Schutzmasken selber machen
Erst waren Schutzmasken angeblich nutzlos und jetzt gibt es plötzlich die Mundschutzpflicht in vielen öffentlichen Bereichen. Das verwirrt viele Menschen. Wir klären auf, welche Schutzmaske wie schützt.
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Die Mundschutzpflicht ist mittlerweile da, allerdings reichlich spät. Das sorgt nicht nur für Verwirrung, sondern auch für viel Spekulationen und Falschmeldungen. Über sämtliche Arten von Schutzmasken geistern mittlerweile teils widersprüchliche Informationen durch die sozialen Medien. Alles voran steht die Behauptung, eine Schutzmaske sei sogar gefährlich: Sie wiege die Menschen in falsche Sicherheit, sie sei eine Brutstätte für Viren oder sie verursache sogar für eine CO2-Vergiftung. Doch was ist dran an den ganzen Aussagen? Welcher Mundschutz hilft wirklich gegen was und kann das Tragen sogar zur Gefahr werden?
Welche Schutzmaske schützt wirklich?
Eins vorab: Ja, eine Schutzmaske hilft wirklich! Die Frage ist nur immer inwieweit. Da es mittlerweile diverse Mundschutzarten gibt und viele auch selbst genäht werden, gibt es hierauf auch nicht die eine Antwort.
Selbstgemachter Mundschutz bzw. OP-Masken
Ein einfacher Mund-Nasen-Schutz, ob selbstgemacht oder als Einmal-OP-Maske gekauft, hält die Viren nicht von einem selber fern. Bei einer allgemeinen Mundschutzpflicht ist das aber auch nicht unbedingt nötig. Denn selbst eine DIY-Schutzmaske hilft, dass beim Niesen, Husten und Sprechen kleine Tröpfchen nicht so stark in der Umgebung verteilt werden. Das heißt: Tragen alle eine Schutzmaske, behalten auch alle ihre Viren zum Großteil bei sich und stecken somit nicht so leicht andere an. Da Material, Dicke und Form bei selbst gebastelten Schutzmasken allerdings stark variiert, ist ein einfacher Mundschutz nun kein Freifahrtschein.
Es gilt daher: Helfen kann eine einfache Schutzmaske durchaus, aber sie ist keine Garantie, sich nicht anzustecken. Halten Sie daher trotz Mundschutz weiterhin die 1,5 m Abstandsregel ein, waschen Sie sich regelmäßig die Hände und packen Sie sich nicht häufig an Gesicht und Mundschutz! Nur so sinkt die Wahrscheinlichkeit signifikant, dass das Coronavirus weiterverbreitet wird.
Partikelfilternde Atemschutzmasken (FFP)
FFP-Schutzmasken schützen hingegen den Träger direkt, vor Viren schützen allerdings nur FFP2 und FFP3 Masken. Da diese aktuell jedoch am dringendsten von Mitarbeitern im Gesundheitssystem gebraucht werden, sollten Sie auf eine Verwendung verzichten und lieber auf einen einfachen Mundschutz zurückgreifen. Auch gilt es zu bedenken, dass FFP-Masken zwar den Träger schützen, aber häufig über Ventile verfügen, die das Atmen erleichtern sollen. Durch diese gelangen Viren allerdings auch problemlos außerhalb der Maske. FFP-Masken schützen andere Menschen daher nicht.
- FFP1-Masken filtern mindestens 80 % der in der Luft befindlichen Partikel. Sie bieten vor allem Schutz vor Feinstaub, aber nicht vor Viren.
- FFP2-Masken filtern mindestens 94 % der in der Luft befindlichen Partikel und schützen somit auch vor Coronaviren.
- FFP3-Masken filtern mindestens 99 % der in der Luft befindlichen Partikel und bieten daher am meisten Schutz vor Coronaviren. Sie sollten von medizinischem Personal getragen werden, das mit nachgewiesenen Corona-Patienten zu tun hat.
Praxistipp: Ganz gleich, welche Schutzmaske Sie tragen, sie sollte Mund und Nase immer komplett bedecken und regelmäßig gewechselt und entweder entsorgt oder gereinigt werden.
Sind Schutzmasken gefährlich?
In den sozialen Medien findet sich mittlerweile starke Kritik an den Schutzmasken. Folgende drei Aussagen finden sich besonders häufig.
- Schutzmasken sind gefährlich, weil sie die Menschen in falscher Sicherheit wiegen.
Diese Bedenken teilt auch die WHO, umso wichtiger ist es daher, darauf aufmerksam zu machen, dass ein Mundschutz niemals eine 100 prozentige Sicherheit bietet und nur in Kombination mit anderen Maßnahmen (Abstand halten, Hände waschen etc.) helfen kann. - Schutzmasken sind gefährlich, weil sich auf ihnen bei langem Tragen ein perfekter Nährboden für Viren und Bakterien bildet.
Viren können sich hier laut Experten nicht vermehren, Bakterien aber durchaus. Deswegen ist es wichtig, den Mundschutz regelmäßig zu wechseln und zu reinigen. Wer den Mundschutz aktuell nur zum Einkaufen trägt und nicht stundenlang damit rumläuft, muss sich allerdings diesbezüglich auch keine Sorgen machen. - Schutzmasken sind gefährlich, weil das ausgeatmete CO2 nicht richtig entweicht und zu einer Vergiftung führen kann.
Ein einfacher Mundschutz ist nicht luftundurchlässig und verhindert maximal, das Tröpfchen in die Umgebung gelangen. Das CO2 wird einfach durch die Schutzmaske ausgeatmet und neue Luft eingeatmet. FFP-Masken werden sogar regelmäßig geprüft und müssen offiziell zugelassen werden, sodass hier sichergestellt ist, dass von Ihnen keine Gefahr ausgeht. Selbst FFP3-Masken, die 99 % der Viren filtern, können Kohlendioxid nicht stauen, denn die Kohlendioxid-Moleküle sind noch einmal rund 2000 Mal kleiner als alles, was die FFP-Masken filtern können.
* Es handelt sich nicht um medizinisch zertifizierte Produkte.
Praxistipp: Sie verwenden einen Mund-Nasen-Schutz, der nicht gereinnigt werden kann? Wie Sie Corona-Einwegmasken entsorgen und was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie hier >>
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