Wanddurchbruch

Durchbruch tragender Wand

Hat man sich einen Altbau angelacht, steht man oft vor Wänden, die man gar nicht haben will. Einfach so eine möglicherweise tragende Wand entfernen, sollte man jedoch nicht!

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Foto: Living Art

Wanddurchbruch mit Betonsturz

Zunächst immer erst den Sturzbereich freilegen und einen Sturz mit Mörtel einsetzen. Hat der Mörtel abgebunden, restlichen Wanddurchbruch vornehmen.

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Wanddurchbruch mit Betonsturz

Mit der Wasserwaage zeichnet man zunächst die Umrisse des Durchbruchs und der Sturzaussparung auf die Wand.

Praxistipp: Die Sturzaussparung sollte einige Zentimeter größer ausfallen als nötig, um den Sturz leichter einsetzen zu können.

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Wanddurchbruch mit Betonsturz

Entlang der markierten Umrisse mindestens 5 cm tiefe Einschnitte mit Diamant-Trennschleifer vornehmen. Dann erst die …

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Wanddurchbruch mit Betonsturz

… Sturzaussparung freilegen und den Sturz einsetzen. Weiter geht’s von oben nach unten mit Vorschlag-/Bohrhammer.

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Wanddurchbruch mit Betonsturz

Hier wurde ein Betonsturz eingesetzt und ausgerichtet. Betonfertigteile dieser Art erhält man auch im Baumarkt.

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Wanddurchbruch mit Betonsturz

Zuviel Ausbruch ggf. wieder ausmauern. Der Mauersturz muss übrigens eine Auflage von je mindestens 25 cm erhalten.

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Wanddurchbruch mit Betonsturz

Der Sturz ist an den Auflagepunkten und an der Decke vermörtelt. Bis zum Abbinden des Mörtels den Sturz weiter abstützen.

Wanddurchbruch
Foto: sidm / CK

Wanddurchbruch mit Stahlträger

Bevor man die Stahlstützen einsetzt, muss der Boden und die Decke geprüft werden – für stabile Auflagen sorgen …

Wanddurchbruch
Foto: sidm / CK

Wanddurchbruch mit Stahlträger

… hier Holzbohlen am Boden und unter der Decke, zwischen die die Stützen geklemmt werden. Der Wanddurchbruch …

Wanddurchbruch
Foto: sidm / CK

Wanddurchbruch mit Stahlträger

… erfolgt in diesem Fall nicht optimal. Wie auf der vorherigen Seite gesagt, sollte zunächst die Sturzaussparung …

Wanddurchbruch
Foto: sidm / CK

Wanddurchbruch mit Stahlträger

… freigelegt und der Sturz eingesetzt und dann weiter abgebrochen werden. Hier wurde abschließend ein Stahlträger …

Wanddurchbruch
Foto: sidm / CK

Wanddurchbruch mit Stahlträger

… eingesetzt, verkleidet, verputzt und gestrichen. Ein großer Wohn- und Essbereich ist so entstanden.

Ohne Statiker heißt es nicht „Wände weg“, sondern „Hände weg“! Für die Standsicherheit des Hauses und die eigene Sicherheit muss also zunächst ein Statiker beauftragt werden. Dieser kann Ihnen nicht nur sagen, ob ein Wanddurchbruch statisch möglich ist, sondern er berechnet auch die Art und Größe des Sturzes, der in Form eines Beton- oder Stahlträgers meist unter der Decke eingezogen werden muss.

Handelt es sich um eine vormals nachträglich eingezogene Trockenbauwand ohne statische Bedeutung, kann man diese natürlich problemlos demontieren. Ist es aufgrund der Anschlussfugen und durch Klopfen nicht festzustellen, können Probebohrungen Aufschluss darüber geben, um welche Wandart es sich handelt. Massiv gemauerte Wände jedenfalls sollte man nur in Abstimmung mit einem Statiker beseitigen.
Hier finden Sie Informationen, was beim Durchbruch einer tragenden Wand zu beachten ist.

Wanddurchbruch korrekt absichern

Wollen Sie eine tragende Wand entfernen, muss man die Decke vor dem Wanddurchbruch mit Stahlstützen absichern. Dabei müssen Sie die Beschaffenheit des Bodens und der Decke berücksichtigen – bei schwimmendem Estrich oder Dielenboden beispielsweise muss man Holzbohlen verlegen, auf die die Stahlstützen platziert werden. Nur so erzielt man eine ausreichende Standsicherheit bzw. Lastverteilung. Und handelt es sich nicht um glatte, feste Betondecken, muss man auch unter der Decke Holzbohlen zwischen Stützen und Deckenoberfläche einplanen.

Vorsicht beim Durchbruch einer tragenden Wand

Die Anleitung oben zeigt Schritt für Schritt, wie man einen Wanddurchbruch durchführt: vom Aufstemmen der Wand, über das Einsetzen eines tragfähigen Betonsturzes bis zum Einreißen der Wand und Verputzen der Laibung.
Beim Durchbruch einer tragenden Wand muss die Last der Obergeschosse sicher aufgefangen und in die verbleibenden Wandscheben rechts und links des Wanddurchbruches abgeleitet werden. Dafür werten Stahlträger oder Betonstürze (meist dicht) unterhalb der Deckenplatte auf ausreichend stabile und breite Wandvorsprünge eingesetzt. Je größer die Last, die von oben ankommt, und je breiter die gewünschte Wandöffnung, desto stabiler und damit höher muss der Sturz werden. Schmale Wandöffnung (etwa für eine zusätzliche Tür) sind auch intragenden Wänden leicht zu realisieren. Ein breiter Wanddurchbruch (um etwa zwei Räume zu einem zusammenzufassen) sind aufwendiger und erfordern unbedingt eine statische Berechnung durch den Profi.

Wichtig für das Einsetzen des Sturzes sind Auflagepunkte rechts und links – der Sturz muss mindestens 25 cm auf jeder Seite aufliegen. Bedenken Sie auch das Gewicht: Vor allem Stahlträger sind sehr schwer. Um sie unter der Decke einsetzen zu können, braucht man mehrere kräftige Helfer.

Da man vermutlich eher selten eine Wand entfernt, lohnt es sich nicht, extra hierfür eigenes Werkzeug anzuschaffen. Wer also nicht öfter einen Trennschleifer mit Diamantsägeblatt benötigt und gleichfalls keinen leistungsstarken Bohr- und Meißelhammer, der sollte sich die Geräte einfach ausleihen. Gegen eine Tagespauschale bieten größere Baumärkte und auch spezialisierte Verleihbetriebe Werkzeuge zum Ausleihen an.

Bauschutt von Wanddurchbruch richtig entsorgen

Bauschutt oder Baumischabfall? Wer nicht trennt, kann schnell bis zu zehnmal mehr für die Entsorgung zahlen. Doch was ist was?

Bauschutt:

  • Mauerwerk
  • Ziegelsteine
  • reinen Betonabbruch
  • Fliesen
  • Mörtel- und Putzreste
  • Dachziegel
  • Waschbecken und Toiletten

Kein Bauschutt sind alle flüssigen Abfälle, Porenbeton, Metalle, Heizkörper, Kabel, Holzreste, Gips(karton)platten, Styropor, Glas, Folien, Farbeimer und Lackdosen.

Baumischabfall:

  • Tapetenreste
  • Kabel und Rohre
  • Holzreste
  • Holzsplitter
  • Sägespäne
  • Porenbeton
  • Fensterrahmen mit Glasresten
  • Türen
  • Kunststoffe und Verpackungen
  • Metalle
  • Teppiche

Ausgeschlossen sind z. B. Sonderabfälle, Bodenaushub, Asbestzement, Hausmüll, Grünabfall, Autoreifen, Isolier- und Dämmstoffe, Farb- und Lackeimer sowie flüssige Stoffe. Mehr Informationen zur fachgerechten Entsorgung von Bauschutt finden Sie hier >>

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