Teich eisfrei halten
Eisfreihalter sollen verhindern, dass der Teich im Winter komplett zufriert. Mit einem schwimmenden Teich-Eisfreihalter verbleibt selbst bei dauerhaft niedrigen Temperaturen ein eisfreies Loch in der Eisdecke auf der Wasseroberfläche – gut für das Leben im winterlichen Teich!
Um Ihren Fischen das Überwintern zu erleichtern, sollten Sie den Teich eisfrei halten. Das gelingt zwar meist nur an einer einzelnen kleinen eisfreien Stelle, aber das genügt auch. Neben dem klassischen Eisfreihalter gibt es weitere Möglichkeiten, den Gartenteich eisfrei zu halten.
Wichtig: Im Herbst können Teichbesitzer ihr feuchtes Idyll meist noch ausgiebig genießen. Doch ehe sich der erste Frost ankündigt, gilt es, den Gartenteich winterfest zu machen und seine Pflanzen und die Unterwasserbewohner auf die kommende kalte Jahreszeit vorzubereiten. Lesen Sie, wie der Teich eisfrei durch die kalte Jahreszeit kommt:
Denken Sie auch daran, Teichpumpen, Wasserspeier oder Fontänen vor dem Winter aus dem Wasser zu nehmen und frostfrei zu lagern. Auch Filter und sonstige technische Anlagen zur Wasseraufbereitung sollten möglichst frostfrei (im Keller oder der Garage) aufbewahrt werden, damit sie nicht einfrieren. So können sie im Frühjahr wieder unbeschadet zum Einsatz kommen.
Wie kann man den Teich eisfrei halten?
Um das Zufrieren Ihres Gartenteiches zu verhindern, ist beispielsweise der Einsatz eines Eisfrei-Halters zu empfehlen. Unter dem Schwimmkörper aus Styropor hängt eine spezielle überwinterungstaugliche kleine Pumpe im Teichwasser.
Diese Teichpumpe wälzt in den oberen Teichschichten das Wasser um, hält ein Loch in der Eisschicht offen, über das eventuell entstehende Faulgase aus dem Schlamm am Teichboden entweichen können und lebensnotwendiger Sauerstoff in das Teichwasser hineingelangen kann. Die künstlich erzeugte Wasserzirkulation sorgt für eine eisfreie Zone an der Oberfläche – ohne die relativ warme (konstant 4 °C an der tiefsten Stelle) Tiefwasserschicht als Rückzugsort der Fische im Gartenteich auszukühlen.
Wie funktioniert ein Eisfreihalter aus Styropor?
Ein einfacher Eisfreihalter verhindert zuverlässig, dass sich die Eisfläche völlig schließt. Einfache Schwimmkörper aus Styropor (seltener Kunststoff oder Holz) treiben auf dem Wasserspiegel und verhindern durch kleinste Temperaturunterschiede, dass der Teich zufriert – ohne technische Unterstützung. Der Eisfreihalter besteht aus einem Ring von ca. 40 cm Durchmesser und einer Höhe von etwa 20 cm. Über dem Innenloch schützt ein Styropordeckel das eisfreie Auge vor Wind und Kälte und neuerlichem Zufrieren. Über kleine Luftkanäle bleibt aber der Luftaustausch gewährleistet. Wichtig ist, dass der Eisfreihalter so tief im Wasser treibt, dass ihn eine wachsende Eisschicht nicht hochheben kann – dafür werden innenliegende Kammern im Eisfreihalter beschwert (etwa mit Sand).
Praxistipp: Bleibt es lange (sehr) kalt, können verschiedene Eisfreihalter auch mit Umwälzpumpen, Teichheizern oder Teichbelüftern (wie im Aquarium) kombiniert werden. Deren aufperlende Luftblasen reichern das Teichwasser zusätzlich mit Sauerstoff an und bewegen die Wasseroberfläche, was das Zufrieren behindert.
Anleitung: Eisfreihalter selber bauen
Einen Styropor-Eisfreihalter selber zu bauen, lohnt eigentlich kaum. Verschiedene Modelle im Handel sind ausgereift und günstig. Einzig, wer einen größeren Teich eisfrei halten muss, könnte auf die kostensparende Idee kommen, mehrere Eisfreihalter selber bauen zu wollen. Im Prinzip kann man jede Styropor-Halbkugel als Eisfreihalter verwenden. Einfach ein Loch in den Scheitel bohren und ein dünnes PVC-Rohr zum Gasaustausch durchschieben. Die Herausforderung dabei ist immer, den Styroporkörper schwimmend zu halten!
Manche Hobby-Bastler bauen auch einfach einen schlanken, viereckigen Turm aus dicken Styroporplatten, dessen unteres Ende mit einem (stumpfen) Anker immer knapp unter der Wasseroberfläche gehalten wird (der Auftrieb hält den Turm aufrecht).
Alternative zum einfachen Eisfreihalter
Um ein Fischsterben im Garten zu verhindern, das bei einem zugefrorenen Gartenteich droht, sollten Sie von Anfang an die Teichbelüftung verbessern: Die Sauerstoffversorgung der Teichfische lässt sich in der kalten Jahreszeit z. B. auch mit anderen Hilfsmitteln wie sogenannten Oxydatoren unterstützen. Die cleveren Geräte sehen aus wie kleine Eimer, die mit einer speziellen Wasserstoffperoxidlösung befüllt sind. An der Spezialkeramik der Behälter wird die chemische Verbindung in Wasser und aktivierten Sauerstoff aufgespalten. Dieser verteilt sich viel schneller als seine herkömmliche, gelöste Variante und erreicht damit auch tiefe Bodenschichten und entlegene Winkel des Gartenteichs. Die praktischen Helfer arbeiten ganz ohne Stromzufuhr und Kabel und sind auch unter der geschlossenen Eisdecke aktiv. Unter www.oxydator.de gibt es dazu mehr Informationen.
Warum sollte ich den Teich eisfrei halten?
Friert der Teich im Winter komplett zu, wird es für Fische im Gartenteich gefährlich: Der Gasaustausch ist wegen der geschlossenen Eisdecke gestört. Denn vom Grund steigen auch im Winter Gase aus dem Faulschlamm am Boden auf (etwa aus verwesenden Pflanzenresten, aus überschüssigem Futter, aus Tierkot und abgestorbenen Algen), die wegen der Eisdecke aber nicht entweichen können. Die Größe ist das Problem: Der klassische Gartenteich ist in der Regel zu klein, als dass das im Sommer mühsam mit viel Teichtechnik aufrecht erhaltene biologische Gleichgewicht im Teichwasser die kalten Wintermonate überstehen könnte.
Was passiert, wenn der Teich zufriert?
Vor allem die unter der geschlossenen Eisdecke steigende Konzentration schädlicher Faulgase im Teichwasser bedroht den Fischbesatz im zugefrorenen Teich, weniger der relative Mangel an Sauerstoff im Wasser.
Wenn der Teich zufriert, ist der Gasaustausch über die Wasseroberfläche gestört: Sauerstoff kann nicht mehr ins Wasser gelangen, die Faulgase nicht entweichen, die natürliche Teichbelüftung ist gestört.
Die Gefahr für Fische im zugefrorenen Teich heißt „ersticken wegen Sauerstoffmangels“ nicht „erfrieren“! Denn ab etwa 8 Grad Celsius verharren die Fische ohnehin in der sogenannten Kältestarre. Dabei sinkt der Stoffwechsel der wechselwarmen Tiere auf ein Überleben sicherndes Minimum – Herzschlag, Atmung und Verdauung sind stark reduziert.
Wie tief friert ein Teich zu?
Je nach Region und Länge der Frostperiode friert ein Gartenteich meist nur „oberflächlich“ zu – die Eisdecke taut vielerorts schon nach wenigen Tagen auf.
Wer in frostigeren Regionen mit anhaltendem Bodenfrost wohnt, sollte seinen eisfreien Teich mindestens 100-120 Zentimeter tief ausheben. Bis 80 cm tief reicht nämlich die Frostgrenze, bis zu der auch das Garten-Gewässer zufrieren kann.
Wenn darunter keine ausreichend dicke Schicht ungefrorenes, flüssiges Wasser verbleibt, gibt es für Fische und Pflanzen im Teich bei dauerhaft tiefen Temperaturen kein Überleben!
Vorbeugung: Wie friert der Teich nicht zu?
Auch ohne schwimmende Styroporscheibe im Gartenteich können Sie einiges tun, um den Teich eisfrei zu halten: Diese sanften Tipps helfen, dass der Teich nicht zufriert:
- Wichtig ist z. B., einige immergrüne Wasserpflanzen zu erhalten, denn sie liefern auch im Winter ausreichend Sauerstoff für Fische und Co..
- Lassen Sie Uferpflanzen bis nach dem Winter stehen: Schilf, Binsen, Rohrkolben und Sumpfschachtelhalm stoßen mit ihren Stängeln durch die Wasseroberfläche. Zwischen den Pflanzenteilen gefriert das Wasser langsamer. Zudem sorgen die Röhrichthalme für einen Gasaustausch und sollten daher nur eine Handbreit über dem Wasserspiegel zurückgeschnitten werden.
- Sorgen Sie für Bewegung auf der Wasseroberfläche: Bewegtes Wasser friert nicht zu!
Praxistipp: Verwenden Sie dafür lieber einen Unterwasser-Luftsprudler als eine Teichpumpe, die das Wasser umwälzt! Bei bei starkem Frost kann gefrierendes Wasser die Pumpe zerstören. - Übrigens: Ist der Teich tief genug (> 100cm) sammelt sich am Grund schweres und relativ warmes Tiefenwasser: Bei 4 °C hat Wasser seine höchste Dichte. Hier können Fische auch bei zeitweise zugefrorenem Wasserspiegel den Winter überleben.
- Sind Ihnen die genannten effektiven Methoden, den Teich eisfrei zu halten, dennoch zu unsicher, siedeln Sie Ihre Fische am besten um: Ein Regenfass oder Mörtelbottich, die hell und frostfrei im Treibhaus, Keller oder Garage stehen, sind ein ideales Winterquartier für die meisten Gartenzierfische.
Was tun, wenn der Teich zufriert?
Haben alle Bemühungen, den Teich eisfrei zu halten nicht geholfen, brauchen Sie nicht in Panik geraten. Fische in Kältestarre, die den Winter am Grund des Gewässers verbringen, sind sehr anspruchslos. Erst wenn die Eisdecke über viele Tage keinen Gasaustausch ermöglicht, sollten Sie handeln.
Das können Sie tun, wenn der Teich zugefroren ist:
- Hat sich doch eine geschlossene Eisdecke gebildet und der Wetterdienst macht keine Hoffnung auf Tauwetter, können Sie eine Pfanne oder Topf mit warmem Wasser auf das Eis stellen und vorsichtig ein kleines Loch in der Eisfläche schmelzen – aber niemals kochend-heißes Wasser direkt auf die Eisschicht gießen!
- Was man nicht tun darf: Die Eisfläche aufhacken oder einschlagen ist strengstens verboten! Durch die Stöße entstehen Druckwellen im Wasser, die die Schwimmblase der Fische platzen lassen können. Die Tiere würden qualvoll verenden.
- Wichtig bei einer geschlossenen Eisdecke: Fegen Sie regelmäßig den Schnee vom Eis, damit es unter Wasser nicht völlig dunkel bleibt!
Auch hier gilt, je größer der Teich, je höher das Wasservolumen, desto länger hält das ökologische Gleichgewicht des Biotops!
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