Energieeffizienzklasse: Häuser

Welche Energieeffizienzklasse braucht das Haus?

Ähnlich wie Elektrogeräte kann man auch Immobilien in Energieeffizienzklassen unterteilen. Aber was sagen die Energieeffizienzklassen bei Häusern aus? Und warum sollte man darauf achten?

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Staubsauger, Kühlschranke und andere Elektrogeräte werden meistens mit Stickern versehen, auf denen ihre Energieeffizienzklasse angegeben ist. Dabei wird vor allem auf den Energieverbrauch geachtet.

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Ähnlich wie bei elektronischen Geräten gibt es seit längerem auch Energieeffizienzklassen bei Häusern. Aber was bedeutet die Energieeffizienzklasse bei Häusern? Und warum ist diese Klasse für mein Haus so wichtig? Wir klären auf.

Seit wann gibt es Energieeffizienzklassen?

Wer sich ein neues Elektrogerät kauft, achtet auf die Energieeffizienzklasse. Denn diese gibt an, wie sparsam das Gerät ist. Doch seit wann gibt es diese Klassifizierung? Die Klassen wurden 1998 eingeführt und sollten dazu führen Geräte energieeffizienter zu machen. Die Etiketten auf den Geräten sollte dann dazu führen, dass auch Verbraucher wissen, wie energieeffizient das Elektrogerät ist. Nach einigen Jahren sorgte dieses Etikett aber eher für Verwirrung. Denn immer häufiger fand man dann Geräte in besonders guten Energieeffizienzklassen. Die Klassen A+, A++ und A+++ wurden dabei besonders oft vergeben.

Das ist seit dem 1. März 2021 aber nicht mehr so. Für die meisten Geräte gibt es jetzt nur noch die Energieeffizienzklassen A-G. Das bedeutet aber auch, dass Geräte der früheren Klassen heruntergestuft wurden. Hatte früher ein Gerät die Klasse A+++ gehört es heute im besten Fall in die Energieeffizienzklasse B. Die beste Energieeffizienzklasse (A) bleibt vorerst frei. Denn das soll die Hersteller anspornen ihre Geräte noch sparsamer zu machen.

Seit Mai 2014 gibt es, ähnlich wie bei Elektrogeräten, das Gebäudeenergiegesetz (GEG, früher Energieeinsparverordnung oder kurz EnEV) bei Häusern. Dieses stuft Gebäude aufgrund ihrer Energieeffizienz in Klassen ein. Wie diese Kategorisierung mit der Energieeffizienz aussieht, erfahren Sie weiter unten.

Was bedeutet Energieeffizienzklasse bei Häusern?

Und was hat diese Energieeffizienzklasse nun mit Häusern zu tun? Ganz einfach, sie gibt an, wie energieeffizient eine Immobilie ist. Auch bei Gebäuden steht dabei der Energieverbrauch im Fokus. Dieser ist dabei von verschiedenen Faktoren wie z.B. der Dämmung, der Heizanlage oder der energetischen Schwachstellen (z.B. Fenster) abhängig. Ein Gebäude mit einer guten Dämmung, abgedichteten Fenster und Türen und einer sparsamen Heizanlage schneidet daher meistens besser ab. Da seit 2014 die Energieeffizienzklassen auch im Energieausweis vermerkt werden, wird besonders bei Neubauten auf die Energieeffizienz geachtet. Neubauten haben daher meistens eine gute Energieeffizienzklasse. Anders sieht es bei Altbauten aus. Denn ältere Gebäude entsprechen oft noch nicht den neuen Standards und müssen erst saniert werden.

Praxistipp: Wenn Sie ein Haus kaufen sollten Sie immer auf den Energieausweis achten!

Welche Energieeffizienzklasse ist die beste bei Häusern?

Früher galten bei Häusern die Energieeffizienzklassen A-J. Seit der Änderung der Energieeinsparverordnung von Mai 2014 gibt es nur noch acht Energieeffizienzklassen. Diese reichen von A+ bis H. Ein Gebäude mit der Energieeffizienzklasse A+ wäre somit in einem besonders energetischen Zustand. Doch gerade bei älteren Immobilien kann man auch noch die Einteilung der Klassen A-J im Energieausweis finden. Diese Einordnung wurde zwar abgeschafft, die Energieausweise sind aber dennoch bis 2024 gültig.

Energieeffizienzklasse Häuser
Reicht die Energieeffizienzklasse C bei einem Haus aus? Foto: iStock / Mark Hochleitner

Um abschließend die Frage zu beantworten, welche die beste Energieeffizienzklasse bei Häusern ist: Die Klassen A+, A und B werden bei der Energieeffizienzkennzeichnung grün dargestellt. Die Energieeffizienzklassen C, D und E werden gelb dargestellt, die Energieeffizienzklassen F und G werden orange dargestellt und die Energieeffizienzklasse H rot. Das bedeutet, dass, wie so oft, grün etwas Gutes anzeigt und rot etwas Schlechtes. Die Klasse A+ zeigt somit eine hohe Energieeffizienz an und die Energieeffizienzklasse H eine niedrige.

Welche Energieeffizienzklasse muss ein Haus haben?

Wenn das Haus eine gute Energieeffizienzklasse aufweist, heißt das auch, dass der Energieverbrauch und somit die Energiekosten niedriger ausfallen. Doch muss es gleich die Effizienzklasse A+ sein? Oder reicht auch die Kennzeichnung mit einem D?

Die Frage nach der Energieeffizienzklasse eines Hauses ist nicht so einfach zu beantworten. Wie bei elektrischen Geräten empfiehlt man aber immer die Immobilie mit der besten Effizienzklasse. Die meisten Gebäude liegen aber eher in den hohen Energieklassen F-G. Anhand unserer praktischen Auflistung erfahren Sie aber nun, was die Klassen überhaupt bedeuten.

Praxistipp: Der Energiebedarf wird in Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter Wohnfläche (m2) und Jahr (a) angegeben.

  • Energieeffizienzklasse A+= Der Energiebedarf liegt unter 30 kWh/(m2a). Nach dem KfW-Standard wird ein solches Gebäude als Energiesparhaus 40 eingestuft. Diese Klasse ist am besten und deckt den größten Teil des Wärmebedarfs aus internen Wärme- und passiven Energiequellen.
  • Energieeffizienzklasse A= Der Energiebedarf liegt zwischen 30-50 kWh/(m2a). Ein solches Gebäude wird als KfW 55-Haus eingestuft. Es erfüllt die Mindestvorgaben des GEG.
  • Energieeffizienzklasse B= Der Bedarf von Energie liegt hier bei 50-75 kWh/(m2a). Das Gebäude wird dann Energiesparhaus 60 oder 3-Liter-Haus (wenn es nur max. 3 Liter Heizöl im Jahr pro m2 verbraucht) genannt. Es erfüllt die Mindestvorgaben der EnEV 2014.
  • Energieeffizienzklasse C= Hier liegt der Energiebedarf bei 75-100 kWh/(m2a). Das entspricht dem Standard eines Niedrigenergiehaus. Es kann sich um einen Neubau oder ein saniertes Haus handeln.
  • Energieeffizienzklasse D= Ein Energiebedarf von 100-130 kWh/(m2a) wird dabei erreicht. Die Vorgaben der EnEV werden hierbei eingehalten. Es handelt sich dabei meist um einen Neubau oder um eine hochwertig sanierte Immobilie mit guter Dämmung und effizienter Heizung.
  • Energieeffizienzklasse E= Ein Energiebedarf von 130-160 kWh/(m2a) wird erreicht. Das ist meist bei Einfamilienhäusern und sanierten Altbauten der Fall. Es werden die Mindestanforderungen der EnEV und die Standards der zweiten Wärmeschutzverordnung von 1982 erreicht.
  • Energieeffizienzklasse F= Hier liegt der Energiebedarf schon bei 160-200 kWh/(m2a). Es muss sich um ein vollständig saniertes Gebäude handeln, welches die Vorgaben der EnEV für Bestandsimmobilien einhält.
  • Energieeffizienzklasse G= Diese Klasse erreichen teilweise modernisierte Altbauten, die eher unvollständig gedämmt sind und mit einer neuen Heizung ausgestattet wurden. Sie haben einen Energiebedarf zwischen 200-250 kWh/(m2a).
  • Energieeffizienzklasse H= Die schlechteste Klasse hat bereits einen Energiebedarf von über 250 kWh/(m2a). Bei diesen Häusern handelt es sich um komplett unsanierte Altbauten, die zum Teil unter Denkmalschutz stehen.

Warum energieeffizient bauen?

Gerade dann, wenn man ein neues Haus bauen möchte, fragt man sich doch, warum man so viel Geld für eine energieeffiziente Heizungsanlage und eine ordentliche Dämmung ausgeben soll. Dabei liegen die Vorteile eigentlich klar auf der Hand: Es ist auf lange Sicht günstiger. Denn durch eine energieeffiziente Heizungsanlage sparen Sie Strom- und Heizkosten. Zusätzlich verringern Sie mit einer guten Dämmung den Wärmeverlust. Ein weiterer Pluspunkt sind die Förderungen, die Sie erhalten können. Die KfW bezuschusst so z.B. einen Neubau, der besonders energieeffizient gebaut wird.

Praxistipp: Wenn man zukunftsorientiert ist und das Gebäude energieeffizient saniert, lohnt sich eine energieeffiziente Sanierung auch.

Wie energieeffizient ist mein Haus?

Wer sich nun fragt, wie effizient seine Immobilie ist, kann im Energieausweis nachschauen. Wenn Sie keinen Energieausweis besitzen, können Sie sich einen ausstellen lassen. Einen Energieausweis ausstellen können z.B. Architekten, Handwerker oder Ingenieure. Diese brauchen aber auch eine entsprechende Qualifizierung. Die Kosten dafür liegen bei etwa. 100 Euro.

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