Wandelröschen

Aus sonderheft 3/2017

Heute leuchtend gelb, morgen orange und übermorgen knallrot: Wandelröschen (Lantana camara) stammen ursprünglich aus dem tropischen Südamerika und begeistern laufend mit neuen Farben, fast so, als würden Künstler ständig an den Blüten nacharbeiten, um auch ja alle Farbnuancen unterzubringen.

Wandelröschen
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Der Farbwandel der Blüten der Wandelröschen – innen hell, außen dunkel – ist nicht bloß eine Laune der Natur, sondern zeigt bestäubenden Insekten den Nektargehalt der Blüten an. Helle Farben im Inneren, meist Gelb, bedeuten: „Das Büffet ist eröffnet.“ Die dunklen Farben am Rand zeigen die bereits geschlossene Futterbar an. Davon profitieren Insekten und Wandelröschen gleichermaßen. Die Tiere finden gezielt die lohnenden Blüten und befruchten so viele Blüten in kurzer Zeit. Die bereits befruchteten Blüten bieten den Insekten keinen Nektar mehr.

Schöne Sorten: Die Qual der Wahl

Wandelröschen wachsen buschig, werden aber auch oft als Hochstamm gezogen. Allen Sorten gemein ist ihre Blüte von Juni bis zum ersten Frost. Da Wandelröschen für Ihre schillernde Farbpracht berühmt sind, erfreuen sich gerade diese Sorten besonderer Beliebtheit, doch sind im Handel auch dezentere einfarbige Sorten erhältlich. Einige schöne Sorten sind:

Schloss Ortenburg

Wandelröschen

Schloss Ortenburg ist eine schöne Wandelröschensorte in besonders feurigen Farben. Benannt wurde sie nach einem historischen Schloss im Landkreis Passau. Sie leuchtet in Ziegelrot in Kombination mit lachs- und gelbfarbenen Blüten.

Naide

Wandelröschen

Bevorzugen Sie eher einfarbige Blumen ist die Wandelröschen-Sorte Naide die richtige Wahl. Sie hat durchgehend reinweiße Blüten. Lediglich die Mitte ihrer Blüten weisen ein ausgeprägtes Gelb auf. Naide ist außerdem eine sehr reich blühende Sorte.

Goldsonne

Wandelröschen

Der Name der Goldsonne ist Programm, denn ihre Blüten sind leuchtend gelb wie die Sommersonne. Wie die Naide gehört auch die Goldsonne zu den blühwilligen Sorten der Wandelröschen.

Wandelröschen aussäen

Nach der Blüte bilden Wandelröschen brombeerähnliche, schwarze Sammelfrüchte. Wenn Sie die Samen vom Fruchtfleisch lösen, können Sie Wandelröschen selber aussäen. Zum Keimen ist eine hohe Temperatur von 22 °C nötig. Aber: Selbstaussaaten sind wahre Überraschungspakete und nicht sortenecht, da der Pollenspender meist unbekannt ist.

Wandelröschen

Standort wählen: Sonnig und feucht

Wandelröschen sind nicht winterharte Kübelpflanzen und an sonnigen, warmen Standorten über und über mit den kugeligen Blüten übersät. Je intensiver die Sonne, desto leuchtender wird die farbenfrohe Blütenpracht. Bleiben Sonne und Wärme auch im Sommer aus, tritt sie in den Wachstumsstreik. Da Wandelröschen feuchte Erde bevorzugen, können Sie zu den Wandelröschen Lobelien pflanzen, die ebenfalls einen leicht feuchten Boden bevorzugen. Die blauen Blüten bilden einen schönen Kontrast zu den wärmeren Farben der Wandelröschen.

Wandelröschen pflegen

Wandelröschen

Bei der Blütenvielfalt der Wandelröschen braucht es wöchentlich Flüssigdünger im Gießwasser. Wässern Sie mit Regenwasser, da die Pflanzen keinen Kalk mögen. Leider machen sich die Weißen Fliegen gerne über die Pflanzen her und saugen an Blättern und Trieben. Dafür werden auch Schmetterlinge und Bienen von der Farbenvielfalt angezogen. Für eine üppige Blüte topfen Sie die Pflanzen jährlich um und kürzen die Triebe im März ein.

Wandelröschen überwintern

Weil die übbig blühenden Schönheiten nicht frostfest sind, müssen sie im Winter in ein frostfreies Winterwuartier umziehen. Wie Sie Wandelröschen überwintern und worauf Sie dabei achten müssen, damit Sie Ihre Wandelröschen sicher durch den Winter bringen, erklärt dieses Video:

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Video: Glutamat

Fotos: sidm / TH

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