Wie sinnvoll ist ein Matratzentopper als Matratzenauflage?
Matratzenschoner, Matratzentopper, Matratzenbezug – es gibt viele verschiedene Formen der Matratzenauflage, die allesamt unterschiedliche Funktionen erfüllen. Wir erklären Ihnen die Unterschiede und für was Sie welche Auflage benötigen.
Zwei Matratzen nebeneinander über einen Lattenrost: So sieht das typische Bett aus. Wozu benötigt man dann also einen Matratzentopper? Neumodische Spielerei, die nur für Boxspringbetten geeignet ist oder doch essenziell für einen erholsamen Schlaf – wir erklären, wann und für wen eine Matratzenauflage sinnvoll ist und wann Sie auch gut und gerne darauf verzichten können.
Ein Matratzentopper ist eine Art der Matratzenauflage, die einer herkömmlichen Matratze vom Aufbau her sehr ähnlich. Er ist lediglich etwa halb so hoch, dafür aber so groß, dass er komplett die gesamte Größe des Betts abdeckt. Doch woher kommen die Matratzentopper plötzlich und wofür braucht man sie, wenn eine gewöhnliche Matratze doch bislang auch ausgereicht hat? Topper haben ihren Ursprung in Boxspringbetten. Ein Boxspringbett ist so aufgebaut, dass auf der „Box“ zwei Matratzen liegen, auf die dann ein Matratzentopper gelegt wird. Die Matratzen beim Boxspringbett sorgen in der Regel nur für das allgemeine Liegeempfinden: weich oder hart? Der Topper hingegen rundet den Liegekomfort ab und sorgt mit einer weiteren Schicht dafür, dass der Härtegrad optimal an das individuelle Liegegefühl angepasst werden kann. Und genau das können Matratzentopper auch bei herkömmlichen Bett mit Lattenrost erreichen – sofern einige Punkte beachtet werden.
Wie sinnvoll ist ein Matratzen-Topper?
Ein Matratzentopper ist immer dann sinnvoll, wenn Sie damit den Liegekomfort des Betts erhöhen können. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Sie den Härtegrad Ihrer Matratze anpassen möchten. Ein weicherer Topper kann eine zu harte Matratze ausgleichen und die Druckentlastung beim Schlafen optimieren, was nicht nur den Schlaf verbessern, sondern auch Rückenschmerzen lindern kann. Umgekehrt funktioniert dies allerdings nicht. Eine komplett durchgelegene Matratze oder eine Matratze mit einem zu weichen Härtegrad können Sie mit einem Topper nicht wieder hart werden lassen. Eine Matratzenauflage kann außerdem die lästige „Besucherritze“ überbrücken, die beim Schlafen mit zwei nebeneinander liegenden Matratzen entsteht. So verschwindet nie wieder die Fernbedienung in der Ritze und auch Sie müssen keine Angst mehr haben, im Schlaf in die ungemütliche Spalte zwischen den Matratzen zu rollen.
Praxistipp: Ein Matratzen-Topper kann auch die Hygiene verbessern. Im Gegensatz zu Matratzen verfügen Topper über einen abnehmbaren und waschbaren Bezug. So können Sie den Bezug einfach alle paar Monate entfernen und schnell in die Waschmaschine stecken.
Wie hoch sollte ein guter Matratzen-Topper sein?
Die Höhe der Matratzenauflage hängt immer auch vom verwendeten Material ab. Doch ganz gleich, ob Kaltschaum-, Memory- oder Gel-Topper, alle sind in der Regel zwischen 4 und 12 cm hoch. Der Standard-Matratzenkern sollte zwischen sechs und acht cm hoch sein. Je dünner der Matratzentopper, desto geringer der Komfort, bei mehr als 10 cm Höhe leidet jedoch die Stützfunktion der eigentlichen Matratze und Sie merken von deren ursprünglichen Härtegrad fast nichts mehr. Grundsätzlich sollte der Topper dicker sein, je mehr Sie wiegen, um mehr Unterstützung zu bieten, und dünner sein, je weniger Sie wiegen, um noch von der darunter liegende Matratze profitieren zu können. Für die meisten Menschen sind sechs bis acht cm Höhe ein guter Richtwert bei der Wahl des Toppers.
Praxistipp: Suchen Sie nach einer Matratzenauflage, die dünner ist als 4 cm, handelt es sich dabei nicht mehr um einen Matratzentopper, sondern um einen Matratzenschoner.
Auf was muss man bei einem Matratzen-Topper achten?
Neben der Höhe des Toppers und dessen Material, auf das wir weiter unten im Detail eingehen, gibt es drei grundlegende Punkte, die Sie beim Kauf des Matratzentoppers beachten sollten
- Raumgewicht: Da Topper sehr dünn sind, ist ihr Raumgewicht umso wichtiger. Je geringer das Raumgewicht, desto schlechter ist die Qualität des verwendeten Materials und desto leichter fällt die Matratze aus der Form. Unabhängig vom Material sollte der Matratzentopper daher ein Raumgewicht von RG30 nicht unterschreiten.
- Bezug: Ein weiterer Vorteil eines Toppers gegenüber einer Matratze ist der abnehmbare Bezug. Der Bezug ist waschbar und verbessert so auch die Hygiene im Bett. Die meisten Bezüge lassen sich kinderleicht mit einem komplett herumführenden Reißverschluss abnehmen. Bei der Wahl des Matratzentoppers sollten Sie daher immer auch auf einen hochwertigen Bezug achten, damit dieser auch regelmäßige Waschgänge überlebt. Da der Matratzen-Topper außerdem den Großteil der nachts abgegebenen Feuchtigkeit aufnimmt, sollte der Bezug über eine Klimafaserversteppung verfügen, da so die Luft besser zirkulieren kann.
- Matratze: Einen Matratzen-Topper kann und sollte man nicht auf jede Matratze legen. Viele traditionelle Matratzen sind nicht atmungsaktiv genug, um noch einen Topper darauf zu platzieren. Die Feuchtigkeit staut sich stark zwischen Matratze und Topper und kann nicht entweichen. Im schlimmsten Fall könnte Ihnen so bei der falschen Matratzen-Topper-Kombination das Bett wegschimmeln. Aus diesem Grund sollten Sie es auch vermeiden, einen Matratzen-Topper auf eine Kaltschaummatratze zu legen. Neben der eingeschränkten Atmungsfähigkeit sind die meisten Matratzen aus Kaltschaum zoniert. Die Vorteile einer 5- oder 7-Zonen-Matratze werden durch die Verwendung eines Matratzen-Toppers hinfällig. Am besten eignet sich die Kombination aus Matratzen-Topper und Taschenfederkernmatratzen, da diese sehr atmungsaktiv und anpassungsfähig sind.
Matratzen-Topper: Sorten
Neben der Matratzensorte spielt für den Schlafkomfort auch das Material der Matratzenauflage eine entscheidende Rolle. Grundsätzlich gibt es vier verschiedene Sorten Matratzen-Topper:
- Kaltschaum-Topper: Matratzen-Topper aus Kaltschaum sind fest und sehr punktelastisch. Sie sind daher besonders gut geeignet für Menschen, die etwas mehr wiegen oder die gerne auf dem Bauch schlafen und daher mehr Unterstützung durch Ihre Matratze benötigen. Der offenporige Kaltschaum-Topper ist zudem sehr atmungsaktiv und sorgt somit für eine gute Luftzirkulation: Ideal für Menschen, die nachts besonders stark schwitzen.
- Viscoschaum-Topper: Topper aus Visco-Schaum sind mit thermoelastischem Schaumstoff gefüllt, der auch häufig als Memory-Foam bezeichnet wird. Sie passen sich dank des Memory-Effekts perfekt an jeden Körper und jede Körperform an. Der Memory-Schaum reagiert auf Körperwärme und wird weicher, je wärmer er wird. Das Schlafgefühl ist durch die wärmespeichernde Funktion der Matratze daher auch sehr angenehm, wenn Sie besonders schnell frieren. Wer viel schwitzt, wird mit einem Visco-Topper hingegen nicht glücklich werden. Auch wenn Sie besonders gerne in kalten Räumen schlafen, ist eine Matratze aus Visco-Schaum eher ungeeignet. Fällt die Temperatur dauerhaft unter 18°C lässt dies den Schaum mit der Zeit erhärten.
- Gelschaum-Topper: Gelschaum-Topper besitzen ähnliche Eigenschaften wie Visco-Schaum, reagieren allerdings nicht so temperaturempfindlich. Sie passen sich perfekt jeglicher Körperform an und sind ähnlich atmungsaktiv wie Matratzen aus Kaltschaum. Da der Gel-Schaum nicht auf Temperaturen reagiert, kehrt das Material schneller in seine Ausgangsform zurück. Das ist vor allem für Seitenschläfer ideal, da sich diese im Schlaf häufiger bewegen und die Position wechseln. Das Gel kann sich in kürzester Zeit der neuen Position anpassen und bietet somit stets die optimale Unterstützung.
- Latex-Topper: Matratzen-Topper aus Latex sind besonders weich, bieten jedoch trotzdem eine gute punktuelle Unterstützung. Der perforierte Kern ist atmungsaktiv und sorgt für einen guten Luftaustausch, was besonders im Sommer von Vorteil ist und wenn Sie nachts vermehrt schwitzen.
Ein Topper ist eine sinnvolle Anschaffung, doch was ist der Unterschied zwischen einem Matratzenschoner und einer Matratzenauflage?
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