Naturpool
Trautes Heim, Glück allein, so sagt man. Doch gerade im Sommer steigt mit den Temperaturen auch die Lust auf eine Abkühlung. Wenn der Gartenschlauch nicht reicht, liegt die Lösung auf der Hand: ein Pool muss her.
Naturpool gefällig? – Wem in Freibädern oder an Badeseen die gewünschte Ruhe fehlt, der sollte darüber nachdenken, das abkühlende Badeerlebnis mit der entspannten und privaten Atmosphäre des eigenen Gartens zu verbinden. Wir verraten, wie ein Naturpool funktioniert, wie Sie selbst einen anlegen können und was eigentlich der Unterschied zwischen Naturpool und Schwimmteich ist.
Naturpool: Oase im eigenen Garten
Aufstellbare Lösungen reichen vom Planschbecken bis zum fünf Meter Becken und erfüllen zwar ihren Zweck, doch fügen sich nur selten wirklich harmonisch in die Natur ein. An Urlaubsfeeling ist da nicht zu denken. Auch die Zugabe von Chemikalien, wie man es bei herkömmlichen Pools kennt, ist ein Ausschlusskriterium für viele Nutzer. Der Aufwand, einen eigenen Schwimmteich anzulegen, der nicht nur das Baden ermöglicht, sondern auch ein eigenes Ökosystem darstellt ist mit enormem Aufwand verbunden und erfordert besondere Pflege. Eine Zwischenlösung muss her: der Naturpool.
Was den Naturpool ausmacht ist seine Einfachheit. Optisch entspricht er dem klassischen Design eines Pools, also der symmetrischen rechteckigen Form. Dennoch macht ein Naturpool keinen aufgesetzten und kalten Eindruck, wie man es von herkömmlichen Pools kennt, die durch ihre weiß-bläuliche Färbung oft steril wirken. Ein Naturpool hingegen wirkt modern und zugleich natürlich. Er fügt sich durch seine leicht grünliche Farbe perfekt in den Garten ein.
3 Vorteile eines Naturpools
- Der besondere Vorteil eines Naturpools liegt in der Tatsache, dass er frei von Chemikalien ist und auf biologische Weise mit Hilfe von Mikroorganismen oder Wasserpflanzen gereinigt wird, die jedoch in einem separaten Becken ihren Soll tun. Der Pool selbst ist frei von Pflanzen oder Fischen.
Praxistipp: Fische dürfen auf keinen Fall in einen Schwimmteich! Sie benötigen Futter und erzeugen Ausscheidungen, was das Ökosystem schnell zum Kippen bringen würde. - Durch die geringe Tiefe und eine überschaubare Größe heizt sich das Wasser von alleine auf. Das ermöglicht ein naturverbundenes Badevergnügen, bei dem weder auf den Komfort und Stil eines herkömmlichen Pools verzichtet werden muss, noch die Haut mit Chemikalien belastet wird.
- Hinzu kommen geringe laufende Kosten und nur wenig Pflegebedarf!
Planung, Bau und Pflege
Wenn Sie selbst wenig Interesse und handwerkliches Geschick für den eigenhändigen Bau eines Pools mitbringen, sollten Sie natürlich darüber nachdenken, die Aufgabe abzugeben und Profis ihre Arbeit machen zu lassen. Die Kosten für einen Naturpool sind jedoch nicht zu unterschätzen, vor allem wenn die Reinigungsanlage so klein und unauffällig wie möglich ausfallen soll.
Mit Hilfe von Bauanleitungen und einigen Tipps können Sie im Alleingang mehrere tausend Euro sparen. Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen die Bauanleitung für Schwimmteiche, worüber wir hier bereits berichteten. Eine Besonderheit beim Naturpool ist die jedoch die Verwendung von Natursteinen, die in nahezu jedem Baumarkt erhältlich sind.
Ein Schwimmteich muss regelmäßig gepflegt werden. Er ist ein lebendiges Biotop und das Wasser sollte so nährstoffarm wie möglich gehalten werden, damit es klar bleibt. Abgestorbene Pflanzenteile der Wasserpflanzen oder Laub düngen ungewollt das Wasser, weshalb die Stoffe regelmäßig herausgefischt werden müssen. Zu Beginn des Jahres wird der Schwimmteich auf die Badesaison vorbereitet. Evtl. ist eine Wasseranalyse notwendig, Pflanzenreste werden entfernt und der Teichboden gesäubert. Pflanzen können nachgepflanzt werden (spezielles Substrat verwenden). Auch sollten Sie die Wasserpflanzen nur mit natürlichen Mitteln und sparsam düngen, da dadurch Nährstoffe im Teich verbleiben. Im Sommer werden die Pflanzen nach Bedarf zurückgeschnitten und bei Hitze muss der Teich mit Frischwasser (Leitungs- oder Regenwasser) aufgefüllt werden. Im Herbst, wenn die Badesaison sich dem Ende zuneigt, muss die Wasseroberfläche regelmäßig von Laub und Blüten befreit werden, bevor sie sich auf dem Grund des Teiches absetzen und verrotten. Das würde Algenwachstum und eine Bodenverschlammung bedeuten. Auch beim Schwimmen selbst können Sie Verunreinigungen vorbeugen, indem Sie den Teich nicht eingecremt betreten, keine Kosmetika tragen und sich vor dem Schwimmen abduschen.
Praxistipp: Auch mit einfachen Hilfsmitteln und Reinigungsgeräten kann der Pool mühelos sauber gehalten werden. Der wöchentliche Reinigungsaufwand beträgt daher nur ca. zwei Stunden. Auf diese Weise haben Sie lange Freude an Ihrem Badevergnügen im eigenen Naturpool.
Unterschied Naturpool zu Schwimmteich
Die Begriffe verschwimmen ein wenig: Wo genau liegt der Unterschied zwischen einem Naturpool und einem Schwimmteich? Biologisch aufbereitetes Wasser ohne Chlor und Chemikalien bieten sie doch beide! Im Kern unterscheiden sich die beiden Oasen in der Art der Wasseraufbereitung. Der Schwimmteich verdankt sein klares Wasser den Pflanzen in der Regenerationszone und der sogenannten Planktonsedimentation. Im Naturpool reinigen biologische Filter das Wasser, das kontinuierlich über Umwälzpumpen bewegt wird.
Im Schwimmteich saugen die Uferpflanzen die Nährstoffe aus dem Wasser, die sonst Algen zum Wachstum nutzen würden. Daher nimmt die von Wasserpflanzen bewachsene Fläche gut die Hälfte der Wasseroberfläche ein. Entsprechend wenig Platz bleibt zum Schwimmen. Hinter der Teich-Planktonsedimentation verbirgt sich ein biologischer Kreislauf: Plankton nimmt Nährstoffe aus dem Wasser auf, stirbt ab, sinkt auf den Grund des Teiches und wird dann mit einem Teichsauger abgeschöpft. Die gebundenen Nährstoffe werden dauerhaft aus dem Teich-Kreislauf entnommen. Damit die Sedimentschicht nicht aufgewühlt wird, muss ein Schwimmteich mindestens 2,50 tief sein.
Ein Naturpool bietet Fischen zwar keinen Lebensraum, dafür seinen Besitzern ungetrübten Badespaß: Das komplette Teichvolumen wird von leistungsstarken Pumpen jeden Tag komplett durch einen biofilmaufbauenden Filter geführt. Dort werden Nährstoffe und Schwebeteilchen von Mikroorganismen gebunden und abgebaut. Das Wasser im Naturpool ist immer klar und kann sogar beheizt werden. Die Uferbepflanzung kann sparsamer ausgestaltet werden als beim Schwimmteich, da die Wasserpflanzen zur Reingung des Wassers nicht benötigt werden – so bleibt mehr Wasserfläche für den Schwimmer frei!
Foto: Fotolia © monika porth
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