Backofen reinigen

Backofenreinigung: Tipps & Tricks

Ob Kuchen, Pizza oder Auflauf – Ofengerichte jeglicher Art erfreuen sich großer Beliebtheit. Auf die Reinigung des Backofens würden die meisten aber wohl lieber verzichten. Backofenreiniger, Hausmittel und Selbstreinigungsprogramm – um die lästige Arbeit möglichst schnell und unkompliziert zu gestalten, finden Sie hier die besten Tipps und Tricks im Überblick!

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Spätestens dann, wenn Sie nicht mehr vernünftig durch das Ofenfenster blicken können, ein unangenehmer, möglicherweise verbrannter Geruch aus dem Backofen austritt oder die Zubereitung von Ofengerichten mit einer zunehmenden Rauchbildung einhergeht, wird es Zeit für eine gründliche Backofen-Reinigung. Wie das geht, welches Mittel am besten funktioniert und wie Sie den Ofen länger sauber halten, erfahren Sie hier.

Wie reinigt man den Backofen am besten?

Wie und womit man den Backofen am besten reinigt, hängt vor allem vom Verschmutzungsgrad und der Hartnäckigkeit der Flecken ab. Möchten Sie eine Grundreinigung vornehmen, so sollten Sie zuerst einmal alle losen Teile (Backbleche, Backofenrost, eventuell Pfannen und Töpfe) aus dem Ofen entnehmen. Kehren Sie den Backofen anschließend aus und wischen Sie gründlich mit einem feuchten Tuch und etwas Spülmittel durch. Meist lassen sich so schon die gröbsten Verunreinigungen entfernen.

Backofen reinigen
Wird der Backofen nicht regelmäßig gereinigt, bietet er eine Brutstätte für Bakterien & Co. Foto: iStock/Jevtic

Gummidichtungen können Sie ebenfalls einfach mit warmem Wasser und ein wenig Spülmittel säubern. Aber Achtung: Der Ofen sollte bei der Reinigung kalt sein! Falls der Ofen noch warm sein sollte, verwenden Sie keinesfalls ein Kunstfasertuch zur Reinigung – dieses könnte festkleben und im Ofen dann fiese Flecken hinterlassen, die nur sehr schwierig zu entfernen sind!

Ofen reinigen – die besten Tipps im Überblick

  • Reinigen Sie Ihren Backofen niemals mit Stahlwolle oder metallischen Reinigungsbürsten – auch von Scheuermilch raten wir dringend ab. Das Innenmaterial von Backöfen (meist Emaille) wird so leicht beschädigt und bietet in der Folge eine noch größere Angriffsfläche für Fettflecken, Speisereste & Co. 
  • Um den Backofen so sauber wie möglich zu halten, decken Sie Speisen, die bei der Zubereitung spritzen könnten, mit einem Deckel o.Ä. ab!
  • Verwenden Sie entweder Backpapier, eine Backmatte oder speziell beschichtete Backbleche – damit ersparen Sie sich kräftezehrendes Schrubben!

Backofentür reinigen

An der Backofentür lassen sich Verschmutzungen des Ofens meist am deutlichsten ablesen, denn hier sammeln sich nicht nur gerne kleine Spritzer und Flecken, sondern es setzen sich auch hartnäckige Dämpfe auf der Innenscheibe ab, die dafür sorgen, dass das Backofenfester bräunlich und schmutzig wird. Das ist zwar lästig, lässt sich aber auch schnell reinigen – einfach die Glasscheibe mit heißem Wasser anfeuchten und einweichen lassen. Hartnäckige Flecken werden so gelöst und lassen sich dann ganz einfach mit einem Ceranfeldschaber abkratzen. Sollten sich die Flecken so nicht entfernen lassen, können Sie statt nur des heißen Wassers eine Mischung aus diesem und ein wenig Backpulver auftragen – so gelingt das Abschaben mit Sicherheit! Um zu verhindern, dass sich die bräunliche Farbe mit jeder Nutzung mehr in die Glasscheibe einbrennt, sollten Sie diese regelmäßig reinigen.

Backofen reinigen
Verschmutzungen auf der Backofentür lassen sich mit etwas warmem Wasser und Spülmittel oder einem Ceranfeldschaber entfernen. Foto: iStock/Jevtic

Noch viel lästiger als das Reinigen der Innenscheibe ist es wohl, wenn sich Verschmutzungen im Zwischenraum der Backofenscheiben finden lassen. Für leichte Verschmutzungen haben wir jedoch den idealen Lifehack, der Sie vor einer Demontage der gesamten Backofentür bewahrt: Wischen Sie einfach mit einem an einem Kleiderbügel befestigten Lappen den Zwischenraum aus. Hartnäckige Flecken werden Sie so zwar nicht los, aber einen sichtbaren Effekt hat das Ganze dennoch! 
Nichtsdestotrotz empfehlen wir Ihnen, die Backofentür etwa einmal im Jahr zu demontieren, um alle Einzelteile gründlich reinigen zu können!

Backblech reinigen

Ob mit Backpapier oder ohne – hartnäckige Flecken auf dem Backblech lassen sich kaum verhindern. So wird das Blech Schritt für Schritt wieder sauber:

  1. Backblech in eine Bade- oder Kunststoffwanne mit heißem Wasser legen.
  2. Geben Sie wahlweise Spülmaschinentabs, Gebissreiniger-Tabs oder Backpulver in das heiße Wasser.
  3. Lassen Sie alles über Nacht einweichen!
  4. Am nächsten Morgen lassen sich Flecken auf Innen- und Außenseite des Backblechs einfach abwischen.

Praxistipp: Alternativ können Sie für Backbleche auch die Salz-Methode anwenden (Anleitung weiter unten)!

Backofenrost reinigen

Einen Backofenrost weichen Sie vor der Reinigung am besten erst einmal in heißem Wasser ein – das geht wie bei Backblechen am besten in der Badewanne oder einer Kunststoffwanne. Je nachdem, wie intensiv Sie den Rost verwenden, können Sie unterschiedliche Mittel – Hausmittel oder chemische Reiniger – zum Reinigen verwenden. 7 Tipps zur gründlichen Rost-Reinigung finden Sie hier: 

Womit sollte man den Backofen reinigen?

Wenn es mal wieder an der Zeit ist den Backofen zu reinigen, stellt sich natürlich die Frage nach dem idealen Reinigungsmittel. Ob Backofenreiniger oder Hausmittel – Vor- und Nachteile finden sich wie immer bei beiden, Sie haben also die Qual der Wahl. 

Backofenreiniger

Spezielle Reiniger für den Backofen finden sich in jeder Drogerie und im Supermarkt. Ob als Schaum, Gel oder Spray – alle Varianten können sehr effektiv und müssen nicht teuer sein (durchschnittlich liegt der Preis zwischen 5 und 20 €). Allerdings enthalten sie meist aggressive Chemikalien, die im Backofen eigentlich nichts zu suchen haben. Möchten Sie dennoch zu einem Backofenreiniger greifen, gilt es beim Kauf und bei der Anwendung einiges zu beachten:

  • Häufig enthalten Backofenreiniger hautreizendes und ätzendes Natriumhydroxid (auch Ätznatron genannt). Greifen Sie stattdessen lieber zu einem Produkt mit Aminoethanol, diese sind meist milder, aber dennoch wirksam.
  • Achten Sie darauf, dass der Reiniger frei von Phosphaten und Tensiden sowie biologisch abbaubar ist!
  • Tragen Sie bei der Anwendung immer Handschuhe und im Idealfall zusätzlich eine Schutzbrille, da die Chemikalien schnell zu Reizungen der Haut und Schleimhäute führen. Sollten Ihre Augen mit Backofenreiniger in Kontakt kommen, spülen Sie sie sofort und gründlich mit Wasser aus und suchen Sie einen Arzt auf!
  • Beachten Sie dringend die Herstellerangaben. Tragen Sie den Reiniger nur auf dafür vorgesehene Flächen auf und testen Sie ihn bestenfalls vorab an einer kleinen Stelle.
  • Insbesondere bei einer Warmreinigung können reizende Dämpfe entstehen, deshalb ist eine Kaltreinigung, die zwar häufig etwas zeitaufwändiger ist, zu bevorzugen.
  • Lüften Sie Ihre Küche nach der Anwendung ausgiebig und halten Sie Kinder und Haustiere fern!
  • Wischen Sie den Ofen nach der Reinigung gründlich mit warmem Wasser durch und heizen ihn einmal kräftig auf, um Rückstände der Chemikalien restlos zu beseitigen. 

Backofen reinigen mit Hausmitteln

Wie bei allen Reinigungsvorhaben gibt es auch für die Backofen-Reinigung einige wirksame Hausmittel, die zu hervorragenden Ergebnissen führen. Welche Methode für Sie die richtige ist, hängt einerseits von der Position und Hartnäckigkeit der Flecken und andererseits von Ihrer persönlichen Präferenz beziehungsweise der Verfügbarkeit der Hausmittel ab. 

Backofen reinigen
Backpulver gilt als wahrer Alleskönner in Sachen Reinigen mit Hausmitteln – auch beim Backofen reinigen hilft das Wundermittel! Foto: iStock/ThamKC

  1. Backofen mit Backpulver reinigen: Vermischen Sie ein Päckchen Backpulver mit 2-3 EL Wasser zu einer cremigen Paste. Diese können Sie anschließend auf eingebrannte oder hartnäckige Fettflecken und Speisereste im Backofen auftragen. Nach einer Einwirkzeit von etwa 30 Minuten sollte die Backpulver-Mischung vollkommen ausgetrocknet sein und kann ganz einfach aus dem Backofen gekehrt werden. Wischen Sie dann mit einem feuchten Tuch alle Reste ab. Praxistipp: Diese Methode eignet sich nicht nur für den Innenraum des Ofens, sondern auch für die Backofentür!
  2. Backofen mit Zitrone reinigen: Geben Sie den Saft einer Zitrone mit etwas Wasser verdünnt in eine Auflaufform oder ein anderes hitzebeständiges Gefäß. Stellen Sie diese bei etwa 120° C so lange in den Ofen, bis der Großteil der Flüssigkeit verdampft ist. (Fett-)flecken werden durch die entstehenden Dämpfe gelöst und können danach mit einem feuchten Tuch leichter entfernt werden. Positiver Nebeneffekt: Unangenehme Gerüche im Backofen werden durch den Zitronenduft neutralisiert. Aber Achtung: Lassen Sie den Backofen vor der Reinigung mit dem Lappen erst ein wenig abkühlen, sonst besteht Verbrennungsgefahr!
  3. Backofen mit Salz reinigen: Feuchten Sie die zu reinigenden Stellen im Backofen zuerst mit warmem Wasser an und bestreuen diese dann großzügig mit feinem Salz. Schalten Sie den Backofen auf 50° C ein und heizen Sie bis das Salz leicht braun wird. Lassen Sie den Ofen dann abkühlen und kehren Sie das Salz aus dem Ofen. Praxistipp: Legen Sie ein Küchentuch unter – dieses können Sie dann einfach ausschütteln! Auch hier sollten Sie dann mit einem feuchten Tuch übrige Reste entfernen. Da das Salz an den Wänden nur bedingt hält, ist diese Methode eher für den Boden des Backofens geeignet. 
  4. Backofen mit Rasierschaum reinigen: Immer wieder ist auch von Rasierschaum als ein effektives Hausmittel zur Reinigung des Backofens die Rede. Theoretisch können Sie den Rasierschaum einfach auf verkrustete Lebensmittelreste verteilen, etwa 2-3 Stunden einwirken lassen und danach gut mit einem feuchten Lappen abwischen. Aber Achtung: Rasierschaum ist nicht für den Verzehr geeignet und hat deshalb im Backofen eigentlich nichts zu suchen. Verwenden Sie also lieber eine der anderen Methoden oder reinigen Sie den Backofen nach der Nutzung von Rasierschaum gründlich!

Backofen reinigen mit Selbstreinigungsfunktion

Neuere Backöfen punkten zunehmend mit Selbstreinigungs-Funktionen. Diese sind im Vergleich zur mechanischen Reinigung häufig einfacher, schneller und umweltfreundlicher als chemische Backofenreiniger. Steht bei Ihnen der Kauf eines neuen Geräts an, ist ein Backofen mit integriertem Selbstreiniger also vielleicht eine Überlegung wert. Dabei unterscheidet man zwischen zwei unterschiedlichen Systemen: der katalytischen und der pyroytischen Selbstreinigung.

  1. Katalyse: Backöfen mit katalytischer Reinigung werden mit einem speziellen Belag beschichtet, der fettige Rückstände schon während des Betriebs zu Wasserdampf und Kohlendioxid zersetzt – allerdings erst ab 200° C. Eine zusätzliche Reinigung mit chemischen Reinigern oder Hausmitteln ist hier also nicht mehr nötig, dennoch ist es ratsam nach jeder Verwendung eine schnelle Reinigung mit einem feuchten Lappen und etwas Spülmittel vorzunehmen, um gröbere Lebensmittelreste zu entfernen. Der Nachteil: Die Beschichtung des Innenraums nutzt sich mit der Zeit ab. Dann wird es nötig, Einzelteile auszutauschen. Sie können einer schnellen Abnutzung jedoch vorbeugen, indem Sie den Backofen nur mit weichen Lappen und keinesfalls mit Drahtbürsten oder Schwämmen säubern.
  2. Pyrolyse: Für die pyroytischen Selbstreinigung besitzen Backöfen ein besonderes Reinigungsprogramm, welches Verschmutzungen im Backofen bei sehr hohen Temperaturen (bis zu 500° C) verbrennt und somit zerfallen lässt. Die Reinigung kann also nicht zeitgleich zum Normalbetrieb erfolgen, benötigt aber auch nur ein minimales Maß an Eigenleistung, denn nach dem Programm können die Aschereste einfach aus dem Ofen gefegt werden. Meist lässt sich die pyroytische Selbstreinigung anhand des Verschmutzungsgrades individuell einstellen. Zur Sicherheit verriegelt sich der Backofen dann automatisch und verschließt zusätzlich alle Luftaustritte, um das Austreten von unangenehmen Dämpfen und Gerüchen zu vermeiden. 

Backofenreinigung: Wie oft?

Mit der Zeit ist es vollkommen normal, dass sich im Backofen Lebensmittelreste und Fettspritzer sammeln – wichtig ist nur, dass der Backofen regelmäßig gereinigt wird. Das erspart auf Dauer nicht nur Zeit, sondern verhindert, dass sich Ihr Backofen zu einer Brutstätte für Bakterien & Co. entwickelt, in der sich Schimmel und gesundheitsgefährdende Keime verbreiten können. Wie oft Sie Ihren Backofen reinigen sollten, hängt vor allem von der Intensität Ihrer Nutzung ab. Um jedoch eine aufwändige und kräftezehrende Putz-Session zu vermeiden, sollten Sie Ihren abgekühlten Ofen nach jeder Verwendung einmal schnell mit einem feuchten Tuch durchwischen. Das dauert nicht einmal 5 Minuten und Sie vermeiden, dass eventuell rückständige Lebensmittelreste bei der nächsten Nutzung ansetzen und verkrusten!
Eine ausgiebige Backofen-Reinigung mit Backofenreinigern oder Hausmitteln sollten Sie etwa alle 3 Monate vornehmen.

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