Teppich reinigen
Teppiche punkten mit vielen Vorteilen und sind dennoch nur noch in wenigen Wohnräumen zu finden. Der Grund ist einfach: Wird etwas verschüttet, müssen Sie den Teppich reinigen und das ist wesentlich aufwendiger als Fliesen oder Parkett zu reinigen. Wir verraten, wie das Teppich reinigen dennoch rückstandslos gelingt.
Im Alltag ist das Teppich reinigen nicht viel komplizierter als die Reinigung von Parkett oder Fliesen. Regelmäßiges Absaugen, damit sich der Schmutz nicht festtritt, reicht vollkommen aus. Bei langflorigen Teppichen mit glatter Düse, bei allen anderen Arten mit Bürstenaufsatz. Alle ein bis zwei Jahre – je nach Belastung – benötigt jeder Teppich zudem eine Grundreinigung, entweder mit Teppichreiniger, einem Nasssauger oder durch eine professionelle Reinigungsfirma.
Wann und wie oft sollte man den Teppich reinigen?
Abgesehen von akuten Verschmutzungen, bedarf der Teppich auch einer regelmäßigen Grundreinigung. Wöchentliches Saugen gilt dabei als erster und wichtigster Schritt. Bei Kurzflor-Teppichen nutzen Sie am besten die Bürste, bei langfloorigen Teppichen die glatte Düse.
Nehmen Sie sich darüberhinaus einmal im Sommer und einmal im Winter die Zeit, Ihren Teppich gründlicher zu reinigen. Dazu klopfen Sie ihn draußen gründlich aus und können ihn im Anschluss sowohl mit Hausmitteln als auch gekauftem Teppichreiniger grundreinigen. Welche Hausmittel sich besonders gut zur Teppichreinigung eignen, erfahren Sie später im Artikel.
Wer schon während des Frühjahrsputzes den Drang verspürt, seinen Teppich ausgiebig zu reinigen, kann dies natürlich tun. Der klare Vorteil im Sommer ist jedoch die schnellere Trocknungszeit in der Sonne. Praxistipp: Ein altbewährter Tipp aus Omas Zeiten nimmt die Natur bei der Reinigung des Teppichs zur Hilfe. Im Winter wurde der Teppich einfach mit der Oberseite in den Schnee gelegt. So wird der Teppich gereinigt, ohne dass er klatschnass wird. Er trocknet schneller und wird dennoch schön sauber.
Wir empfehlen Ihnen nichtsdestotrotz, bei Ihren Teppichen alle 3-5 Jahre, eine professionelle Teppichreinigung durchführen zu lassen. Bei Teppichen, die häufig verschmutzt werden – zum Beispiel von Kindern oder Tieren – sogar noch häufiger.
Teppich reinigen lassen
Den Teppich reinigen zu lassen, ist zwar teurer, aber gerade bei hartnäckigen Flecken kommen Sie oft nicht drumherum. Auch wenn Kleinkinder in Ihrem Haushalt wohnen, die regelmäßig über den Teppich krabbeln, lohnt sich eine professionelle Reinigung alle ein bis zwei Jahre, denn mit der Zeit setzen sich Hausstaubmilben und unsichtbarer Dreck im Teppich ab. Das kann auf Dauer Allergien auslösen.
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Die Kosten für eine professionelle Teppichreinigung hängen von der Art des Teppichs und dessen Größe an. Je nach Material kostet die Reinigung zwischen 10 und 35 Euro/m², wobei Veloursteppiche am günstigsten sind und Seidenteppiche am teuersten. Gerade bei besonders wertvollen Seiden- und Designerteppichen ist eine professionelle Reinigung jedoch am sinnvollsten. Auf Experimente mit Hausmitteln sollten Sie in diesem Fall sicherheitshalber verzichten. Bei gewöhnlichen Teppichen lohnt sich die Teppichreinigung mit Hausmitteln jedoch allemal.
Teppich reinigen: Flecken entfernen
Flecken auf dem Teppich sind allerdings noch einmal ein ganz anderes Thema. Um Flecken aus dem Teppich zu entfernen, gehen Sie in drei Schritten vor:
- Flüssigkeit aufsaugen: Sämtliche Flüssigkeit zunächst mit einem Küchentuch aufsaugen. Dabei nur tupfen, niemals reiben! Durch Reiben wird der Schmutz nur noch tiefer eingearbeitet.
- Wasser: Lauwarmes Wasser ist bereits genug, um die meisten Flecken zu entfernen. Besonders gut wirkt Mineralwasser. Auf den Fleck tröpfeln und immer wieder wegtupfen. Von außen nach innen arbeiten, damit der Fleck sich nicht weiter ausbreitet.
- Teppichreiniger: Sollte die Behandlung mit Wasser nicht funktionieren, müssen Sie größere Kaliber auffahren. Versuchen Sie es entweder mit einem Teppichreiniger oder einem der Hausmittel, die wir weiter unten erläutern.
Fleck ist aber nicht gleich Fleck – die einen lassen sich mit einem feuchten Lappen in einer Minute rückstandslos entfernen, andere brauchen etwas mehr Aufmerksamkeit. Hier finden Sie eine Übersicht mit den häufigsten Flecken auf dem Teppich und wie Sie sie entfernt bekommen. Wichtig: Egal bei welchem Fleck, es kommt immer darauf an, aus welchem Material Ihr Teppich gefertigt ist und welche Farbe er hat. Da die meisten Flecken auf hellen Teppichen sichtbar sind, gehen wir im Folgenden nicht auf dunkle Teppiche ein. Ein Tipp sei an dieser Stelle jedoch gegeben: Lassen Sie bei dunklen oder farbigen Teppichen die Finger von bleichenden Hausmittelchen wie Backpulver, Natron und Zitrone und bringen Sie den Teppich wenn nötig lieber zur professionellen Teppichreinigung!
- Fettflecken auf dem Teppich entfernen Sie am besten schnell, damit das Öl nicht in die Fasern einzieht. Dafür eignet sich entweder Kartoffelstärke, die auf den Fleck aufgebracht und nach einiger Zeit abgebürstet oder -gesaugt wird oder handelsübliches, fettlösendes Spüli.
- Kaffeeflecken auf dem Teppich haben gegen Backpulver keine Chance. Dieses sollte jedoch besser nur auf hellen Stoffen verwendet werden, da es sonst zu ungewollten Farbverlusten kommen kann. Auf farbigen Teppichen sollten Sie unbedingt versuchen, den frischen Kaffeefleck mit sprudelndem Mineralwasser zu lösen.
- Schmutzflecken auf dem Teppich, die ganz einfach vom Dreck unter den Schuhen herrühren, lassen sich am einfachsten vermeiden. Ist es nur trockener Dreck, bürsten oder saugen Sie Ihn einfach ab, bei hartnäckigeren Verschmutzungen hilft wieder Backpulver.
- Blutflecken auf dem Teppich brauchen oft eine besonders aggressive Behandlung. Nicht jedoch, wenn man umgehend handelt: Dann reicht es üblicherweise, den frischen Blutfleck mit kaltem Wasser zu besprühen und ihn tupfend mit Küchenkrepp zu bearbeiten. Bei getrocknetem Blut kommt am besten eine Mischung aus Salz und Zitronensaft zum Einsatz, die jedoch einen bleichenden Effekt haben kann. Testen Sie das Gemisch idealerweise an einer unauffälligen Stelle.
- Kerzenwachs auf dem Teppich kann ganz schön nerven – lassen sie es am besten erst einmal auskühlen und zwar so richtig. Eiswürfel helfen, den Wachs so stark zu erhärten, dass er sich leicht lösen lässt. Funktioniert das nicht, können Sie es mit dem vollkommenen Gegenteil versuchen: Legen Sie Löschpapier oder einen Kaffeefilter auf den Fleck und heizen Sie ihn so lange mit dem Fön oder Bügeleisen auf, bis das Löschpapier den Wachs aufgenommen hat. Wiederholen Sie den Vorgang nach Bedarf und nutzen Sie dabei immer wieder ein neues Papier.
- Weinflecken auf dem Teppich werden am besten nicht lange ignoriert. Den feuchten Fleck sollten Sie zunächst mit einem Küchenpapier abtupfen. Anschließend können Sie dem Fleck mit Salz zu Leibe rücken. Wer einen unempfindlichen Teppich hat, nutzt zusätzlich eine (saubere) Zahnbürste zum Schrubben.
- Schokoladenflecken auf dem Teppich entfernt man in mehreren Schritten: Die oberste Schicht kratzen Sie einfach mit einem Messer ab. Danach geht es an die Fasern. Zum Lösen verwenden Sie am besten möglichst heißes Wasser, die Reste können Sie mit Spülmittel auswaschen.
Teppich reinigen mit Hausmitteln
Es ist nie schlecht, einige Hausmittel für den Notfall parat zu haben, denn bei nahezu allen Flecken gilt: Frische Flecken lassen sich einfacher behandeln als eingezogene. Außerdem lohnt es sich zu versuchen, den Teppich zunächst mit nicht allzu aggressiven Reinigern zu säubern – ganz besonders, wenn in Ihrem Haushalt Kinder und/oder Tiere leben.
Teppich reinigen mit Natron oder Backpulver
Natron hilft sowohl bei der Entfernung von kleinen Flecken als auch bei der Grundreinigung des gesamten Teppichs. Eine gute Alternative ist Backpulver, denn sie enthält ebenfalls Natron. Einfach das Pulver auf den Fleck streuen und mit warmem Wasser übergießen. Das öffnet die Poren der Fasern. Nach ein paar Stunden Einwirkzeit, den Fleck sanft abtupfen.
Teppich reinigen mit Soda
Soda ist wie Natron ein Karbonat, das auf Natrium basiert. Die Wirkung ist daher ähnlich. Ein Tuch in flüssige Soda tunken und damit vorsichtig den Fleck betupfen. Einwirken lassen und mit Wasser auswaschen.
Teppich reinigen mit Rasierschaum
Rasierschaum wird häufig als Ersatz für Teppichschaum empfohlen. Er darf jedoch kein Menthol und keine Farbstoffe enthalten. Außerdem wichtig: Der Rasierschaum muss mit einer Bürste sanft einmassiert werden. Ihn einfach nur auf den Fleck zu sprühen, wie in zahlreichen Videos im Internet zu sehen ist, hilft nicht.
Teppich reinigen mit Dampfreiniger
Kein Hausmittel, aber ähnlich häufig für die Teppichreinigung empfohlen werden Dampfreiniger. Sie sind jedoch nur bedingt eine gute Lösung. Die Temperatur der Geräte ist häufig so hoch, dass die Flecken sich regelrecht in den Teppich einbrennen. Senken Sie daher unbedingt vorher die Temperatur am Dampfreiniger.
Praxistipp: Mittel wie Essigwasser und Zitronensaft helfen bei eingetrockneten Flecken, haben jedoch eine bleichende Wirkung und sollten daher nur bei hellen Teppichen angewandt werden.
Teppich reinigen: Natur- und Kunstfaser
Entscheiden Sie sich für die Behandlung mit einem Teppichreiniger, probieren Sie diesen immer zunächst an einer unauffälligen Stelle des Teppichs aus. Außerdem ist es hilfreich, wenn Sie wissen, aus welchem Material der Teppich gefertigt wurde. Wolle und Ziegenhaar dürfen zum Beispiel nie mit Laugen behandelt werden. Teppiche aus synthetischen Materialien vertragen alkalische Mittel hingegen problemlos. Bei Naturfasern wie Baumwolle, Jute und Sisal kommt es auf die Färbung an. Alkalische Reinigungsmittel können die Farbe ausbleichen.
Praxistipp: Verwenden Sie niemals Benzin oder Nagellackentferner, um den Teppich zu reinigen. Dadurch wird der Schmutz zwar gelöst, aber nicht entfernt. Der Teppich wird daher dauerhaft grau.
Noch mehr Reinigungstipps Um den Teppich wieder fleckfrei zu bekommen oder Werkzeug im Ultraschallreinigungsgerät zu säubern – das sind unsere besten Reinigungstipps>>
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