Erdkabel verlegen: Tipps für eine sichere Installation
Bei Gartengeräten wie Heckenschere oder Rasenmäher genügt ein für den Außeneinsatz geeignetes Verlängerungskabel zum Betrieb. Anders sieht es aus, wenn Sie Gartenleuchten, Teichpumpe oder einen dauerhaften Stromanschluss am Gartenhaus ans Stromnetz anschließen wollen: In diesen Fällen müssen Sie ein Erdkabel verlegen.
Im Erdreich verlaufende Zuführungen zu Gartenleuchten und Außensteckdosen müssen aus Sicherheitsgründen aus Erdkabel (etwa NYYJ 2G) hergestellt werden, die mit der Nässe im Boden kein Problem haben. Erdkabel verlegen Sie am besten spatensicher und frostfrei in flexiblen Leerrohren, die auch noch einen späteren Austausch von Kabeln ermöglichen. Üblich sind 3-polige Erdkabel mit gelbgrünem Schutzleiter. Praxistipp: Wer gleich ein 5-poliges Kabel verlegt, kann daran eine Steckdose, und zugleich auch eine Gartenleuchte oder ein Gartengerät anschließen und dieses unabhängig von der Steckdose schalten.
Achtung: Elektroinstallationen im Freien, vor allem aber Gartensteckdosen, an die Gartengeräte angeschlossen werden, müssen mit einem Fehlerstromschutzschalter (FI) gesichert sein, der im Notfall (Kabel durchtrennt) sekundenschnell die Stromzufuhr kappt. Wer sich unsicher ist, sollte die Finger von solchen Arbeiten lassen: An der Elektroinstallation ist Sicherheit das A und O!
Erdkabel verlegen, verlängern, anschließen
Außensteckdosen, die an einem Dauerstromkabel im Boden angeschlossen sind, können ganzjährig genutzt werden. Dafür wird das Erdkabel durch 80 cm tief im Boden fest verlegte Leerrohre gezogen.
Zur Anleitung:
Spezielle Isolierrohre und Spiralschläuche schützen Erdkabel vor hartnäckigen Pflanzenwurzeln. Sind Erdkabel zu kurz, kann man sie auch – in speziellen Dosenmuffen (z. B. Düwi) vor Wasser geschützt – verlängern. Die folgenden Punkte sind bei der Verlegung von Erdkabeln zu beachten.
Praxistipp: Wie wird ein Erdkabel verlegt? Das Video oben zeigt die einzelnen Schritte.
- In welcher Tiefe Erdkabel verlegen? Erdkabel müssen mindestens 60 cm tief, unter Fahrbahnen sogar 80 cm tief vergraben werden.
- Das Kabel wird auf einem 10 cm dicken Sandbett verlegt und erneut mit 10 cm Sand gegen Beschädigungen geschützt.
- Das Kabel selbst muss ein NYY PVC-isolierte Kunststoffkabel oder NYCWY Kunststoffkabel mit wellenförmigen Kupferleitern sein.
- Damit das Erdkabel bei späteren Grabearbeiten nicht beschädigt wird, muss es über die komplette Länge mit Klinkersteinen oder Dachziegeln abgedeckt sein und sein Verlauf mit einem Warnband markiert werden.
Kabel können bei unsachgemäßer Verlegung gefährlich werden – etwa, wenn Sie versehentlich beim Umgraben oder durch Verwitterung der Ummantelung beschädigt werden. Netzkabel, die dauerhaft im Garten bleiben sollen, müssen deshalb vergraben und gesichert werden. Die vorgeschriebenen Anforderungen finden Sie in unserer Zeichnung.
Außerdem können Sie die Kabel in flexiblen Leerrohren verlegen, die neben einem zusätzlichen Sicherheitsgewinn auch einen nachträglichen Austausch von Stromkabeln ermöglichen. Ideal ist es, den Anschluss aller benötigten Kabel schon bei der Anlage des Gartens zu berücksichtigen. Dann können Sie zum einen meist auf arbeitssparende Geräte – etwa einen Bagger – zurückgreifen, ohne dabei eine teure Bepflanzung zu verwüsten. Außerdem sparen Sie viel Zeit und harte Arbeit.
Bei einer nachträglichen Verlegung ist nämlich in aller Regel schweißtreibende Handarbeit angesagt. Falls Sie mit dem Spaten in Eigenleistung Gräben für die Kabel ausheben wollen, gehen Sie dabei Stück für Stück vor und schließen Sie den Graben gleich wieder – sonst müssen Sie die Seitenwände der Schächte unbedingt gegeneinander abstützen, um ein Einbrechen des Erdreichs zu vermeiden – das könnte auch für Sie gefährlich werden! Benötigen Sie die Stromversorgung nur für den Anschluss von Leuchten, sollten Sie gegebenenfalls auf die Installation von Niedervolt-Technik ausweichen – da hier keine Gefahr vom elektrischen Strom ausgeht, kann das Stromkabel an oder direkt unter der Oberfläche verlegt werden.
Welches Erdkabel für den Garten?
Das Kabel für den Strom im Garten muss einige Eigenschaften aufweisen. So sollte es vor allem, wie auch Kabel im Bad, Feuchtigkeit gut aushalten. Aber welches Kabel ist das richtige? Beim Erdkabel sollten Sie darauf achten, dass es mit NYY oder NYCWY gekennzeichnet ist. Diese Stromkabel haben Kupferadern und Kupferleitern.
Kabel mit der Bezeichnung NYM-J sind für den Außenbereich nicht geeignet. Sie sind lediglich für Feuchträume in Innenräume (z.B. das Bad) geeignet. Meistens verwendet man Erdkabel, die dreiadrig sind. Es kann aber auch von Vorteilen, wenn Sie eine fünfadrige Leitung auswählen. So können Sie später auch noch weitere Geräte im Außenbereich anschließen.
Erdkabel: Worauf achten?
Bei der Verlegung von Erdkabeln gibt es ein paar Dinge, die Sie unbedingt beachten sollten. Dazu gehört z.B. die Planung. Bei der Planung sollten Sie ganz genau überlegen, wo das Stromkabel am besten verläuft. Denn das kann Ihre Gartengestaltung maßgeblich verändern. Außerdem ist die Tiefe wichtig. Die Verlegtiefe beim Erdkabel ist dabei gleich aus mehreren Gründen wichtig. Zum einem ist der Boden erst ab einer bestimmten Tiefe frostsicher. Zum anderen müssen Sie das Kabel so tief verlegen, dass es nicht bei einem unbedachten Spatenstich getroffen wird. Beide Möglichkeiten können zu einem gefährlichen Kurzschluss führen, wenn die Isolation des Kabels beschädigt wird. Ein etwas harmloseres Risiko ist, wenn das Kabel einfach nicht mehr funktioniert. Ärgerlich ist das natürlich trotzdem.
Strom im Garten braucht man für verschiedene Dinge. Aber warum muss man dann spezielle Kabel? Im Garten sollten Sie unbedingt Erdkabel verwenden. Denn diese sind robust, gut isoliert und halten Feuchtigkeit stand. So sind Feuchtigkeit, Frost oder Wurzeln kein Problem. Spezielle Erdkabel können Sie sogar im Wasser verlegen (z.B. im Teich). Generell sollten Sie bei Erdkabeln, wie oben schon beschrieben, immer auf die Kennzeichnung NYY oder NYCWY achten. Neben dem zusätzlichen Schutz durch die Isolierung haben Erdkabel noch einen weiteren Vorteil: Sie werden in der Erde verlegt. Somit stören Sie optisch nicht und niemand stolpert über die Kabel.
Kann man ein Erdkabel ohne Leerrohr verlegen?
Ja, können Sie. Denn das Rohr bietet hauptsächlich nur mehr gegen mechanische Belastungen. Erdkabel sind aber so gut isoliert, dass sie eigentlich keinen weiteren Schutz benötigen. Was dennoch gut ist: Das Leerrohr schützt zusätzlich auch gegen Nagetiere, die das Stromkabel anknabbern. Und falls die Erde sacken sollte, reißt das Kabel nicht so leicht. Sollte es dennoch zu einem Defekt kommen, ist das spätere Auswechseln des Kabels deutlich einfacher, wenn es im Leerrohr verlegt wurde.
Suchen Sie noch nach Tipps für Strom im Garten? Dann schauen Sie sich das Video an. Dort finden Sie die 5 besten Tipps:
Was kostet Erdkabel verlegen?
Erdkabel können Sie mit etwas Elektro-Wissen einfach selbst verlegen. Dann benötigen Sie nämlich eigentlich nur die Materialien und können viel Geld sparen. Wenn Sie sich nicht zutrauen, Garten-Strom zu verlegen, können Sie natürlich auch einen Fachmann beauftragen. Aber wer verlegt Erdkabel? Für diese Arbeit können Sie einen Elektriker bestellen. Während das Stromkabel selbst meist recht günstig ist (etwa 1 Euro pro laufenden Meter), kann ein Fachmann teuer werden. Durch Ihre Eigenleistung können Sie also hohe Kosten vermeiden.
Neben dem Kabelquerschnitt der Hausinstallation finden Sie hier weitere wichtige Informationen zum Thema Strom >>
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