Speckkäferlarven

Kreisrunde Löcher in Textilien oder lange Kotfäden in Lebensmitteln? Das sind klare Anzeichen für Speckkäferlarven. Das Video zeigt weitere Merkmale, an denen man einen Befall mit Speckkäfern eindeutig und frühzeitig erkennt:

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Video: Glutamat

Speckkäferlarven werden auch Teppichkäfer genannt und sind nur schwer zu finden. Denn die fiesen Schädlinge sind winzig und verstecken sich gerne in Ritzen. Doch hat man die Speckkäferlarven erst einmal entdeckt, sollte man schnell handeln. Denn sonst können sich die gemeinen Speckkäfer rasant vermehren, noch mehr große Schäden anrichten und weitere Materialien im Haus befallen.

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Was sind Speckkäferlarven?

Speckkäfer (Dermestes lardarius) sind Käfer, die in der freien Natur vor allem tote Insekten fressen und somit für ein ausgeglichenes Ökosystem sorgen. In der Wohnung sind Speckkäfer aber Schädlinge. Denn dort fressen sie unsere Lebensmittel, Textilien und andere Materialien. Für Ihre Entwicklung benötigen sie vor allem tierische Produkte. Speckkäferlarven sind die Nachkommen des adulten Käfers, der in Deutschland in vielen verschiedenen Arten (z.B. Teppichkäfer, Gemeiner Speckkäfer oder Pelzkäfer) vertreten ist.

Speckkäferlarven
Speckkäferlarven haben feine Borsten und brauchen Fleisch. Foto: iStock / Tomasz Klejdysz

Während der Speckkäfer auch fliegen kann, haben die Larven noch keine Flügel. Dafür haben die Speckkäfer-Larven lange Borsten auf dem Rücken. Außerdem haben sie eine braune Farbe und werden häufig mit Raupen verglichen. Die Larven des Speckkäfers werden nur max. 12-17mm lang.

Wie vermehren sich Speckkäfer?

Bei den Speckkäfern legen die Weibchen Eier. Diese sind winzig klein (etwa 0,3mm) und glänzend weiß. Pro Eiablage kann ein Weibchen sogar bis zu 200 Eier legen. Das macht das Bekämpfen auch etwas schwierig. Bei der Ablage werden die Eier portioniert und an verschiedenen Orten abgelegt.

Und wo legen Speckkäfer ihre Eier ab? Speckkäfer, ihre Larven und die Eier sind sehr klein und passen daher überall hin. Da die Larven lichtscheu sind, werden die Eier in Ritzen, hinter Fußleisten oder unter Teppichen abgelegt. Man konnte sie aber auch schon im Kleiderschrank entdecken. Wichtig bei der Eiablage: Die Nähe zu Lebensmitteln oder etwas zu fressen. Denn sobald die Insekten geschlüpft sind, machen sie sich auf die Nahrungssuche.

Wann schlüpfen Speckkäferlarven?

Nach etwa 3-12 Tagen können die ersten Larven schlüpfen. In den nächsten 17-24 Tagen werden sie sich dann 4–5 Mal häuten, bis sie schließlich zur Nymphe ausgewachsen sind. In diesem Stadium sehen sie den ausgewachsenen Speckkäfern schon sehr ähnlich. Je nach Temperatur benötigen die Speckkäfer dann 1-2 Monate, bis sie vollständig ausgewachsen sind. In dieser Zeit brauchen die Insekten viel Nahrung, die sie überall im Haus finden.

Wie lange leben Speckkäferlarven?

In Deutschland können die Insekten etwa 300 Tage überleben. Denn hierzulande ist es den Käfern im Winter zu kalt. Deswegen können sie in der Natur auch meist nur eine Generation bilden. In der Wohnung herrschen aber meist die optimalen Bedingungen, so dass die Speckkäfer auch mehrere Generationen entwickeln können.

Was fressen Speckkäferlarven?

Während die ausgewachsenen Speckkäfer häufiger Pflanzen oder Nektar fressen, benötigen die Larven tierische Produkte. Daher sind sie in diesem Stadium Aasfresser. Tote Tiere, Kadaver, Tierfutter oder auch unsere Lebensmittel fressen sie dann besonders gerne. Da die Larven aber auch Keratin verdauen können, fressen sie auch Pelz oder Federn. Dadurch kann man sie auch im Kleiderschrank finden. Aber was mögen Speckkäferlarven nicht? Gibt es überhaupt etwas? Tatsächlich sind die Speckkäfer nicht so wählerisch. Lediglich zu hohe oder zu niedrige Temperaturen gefallen den Schädlingen nicht.

Wie kommen Speckkäferlarven in die Wohnung?

Ausgewachsene Speckkäfer können fliegen. Gerade dann, wenn es draußen kälter wird, suchen sich die Schädlinge einen warmen Platz. Wenn Sie dann das Fenster offen lassen und das Licht einschalten, werden die Schädlinge vom Licht angezogen und fliegen durch das geöffnete Fenster in die Wohnung. Dort können sie dann auch unbemerkt ihre Eier ablegen. Wenn Sie dann die ersten Larven erkennen, ist es meist schon zu spät. Denn dadurch, dass ein gemeiner Speckkäfer viele Eier legt, kann sich der Befall rasant ausbreiten.

Praxistipp: Die Speckkäfer können aber auch durch importierte Waren in die Wohnung gelangen.

Sind Speckkäferlarven gefährlich?

Sie haben einen Speckkäfer-Befall in der Wohnung entdeckt und fragen sich nun, ob die Käfer gefährlich sind? Dann haben wir gleich eine gute Nachricht: Speckkäfer sind eigentlich nicht gefährlich. Denn sie übertragen keine Krankheiten und können auch nicht beißen. Was aber gefährlich werden kann, ist der Kot und die langen Borsten der Larven. Denn beide Dinge können allergische Reaktionen oder Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Außerdem können die Larven leicht giftige Haarpfeile abschießen. Diese führen zu leichten Reizungen der Haut und Atemwege. Befallene Lebensmittel sollten Sie übrigens immer wegwerfen.
Praxistipp: Befallene Textilien müssen Sie aber nicht entsorgen. Diese können Sie entweder in einer Tüte einfrieren (min. -20°C) oder bei hohen Temperaturen waschen (ab 55°C). In der Tiefkühltruhe dauert es dann mehrere Tage, beim Waschen (bei 55°C) nur etwa eine Stunde, bis die Schädlinge sterben.

Was hilft gegen Speckkäferlarven?

Wer einen Befall in der Wohnung erkennt, sollte nicht lange zögern. Denn von alleine werden Sie die Speckkäfer nicht loswerden. Ein direktes Handeln ist jetzt gefragt. Doch was kann man jetzt tun? Wie bekämpft man Speckkäferlarven?

Für die Bekämpfung von Speckkäfern und deren Larven gibt es verschiedene Möglichkeiten. Dabei gibt es chemische und natürliche Mittel. Denn auch die Käfer haben natürliche Feinde.

Bekämpfung: Speckkäfer natürlich loswerden

Als umweltfreundlichste und biologische Bekämpfung gelten Schlupfwespen. Diese Insekten verhindern die Ausbreitung der Schädlinge. Die Schlupfwespen fressen nämlich die Eier der Speckkäfer. Sobald sie keine mehr finden, werden aber auch sie sich auflösen. Mit einem Befall von Schlupfwespen müssen Sie sich also nicht rechnen.

Pheromonfallen zur Bekämpfung

Diese Art des Bekämpfens kennen Sie sicher auch von anderen Schädlingen wie z.B. Silberfischen. Die Klebefalle enthält Botenstoffe, die die gemeinen Speckkäfer anlockt. Laufen Sie nun über den Kleber, kommen sie nicht mehr weg. Wir empfehlen die Klebefallen aber hauptsächlich zum Erkennen eines Befalls. Denn alle Käfer werden Sie mit den Fallen nicht bekämpfen.

Befall mit Chemie bekämpfen

Neben diesen eher harmlosen Varianten beim Bekämpfen gibt es aber auch noch chemische Mittel. Ein Insektiziden-Spray können Sie z.B. dort sprühen, wo Sie die Larven und Käfer vermuten. Doch das Spray ist nicht das beste Mittel. Denn einerseits kann es Tieren und Menschen schaden und andererseits ist eine lange und regelmäßige Benutzung nötig. Besser sind dann Staubsilikate. Dieses ist harmlos für Menschen und Tiere, trocknet aber die Käfer aus. Sie sterben innerhalb kurzer Zeit.

Wenn gar nichts funktioniert, können Sie auch einen professionellen Schädlingsbekämpfer engagieren. Dieser sollte den Befall schnell und effektiv bekämpfen können.
Praxistipp: Nach der Bekämpfung sollten Sie kontrollieren, ob Sie wirklich alle Eier, Larven und Speckkäfer bekämpfen konnten. Eine gründliche Reinigung sollten Sie daher auf jeden Fall vornehmen.

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