sie die Pflanze in eine Holzkiste, die Sie zuvor mit etwas Rindenmulch befüllt haben, und schließen dann den Raum zwischen Kübel und Kiste mit Laub. Danach positionieren Sie das Ganze an der Hauswand, wo die Pflanze vor Wind und Regen geschützt ist. Alternativ lassen sich auch Bastmatten um die Töpfe legen. 

Zwiebel-/Knollenblumen

Zwiebel- und Knollenblumen sind meist winterhart und benötigen daher keinen extra Schutz. Eine Ausnahme sind allerdings Dahlien. Da diese Art von Knollenpflanzen selbst bei einem milden Winter eingehen, müssen sie ausgegraben werden, sobald die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken. Zum Überwintern legen Sie die Knollen dann in eine Kiste mit einem Sand-Humus-Gemisch und stellen diese in einen dunklen, trockenen Raum. 

Gemüse und Kräuter

Kräuter bedürfen keines Schutzes, da die meisten winterhart sind. Eine Ausnahme bildet der Rosmarin, dieser sollte mit Reisig abgedeckt werden. Beim Gemüse sieht das anders aus, da fallen einige Maßnahmen an. Und zwar: Alle 1-3 Jahre muss der Gartenboden tiefgründig umgegraben werden. Späte Gemüsepflanzen wie Grünkohl sollten mit Laub und etwas Kompost bedeckt und ungenutzte Beetflächen mit Stroh, Folie oder Vlies abgedeckt werden. 

Bäume

Während Kübelpflanzen im Winter ins Haus geholt werden können, sind Gartenbäume die ganze Zeit der Kälte und der Wintersonne ausgesetzt, was vor allem für junge Bäume zum Problem werden kann. Deshalb gilt es bei Obstbäumen mit einem Weißanstrich gegen Frostrisse und Wildverbiss vorzubeugen. Junge Zierbäume sollten hingegen mit Jutestreifen oder einer Rohrmatte umwickelt werden. Ist das nicht vorhanden, kann auch ein Holzbrett, als Schattenspender helfen. 

Terrasse winterfest machen

Zum Garten gehört jedoch auch die Terrasse. Hier stehen zum Winterbeginn ebenfalls einige Arbeiten an. Darunter fällt unter anderem die Reinigung des Terrassenbodens. Ist dies geschehen, kann die Terrasse winterfest gemacht werden. Wie dabei im Einzelnen vorzugehen ist, hängt vom Material ab. Auch die Gartenmöbel dürfen nicht vergessen werden. Damit man an ihnen auch im nächsten Jahr noch Freude hat, empfiehlt es sich, diese an einem trockenen Standort oder unter einer Plane gut belüftet zu lagern. Hier sehen Sie, was Sie bei der Terrasse im Winter beachten müssen:

  • Terrassenboden: Alle Terrassenbeläge sollten von Laub, Moss, Algen und Schmutz befreit werden, um die Rutschgefahr zu mindern und gegen Fäulnis vorzubeugen. Weitere Maßnahmen hängen vom Belagmaterial ab. 
  • Terrassendach: Ob die Überdachung der Schneelast standhält, ist vor Wintereinbruch zu prüfen. Dabei kann auch gleich das Dach gereinigt werden. 
  • Regenrinne: Am Ende des Herbstes, wenn das Laub gefallen ist, muss die Regenrinne gereinigt werden, um Schäden an der Hausfassade zu vermeiden. 
  • Gartenmöbel: Die Gartenmöbel sind im Winter mit einer Plane abzudecken oder im Keller zu lagern, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen. 
  • Gartengeräte: Wer frühzeitig vorsorgt, hat später nicht das Nachsehen: Kümmern Sie sich möglichst zeitig vor dem ersten Sturm oder Temperatureinbruch um Ihre Gartengeräte. Bevor Sie sie trocken und sicher bis zum Frühjahr verstauen, sollten Sie die Gelegenheit nutzen, Rasenmäher und Co. eine Grundreinigung zu gönnen. Auch ggf. notwendige Reparaturarbeiten sollten jetzt noch erledigt werden.

Bewässerungssysteme frostsicher machen

Ein weiteres wichtiges Thema sind die Bewässerungssysteme im Garten. Gerade wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken, kann es schnell passieren, dass das Wasser gefriert. Daher ist es notwendig, Regentonne, Gartenschlauch und Co. zu entleeren, denn sonst können an den Systemen Risse entstehen oder die Gefäße können platzen. Wer außerdem einen Gartenteich besitzt, muss auch ihn auf den Winter vorbereiten. Der Teich sollte von Schlamm und Laub befreit, die Teichpflanzen gekürzt und die Teichpumpe frostfrei gelagert werden. Mit diesen Maßnahmen kann nichts passieren:

  • Regentonne: Entleeren Sie die Regentonne komplett über den Hahn. Der letzte Rest kann mit einem Stück Schlauch entnommen werden. 
  • Außen-Wasserhähne: Zuerst schließen Sie das Absperrventil im Haus und öffnen dann das Auslaufventil, um das Wasser aus dem Hahn abzulassen. Den Hahn nicht wieder komplett schließen. 
  • Gartenschlauch: Den Gartenschlauch komplett entleeren und danach aufrollen. Dabei unbedingt darauf achten, dass keine Knicke entstehen. Anschließend verstauen Sie ihn an einem frostsicheren Ort, zum Beispiel im Keller

Neben der Regentonne und Co. muss auch der Teich eisfrei gehalten werden. Besonders wenn sich darin Fische befinden. Wie das geht, haben wir hier zusammengefasst:

Garten im Winter: Winterfest oder winterhart?

Auch wenn sie ähnlich klingen, haben die Begriffe unterschiedliche Bedeutungen. Während „winterhart“ besagt, dass die Pflanzen den Winter über problemlos im Freien stehen können, bezeichnet „winterfest“ lediglich die Möglichkeit, dass die Pflanzen unter bestimmen Bedingungen draußen überleben.

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