Wasserleitung verlegen: Anleitung für eine fachgerechte Installation
Trinkwasserleitungen können Sie mit DIY-Systemen aus dem Baumarkt selbst verlegen – die Anleitung zeigt, wie Sie Wasserleitungen selbst verlegen!
Spätestens, wenn das alte Wasserleitungsnetz marode geworden ist, sollte man neue Wasserleitungen verlegen. Aber auch, wenn sich die Nutzungsbedingungen verändert haben – es soll z. B. ein großes Bad im ehemaligen Kinderzimmer eingebaut werden – ist es oft erforderlich, neue Trinkwasserleitungen zu installieren. Im Handel sind mehrere Leitungssysteme erhältlich, die es auch Heimwerkern erlauben, neue Wasserleitungen zu verlegen.
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Praxistipp: Bedenken Sie vor der Arbeit am Wasserleitungsnetz des Hauses die Risiken! Ihnen sollte klar sein, dass Schäden auf Grund fehlerhafter Installationen von keiner Versicherung erstattet werden. Führt ein Sanitärinstallateur die Arbeiten durch, steht dieser in der Gewährleistung. Man sollte also schon akkurat arbeiten und ein System wählen, das sich leicht verlegen lässt.
Heimwerker: Wasserleitungen selbst verlegen
Das Löten von Trinkwasserleitungen aus Kupfer ist sicher keine klassische DIY-Aufgabe. Die Verbindung von metallischen Rohren mittels Pressfittings geht schon einfacher, verlangt aber auch Spezialwerkzeug. Gerade Laien sollten deshalb zu Kunststoff-Wasserleitungen greifen. Die korrosionsbeständigen Rohre haben ein geringes Gewicht, sind relativ flexibel, wärme- und schalldämmend, und sie lassen sich je nach System stecken, schrauben oder kleben.
Eine gute Anleitung zum Wasserleitungen selbst verlegen finden Sie auch im folgenden Video:
Die verschiedenen im Baumarkt erhältlichen Leitungssysteme funktionieren alle ähnlich. Meist werden die Kunststoffrohre mittels Fittings zusammengesteckt und mithilfe von Überwurfmuttern wasserdicht fixiert. Als Werkzeug wird nur eine Kunststoffrohrschere benötigt.
- In das abgelängte Kunststoffrohr wird zuerst die sogenannte Stützhülse 1 eingeschoben. Sie verhindert, dass das Rohrende sich verformt und dadurch der Anschluss undicht wird.
- Dann schiebt man die Überwurfmutter 4 über das Leitungsrohr.
- Im Inneren der Überwurfmutter stecken ein O-Ring und ein Distanzring 3, die automatisch über die Trinkwasserleitung geschoben werden,
- Ehe als letztes Glied die Haltekralle 2 aufgeschoben wird.
- Schraubt man nun die Überwurfmutter fest auf das Gewinde des Wasseranschlusses, zieht sich die Haltekralle fest und der O-Ring fungiert zusätzlich als Dichtung.
Übrigens: Spezielle Fittings erlauben auch die Verbindung mit bestehenden Kupferrohren!
Trink-Wasserleitungen im Haus
Nicht alles darf der Eigenheimbesitzer selbst anpacken. So wird zum Beispiel der Hausanschluss vom zuständigen Wasserversorgungsunternehmen installiert. Im Altbau in der Regel nicht nötig, da die Verbindung mit dem öffentlichen Netz schon lange vorhanden sein wird. Den Anschluss von Leitungen an den Wasserzähler darf ebenfalls nur ein Fachmann vom Wasserwerk durchführen. Die Rohrverlegung kann man aber selbst in die Hand nehmen.
Wasserleitung verlegen: Was beachten?
Bevor die Wasserleitungen verlegt werden, sollten Sie die wichtigsten Dinge wissen. Dazu gehört z.B. die Frage, ob Sie das überhaupt dürfen. Denn als Mieter ist Ihnen das untersagt. Und auch wenn Sie Eigentümer einer Wohnung sind, ist das nicht immer so einfach möglich. Die gute Nachricht: Wenn Sie ein Haus besitzen, können Sie sich viel Geld durch Ihre Eigenleistung beim Wasseranschluss sparen.
Wenn Sie die Verlegung selbst durchführen möchten, sollten Sie sich vorher einen genauen Plan machen. Beim Verlegeplan sollte Sie auf möglichst gerade Wege achten. So ersparen Sie sich später Arbeit, Zeit und Nerven. Bei der Planung können Sie dann auch schon berechnen, wie viel Material Sie brauchen. So können Sie direkt die richtige Menge kaufen. Um später möglichst wenig Wärme zu verlieren, sollten Sie Warmwasserleitungen mit Schaumstoff isolieren.
Wasserleitung verlegen: Wer macht das?
Wer sich nicht zutraut, die Wasserleitungen zu verlegen oder wer es einfach nicht darf, kann einen Sanitärinstallateur beauftragen. Dieser hat genug Erfahrung und kann innerhalb kurzer Zeit die richtigen Rohre verlegen. Dafür entstehen natürlich höhere Kosten. Der Preis ist davon aber von verschiedenen Faktoren abhängig. So spielt z.B. das Material eine Rolle. Edelstahlrohre sind z.B. teurer als Rohre aus Kunststoff. Außerdem ist auch die Länge der Rohrleitungen ein wichtiger Faktor. 10 Meter Wasserleitungen sind natürlich teurer als 5 Meter lange Leitungen. Und dann ist da natürlich auch der Aufwand. Wenn Wände oder Böden aufgerissen werden müssen, steigen die Kosten. Dadurch kann der Preis sich auf mehrere Hundert Euro summieren.
Wasserleitung verlegen: Welches Material?
Gerade Leitungen, die Trinkwasser bieten sollen, müssen besondere Hygienevorschriften erfüllen. Daher ist nicht jedes Material, welches man für Abwasser nutzen kann, auch für diese Leitungen geeignet. In einem alten Haus wird man vermutlich Rohrleitungen aus Edelstahl oder Kupfer finden. In modernen Häusern findet man mittlerweile moderne Kunststoffrohre. Bei diesen muss man aber vorher auch wissen, welche geeignet sind. So sind Rohrleitungen aus Polyethylen (PE) nur für Kaltwasserrohre geeignet, da der Werkstoff max. 40°C aushält. Im Gegensatz dazu hält Polypropylen (PP) Temperaturen bis zu 70°C aus. Wer Geld sparen möchte, verzichtet auf Kupferrohre. Denn diese sind nicht nur schwerer als Kunststoffrohre, sondern auch deutlich teurer. Dafür halten diese Rohre aber auch hohe Temperaturen aus (über 90°C).
Anforderungen an Wasserleitungen
Wichtige Verlegerichtlinien: Trinkwasserleitungen werden mit Steigung und rechtwinklig zu Wänden und Decken verlegt. Sie dürfen nicht durch Schornsteine, Außenwände, Lüftungs- oder Müllschächte geführt werden. Empfehlenswert sind Etagenverteiler. Hier münden die vom Hausanschluss und der Heizung kommenden Leitungen und können dann separat zu den Entnahmestellen weitergeführt werden. Vorteile: Die Leitungsführung wird übersichtlich, und bei Reparaturen lassen sich auch einzelne Leitungen absperren. Übrigens: Trinkwasserleitungen müssen die Zulassung des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) aufweisen. Achten Sie auf ein entsprechendes Siegel – beim heutigen Angebot an Billigprodukten ist eine deutsche Zulassung nicht selbstverständlich.
Hier beispielhaft einige System für den DIY-Einsatz:
Name: DreMa
Anwendung: Trinkwasser- und Heizungsanbindungssystem
Material (Rohr): Polyethylen (PE) / Aluminium
Material (Fitting): Messing
Verbindungsart: Schraub-/Klemmverbindung
Nennweite DN*: 16/20/26 mm
Ca.-Meterpreis (nur Rohr): 3,5 bis 7,5 Euro
Name: StecMa
Anwendung: Trinkwassersystem
Material (Rohr): Polybuthylen (PB)
Material (Fitting): Polybuthylen (PB)
Verbindungsart: Steckverbindung
Nennweite DN*: 16/25 mm
Ca.-Meterpreis (nur Rohr): 2,5 bis 5 Euro
Name: KWL
Anwendung: Kaltwassersystem (innen und außen)
Material (Rohr): Polyethylen (PE)
Material (Fitting): Polypropylen (PP)
Verbindungsart: Schraub-/Klemmverbindung
Nennweite DN*: 20/25/32 mm
Ca.-Meterpreis (nur Rohr): 1 bis 2 Euro
* DN = Diameter Nominale, meint die Nennweite (Anschlussmaß) von Rohren, Armaturen und Bauteilen
Alle drei Systeme stammen von Marley. Das jeweilige Funktionsprinzip ist aber übertragbar auf viele Trinkwasserleitungssysteme der meisten Hersteller.
Standardverbindungen: Wasserrohre verlegen
Trink- und Abwasserleitungen kann man heute gut selbst verlegen. Für manche Systeme braucht man noch nicht einmal Werkzeug: Anschlüsse und Verbindungen werden einfach nur zusammengesteckt. Doch gänzlich ohne Fachmann geht es nicht!
Einzelanbindung (Situation dargestellt im Dachgeschoss)
Hier wird jede Armatur separat mit Wasser versorgt (bei der Grafik rechts vom Verteiler
aus: roter bzw. blauer Kasten). Vorteile: schnelle Rohrverlegung, Rohre austauschbar
und nachträglich leicht erweiterbar, kaum Druckverluste
Strangleitung (Situation dargestellt im Erdgeschoss)
Die Verteilung des Wassers erfolgt hier über einen Strang, das heißt, jede Armatur
wird über dieselbe Leitung versorgt, ob von einem Verteiler aus oder direkt von der Heizungsanlage. Vorteil: Man benötigt weniger Rohr. Nachteil: höhere Druckverluste.
Ringleitung (Situation nicht in Grafik dargestellt)
Hier wird jede Armatur von zwei Seiten versorgt. Vorteile: hoher Volumenstrom und mithin geringe Druckverluste, kein Stagnationswasser bei selten benutzten Entnahmestellen.
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