So bereiten Sie den Gartenteich auf den Winter vor
Im Herbst-Garten wartet stets viel Arbeit auf Sie: Vergessen Sie aber nicht, rechtzeitig den Gartenteich winterfest zu machen! Denn nur wenn Sie den Teich winterfest machen, haben Fische und Teichpflanzen eine Chance, den frostigen Winter zu überleben. So machen Sie Ihren Teich winterfest.
Ein Tipp gleich zu Beginn: Schon ehe das erste Herbstlaub fällt, sollten Sie Vorsorge treffen! Spannen Sie z. B. ein Laubfangnetz über den Teich, damit rieselnde Blätter nicht in den Gartenteich fallen können. Sinkt das Herbstlaub erst einmal auf den Grund des Teiches, fault es dort und senkt die Wasserqualität des Gartenteiches. Außerdem verschlammt der Teich so schneller.
Warum sollte ich den Teich winterfest machen?
Warum muss ich den Gartenteich winterfest machen? In der Natur kümmert sich doch auch niemand darum, Seen winterfest zu machen! Schon, aber der Teich im Garten ist auch viel kleiner und ökologische Prozesse, die Naturseen vor dem Winter-Kollaps schützen, laufen im heimischen Gartenteich meist nur unzureichend ab.
Deshalb ist es wichtig, den Gartenteich winterfest zu machen:
- Die Reinigung des Teichs entfernt tote Pflanzen und organisches Material aus dem Wasser – das schützt den Teich vor Faulgas-Bildung!
- Das Absaugen von Faulschlamm verbessert die Wasserqualität – vor allem den Sauerstoffgehalt: Das ist wichtig, wenn Fische im Teich überwintern.
- Bei der Teichpflege im Herbst holt man alles technische Teichzubehör aus dem Wasser: Gefrierendes Wasser kann Pumpen, Filter und Wasserspiele irreparabel zerstören!
Wann muss man den Gartenteich winterfest machen?
Der ideale Zeitpunkt, um den Teich auf den Winter vorzubereiten, hängt von drei Faktoren ab: dem Wetter, der Flora rund um das Gewässer und der Frage, ob Fische im Teich leben.
- Je kühler die Region in der man wohnt, desto eher sollte man den Teich auf den anstehenden Frost vorbereiten – das ist in Garmisch eher als in Flensburg. Wichtig ist, dass Teichpumpe & Co. rechtzeitig vor dem ersten Frost aus dem Teich kommen, um keinen Schaden zu nehmen.
- Wer viele Laubbäume im Garten hat, sollte auch rechtzeitig mit der Teichpflege im Herbst beginnen. Das Laubfangnetz (s. o.) sollte zeitig vor dem Laubfall aufgespannt und ggf. ab und an geleert werden. Dann haben Sie wieder etwas Zeit gewonnen.
- Der Rückschnitt der Pflanzen im Teich gehört auch zur vorwinterlichen Teichpflege – damit können Sie warten, bis die Pflanzenteile oberhalb des Wasserspeigels welken. Ende Oktober ist ein guter Zeitpunkt, um den Teich winterfest zu machen.
Rechtzeitig den Teich winterfest machen
Wenn Fische im Teich schwimmen, sollten Sie sobald das Wetter kühler wird beginnen, die Tiere auf die anstehende kalte Jahreszeit vorzubereiten und Schritt für Schritt auf eine fettreichere Winterfütterung umstellen, ehe die Teichfische endgültig das Fressen einstellen und in Winterstarre verfallen.
Sinkt die Temperatur unter 15 Grad Celsius, sollten Sie handeln, um Ihren Fischen optimale Startbedingungen in die kalte Jahreszeit zu bieten.
Wie kann ich einen Gartenteich winterfest machen?
Eigentlich ist es ganz einfach, den Gartenteich für den Winter vorzubereiten. Sie müssen nur drei Dinge erledigen: Teich reinigen, Wasser auffüllen, Fische in Ruhe lassen! Schon ist der Teich für die kalte Saison gerüstet und kann sich überwiegend selbst überlassen werden.
Was das im Detail heißt, haben wir in unserer Checkliste für einen winterfesten Teich zusammengestellt.
Checkliste: Teich winterfest machen
Diese Arbeiten sollten Sie vor dem ersten Frost am Gartenteich erledigt haben:
- Laub fernhalten: Verhindern Sie so gut es geht, dass Laub in den Teich rieselt.
- Teichpumpe herausnehmen: Lagern Sie die gereinigte Teichpumpe in einem Wasserbottich an einem frostfreien Ort (etwa im Keller). Auch Teichfilter, Bachlaufpumpen oder Wasserspiele sollten im Winter kein Wasser führen, um Schäden durch gefrierendes Wasser zu verhüten.
- Teichpflanzen beschneiden: Was vergrünt ist, kommt raus! Große Wasserpflanzen wie Seerosen zurückschneiden oder, sofern sie in Unterwasserkörben gepflanzt sind, herausnehmen, um in einem frostfreien Quartier überwintern.
Praxistipp: Nicht winterharte Teichpflanzen wie Wasserhyazinthen oder Lotusblumen müssen vor dem Winter ins Haus wechseln. Überwintern Sie frostempfindliche Teichpflanzen immer an einem hellen, frostfreien Ort in einem Eimer voll Wasser. - Uferbepflanzung zurückschneiden: Schilf, Gras und Binsen, das in der Uferzone wächst, kann stehen bleiben oder wird auf knapp 20 cm Länge eingekürzt. Praktisch: Die Halme, die aus dem Wasser ragen, verhindern lange Zeit, dass die Wasseroberfläche komplett zufriert. Der Teich wird so weiterhin belüftet!
Schneiden Sie Stängel und Blätter von Rohrkolben, Schwertlilien und anderen Sumpfpflanzen gut 20 Zentimeter über dem Wasser ab. Die Halme sind hohl und wirken bei geschlossener Eisdecke wie ein Schnorchel, durch den Faulgase aus dem Teich entweichen können. Wenn Sie in großen Teichen an die Halme nicht herankommen, nehmen Sie eine Teleskopschere zu Hilfe oder lassen Sie die Halme einfach bis in den Winter stehen und mähen sie dann mit dem Rasenmäher ab, sobald die Eisdecke sicher trägt. Stellen Sie den Mäher für diese Arbeit auf die höchste Stufe, damit die Stängel nicht zu tief gekappt werden. Ideal sind dafür natürlich vor allem leichte Elektro- oder Akkumäher. - Schlamm und Pflanzenreste entfernen: Wenn kein Laubeintrag mehr zu befürchten ist, weil die Bäume ringsum kahl sind, wird mit einem Teichsauger der ganze lose Bodensatz abgesaugt: Faulschlamm, Tierkot, Futterreste, Algen, abgestorbene Pflanzenreste und Herbstlaub werden entfernt, damit sich das organische Material nicht weiter zersetzt und den Sauerstoffgehalt des Teichwassers senkt.
- Fische seltener / weniger füttern: Ist der Teich winterfest gemacht, reduzieren Sie schrittweise auch die Fütterung der Fische. Erst ab dauerhaften Temperaturen unter 10 °C sinken die Fische in ihre energiesparende Winterruhe – bis dahin sollten Sie sie auch noch füttern.
- Ggf. Fische ins Warme holen: In Teichen, die tiefer als 80 cm sind, können heimische Kaltwasserfische ohne fremde Hilfe überwintern. Bei geringeren Wassertiefen oder wenn Sie empfindliche Fischarten halten, sollten die Tiere rechtzeitig aus dem Wasser in ein mäßig temperiertes Wasserbecken im Keller oder in der Garage wechseln.
Fischteich winterfest machen
Wenn Sie die oben stehenden To-dos rund um den Teich im Herbst erledigt haben, können Sie den Gartenteich eigentlich bis zum nächsten Frühjahr sich selbst überlassen.
Wenn Fische im Teich überwintern, sind noch ein paar Aufgaben im Auge zu behalten: Damit die Fische in ihrer Kältestarre am Grund des Teiches nicht ersticken, darf der Sauerstoffgehalt im Teich nicht zu sehr sinken. Solange die Wasseroberfläche nicht zufriert, besteht für die Teichfische keine Gefahr.
Versuchen Sie also, dass sich keine geschlossene Eisschicht auf dem Teich bildet. Ein schwimmender Eisfreihalter oder gar ein Teichheizer halten ein „Luftloch“ an der Teichoberfläche eisfrei. Durch diese Öffnung können Gase aus dem Teich entweichen und Sauerstoff aus der Luft ins Teichwasser übergehen.
Praxistipp: Ist der Teich doch einmal zugefroren, können Sie ihn mithilfe von heißem Wasser wieder auftauen. Dieses jedoch auf keinen Fall direkt auf das Eis kippen. Erhitzen Sie das Wasser auf dem Herd und stellen Sie dann den kompletten Topf auf das Eis, um sanft ein Loch in das Eis zu schmelzen. Tabu sind Hammerschläge, um einen vereisten Teich wieder zu öffnen! Die Druckwellen können die Schwimmblase der Fische zerstören und diese töten.
Hilft die Filterpumpe, den Teich eisfrei zu halten?
Die Idee klingt zunächst plausibel: Wenn die Teichpumpe weiterhin das Wasser umwälzt, kann die Wasseroberfläche nicht zufrieren. Das stimmt soweit, aber der vermeintliche Vorteil wird „teuer“ erkauft.
Einerseits besteht immer die Gefahr, dass plötzlicher, harter Nachtfost die Pumpe zerstört. Zum Anderen führt das fortgesetzte Umwälzen des Wassers dazu, dass das vergleichsweise warme Tiefenwasser (am Boden ist es immer 4 °C „warm“, weil Wasser bei dieser Temperatur seine höchste Dichte besitzt) nach oben gepumpt wird, sich mit dem kalten Oberflächenwasser vermischt und dann als kaltes Wasser zum Boden sinkt. So zerstört man die natürliche Schichtung unterschiedlich temperierter Wassermassen, die eigentlich den Fischen am Grund des Teiches das Überleben sichern soll.
Kurz zusammengefasst: Die Wasserumwälzung im Winter erhöht zwar den Sauerstoffgehalt im Wasser, kühlt es aber auch deutlich ab – die Fische ersticken also nicht, sie erfrieren!
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