Gartenstuhl reparieren
Dieser alte Stuhl war im wahrsten Sinne aus dem Leim gegangen. Bei der Reparatur zeigte sich die handwerklich solide Bauart des Gartenstuhls.
Alte Stühle aus Hartholz sind sehr dauerhaft und überstehen sogar bei gelegentlicher Bewitterung einige Jahrzehnte. Eine Schwachstelle sind oft die Verbindungen der einzelnen Bauteile – vor allem Verleimungen. Selbst wenn diese mit wasserfestem Klebstoff ausgeführt wurden, führt ein Quellen und Schwinden des Holzes allmählich zu einer Schwächung der Kontaktflächen. Hinzu kommt die mechanische Belastung, die bei der Nutzung unvermeidbar hinzukommt. Bei dem hier gezeigten alten Stuhl war dieses Problem exemplarisch zu besichtigen.
Die Holzstreben der Sitzfläche hatten sich schon weitgehend aus dem Rahmen gelöst, und auch der Rahmen wackelte merklich. Dabei ist es wenig sinnvoll, das bereits wackelnde Möbel mit Schrauben sichern zu wollen – wie es bei unserem Stuhl offensichtlich geschehen war. Vielmehr sollten selbst die sich nur geringfügig bewegenden Teile vorsichtig komplett demontiert und gereinigt werden, damit später eine dauerhafte Verklebung mit modernem Konstruktionsklebstoff erfolgen kann. Nur so können die neuen Verbindungen dann auch dauerhaft den dynamischen Kräften der Nutzung standhalten.
Anleitung: Alte Stühle reparieren
Nach der Demontage sollten Sie alle Kontaktstellen gründlich von Klebstoffresten befreien, denn neuer Leim wird nur auf dem Holz optimal haften und dauerhafte Festigkeit entfalten. Bearbeiten Sie die Oberfläche aber nur vorsichtig mit Schleifpapier, um die Färbung des Holzes in diesen Bereichen nicht deutlich zu verändern – sonst sieht das Möbel später fleckig aus.
Zur Bauanleitung
Wir haben den Stuhl vor der Reinigung und Behandlung der Holzoberfläche wieder komplett montiert, obwohl die Reinigung in demontiertem Zustand teilweise vielleicht gründlicher möglich wäre. Damit vermeiden wir eine später auffallend sichtbare unterschiedliche Färbung einzelner Bauteile. In montiertem Zustand werden benachbarte Teile auch ähnlich intensiv bearbeitet und wirken damit auch harmonischer. Der von uns verwendete Holz-Entgrauer entfernt ausgewaschene, graue Holzbestandteile und reduziert die Fleckenbildung auf der Holzoberfläche. Die gelartige Konsistenz des säurehaltigen Mittels sichert eine gute Anhaftung während der 15-minütigen Einwirkungszeit – dabei sollte die Holzoberfläche nicht austrocknen, eventuell trocknende Bereiche deshalb entsprechend nachbehandeln. Danach gründlich abspülen und das Holz erst ein paar Tage nach der vollständigen Trocknung nachbehandeln – am besten mit einem Ölprodukt.
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