Melonen pflanzen

Ob Wasser- oder Zuckermelonen: Mit diesen Tipps zum Pflanzen von Melonen gelingt der Anbau im Garten. Was Sie beim Melonen pflanzen beachten sollten, damit Sie große, schmackhafte Früchte ernten können, erfahren Sie hier.

Melonen pflanzen
Wenn die Früchte von Melonen oder auch Kürbissen keinen direkten Erdkontakt haben, sind sie vor Fäulnis sicher. Foto: sidm / TH
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Melonen sind nicht winterhart, sie wachsen im Garten als einjährige Pflanzen. Man unterscheidet Wassermelonen und Zuckermelonen, die nur entfernt miteinander verwandt sind. Diese Tipps zum Melonen pflanzen helfen Ihnen, die leckeren Früchte selbst anzubauen.

Wassermelonen (Citrullus lanatus) haben gefiederte Blätter und meist walzenartige Früchte. Die Zuckermelonen (Cucumis melo) sind näher mit Gurken als Wassermelonen verwandt, man unterteilt sie nochmals in Cantaloupe-Melonen, Netz- und Honigmelonen ein: Cantaloupe-Melonen haben orangefarbenes Fruchtfleisch und relativ glatte, höchstens runzelig oder leicht warzige Schalen. Zu den Cantaloupe-Melonen gehören auch die französischen Charentais-Melonen. Netzmelonen schmecken mild-süß und aromatisch und haben ein korkiges Muster auf der Schale, dass die Frucht wie ein Netz umspannt. Honigmelonen haben glatte, höchstens gerippt Schalen und helles Fruchtfleisch. Galia ist ein Handelsname für mehrere Sorten der Zuckermelone.

Wassermelone
Im Sommer schmecken Wassermelonen pur, im Salat oder gefroren als kalorienarmes "Eis am Stiel"! Foto: Getty Images / iStockphoto

Welchen Standort brauchen Melonen?

Warm und vollsonnig muss es sein, denn die Pflanzen kommen ursprünglich aus tropischen Gebieten, Wassermelonen sogar aus Wüsten. Daher ist lockerer, humusreicher Boden perfekt, da er sich schnell erwärmt und zudem Wasser speichern kann. Ihr hoher Wärmebedarf macht Wassermelonen natürlich ideal für ein Gewächshaus, wo sie vor kühlen Nachttemperaturen sicher sind. An geschützten, vollsonnigen Standorten mit viel Platz kommen Zuckermelonen aber auch im Freiland zur Vollreife. Ideal ist ein Folientunnel, in milden Gebieten oder warmen Sommern gelingt der Anbau aber auch im Gemüsebeet. Damit sich der Boden schneller erwärmt, pflanzen Sie die Melonen dann am besten in schwarze Mulchfolie.

Melonen aussäen

Melonen bekommt man nur selten als Jungpflanzen im Handel. Wer Melonen im Garten pflanzen möchte, wird die Pflanzen daher selbst in kleine Töpfe mit Aussaaterde aussäen und diese dann hell und vor allem warm aufstellen. Wenn Sie die Erde gleichmäßig feucht halten, dauert die Vorkultur bei Zuckermelonen gut einen Monat, bei Wassermelonen etwas länger.

Wer schon mal erfolgreich Gurken im Garten gepflanzt hat, kommt mit Melonen ebenfalls bestens zurecht – der Anbau ist bis auf ein paar Ausnahmen nahezu identisch: Sie sollten Melonen jedoch nicht direkt ins Bodenbeet oder Freiland säen, sondern sie immer in kleinen Töpfen vorziehen und ab Mitte Mai in den Garten pflanzen. Der Wachstumsvorsprung gegenüber den erst dann ausgesäten Melonen ist riesig.

Melonen pflanzen
Großfrüchtiges Gemüse wie Melonen oder Kürbisse können Sie auch ins Hochbeet pflanzen. Foto: sidm / TH

Melonen ins Beet pflanzen

Melonen gehören zu den Starkzehrern. Daher sollten Sie den Boden mit reifem Kompost oder abgelagertem Pferdemist anreichern, damit sie gleich aus dem Vollen schöpfen können. Die Pflanzen bilden meterlange Ranken und wachsen ebenerdig oder an Rankgerüsten, notfalls auch an langen Stäben – Hauptsache ohne Erdkontakt. Wenn Sie die Pflanzen ebenerdig wachsen lassen wollen, sollten Sie die Früchte daher auf einem Brett oder Ähnlichem platzieren oder ihnen einfach einen Blumentopf unterschieben. Ob im Beet oder Gewächshaus, ein Abstand von 1 Meter zur Nachbarpflanze sollte es schon sein.

Wie pflegt man Melonen?

  • Die langen Ranken werden entspitzt, das sorgt für die Verzweigung: Dafür knipsen Sie den Trieb nach dem dritten oder vierten Blatt ab, bei den dann entstehenden Seitentrieben wiederholen Sie die Prozedur nach dem sechsten oder siebten Blatt. Dann wachsen auch schwächere Seitentriebe an der Kürbispflanze, an denen sich die gelben Blüten bilden.
  • Praxistipp: Lassen Sie pro Ranke immer nur zwei Früchte stehen und achten darauf, dass deren Unterseiten keinen direkten Kontakt zum Boden haben. Fäulnis droht.
  • Melonen wurzeln sehr flach, weshalb Sie beim Jäten aufpassen müssen, dass Sie keine Wurzeln beschädigen. Idealerweise pflanzen Sie die Melonen gleich in schwarze Mulchfolie, die unkrautfest ist.
  • Mulchfolie unterdrückt Unkraut und schützt Melonenpflanzen vor Fäulnis.
  • Die wichtigste Pflege ist Wässern, viel Wässern. Der Boden sollte gleichmäßig feucht sein. Ein häufiger Wechsel zwischen Trockenheit und feuchtem Boden führt zu glasigem Fruchtfleisch. Haben sich die ersten Fruchtansätze gebildet, mischen Sie ihnen alle zwei Wochen flüssigen Tomatendünger ins Gießwasser.
  • Spielen Sie ruhig Bienchen: Die meisten Melonen sind einhäusig, haben also männliche und weibliche Blüten auf einer Pflanze. Da sich die weiblichen Blüten nur einen Tag lang öffnen, werden Pflanzen im Gewächshaus oder Folientunnel häufig schlecht befruchtet. Schließlich muss man genau dann lüften, wenn die Blüten auch auf sind. Um den Fruchtertrag zu steigern, können Sie die Blüten selbst mit einem Pinsel bestäuben.

Wann sind Melonen reif?

Melonen pflanzen
Ende Juli oder Anfang August ist es soweit: Erntefrische Netzmelonen. Foto: Getty Images / iStockphoto / Rado_Kellne

Melonen reifen gar nicht oder nur schlecht nach, Sie sollten sie daher vollreif ernten. Reife Früchte bekommen ihre typische Sortenfarbe sowie die typische Schalenstruktur. Die Früchte der meisten Sorten riechen außerdem süßlich und bekommen am Stielansatz dünne Risse.

Krankheiten und Schädlinge bei Melonenpflanzen

Die Pflanzen sind vor Schädlingen einigermaßen sicher, vielleicht verirrt sich im Folientunnel mal die eine oder andere Blattlaus auf die Melonen. Im Freiland oder bei zu dichtem Stand können Pilze wie Echter und Falscher Mehltau auftreten. Oder noch schlimmer, die Fusarium-Welke, die nach kurzer Zeit zum Totalausfall der Pflanze führt und die Pflanzen vom Boden her befällt. Pflanzen Sie Melonen daher vorbeugend nicht dort an, wo im Vorjahr schon Kürbisgewächse standen. Gegen Mehltau können Sie natürlich spritzen. Um auf Chemie möglichst zu verzichten, spritzen Sie vorbeugend alle 14 Tage mit Schachtelhalmbrühe, die das Laub deutlich widerstandsfähiger macht.

Thomas Heß
Foto: sidm / TH

Als Gartenbau-Ingenieur ist Thomas Heß der Fachmann für alles, was im Garten grünt und blüht: Unser Autor erklärt Ihnen, wann der beste Zeitpunkt für Aussaat, Düngegabe oder das Winterquartier ist und wie man Staunässe verhindert. Profitieren Sie von seinem Expertenwissen!

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