Die richtige Poolpflege

Aus selbst 7/2021

Ein eigener Pool im Garten ist wunderbar, doch ohne die richtige Pflege wird der Badespaß schnell getrübt. Damit das Wasser sauber und keimfrei bleibt, ist eine regelmäßige Poolpflege unerlässlich.

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Gut gepflegter Pool mit klarem Wasser
Damit das Wasser Ihres Pools so schön klar bleibt, ist die richtige Poolpflege entscheidend. Foto: gartenfoto.at / Daniel Böswirth
Chlortabletten zur Poolpflege
Chlor ist ein bekanntes Desinfektionsmittel. Der Gehalt im Wasser muss ebenso wie der pH-Wert regelmäßig kontrolliert werden. Desinfektionsmittel und Wassertestgeräte sind Pflicht! Foto: gartenfoto.at / Daniel Böswirth
pH- und Chlor-Test-Set
Ein Pooltest-Set gibt Klarheit: Eine Tablette in die mit einer Wasserprobe gefüllte Kammer geben und schütteln. Die Tablette löst sich auf und zeigt auf der Farbskala den Chlorgehalt und den pH-Wert an. Foto: gartenfoto.at / Daniel Böswirth
Testkit
Optimal ist ein pH-Wert zwischen 7,0 und 7,4 sowie eine Chlor-Konzentration von 0,5 bis 1,0 mg/l. Je nach Anzeige nachsteuern. Foto: gartenfoto.at / Daniel Böswirth
Kescher zur Poolreinigung
Grober Schmutz auf der Wasseroberfläche lässt sich auch gut mit einem Kescher abschöpfen, der nur 10 bis 30 Euro kostet. Foto: gartenfoto.at / Daniel Böswirth
Abdeckung aus Holz für den Technikschacht
Der Technikschacht muss gut, aber auch luftig abgedeckt werden, z. B. mit einem Holzdeck. Für den Pool eignen sich Planen. Foto: gartenfoto.at / Daniel Böswirth

Ein eigener Pool im Garten ist der pure Luxus – doch der hat auch seinen Preis! Er ist nicht nur in der Anschaffung teuer, sondern erfordert auch eine Menge Zeit und Geld für die Poolreinigung und -pflege.

Selbst mit der besten Filteranlage ist es unmöglich, das Eindringen von Pilzen und Keimen vollständig zu verhindern. Durch eine ausgewogene Mischung aus chemischen, manuellen und automatischen Hilfsmitteln lässt sich die Keimbelastung im Pool auf ein Minimum reduzieren. So bleibt das Poolwasser sauber und Ihrem Badespaß steht nichts mehr im Weg.

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Wasserchemie für die Poolpflege

Der Einsatz von Poolchemikalien ist der einfachste Weg, Wasser schnell und effizient von Algen, Pilzen, Viren und Bakterien zu befreien. Chlor ist das bekannteste Mittel, das dafür zum Einsatz kommt, aber bei weitem nicht das schonendste. Zu einer guten Poolpflege gehört es daher auch, das Poolwasser regelmäßig zu testen, um den Chlorgehalt zu prüfen und den pH-Wert einzustellen.

Chlorgehalt prüfen

Der Chlorgehalt im Becken sollte zwischen 0,5 und 1 mg/l liegen. Ist der Chlorgehalt im Pool zu niedrig, ist die desinfizierende Wirkung beeinträchtigt. Keime machen sich breit und es bilden sich Algen. Ist der Chlorgehalt zu hoch, kann das nicht nur zu einem unangenehmen Geruch und Materialschäden am Pool führen, sondern auch zu gereizten Schleimhäuten, roten Augen und juckender Haut.

pH-Wert überprüfen

Der optimale pH-Wert liegt zwischen 7,0 bis 7,4. Dieser Wert ist besonders angenehm für Haut und Augen und das Chlor kann seine volle Desinfektionswirkung entfalten. Ein zu hoher oder niedriger pH-Wert ist häufig die Folge von Regenwasser, hohen Temperaturen, Verunreinigungen oder einem falschen Einsatz der Chemikalie.

Ist der pH-Wert zu hoch, führt das zu Hautreizungen, Kalkablagerungen trüben das Wasser, die desinfizierende Wirkung des Chlors verringert sich und ein unangenehmer Chlorgeruch macht sich breit.

Ist der pH-Wert zu niedrig, führt dies zu Augen- und Schleimhautreizungen. Das saure Poolwasser verringert zudem die Effizienz der Reinigungschemikalien und wirkt korrosiv auf die metallischen Bestandteile des Pools

Welche Chemikalien sind zur Poolpflege notwendig?

Chlor wird zur Desinfektion des Pools verwendet. Es ist als Tablette oder Granulat besonders einfach einsetzbar. Achtung: Niemals eine Chlortablette einfach in den Pool werfen! Das führt zu Bleichflecken. Die Tablette wird auf einen Dosierschwimmer gelegt und löst sich so nach und nach auf.

pH-Regulatoren kommen zum Einsatz, wenn der pH-Wert zu hoch oder zu niedrig ist. Um den pH-Wert wieder auf 7,0 bis 7,4 zu bringen, werden entweder pH-Senker oder pH-Heber verwendet.

Algizide werden nicht zur Beseitigung von Algen verwendet, sondern zur Vorbeugung von Algenwachstum zu Beginn der Badesaison in das Becken gegeben.

Flockungsmittel binden kleine Schmutzpartikel, die vom Sandfilter nicht erfasst werden können, sodass diese sich verbinden und im Filter hängenbleiben.

Metallentferner wie Metall-Ex entfernen Ablagerungen von Metall und Kalk.

Wie häufig sollte das Poolwasser getestet werden?

Wassertests finden Sie in jeden Baumarkt. Hierbei reicht die Palette von elektronischen Testgeräten über Testkits hin zu einfachen Teststreifen. Wichtiger als die Testmethode ist jedoch die Regelmäßigkeit, mit der sie testen. Einmal wöchentlich sollten Sie in der Badesaison den pH-Wert überprüfen und gegebenenfalls anpassen, drei Mal wöchentlich den Chlorgehalt.

Ist Ihnen die Poolpflege besonders viel Wert, lohnt sich die Investition in eine automatische Dosieranlage. Diese testet den pH-Wert kontinuierlich und gibt bei Bedarf automatisch ein regulierendes Mittel ins Poolwasser. So sind Anwenderfehler ausgeschlossen.

Wie kann man einen grünen Pool schnell klären?

Wurde die Poolpflege einmal vernachlässigt und das Wasser ist plötzlich grün, lässt sich das schnell wieder beheben. Nachdem der grobe Schmutz entfernt wurde, stellen Sie zunächst den pH-Wert mit pH-Regulatoren richtig ein. Sobald der korrekte Wert erreicht ist, folgt die Schockchlorung.

Da die übliche Menge Chlor nicht ausreicht, um einen grünen Pool schnell zu klären, wird der Wert des Chlors mit Poolschockern temporär auf 10 mg/l erhöht. Das tötet alle Algen und Keime gründlich ab. Hat sich das Chlor auf 1,0 bis 3,0 mg/l reduziert, kommen Algizide zum Einsatz, um einen erneuten Algenwuchs vorzubeugen.

Nach etwa drei bis fünf Tagen wird so der grüne Pool wieder glasklar. Liegt der Chlorwert zwischen 0,5 und 1,0 mg/l können Sie den Pool wieder zum Baden nutzen.

Salzwassersysteme zur Wasserpflege

Der übermäßige Einsatz von Chemikalien kann zu Haut- und Augenreizungen führen. Neben der sorgfältigen Dosierung sollten Sie daher auch alternative Methoden der Wasserpflege, wie Salzgeneratoren, in Erwägung ziehen.

Salzwassersysteme sind schonender für Haut und Augen und benötigen weniger Chemikalien. Salzwasser ist daher grundsätzlich besser für die Gesundheit und darüber hinaus auch noch pflegeleichter. Da Salzwasserpools durch Elektrolyse funktionieren, reicht die Gabe von 40 kg Salz pro 10 Kubikmeter Wasser zu Beginn der Saison. Das Salz wird nicht verbraucht und muss daher nicht wie Chlor wöchentlich erneuert werden. Das schont nicht nur Gesundheit und Umwelt, sondern auch Ihren Geldbeutel.

Während das Betreiben eines Salzwasserpools jedoch sehr günstig ist, ist die Installation wesentlich teurer. Ein Elektrolysegerät kann in Anschaffung und Einbau mehrere tausend Euro kosten und muss regelmäßig gewartet werden.  Salzwasser ist zudem zwar besser für die Gesundheit als Chlor, es wirkt jedoch stark korrosiv auf sämtliche Metallteile von Poolausstattung und -zubehör.

Auf ein regelmäßiges Testen des Wassers können Sie bei Salzwasser ebenfalls nicht verzichten. Während die Kontrolle des Chlorgehalts zwar wegfällt, schwankt Salzwasser sehr schnell im pH-Wert, sodass hier häufiger gegengesteuert werden muss. Mindestens einmal wöchentlich sollten Sie daher auch in einem Salzwasserpool den pH-Wert überprüfen.

Werkzeuge zur Poolreinigung

Die Poolpflege besteht jedoch aus mehr, als nur regelmäßig die richtigen Chemikalien ins Wasser zu kippen. Neben Algen und Keimen verirrt sich schließlich auch größerer Schmutz in das Schwimmbecken. Um diesen zu beseitigen, gibt es einige manuelle und automatische Methoden, die sich bewährt haben.

  • Kescher sind eine einfache Möglichkeit, um den Pool schnell von groben Verunreinigungen wie Blätter und Insekten zu befreien.

  • Skimmer sind Oberflächen-Sauger, die grobe Verunreinigungen von der Wasseroberfläche ansaugen und an den Filter weiterleiten. Der Skimmer kann entweder in die Wand des Beckens eingebaut oder am Rand eingehängt werden. Sie sind die automatische Form des Keschers.

  • Poolsauger lassen sich an den Skimmer anschließen. So können Sie den Boden von Verunreinigungen befreien und den Dreck direkt an den Filter weiterleiten.

  • Bürsten sind meist Kombigeräte aus Poolsauger und Reinigungsbürsten. So kann der Boden des Schwimmbeckens gleichzeitig von grobem Schmutz Ablagerungen gereinigt werden.

  • Solarabdeckungen erleichtern die Poolreinigung, da sie grobe Verschmutzungen abhalten. Sie sind ebenfalls kosteneffizient und umweltfreundlich, da sie dabei helfen, Verdunstung zu reduzieren und das Wasser zu erwärmen. Somit können Sie die Heizkosten senken.

  • Poolreinigungsroboter sind effizient und sparen Zeit und Energie, sind aber in der Anschaffung teuer. Die saugstarken Roboter fahren auf dem Boden des Beckens umher, ähnlich wie ein Staubsaugerroboter in der Wohnung. Dabei saugt der Poolroboter automatisch sämtliche Verunreinigungen auf und entlastet so den Filter. Der Roboter sollte etwa einmal die Woche für mehrere Stunden zum Einsatz kommen.

Poolgröße: Welche Reinigungsroboter sind am effizientesten?

Für ein kleines Becken reicht bereits ein Einsteigermodell, welches lediglich den Boden des Beckens abfährt und reinigt. Für größere Becken – ab etwa 25 Quadratmeter – lohnt sich die Anschaffung eines größeren Geräts, welches auch Wände, Treppen und sogar die Wasseroberfläche reinigen kann.

Poolpflege durch Filter

Ein Poolfilter ist ein absolutes Muss, denn nur durch diesen ist garantiert, dass das Wasser kontinuierlich von Verunreinigungen befreit wird. Der Filter saugt das Wasser an, reinigt es und pumpt es zurück in das Becken. Eine gute Filteranlage schafft es so, den kompletten Inhalt eines Pools in nur wenigen Stunden zu reinigen.

Bei der Anschaffung eines Filters können Sie sich zwischen Sandfilter und Kartuschenfilter entscheiden. Sandfilter filtern das Wasser durch Quarzsand, während Kartuschenfilter den Dreck in einer Papierkartusche auffangen.

Kartuschenfilter sind weniger leistungsstark und nicht so langlebig wie Sandfilter. Sie eignen sich daher vor allem für kleinere Becken oder Pools im Innenbereich, bei denen naturgemäß weniger Dreck zum Filtern anfällt. Im Freien verdrecken Kartuschenfilter sehr schnell.

Wie pflegt man Poolfilter?

Durch eine regelmäßige Reinigung der Poolfilter lässt sich deren Leistung und Lebensdauer stark erhöhen.

Bei Kartuschenfilter muss etwa alle zwei Wochen der Filter ausgetauscht werden und das Gerät einmal komplett durchgespült werden.

Sandfilter hingegen sind langlebiger. Der Sand muss lediglich alle zwei bis drei Jahre erneuert werden. Einmal wöchentlich sollten Sie den Filter jedoch rückspülen, also das Wasser in entgegengesetzter Richtung laufen lassen.

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