Beete bewässern mit Ollas

Olla selber bauen

Wer einen großen Garten hat, braucht relativ lange um alle Pflanzen zu gießen. Doch es gibt eine einfache Lösung: Ollas. Was das ist und wie Sie eine Olla selber bauen, erfahren Sie hier.

Olla selber bauen
Mit Ollas geht es den Pflanzen auch in der Urlaubszeit gut. Foto: iStock / Dima Berlin
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Wenn der Garten besonders groß ist, kann das Gießen aller Pflanzen schon aufwändig und anstrengend sein. Und wenn man dann auch noch in den Urlaub fährt, fragt man sich auch, wer diese Arbeit machen möchte. Doch Ollas sind praktische Lösungen. Und das beste: Sie können sich eine Olla selber bauen. Wie genau Sie Ollas selber bauen und verwenden, erfahren Sie hier.

Was sind Ollas?

Ollas werden vor allem im Südamerika und Afrika schon lange benutzt. Nun sollen sie uns vor allem an heißen Sommertagen die Arbeit im Garten erleichtern. Der Begriff Olla (gesprochen Oja), stammt aus dem Spanischen und bedeutet Topf. Damit beschreibt er das Bewässerungssystem auch ganz gut. Denn es besteht lediglich aus unglasierten Tontöpfen. Da die meist tropfenförmigen Ton-Amphoren bei niedrigeren Temperaturen gebrannt werden, bleiben sie poröser und wasserdurchlässiger. Für die Gartenbewässerung werden die bauchigen Tonkrüge in den Boden eingegraben, dass der Flaschenhals knapp über die Erdoberfläche hinausragt. Auch für die kontinuierliche Bewässerung von Hochbeeten sind sie geeignet.

Aber wie genau funktioniert die Bewässerung mit Ollas? Gräbt man die Töpfe in die Erde ein und füllt sie mit Wasser, geben sie dieses langsam an das Erdreich ab. So werden die Wurzeln kontinuierlich gleichmäßig feucht gehalten. Dadurch wurzeln Pflanzen dann tiefer und werden so robuster. Da man normalerweise die Pflanzen von oben gießt, versickert das Wasser schnell und sie trocknen aus. Bei den Tontöpfen ist das nicht der Fall. Man spart also zusätzlich auch Wasser. Weiterer Vorteil: Da die Oberfläche nicht ständig nass ist, werden weniger Schnecken angelockt.

Praxistipp: Ollas geben nur Wasser ab, wenn es wirklich benötigt wird. Das ist einerseits natürlich praktisch. Andererseits heißt das, dass Samen meist kein Wasser bekommen. Deswegen sollten Sie dann noch mal von oben selber bewässern.

DIY: Olla selber bauen

In Gartencentern, online oder im Baumarkt kann man Ollas kaufen. Doch je nach dem, wie viele man braucht und wie groß sie sein soll, kann das ganz schön teuer werden. Günstiger ist es, wenn Sie die Olla selber bauen. Dafür brauchen Sie nur zwei unglasierte Tontöpfe mit einem Wasserablaufloch (am besten ist einer etwas kleiner als der andere, dann können Sie die Töpfe einfach ineinander stecken), Tonscherben und Montagekleber aus der Kartusche. Praxistipp: Alternativ können Sie auch Silikon, Epoxidharz, Bienenwachs oder Lehm verwenden.

  1. Verschließen Sie mit dem Kleber und einer Tonscherbe oder Stein in einem der beiden Töpfe das Abflussloch. 
  2. ​Praxistipp: Noch günstiger wird es, wenn Sie das Loch mit einem Korken verschließen.
  3. Dann halten Sie beide Töpfe kopfüber aneinander und kleben diese mit dem Montagekleber zusammen.
  4. Jetzt muss der Kleber noch trocknen und die Bewässerung kann beginnen.

Olla bauen: Einfache Alternative

Wenn Sie keine neuen Töpfe kaufen möchten, können Sie als stattdessen auch einfach einen alten Tontopf nehmen. Dieser darf natürlich nicht glasiert sein. In das Loch unten stecken Sie dann einfach einen Korken und graben den Tontopf dann in die Erde. Ein Untersetzer verhindert, dass Insekten oder Schmutz hineinfallen und das Verdunsten des Wassers. Bei dieser Methode können Sie besonders einfach sehen, wie viel Wasser noch in dem Topf ist. Nachteil: Für die gleiche Wassermenge benötigen Sie dann einen recht großen Topf. Dieser nimmt natürlich viel Platz weg.

Olla verwenden

Wenn Sie die selbstgebaute Olla dann benutzen möchten, müssen Sie zuerst ein Loch neben der Pflanze graben. Dieses sollte so tief sein, dass der Tontopf etwa 4 cm herausguckt. Achten Sie beim Graben darauf, dass die Wurzeln der Pflanzen nicht beschädigt werden. Jetzt können Sie die selbstgebaute Olla eingraben. Stellen Sie sie in das Loch und füllen die Zwischenräume wieder mit Erde. Drücken Sie die Erde fest an, so dass der Tontopf fest steht. Nun können Sie durch das Loch des oberen Topfs das Bewässerungssystem mit Wasser befüllen. Zu guter letzt setzen Sie einen Untersetzer auf das Loch. Dadurch vermeiden Sie, dass Insekten hineinfliegen und ertrinken. Wenn Sie den Untersetzer mit Wasser füllen, profitieren auch die Insekten.

Nun sollten Sie gerade am Anfang den Wasserstand regelmäßig überprüfen. Dafür können Sie entweder mit einer Taschenlampe in das Loch leuchten und nachsehen, oder Sie bauen sich einen Schwimmer. Für diesen Trick befestigen Sie einfach einen Korken an einem Draht und stecken diese in das obere Loch. 

Wichtig: Diese Gartenbewässerung ist nicht winterhart. Das heißt, dass Sie die Ollas vor dem ersten Frost ausgraben müssen. Andernfalls platzen die mit Wasser vollgesaugten Tontöpfe. Graben Sie die Töpfe im Herbst aus, reinigen Sie sie einmal und bewahren Sie dann frostfrei auf.

Nachteile von Ollas

Die Vorteile der Ollas liegen klar auf der Hand. Doch gibt es auch Nachteile? Ja, die gibt es. Die Bewässerung lohnt sich vor allem für kleinere Gärten oder Hochbeete. Für große Flächen reicht das Wasser, welches die Tonkrüge aufnehmen können, meist nicht aus. Als Faustregel sagt man, dass 5-6 Liter Wasser zur Verfügung stehen sollen. Das kann in eine oder mehrere aufgeteilt sein. Das heißt aber auch, dass man gerade bei großen Zier- oder Nutzgärten mit Gemüse wie Tomaten oder Gurken besonders viele nehmen muss. Für Hochbeete oder kleinere Flächen sind sie aber eine super Idee zum "autonomen Bewässern".

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