Speckkäfer bekämpfen

Speckkäfer können sich rasant vermehren und teilweise große Schäden anrichten. Deswegen ist schnelles Handeln gefragt. So können Sie Speckkäfer bekämpfen.

Speckkäfer bekämpfen
Auch Textilien sind vor Speckkäfern nicht sicher. Foto: iStock / Tomasz Klejdysz
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Speckkäfer (Dermestes lardarius) sind so klein und sehen ganz harmlos aus. Doch hat man sie erst einmal in der Wohnung, ist die Speckkäfer-Bekämpfung nicht so einfach wie man denkt. Zum Glück gibt es aber viele Mittel, die das Speckkäfer bekämpfen leichter machen. Mit diesen Tipps können Sie auch einen starken Befall in den Griff bekommen.

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Praxistipp: Es gibt verschiedene Arten an Speckkäfern. Die Mittel sind aber für den Gemeinen Speckkäfer genauso wie für den Teppichkäfer oder den Pelzkäfer geeignet.

Warum kommen Speckkäfer?

Bevor man mit der Speckkäfer-Bekämpfung beginnt, muss man erst einmal herausfinden, warum der Gemeine Speckkäfer in der Wohnung ist. Darauf gibt es meist zwei ganz einfache Antworten. So können die Schädlinge z.B. einfach in die Wohnung fliegen. Denn kaum sinken die Temperaturen, machen sich die Käfer auf die Suche nach einem warmen Platz. Denn einen Winter in Deutschland würden die Insekten nicht überleben. Und wo herrschen min. angenehme 20°C? Genau, in Ihrem Haus. Wenn Sie dann zum Lüften ein Fenster öffnen, werden die Speckkäfer vom Licht angelockt und fliegen direkt in Ihre Wohnung. Dort können sie es sich dann gemütlich machen und viele Eier ablegen. Aber wie viele Eier legen Speckkäfer denn? Tatsächlich legt ein einziges Weibchen zwischen 150-200 Eier. Und das nicht nur an einem Ort. Sie portionieren die Eier und legen diese dann an vielen verschiedenen Orten ab. So findet man meist nicht direkt jede Brutstätte. Und wie kommen die Speckkäfer noch in die Wohnung? Sie können auch ganz einfach eingeschleppt werden. Denn auf Lebensmitteln oder Kleidung können Sie die Schädlinge auch finden. Und hat man erst einmal ein Weibchen im Haus, wird es schwierig den Befall zu regulieren.

Praxistipp: Die Käfer kommen übrigens nicht, wenn eine Wohnung unhygienisch ist. Auch in sauberen Wohnungen finden Sie die Schädlinge. Regelmäßige Reinigungen können aber dennoch das Befallen vorbeugen.

Wann sterben Speckkäfer?

Speckkäfer können keine besonders niedrigen oder hohe Temperaturen standhalten. Bei 55°C können alle Stadien (adulte Käfer, Larve, Eier) sterben. Wenn Sie befallene Lebensmittel haben, schmeißen Sie diese einfach direkt weg. Befallene Textilien hingegen können Sie noch retten. Dafür können Sie die Textilien einfach in die Reinigung geben. Denn bei der chemischen Reinigung werden Sie die Schädlinge direkt los. Einfacher ist es, wenn Sie es selbst reinigen. Dafür müssen Sie es in die Waschmaschine stecken und bei min. 55°C eine Stunde waschen. Wenn Sie die Waschmaschine auf 60°C stellen, werden Sie die Käfer noch schneller los. Möchten Sie die Textilien nicht in Waschmaschine stecken, können Sie es auch in eine Tüte packen und für mehrere Tage ins Tiefkühlfach legen (min. -20°C)

Speckkäfer: Befall erkennen

Bevor wir nun zu den wirksamen Mitteln gegen einen Befall kommen, muss man wissen, wie man einen Speckkäfer-Befall erkennen kann. Und das erweist sich manchmal schwerer als gedacht. Das Video gibt wertvolle Tipps, wie Sie einen Befall von Speckkäfern frühzeitig und zweifelsfrei erkennen:

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Ein klares Anzeichen sind natürlich die Käfer selbst. Wenn Sie diese irgendwo entdecken, können Sie direkt mit der Bekämpfung loslegen. Aber was, wenn man keinen der Käfer entdeckt? Das ist nicht ungewöhnlich. Denn besonders die Larven sind sehr lichtscheu und verstecken sich in jeglichen Verstecken. Hinter Fußleisten, in Ritzen unter dem Teppich: Jede dunkle Ecke ist ihnen dabei recht. Außerdem legt der Käfer seine Eier ja auch nicht nur an einem Ort ab. Das heißt, dass es nicht reicht, den einen Ablageort zu finden. Und dann verpuppen sich die Larven ja auch noch! Das machen sie mit Vorliebe in weichem Holz, weicher Pappe oder sogar in Büchern.

Wie kann man die Schädlinge nun finden? Halten Sie nach Fraßschäden Ausschau. Kleine Kotfäden zeigen zum Beispiel, dass der Gemeine Speckkäfer Ihre Lebensmitteln frisst. Noch eindeutiger ist es, wenn Sie Pheromonfallen aufstellen. Diese sind zwar eigentlich dafür da, um die Speckkäfer zu beseitigen, aber sie eignen sich besser für das Erkennen. Pheromonfallen kennen Sie bestimmt gegen Silberfische. Aber es gibt sie auch gegen Speckkäfer. Die Fallen haben dabei eine Klebefläche und einen Botenstoff. Werden die Insekten von dem Botenstoff angelockt, laufen sie auf die Klebefläche und können dort nicht mehr weg. Nach einiger Zeit sollten Sie auf der Falle dann Käfer oder Larven entdecken. So können Sie sich sicher sein, dass es sich um Speckkäfer handelt.

Was gegen Speckkäfer tun?

Nun haben Sie also Gewissheit: Sie sind vom Gemeinen Speckkäfer befallen. Was ist jetzt zu tun? Wie kann man Speckkäfer bekämpfen?

Der Speckkäfer selbst stellt eigentlich keine Gefahr dar. In der freien Natur ist er sogar nützlich. Dort fressen sie tote Insekten und erfüllen wichtige Aufgaben für das Ökosystem. Gefährlicher sind nur die Borsten der Larven und deren Kot. Denn beides kann beim Menschen allergische Reaktionen hervorrufen. Und mal ehrlich: Wer möchte schon dauerhaft Käfer in seiner Wohnung haben? Bevor es aber dann an das Bekämpfen geht, sollten Sie die Wohnung gründlich saugen und auch Küchenschränke reinigen. Der Staubsaugerbeutel wandert dann direkt in die Mülltonne. Da es leider keine einfachen Hausmittel gegen de Speckkäfer gibt, haben Sie nur die Wahl zwischen einer biologischen Bekämpfung und einer chemischen Bekämpfung.

Speckkäfer natürlich bekämpfen

Zu der natürlichen Bekämpfung zählt auch die Pheromonfalle, die wir Ihnen bereits weiter oben schon vorgestellt haben. Da man damit keinen starken Befall bekämpfen kann, gehen wir hier nicht auf diese Methode weiter ein. Stattdessen stellen wir Ihnen die Mittel vor, die auch bei einem großen Befall helfen. Dazu gehören z.B. die Schlupfwespen. Diese Insekten sind natürliche Fressfeinde der Speckkäfer und sorgen vor allem dafür, dass sich die Eier nicht zu Larven entwickeln. So können Sie die Vermehrung stoppen. Die Schlupfwespen können Sie dabei entweder im Gartencenter oder online kaufen. Wenn Sie diese dann aussetzen, machen Sie sich direkt an die Arbeit. Sie bohren ein Loch in die Eier und setzen dann ihre eigenen Eier ein. Dadurch können daraus keine Larven schlüpfen. Wenn die Schlupfwespen keine Eier mehr finden, verschwinden auch die Schlupfwespen.

Praxistipp: Vor den Schlupfwespen müssen Sie keine Angst haben. Sie stechen nicht, interessieren sich nicht für unsere Lebensmittel und lösen auch keine neue Plage aus.

Als andere Fressfeinde kann man auch Raubwanzen (Lagerpirat) einsetzen. Diese setzen Sie einfach bei min. 20°C in Ihrer Wohnung aus. Auch die Raubwanzen verhindern, dass sich aus den Eiern lebensfähige Larven entwickeln. Nach etwa 8 Wochen sterben die Raubwanzen. Wenn Sie noch nicht alle Speckkäfer losgeworden sind, müssen Sie sich dann evtl. neue Raubwanzen anschaffen.

Das dritte natürliche Mittel zur Schädlingsbekämpfung ist Kieselgur. Kieselgur ist eine effektive Variante von Siliziumdioxid und stammt aus den Skeletten von Mikroalgen. Für Menschen ist Kieselgur vollkommen unbedenklich und daher auch gut für das Bekämpfen in der Wohnung geeignet. Wenn Sie Kieselgur einsetzen, entzieht es den Speckkäfern Feuchtigkeit. In kürzester Zeit werden Sie dann austrocknen und verenden.

Speckkäfer chemisch bekämpfen

Radikaler ist die Bekämpfung mit chemischen Mitteln. Hier haben sich Insektizide wie Permethrin als wirksam erwiesen. Permethrin ist ein starkes Muskel- und Nervengift und ist für Insekten wie Speckkäfer, Milben und Läuse tödlich. Bei Menschen und Haustieren kann das Spray eine geringe Wirkung zeigen. Dieses Bekämpfungsmittel sollten Sie daher nur im Notfall anwenden.

Praxistipp: Können Sie die Schädlinge auch mit den besten Bekämpfungsmitteln nicht vertreiben, bleibt nur noch eine Lösung: Der Kammerjäger. Die professionelle Schädlingsbekämpfung hat genügend Wissen und weiß ganz genau, was zu tun ist.

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