Kürbis aussäen

Das Kürbis aussäen ist leicht und die Kürbisse lassen sich gut lagern. Sie werden für zahlreiche Gerichte verwendet und können auch als Heilpflanzen eingesetzt werden. Wir zeigen, wie Sie Kürbisse aussäen.

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Foto: sidm / GB, MMM

Kürbis aussäen

Ein Indiz dafür, dass der Kürbis erntereif ist, ist seine orangefarbene Fruchtfärbung.

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Kürbis aussäen

Keimhilfe: Legen Sie die Samen für 24 Stunden in lauwarmes Wasser.

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Kürbis aussäen

Samen pflanzen: Die Samen werden mit der Spitze nach unten etwa zwei Zentimeter tief eingepflanzt.

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Kürbis aussäen

Anzuchtgefäße: Das Vorziehen der Kürbisse kann entweder in einzelnen Anzuchttöpfen oder einer Anzuchtbox geschehen. 

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Kürbis aussäen

Damit die Samen schneller keimen, spannen Sie etwas Frischhaltefolie über die Anzuchtbox.

Der Kürbis ist nicht nur als Deko-Objekt an Halloween beliebt, sondern auch aufgrund seines Geschmacks. Das Fruchtgemüse lässt sich in der Küche auf vielfältige Art und Weise zubereiten – es kann gekocht, gegart, gegrillt, gebraten und auch eingelegt werden. Außerdem kann man den Kürbis aussäen und so selbst anbauen.

Praxistipp: Kürbisse enthalten einen giftigen Bitterstoff, der bei Menschen Vergiftungen auslösen kann. Aber woran erkennt man giftige Kürbisse? Das Video verrät es:

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Der Kürbis ist wegen seines hohen Wassergehalts von bis zu 90 Prozent sehr kalorienarm und auch noch gesund: Er versorgt den menschlichen Körper mit den Vitaminen A, C und E, enthält Magnesium und ist sehr ballaststoffreich. Aber auch die Kürbiskerne sollen eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben. Man sagt ihnen unter anderem nach, dass sie beispielsweise Prostata-Beschwerden oder Blasenschwäche lindern könnten.
Praxistipp: Der Kürbis ist übrigens mit Melonen, Zucchini und Gurken verwandt.

Woher kommt der Kürbis?

Ursprünglich stammt die Kürbispflanze aus Mittel- und Südamerika und gelangte erst im 19. Jahrhundert nach Europa. Aus botanischer Sicht handelt es sich bei den Früchten um Panzerbeeren, denn die Außenhaut ist im reifen Zustand mehr oder weniger verholzt. Die Kürbispflanze ist eine einjährige, niedrigliegende Pflanze, die rankende Triebe mit großen Blättern ausbildet. Generell unterscheidet man zwischen Zier- und Speisekürbissen. Diese sind jedoch anhand der Äußerlichkeiten nicht so leicht auseinanderzuhalten. Zierkürbisse sind meist kleiner, mehrfarbig und haben kuriosere Formen als Speisekürbisse. Wenn Sie herausfinden wollen, welche Art von Kürbis Sie vor sich haben, kann das Innere Aufschluss darüber geben. Während Speisekürbisse leuchtend rotes oder gelbes Fruchtfleisch bilden, besitzen Zierkürbisse wenig bis gar kein Fruchtfleisch. Zudem kann man einen Zierkürbis am Geschmack erkennen. Deren rohes Fruchtfleisch schmeckt bitter aufgrund des im Zierkürbis enthaltenen Giftstoffs Cucurbitacin.

Praxistipp: Der von uns angebaute Hokkaido gehört zu den bekanntesten Kürbissen. Insgesamt gibt es über 800 Sorten, dabei wird, wie bereits erwähnt, zwischen Speise- und Zierkürbissen differenziert. Sie unterscheiden sich nicht nur in ihrer Form und Farbe, sondern auch in ihrer Größe. Allein die Auswahl der Speisekürbisse ist riesig. Zu den beliebtesten Sorten zählen unter anderem der Butternut-Kürbis, der Muskatkürbis sowie der Spaghetti-Kürbis.

So geht's: Kürbis aussäen

Kürbisse können im Haus vorgezogen werden. Dies ist ab Mitte April möglich. Pflanzen Sie die Samen etwa zwei Zentimeter tief in Anzuchterde ein. Die Fensterbank ist ein ideales Plätzchen, denn die Samen benötigen einen hellen und warmen Standort, da sie bei einer Temperatur von circa 20 bis 24 Grad Celsius zu keimen beginnen. Wenn dies sicher gelingen soll, ist vorab Folgendes zu tun: Legen Sie die Samen zum Vorquellen für 24 Stunden in ein Gefäß mit lauwarmem Wasser. Dadurch nehmen die Samenkerne das Wasser auf, was den Stoffwechsel unter der Samenschale anregt. Dies ist besonders bei hart- und großschaligen Kürbisarten zu empfehlen. Sobald sich die ersten Pflanzen zeigen, sollten Sie sie an einen kühleren Ort stellen, damit sie nicht so schnell wachsen. Etwa vier Wochen nach dem Vorziehen können die Jungpflanzen dann ins Beet gesetzt werden.

Alternativ lassen sich die Samen auch direkt aussäen. Dies ist jedoch erst nach den Eisheiligen etwa ab Mitte Mai möglich, da sonst das Bodenfrostrisiko zu hoch ist. Das Beet sollte sonnig, aber dennoch etwas geschützt liegen. Die Kürbispflanzen bevorzugen einen nährstoffreichen Boden sowie viel Platz – ein Abstand von mindestens 1,50 Meter zueinander muss gegeben sein. Der optimale Ort zum Anbauen ist aufgrund seiner vielen Nährstoffe der Komposthaufen.

Selbst gesäte Kürbisse pflegen & ernten

Nach den Eisheiligen lassen sich die Jungpflanzen ins Beet setzen. Zu diesem Zeitpunkt sollte sich neben den Keimblättern auch schon das eine oder andere Laubblatt gebildet haben. Wie auch beim Auspflanzen der Tomatenpflanze werden die Kürbissetzlinge etwas tiefer als zuvor eingepflanzt. Dadurch bilden sie am Stiel sogenannte Adventivwurzeln, die die Wasser- und Nährstoff-Aufnahme verbessern. Der Standort des Beetes sollte in der Sonne liegen, denn die Pflanzen brauchen viel Licht. Schattigere Plätze können dazu führen, dass die Früchte nicht so groß werden.

Kürbisse richtig pflegen

Die Kürbisse blühen von Juni bis August, dann entstehen an der Pflanze bis zu 7 cm große gelbe, trichterförmige Blüten, aus ihnen bilden sich später die Früchte. Da Kürbisse zu den Starkzehrern zählen, benötigen sie viele Nährstoffe. Es ist sinnvoll, die Pflanzen regelmäßig, etwa alle zwei bis vier Wochen, zu düngen. Zum Düngen eignet sich am besten der Kompost aus dem eigenen Garten, aber auch Pflanzenjauchen, Guano und Hornspäne können verwendet werden. Bei der Pflege von Kürbispflanzen spielt das Gießen ebenfalls eine große Rolle. Die Gewächse sind regelmäßig zu wässern, sodass der Boden immer leicht feucht ist. Bei zu wenig Wasser kann es passieren, dass die Pflanze nicht weiter wächst und im schlimmsten Fall die Ernte ausfällt.

Wichtig ist auch: Gießen Sie nur an den Wurzeln und nicht die Blätter und Blüten, denn das kann Krankheiten bzw. Fäulnis begünstigen. Zudem lassen sich Kürbispflanzen auch ausgeizen. Dies lohnt sich in jedem Fall, wenn Sie lieber weniger, aber dafür größere Kürbisse ernten wollen. Dazu lassen Sie nur so viele Blüten an den Pflanzen, wie Sie Früchte möchten, und stutzen im Juni alle Triebe mit mehr als drei bis fünf Blättern auf zwei zurück. Im Juli kann das Ganze oberhalb des fünften oder sechsten Laubblattes wiederholt werden.

So ernten Sie Kürbis

Im Herbst, etwa vier Monate nach dem Pflanzen, können Kürbisse geerntet werden. Der Erntezeitpunkt hängt natürlich von der Sorte, dem Pflanzzeitpunkt und der Witterung ab. Doch bevor Sie mit dem Absammeln beginnen, sollten Sie prüfen, ob die Kürbisse reif sind. Dies lässt sich an folgenden Anzeichen feststellen:

  • Der Kürbis klingt beim Klopfen hohl (gilt allerdings nicht bei allen Kürbissorten)
  • Die Schale lässt sich nicht mehr mit dem Fingernagel einritzen
  • Der Stiel des Kürbisses sieht holzartig aus
  • Der Kürbis hat eine intensive Fruchtfärbung angenommen.

Treffen diese Anzeichen zu, können Sie den Kürbis mit einem scharfen Messer am Stiel abtrennen. Dabei sollten Sie die Frucht nicht beschädigen, damit sie noch nachreifen und gelagert werden kann. Das Nachreifen des Kürbisses an einem hellen und trockenen Ort trägt unter anderem dazu bei, dass sich der Geschmack verbessert und dass der Stiel trocknet, wodurch die Frucht besser vor Infektionen geschützt ist. Kürbisse sollten nur in Ausnahmefällen im unreifen Zustand geerntet werden, beispielsweise wenn die Witterung sehr kalt und feucht ist, denn dies verträgt die Kürbisfrucht nicht gut.

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