Bromelia

Bromelien pflegen

Wer auf der Suche nach pflegeleichten Zimmerpflanzen ist, sollte über den Kauf einer Bromelie nachdenken: Die anspruchslose Urwald-Schönheit bezaubert mit knallig-bunten Farben und braucht nur wenig Pflege: Einzig beim Gießen verlangt die Tropenpflanze etwas Aufmerksamkeit. So einfach lassen sich Bromelien pflegen!

Bromelie pflegen
Foto: Hersteller / Bromelia.info
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Aus ihrem dichten Blattschopf wachsen oben auffällig-bunte Blätter: Doch der auffällige Kopfputz der Bromelie sind keine Blüten. Dennoch machen die farbenprächtigen Hochblätter die Bromelie zu einer der beliebtesten Zimmer- und Büropflanzen. Nicht zuletzt, weil sich die Pflanze aus der Gattung der "Ananasgewächse" auch in geheizten Innenräumen wohlfühlt. Obwohl die Pflanzenfamilie der Bromeliaceae etwa 60 Gattungen und mehr als 3.000 verschiedene Arten zählt, findet man in den Gartencentern meist nur die Bromelia Guzmania.

Was sind Bromelien?

Bromelien stammen aus Südamerika und zeichnen sich durch ihre besonders einzigartigen Blütenstände aus. Der trompeten-ähnliche Kelch der Bromelie Guzmania, die flammen-förmigen Blüten der Bromelie Vriesea und die Ananas Bromelie stechen mit ihrer Extravaganz andere Grünpflanzen leicht aus. Bromelien sind als Aufsitzerpflanzen (sogenannte Epiphyten) besonders pflegeleicht – eigentlich brauchen sie nicht einmal Blumenerde! Daher findet man Bromelien im Handel oft auch auf Steine oder Holzstücke aufgeklebt – als aufgebundene Bromelia.

Praxistipp: Nutzen Sie die Chance, dass Bromelien nicht in schwere Töpfe voller Blumenerde getopft werden müssen! Ob von der Decke hängend, auf einem Podest, mit langen Stelzen oder hinter Glas – auf Augenhöhe gehoben zieht die Bromelie alle Blicke auf sich. So ähnelt ihr Standort in der Wohnung sogar dem ihrer tropischen Heimat, denn dort wächst die Amazone ebenfalls erhöht und nah am Licht, auf Felsen und Bäumen.

Wann blühen Bromelien?

Bromelie pflegen
Foto: Hersteller / Bromelia.info

Im Handel werden meist vorgetriebene Bromelien angeboten, deren Blüte kurz bevor steht oder schon begonnen hat. Mit ihren kräftigen Orange-, Rot- oder Gelbtönen verleiten sie zum Kauf. Das Gute daran, Die (Schein-)Blüte der Bromelia hält durchaus drei bis sechs Monate. Allerdings blüht jede Bromelia-Pflanze nur einmal in ihrem Leben.
Was also ist zu tun, wenn die Bromelie verblüht ist? Auch ohne die bunten Hochblätter, die die innenliegende unscheinbare Blüte schützen, ist die Bromelie eine tolle Topfpflanze! Auch nach der Blüte braucht die Bromelie Pflege: Jetzt beginnt die Pflanze Ableger zu bilden. Gießen Sie die Bromelie weiter, auch wenn sie verblüht ist, um den wachsenden Ableger zu versorgen!

Praxistipp: Um die Blüte der Bromelie anzuregen, werden die Pflanzen im Gewächshaus mit dem "Pflanzenhormon" Ethylen begast. Auch Äpfel verströmen dieses Gas. Wer seiner Bromelie bei der Blüte auf die Sprünge helfen will, kann sie mit einer transparenten Plastiktüte überstülpen und einen Apfel hineinlegen. Täglich die Folienhaube lüften, damit sich kein Schimmel auf der Blumenerde bildet!

Welche Pflege braucht eine Bromelie?

Bromelien brauchen nur wenig Pflege: In freier Natur trifft man die robusten Pflanzen sowohl in heißen Wüsten, in trocken-kalten Gebirgen und im schwülen Regenwald an. Daher kommen Bromelien auch problemlos mit sehr trockener Heizungsluft als auch mit feucht-warmen Standorten wie einem Bad zurecht!
Gönnen Sie der Bromelie einfach einen hellen Fensterplatz ohne direkte Sonneneinstrahlung und halten die Raumtemperatur ganzjährig über 18 °C mit möglichst hoher Luftfeuchtigkeit.

Wie pflegt man Bromelien?

Weil in Wohnräumen meist nicht ausreichend Luftfeuchtigkeit für die Bromelie vorhanden ist, sollten Sie die pflegeleichte Zimmerpflanze einfach täglich in einen feinen Wassernebel hüllen! Verwenden Sie dafür abgestandenes, kalkarmes Wasser, das etwa Zimmertemperatur aufweist. Im Winter reicht diese Wassermenge meist schon zur Wasserversorgung. 

Bromelie pflegen
Bromelien sind pflegeleichte Zimmerpflanzen, deren (Schein-)Blüten kräftig Farbe in die Wohnung bringen – auch im Winter! Foto: Hersteller / Bromelia.info

Im Sommer bzw. in der Wachstumsphase brauchen Bromelien mehr Pflege: Die benötigte Wassermenge erhöht sich dann und auch über eine wöchentliche Düngergabe freut sich die ausdauernd blühende Schönheit dann. Ideal ist ein Flüssigdünger, der speziell auf Bromelien abgestimmt ist, weil das Gießwasser lange in den Blatttrichtern steht, bis die Pflanze es nach und nach aufnimmt.

Wie gießt man Bromelien richtig?

Bromelien, die in Blumenerde stecken, sollten von oben gegossen werden: Gießen Sie solange weiches, zimmerwarmes Regenwasser über die Blätter, bis alle Blattverzweigungen mit Wasser gefüllt sind und das Gießwasser beginnt, in das Pflanzsubstrat zu sickern. Solange noch Wasser in den Blattrichtern steht, besteht kein Handlungsbedarf.
Praxistipp: Allerdings sollte das Gießwasser auch nicht länger als vier Wochen in den Blattachseln stehen! Dann heißt es: Altes Wasser abgießen und die Rosette mit frischem Wasser übergießen.

Wie oft soll man Bromelien gießen?

Sorgen Sie dafür, dass der Wurzelballen stets mäßig feucht bleibt. Wenn in den Blatttrichtern kein Wasser mehr steht, braucht die Aufsitzerpflanze Nachschub!

Wann pflanzt man Bromelien um?

Wenn die Bromelie zu groß geworden ist und sich bedrohlich zur Seite neigt, ist es Zeit, die Bromelien umzutopfen. Dabei unsterscheidet sich das Umtopfen von Bromelien entscheidend, ob die Pflanze in Blumenerde wurzelt oder als Aufsitzerpflanze kultiviert wurde.

Die meisten Bromelien-Arten wachsen in ihrer natürlichen Umgebung auf Bäumen oder Felsen in luftigen Höhen, wo keine Erde vorhanden ist. Diese epiphytischen Bromelien besitzen keine Wurzeln, sondern Saugschuppen, mit denen sie sich am Untergrund festhalten. Beim "Umtopfen" fixiert man die Pflanze mit einer Schlinge Blumendraht auf dem neuen Untergrund, um ihr das Anwachsen zu erleichtern.
Praxistipp: Ähnlich wie Orchideen können Sie epiphytischen Bromelien auch in grobes, durchlässiges Substrat (aus Baumrinde und Torfmoos) setzen, in dem sie sich festhalten können.

Welche Erde brauchen Bromelien?

Die wenigen am Boden wachsenden Arten werden umgetopft, wenn ihre Wurzeln den Pflanztopf ausfüllen oder die Pflanze zu groß gewachsen ist. Wählen Sie einen etwas größeren Pflanztopf und füllen ihn mit kalkfreier, durchlässiger Bromelienerde.

Bromelien vermehren: Wie geht das?

Ganz einfach! Fühlt sich die Bromelie bei Ihrer Pflege wohl, bildet die Pflanze von allein Ableger. Diese Kindel, die seitlich an der Bromelien-Basis entsteht, kann in einen eigenen Topf gepflanzt werden, wenn sie etwa halb so groß wie die Mutterpflanze ist. Dann wächst die Jungpflanze langsam weiter. Bis zur ersten Blüte des Nachwuches vergehen aber schnell zwei bis drei Jahre. Wer so lange nicht abwarten will, probiert es einmal mit dem Apfel-Trick (s. o.), um die Blüte vorzeitig zu provozieren.

Wie aufgebundene Bromelien pflegen?

Aufgebundene Bromelien, also epiphytische Arten, die auf einem Stück alten Holz, einem Stein oder einer schönen Keramikschale aufgepfopft sind, müssen öfter gegossen werden, weil sie auf kein speicherndes Substrat zurückgreifen können. Auch in ihren feineren Blattachseln bleibt meist nur weing Gießwasser stehen. Dafür sind diese Bromelien-Arten auch in der Regel robuster. Wer seine aufgebundenen Bromelia einmal am Tag mit feinem Sprühnebel befeuchtet, hat schon alles an Pflege erledigt, was diese Bromelien verlangen.
Praxistipp: Alternativ zum "Bromelia gießen per Wassernebel" können Sie die Pflanze auch wöchentlich komplett unter Wasser tauchen (und dann abtropfen lassen). In beiden Fällen sollten Sie ausschließlich zimmerwarmes, kalkarmes Wasser verwenden!

Fotos: Bromelia.info

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