Benzinmäher warten

Ihr Rasenmäher hat seit Jahren kein frisches Öl gesehen? Dann sollten Sie das unbedingt nachholen. Egal ob zu Saisonstart oder mitten drin: Benzin-Rasenmäher benötigen zwingend einen jährlichen Ölwechsel, sonst lässt sich der Motor früher oder später nicht mehr starten.

Andere Problemursachen, denen eine regelmäßige Rasenmäher-Inspektion vorbeugen kann, sind verstopfte Luftfilter, verschmutzte Zündkerzen und defekte Bowdenzüge. Erfahren Sie hier, wie Sie Ihren Benzinmäher warten und so auch ältere Modelle wieder voll in Fahrt bringen. 

Benzin-Mäher besitzen keinen Ölfilter, der die Fremdstoffe vom Motor fern hält. Wird das Öl nicht regelmäßig ausgewechselt, kommt es durch diese Fremdstoffe deshalb schnell zu Beschädigungen an Kolben oder dessen Laufbuchse. Die Folge: Früher oder später lässt sich der Motor aufgrund mangelnder Kompression nicht mehr starten. Vor Beginn der Rasenmäher-Inspektion sollten Sie sich deshalb einen Liter Motorenöl in Basisqualität für Automotoren besorgen.

1. Vor jeglichen Arbeiten am Benzinmäher ziehen Sie unbedingt den Zündkerzenstecker.
2. Dann erst den Verschluss mit Peilstab bei handwarmem Motor entfernen.
3. Nun können Sie den Ansaugeschlauch Ihrer Ölpumpe einführen und mit Hilfe des Pumpventils einen Unterdruck erzeugen, sodass das Öl in einen Sammelbehälter gefördert werden kann. 
4. Gegebenenfalls müssen Sie den Mäher ein wenig ankippen, um das gesamte Öl entfernen zu können.
5. Sobald Luft angesaugt wird, verschließen Sie die Zufuhr mit einer Klemme. 
6. Öl fachgerecht entsorgen.

Praxistipp: Wer keine Ölpumpe mit Schlauch zur Hand hat, kann das Öl auch unten aus dem Motor ablassen. Die Ölablass-Schraube sitzt unter dem Mähdeck am Motorkörper. Dazu kippen Sie den Motor auf die dem Luftfilter entgegengesetzte Seite an und lösen die Ablass-Schraube mit einer Stecknuss-Verlängerung. Stellen Sie ein flaches Auffanggefäß unter, drehen Sie die Schraube ganz heraus und kippen Sie den Mäher dann wieder auf die Räder. Warten Sie einige Zeit, bis das Motoröl herausgelaufen ist und verschließen Sie die Schraube wieder. Frisches Öl über die Nachfüllöffnung auffüllen.

Im Gegensatz zum Ölfilter, finden Sie den Luftfilter in einem jeden Rasenmäher. Seine Aufgabe ist es, die Staubpartikel aus der Luft vom Motor fernzuhalten. Ist der Luftfilter stark verschmutzt, gelangt zu wenig Luft zum Motor, was den Kraftstoffverbrauch um bis zu 25% erhöht und zu Motorversagen führen kann. Ist der Luftfilter beschädigt, können Staubpartikel in den Motor gelangen – dann droht ein irreparabler Motorschaden. Eine regelmäßige Inspektion des Luftfilters ist für die Gesundheit des Rasenmäher-Motors also unerlässlich – idealerweise würden Sie den Luftfilter kurz nach jedem Gebrauch kontrollieren. Das erzeugt zum Glück keinen Aufwand: An den kleinen Filter aus Papier, Textilgewebe oder Schaumstoff gelangen Sie ganz einfach, wenn Sie den Filterdeckel abnehmen. Kurz ausschütteln, auf Schäden prüfen und wieder einsetzen – im Regelfall braucht Ihr Filter keine speziellere Behandlung. Leicht verschmutzte Textil- und Schaumstofffilter können meist mit etwas Spülwasser gereingt werden. Bei stärkeren Verschmutzungen oder Beschädigungen muss der Filter ausgetauscht werden.

Praxistipp: Neue oder gereinigte Filter sollten Sie mit ein wenig Öl benetzen, das steigert die Wirkung. Bis auf Frischöl hat Öl aber nichts in einem Filter verloren – wenn Sie entdecken, dass sich Öl im Luftfilter Ihres Rasenmähers befindet, gehen Sie der Ursache unbedingt auf den Grund!

Die Zündkerze sollte eigentlich jede Saison erneuert werden – ein Wechsel erst nach mehreren Jahren ist bei störungsfreiem Betrieb jedoch kein Problem. Wechseln Sie die Kerze aber spätestens dann, wenn Sie Zündaussetzer bemerken. Eine Prüfung der Zündkerze sollte im Rahmen der Rasenmäher-Inspektion trotzdem jährlich stattfinden, denn das Aussehen der Elektrode verrät sehr schnell, ob die Verbrennung korrekt abläuft. Ist die Kerze stark verölt oder mit Ablagerungen bedeckt, dann sollten Sie den Motor beim Fachhändler richtig einstellen lassen. Reinigen können Sie die Zündkerze mit einer kleinen Drahtbürste oder speziellem Zündkerzen-Reiniger.

Um die Zündkerze zu überprüfen, ziehen Sie zunächst das Zündkerzenkabel – das sollte auch bei anderen Inspektions- und Reingungs-Arbeiten Ihr erster Schritt sein. Dann können Sie die Zündkerze mit Hilfe eines Zündkerzenschlüssels herausschrauben. Weist die Zündkerze starke Ölverschmutzungen oder verbrannte Elektroden auf, ist es an der Zeit für einen Wechsel. Die Bezeichnung der Zündkerze ist im Regelfall aufgedruckt. Die neue Zündkerze drehen Sie erst mit der Hand, dann mit dem Zündkerzenschlüssel ein. Achten Sie aber darauf, sie nicht zu fest anzuziehen. Zum Schluss das Kabel wieder aufstecken und Motor testen. 

Der Bowdenzug ist ein wichtiges Bauteil am Rasenmäher – er fungiert als Bremszug und Antrieb zu gleich. Leider fällt er einer schlechten Pflege häufig zum Opfer und ein Wechsel ist besonders bei alten Modellen oft schwierig, da es sich nicht um universelle Teile handelt. Um zu verhindern, dass Ihr Bowdenzug beschädigt wird, sollten Sie deshalb frühzeitig und regelmäßig die Bowdenhülle begutachten. Diese Gaszughülle schützt den Bowdenzug und sollte bei Schäden direkt ausgetauscht werden. 

1. Zuerst den Gaszug auf der einen Seite direkt am Einhängehaken abtrennen. Bei Schraubnippeln die Verbindung lösen. 
2. Dann können Sie die Gaszughülle ganz einfach vom Bowdenzug abziehen.
3. Die neue Bowdenhülle nach Vorlage der alten individuell ablängen und auf den Bowdenzug schieben.
4. Dann die Schraubnippel wieder montieren oder bei Bedarf Einhängehaken mit Schraube befestigen. 

Nach diesen 4 Schritten sind Sie durch mit der Rasenmäher-Inspektion – tatsächlich gehört aber noch mehr zur regelmäßigen Rasenmäherpflege. Zum Beispiel das Nachschärfen der Mähmesser. Wie das geht und was Sie dabei beachten müssen, lesen Sie hier:

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