Federkernmatratze: Der Klassiker unter den Matratzen
Matratzen sind essenziell für einen guten Schlaf. Die falsche Matratze kann schnell Rücken- und Nackenschmerzen verursachen, die Durchblutung stören und sogar für schwere Schlafstörungen verantwortlich sein. Doch welche Matratze kann das verhindern? Auf welcher Matratze schläft es sich wie auf Wolken gebettet? Federkern, Schaumstoff, Gel oder Latex? Welche Matratze ist die beste Matratze?
Die Federkernmatratze ist der Klassiker unter den Matratzen. Sie war lange vor modernen Erfindungen wie Kaltschaum oder Gel etabliert und ist nach wie vor die beliebteste Matratze.
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Federkernmatratzen bestehen aus zahlreichen Sprungfedern, die von einer Schicht aus Kalt- oder Gelschaum umschlossen werden, damit die Federn den Liegekomfort nicht negativ beeinflussen. Es gibt verschiedene Arten des Federkerns, der jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile aufweist. Im Folgenden beziehen wir uns hauptsächlich auf die heute typischen Taschenfederkernmatratzen. Die speziellen Vorteile einer hochwertigen Tonnentaschenfederkernmatratze bzw. die Nachteile einer einfachen Bonellfederkernmatratze erläutern wir im Anschluss.
Welche Vorteile hat eine Federkernmatratze?
Auf Federkernmatratzen hat bereits Großmutter bequem geschlafen. Dass diese Matratze sich trotz moderner Alternativen so gut gehalten hat, hat natürlich gute Gründe. Ein Federkern bietet zahlreiche Vorteile:
- Punktelastisch: Gute Federkernmatratzen haben eine besonders hohe Punktelastizität. Das bedeutet, dass bei Druck auf einen Punkt der Matratze, auch nur die Federn exakt unter diesen Punkt nachgeben. Die Federn drumherum bieten weiterhin die optimale Unterstützung und geben nicht nach. Auf diesem Weg passt sich die Matratze besonders individuell jeder Körperform an und kann auf Bewegungen im Schlaf sehr flexibel reagieren. So ist sie für sämtliche Schlaftypen sehr gut geeignet. Ob Seiten-, Rücken- oder Bauchschläfer – der Federkern bietet eine hohe Unterstützung für jede Schlafform. Auch für Menschen mit höherem Körpergewicht ist eine derart punktuelle Unterstützung ideal. Da die Matratze sehr formstabil ist, bilden sie auch wesentlich seltener Kuhlen und sie ist daher länger haltbar.
Praxistipp: Eine hohe Punktelastizität erreichen Sie ebenfalls durch die Wahl des richtigen Härtegrades. Je härter die Matratze, desto besser ist sie geeignet, um mehr Gewicht zu tragen. Wie Sie den Härtegrad perfekt auswählen, um Rückenschmerzen vorzubeugen, erfahren Sie in folgendem Artikel:
- Atmungsaktiv: Federkernmatratzen sind besonders atmungsaktiv. Da der Matratzenkern aus einzelnen Federn besteht, ist eine gute Luftzirkulation im Inneren der Matratze garantiert. Wärme und Feuchtigkeit werden optimal weitergeleitet und werden nicht im Matratzenkern gespeichert. Schimmel und Milben haben es so besonders schwer, sich festzusetzen, was vor allem für Allergiker von Vorteil ist. Doch auch Menschen, die schnell schwitzen, profitieren von der atmungsaktiven Federkernmatratze, da es sich auf ihr besonders kühl schläft.
- Preiswert: Matratzen sind eine große Investition. Sie sollen idealerweise bis zu zehn Jahre halten und uns in dieser Zeit jeden Abend perfekt beim Schlafen unterstützen. Das heißt jedoch nicht unbedingt, dass sie besonders teuer sein müssen. Federkernmatratzen gehören zu den günstigsten Matratzenarten. Gute Modelle sind bereits zwischen 300 und 700 Euro im Handel erhältlich.
Nachteile einer Federkernmatratze
Trotz der vielen überzeugenden Vorteile gibt es auch einige Nachteile, die ein Federkern mit sich bringt und die man vor dem Kauf kennen und berücksichtigen sollte:
- Schwer: Federkernmatratzen sind qualitativ hochwertig, was sich jedoch negativ auf das Gewicht auswirkt. Sie sind besonders sperrig und schwer zu transportieren. Das sollten Sie unbedingt berücksichtigen, da Matratzen auch regelmäßig gewendet werden sollten.
- Sperrig: Aufgrund der Federn lassen sich Federkernmatratzen nicht knicken und einrollen. Wer ein Lattenrost hat, das sich verstellen lässt, muss daher auf eine andere Matratzenart ausweichen. Auch wenn ein Umzug geplant ist, sollte berücksichtigt werden, wie und ob die schwere und sperrige Matratze gut transportiert werden kann.
- Kalt: Dass Federkernmatratzen besonders atmungsaktiv sind und Wärme nicht gut speichert, kann ein Vorteil sein. Für Menschen, die schnell frieren, kann sich dies jedoch negativ auf den Schlaf auswirken.
Praxistipp: Mögen Sie es warm, müssen Sie nicht auf eine Matratze mit Federkern verzichten. Spezielle Matratzenauflagen können den Liegekomfort erhöhen, ohne die Vorteile der Matratze zu schmälern:
- Laut: Besonders günstige Federkernmatratzen können nach einigen Jahren anfangen zu quietschen. Außerdem kann es vorkommen, dass die Federn der Matratze nachschwingen, was nicht unbedingt von jedem als angenehm empfunden wird.
Wie gesund sind Federkernmatratzen?
Federkernmatratzen wird häufig nachgesagt, sie seien gesundheitsschädlich. Die Stahlfedern im Inneren sollen aufgrund von elektromagnetischen Feldern den Schlaf negativ beeinflussen. Dieser vermeintliche Nachteil kann jedoch nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden. Es ist nicht erwiesen, dass Stahlfedern irgendeinen negativen Einfluss auf den menschlichen Körper und einen gesunden Schlaf nehmen können. Experten gehen davon aus, dass der Elektrosmog in Federkernmatratzen vernachlässigbar ist. Schließlich sind wir in unserem Alltag beinahe überall von Stahl umgeben, nicht zuletzt von den Stahlträgern in den Gebäuden, in denen wir leben. Der Einfluss einer Federkernmatratze fällt im Vergleich dazu nicht nennenswert ins Gewicht.
Arten von Federkernmatratzen
Nicht jede Federkernmatratze ist gleich und beim Kauf gilt es, ein besonderes Augenmerk auf die Art des Federkerns zu richten, denn nicht jede Federkernmatratze bietet die gleichen Vorteile wie die klassische Taschenfederkernmatratze.
Taschenfederkernmatratze
Taschenfederkernmatratzen sind heutzutage der Standard. Hier sind die Federn im Kern der Matratze jeweils in einer eigenen Tasche aus Stoff eingenäht. Die Taschen der Taschenfederkernmatratze sind miteinander verbunden und können per Stecksystem zusammengesteckt werden. Durch den Taschenfederkern ist die Punktelastizität besonders hoch und es wird verhindert, dass die Federn mit der Zeit Geräusche machen. Achten Sie beim Kauf einer Taschenfederkernmatratze vor allem auf die Anzahl der Federn. Es sollten mindestens 1.000 Federn sein. Taschenfederkernmatratzen kosten meist um die 500 Euro.
Tonnentaschenfederkernmatratze
Tonnentaschenfederkernmatratzen sind die qualitativ hochwertigsten Federkernmatratzen. Eine derart erstklassige Matratze kostet daher schnell über 700 Euro. Die Matratze erhält ihren Namen von der besonderen Form der Federn. Sie sind bauchig geformt und wölben sich in der Mitte nach außen. Diese Tonnenform sorgt für eine besonders große Anpassungsfähigkeit und bieten eine sehr gute Unterstützung auch bei einem hohem Körpergewicht.
Praxistipp: Tonnentaschenfederkernmatratzen verfügen häufig über eine Sommer- und Winterseite, deren unterschiedliche Polsterung perfekt auf das Schwitzen im Sommer und das Frieren im Winter angepasst ist.
Bonellfederkernmatratze
Bonellfederkernmatratzen sind die einfache Form der Federkernmatratze. Die einzelnen Federn sind miteinander verbunden. Das sorgt dafür, dass viele Vorteile der Taschenfederkernmatratze verloren gehen. Dadurch dass die Federn verbunden sind, ist die Matratzenart nicht punkt- sondern flächenelastisch. Sämtliche umliegenden Federn geben ebenfalls nach, wenn an einem Punkt Druck ausgeübt wird. Daher passen sich Bonellfederkernmatratzen nicht so gut an die Körperform an und sind nicht gut für schwerere Personen geeignet. Es sollten hierauf maximal besonders leichte Personen bzw. Kinder schlafen. Auch unruhige Schläfer und Seitenschläfer schlafen auf einer Bonellfederkernmatratze eher schlecht. Als Ausgleich für diese Nachteile ist diese Matratzenart besonders günstig erhältlich. Eine Bonellfederkernmatratze bekommt man bereits für unter 200 Euro.
Kann eine Kaltschaummatratze die Nachteile einer Federkernmatratze ausgleichen?
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