Rückenschonend arbeiten

Ergonomisches Gärtnern

Gartenarbeit soll Spaß machen. Allerdings ist sie oft ganz schön anstrengend. Bewegt man sich dabei auch noch falsch, kann das schnell auf den Rücken gehen. Um dies zu vermeiden, haben wir ein paar Tipps für das rückenschonende Arbeiten.

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Foto: sidm / MMM

Ergonomisches Gärtnern

Mit der richtigen Haltung und kleinen Pausen zwischendurch gelingt die Gartenarbeit ohne Anstrengung.

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Ergonomisches Gärtnern

Fahren statt Tragen: Um die Schubkarre von A nach B zu schieben, sind breite Wege von Vorteil.

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Ergonomisches Gärtnern

Richtig heben: Auch beim Tragen von Gegenständen ist die richtige Haltung notwendig.

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Ergonomisches Gärtnern

Beetarbeiten: Mit einem Kniekissen verringern Sie zusätzlich den Druck auf die Gelenke!

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Ergonomisches Gärtnern

Mähen: Halten Sie den Rücken gerade und ziehen Sie die Schultern nach untern. Das spart Ihre Kräfte.

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Ergonomisches Gärtnern

Überkopfarbeiten: Ideal ist hier eine standfeste Leiter. Um nicht auszurutschen, sollten Sie festes Schuhwerk tragen.

Im März/April, wenn die ersten Frühblüher ihre Triebe aus der Erde stecken, beginnt für den Hobbygärtner die Gartensaison. Dann wird wieder kräftig gebuddelt, gepflanzt und gewässert, was das Zeug hält, um den Garten fit für den Sommer zu machen. Die Pflege des Gartens kann jedoch nach der langen Winterpause schnell anstrengend werden. Vor allem längere Arbeiten im Beet, die bei gebückter Haltung ausgeübt werden, oder das Heben schwerer Gegenstände schaden dem Rücken. Wer also weiterhin Freude bei der Gartenpflege haben will, für den empfiehlt sich ein rückenschonendes arbeiten. Im Folgenden geben wir Ihnen eine Reihe von Tipps, mit deren Hilfe Sie rückenschonend arbeiten und so später nicht von Rückenschmerzen geplagt werden. Zudem stellen wir Ihnen ergonomische Gartengeräte vor, die Sie dabei unterstützen.

Rückenschonend Arbeiten: Das sollten Sie beachten

Die richtige Kleidung ist entscheidend. Denn verschwitzte Hemden lassen die Rückenmuskeln in Wind und Zugluft auskühlen, was zu Verspannungen führen kann. Tragen Sie besser Funktionskleidung und nutzen das Zwiebelprinzip. Neben der Kleidung kann auch das passende Schuhwerk Rückenschmerzen vorbeugen. Wichtiger als die Kleidung ist aber die Haltung beim Gärtnern. Um den Rücken zu schonen, ist es außerdem sinnvoll, in kleinen Etappen mit mehreren Pausen dazwischen zu arbeiten. Damit eine einseitige Belastung vermieden wird, empfiehlt es sich darüber hinaus, alle 20 bis 30 Minuten die Tätigkeiten sowie die Haltung zu wechseln. 

5 Tipps für rückenschonendes Gärtnern

Selbstüberschätzung und falsche Bewegungsabläufe bei der Gartenarbeit schaden der Gesundheit. Wir geben Ihnen fünf Tipps, wie Sie rückengerecht gärtnern.

Fahren statt Tragen: „Ach, die paar Meter, da trag’ ich das eben“. Dieses unbedachte Handeln ist genau die falsche Einstellung, denn das Tragen hoher Lasten schadet schnell dem Rücken. Besser ist es, schwere Gegenstände wie zum Beispiel mehrere Säcke Erde mit der Schubkarre zu transportieren. Aber auch beim Beladen der Karre gilt: Achten Sie auf eine stabile Konstruktion mit geringem Eigengewicht und platzieren Sie die Säcke über den Rädern.

Richtig heben: Wenn dennoch etwas getragen wird, sollte dies möglichst nah am Körper geschehen. Halsen Sie sich nicht zu viel auf, lieber zweimal gehen und zwischendurch Pausen einlegen. Wichtig ist auch, dass Sie das Gewicht gleichmäßig verteilen. Statt eine volle Gießkanne zu transportieren, besser zwei halb volle in die Hände nehmen. Diese bitte auch nicht ruckartig oder mit gekrümmter Wirbelsäule heben. Am besten heben Sie die Gießkannen in Hüfthöhe aus den Knien heraus mit geradem Rücken und leicht angespannten Armen.

Beetarbeiten: Bei Beetarbeiten wird der Rücken oft durch langes Bücken belastet. Um das zu vermeiden, empfiehlt es sich, einen halben Kniestand einzunehmen. Und so geht’s: Mit einem Bein knien Sie auf dem Boden und das andere winkeln Sie um 90 Grad an. Stützen Sie außerdem einen Unterarm auf den Oberschenkel des angewinkelten Beins und halten Sie den Rücken gerade.

Mähen: Auch das Rasenmähen kann nach einer Weile ganz schön anstrengend werden. Um Ihre Kräfte beim Mähen mit dem Rasenmäher zu schonen, ziehen Sie die Schultern nach unten und halten Sie den Rücken gerade. Zudem sollten Sie immer gleichmäßige Schritte machen und beim Schieben den Druck kontinuierlich auf beide Arme verteilen, damit die Wirbelsäule gerade bleibt.

Überkopfarbeiten: Wer Obstbäume in seinem Garten hat, muss beim Gehölzschnitt und bei der Ernte auch anstrengende Überkopfarbeiten ausführen. Dabei nimmt man schnell eine Fehlhaltung ein, bei der der Kopf in den Nacken gelegt und die Schultern hochgezogen werden. Besser ist es jedoch, bei diesen Arbeiten auf eine Leiter zu steigen und beim Pflücken oder Schneiden die Schultern bewusst nach unten zu ziehen.

Ergonomische Gartengeräte für einen gesunden Rücken

Verspannungen im Rücken, ein stechender Schmerz im Nacken sowie erschöpfte Beinmuskulatur? Viele Hobbygärtner kennen diese Symptome nur allzu gut. Schuld daran sind eine falsche Haltung und ungeeignete Werkzeuge, die bei der Pflege von Bäumen, Hecken, Boden und Beeten eingesetzt werden. Die Hersteller Fiskars, Wolf Garten, Gardena, Freund Victoria und Conmetall erleichtern mit ihrem vielfältigen Angebot an ergonomischen Geräten die Gartenarbeit. Die Gartengeräte sind so konzipiert, dass beispielsweise Bodenarbeiten wie das Aufsammeln von Obst, das Schneiden der Rasenkante oder das Buddeln eines Lochs bequem im Stehen mit geradem Rücken erledigt werden können. Im Folgenden stellen wir Ihnen eine kleine Auswahl der Geräte vor.

Bäume & Hecken

Mit diesen Geräten gehen der Gehölzschnitt und die Obsternte leicht von der Hand.

  • Obstpflücker: Das Pflückgerät von Freund Victoria erleichtert dank seines Teleskopstiels, der stufenverstellbar ist, und seines Leinensacks das Pflücken der Früchte.
  • Obstsammler: Dieses Gerät von Gardena erleichtert das Aufsammeln von Früchten und Fallobst. Durch die seitliche Öffnung kann der Sammler im Stehen entleert werden.

  • Gartenschere: Die Schere von Wolf Garten überzeugt aufgrund ihrer ergonomischen Handhaltung und der komfortablen Einhand-Verriegelung.
  • Astschere: Die Power Cut RS 800 V von Wolf Garten besitzt ergonomische Griffe mit Softeinlage für sicheren Halt beim Gehölzschnitt.

Teichpflege

Ein Teich oder Pool bedarf regelmäßiger Pflege. Um gebücktes Arbeiten zu vermeiden, lässt sich mit diesen Geräten vom Rand aus arbeiten.

  • Teichzange: Mit der Zange von Freund Victoria, die über zwei Greifteller verfügt, ist das Entfernen loser Blätter im Stehen möglich.
  • Kescher: Mit dem Kescher von Wolf Garten kann der Pool ohne große Anstrengung gereinigt werden. Der Aluminium-Stiel ist für alle multi-star-Geräte des Herstellers geeignet.

Boden- und Beetarbeiten

Im Garten stehen viele Arbeiten im Boden- und Beetbereich an, die in gebückter Haltung durchgeführt werden. Dies kann schnell auf den Rücken gehen. Damit Sie diesen und vor allem Ihre Wirbelsäule entlasten, stellen wir Ihnen Geräte vor, mit denen Sie in aufrechter Haltung arbeiten können.

  • Rechen: Das DR-M 3-in-1 Werkzeug von Wolf Garten ermöglicht u. a. komfortables Schaufeln von Grünschnitt.
  • Gartensack: Der Sack von Fiskars lässt sich dank seiner quadratischen Form mit stabilen Griffen leicht befüllen und tragen.
  • Greifer: Gardenas Greifer ist mit seinem dreh- und feststellbaren Handgriff flexibel einsetzbar.
  • Rasenkantenschere: Mit der Schere von Fiskars lässt sich dank ergonomischem Design die Rasenkante ganz ohne Bücken schneiden.
  • Knieschützer:  Mit den Knieschützern mit Ergo Fix von Conmetall arbeitet man auch in der Hocke bequem, ohne die Gelenke zu beanspruchen.
  • Teleskopspaten: Dieser Spaten von Freund Victoria überzeugt mit 9-facher Höhenverstellbarkeit über einen Spezialdruckmechanismus.

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Aus selbst 3/2020