Grundierungen für Holz, Wand & Estrich
Grundierungen sind kein Kostenfaktor, den man sich sparen sollte: Sie sorgen für einen Untergrund, auf dem Tapete, Putz, Farbe, Fliesen und Ausgleichsmasse besser haften. So finden Sie sich in der Vielfalt der Angebote zurecht!
Wenn der Putz wieder abplatzt oder die Tapete nicht klebt, muss das nicht am Verputzen oder Tapezieren liegen. Oftmals wurde der Untergrund gar nicht oder nur unzureichend vorbehandelt. Das führt bei stark saugenden Untergründen dazu, dass die Feuchtigkeit aus dem Kleister, Fliesenkleber oder Putz zu schnell entzogen wird, was zu einer Haftminderung führt. Sehr dichte, nichtsaugendene Untergründe haben dagegen meist eine zu glatte Oberfläche, die Beschichtungen nicht gut haften lässt. Die einfache Lösung: richtig grundieren!
Um die geeignete Grundierung zu finden, sucht man besser nicht bei den Grundierungen, sondern folgt den Herstellerangaben auf der Putz-,Kleber- oder Kleisterpackung: Bei allen Beschichtungsprodukten finden sich Hinweise, welche Art von Tieefengrund auf welchem Untergrund empfehlenswert ist. Da sich die Bezeichnungen von Grundierungen für ein und dasselbe Einsatzgebiet oft von Hersteller zu Hersteller unterscheiden, sollte man meistens auch auf den Tiefengrund desselben Produzenten zurückgreifen, um mit Sicherheit das richtige Produkt zu verwenden.
Grundierung: Stein & Putz
Gemauerte Wände aus Ziegeln, Kalksandsteinen oder Porenbeton sollten vor dem Verputzen mit einer Grundierung für stark saugende Untergründe behandelt werden, z.B. Haftemulsion. Verputzte Wände wiederum sollte man vor dem Tapezieren, Streichen oder Fliesen mit einer Grundierung für saugende Untergründe behandeln, z.B. Tiefengrund oder Tapeziergrund. Folgt auf den Unterputz ein Dekorputz, sollte ein Putzgrund oder je nach Empfehlung auch ein Sperrgrund eingesetzt werden.
Grundierung: Gipsplatten & Trockenestrich
Sollen Gipsplatten tapeziert werden, sorgt ein Tapeziergrund dafür, dass der Kleister nicht direkt in die Platten einzieht und die Tapete gut haftet – und später sorgt er für ein leichteres Lösen der Tapete. Folgt ein Dekorputz sollte Putzgrund oder Sperrgrund aufgetragen werden, um richtig zu grundieren. Beides sorgt dafür, dass Gilbstoffe oder Nikotin nicht durchschlagen. Vor dem Fliesen sollte man Gipsplatten oder Gipstrockenestrich mit Tiefengrund behandeln. Dieser bindet Staub und unterbindet zu schnellen Wasserentzug des Klebers.
Tiefengrund für Holz & Holzwerkstoffe
Möchte man Span-/OSB-Platten oder andere Holzgründe mit Ausgleichsmasse glätten oder fliesen empfiehlt sich Spezialhaftgrund als Feuchtigkeitsbremse. Unbehandelte Hölzer oder Holzwerkstoffplatten sollten vor dem Lackieren mit Schnellschleifgrund behandelt werden, um die Poren zu füllen. Sperrgrund und Isoliergrund verhindert das Durchschlagen von Holzinhaltsstoffen, z.B. bei Eiche – gut, wenn man Hölzer hell streichen möchte. Nadelholz sollte man dagegen mit Imprägnierung behandeln, das schützt vor Bläue und verbessert die Haftung des Lackes.
Grundierung: Beton & Nassestrich
Beton zeichnet sich durch eine hohe Dichte und ein niedriges Saugvermögen aus. Damit Putz gut haftet, benötigt man deshalb eine Grundierung, die einen griffigen Film bildet, z.B. als Betokontakt bezeichnet. Möchte man Böden mit Ausgleichsmasse glätten oder fliesen, sollte man saugende Untergründe wie Zement- oder Kalziumsulfatestrich mit Tiefengrund behandeln, schwach oder nichtsaugende wie Gussasphaltestrich oder alte Fliesenbeläge mit Spezialhaftgrund.
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